best service Halls Of Fame 3 Complete Edition Test

Ein Name, der hält, was er verspricht: Halls Of Fame 3 von best service ist eine Sammlung von über 1500 Impulsantworten von 13 hochkarätigen Prozessoren zur Erzeugung eines künstlichen Nachhalls. Darunter Klassiker des Platten- und Federhalls sowie viele Algorithmen-Monster der 80er Jahre und digitale Traumkisten der Neuzeit! 

bestService_HallsOfFame3_01_Aufmacher
Das GUI des Halls of Fame 3 Plugins: Schlicht und übersichtlich.



Grundsätzlich ist das nicht neu, denn Convolution und schicke IR-Sammlungen gibt es schon recht lange – so gut eingekocht haben es aber wenige. Sicherlich, der unangefochtene „King of Kings“ der Faltung AudioEase Altiverb 7 bietet bereits seit Jahren eine schiere Unmenge an Impulsantworten, bewegt sich preislich aber auch zwischen 500 und 1000 Euro. Dafür bietet er aber auch viele „nicht so schöne“ Räumlichkeiten wie beispielsweise Toilettenhäuschen, die aber öfter in der Post- als in der Musikproduktion Verwendung finden dürften.
Wie dem auch sei, best service möchte uns mit dem Halls of Fame 3 jedenfalls eine ganz besonders exquisite Selektion für letzteres Arbeitsgebietes auftafeln – und das schauen wir uns einmal genauer an!

Details

kostenloses Plugin – kostenpflichtige IRs


best service Halls of Fame 3 ist ein grundsätzlich kostenloses Plugin zum Laden von Impulsantworten für VST- (3), AAX- und AU-Schnittstellen auf Windows und MacOS Systemen. Es lassen sich aber nur spezielle Libraries von best service installieren, die natürlich nicht kostenpflichtig sind! Eine Ausnahme gibt es aber – und die heißt Halls Of Fame 3 Free und ist jedem zu empfehlen.

Das GUI des Halls of Fame 3 Plugins: Schlicht und übersichtlich.
Das GUI des Halls of Fame 3 Plugins: Schlicht und übersichtlich.

Zu den kostenpflichtigen Varianten gehören Packages von jeweils einem „emulierten“ Gerät, mit Preisen von 39 bis 69 Euro. Preisbewusste Bundles gibt es aber natürlich auch. Da wäre zum Beispiel das „Halls of Fame 3 – Vintage Legends“ und das „Halls of Fame 3 – Digital Legends“ für jeweils 99 Euro. 
Der Unterschied liegt – wie es der Name durchaus andeutet – in der thematischen Ausrichtung der Selektion deren Grenze irgendwo bei dem Jahre 1989 liegt. Und es gibt natürlich noch unser Testexemplar, die Top-Ausgabe für 169 Euro, das keinen Unterschied macht, alle Parts vereint und sich stolz „Halls Of Fame 3 – Complete Edition“ nennen darf.
Copy of an imitation
Egal für welche Version man sich entscheidet, jedes „kopierte“ Gerät wird von mehr als einer Impulsantwort repräsentiert. Impulsantworten sind prinzipbedingt nur etwas starr und auch nur begrenzt manipulierbar bzw. anpassbar. Und somit führt allein eine unterschiedliche Decay-Zeit eines Algorithmus von einem Gerät zu einer grundsätzlich neuen Impulsantwort – je nach Detailverliebtheit ergeben sich entsprechend viele Variationen, wobei man sich bei best service grob für „kurz“ und „lang“ für in etwa jedes Preset der Original-Maschine entschieden hat. 
Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, alle Presets nachzuzählen, speziell bei den „Hall-Monstern“ wie Bricasti M7 und TC Reverb 6000 wurde aber gefühlt jedes Preset gesampelt. Und das mit feinen 96 kHz und 32 Bit via “StraightWire” verkabelten PrismSound ADA-8XR. Nur vom Feinsten also, meine Damen und Herren.

Etwas kryptisch und ohne schnieke Bildchen – man kommt aber auch sicherlich so dahinter, was für „Klassiker“ gemeint sein sollen.
Etwas kryptisch und ohne schnieke Bildchen – man kommt aber auch sicherlich so dahinter, was für „Klassiker“ gemeint sein sollen.

Simples GUI


Schauen wir uns das GUI genauer an, bevor es noch zu „nerdy“ wird. Es bietet ja doch noch einige Kniffe, um die starren Impulsantworten zu manipulieren. Zunächst wären die Standards Input und Output-Gain sowie Level-Meters und obligatorischer Dry/Wet-Regler zu nennen genauso wie die Preset-Verwaltung und der Content-Organisation.

Die Impulsantworten können verlängert und verkürzt werden sowie multiband-gedämpft werden.
Die Impulsantworten können verlängert und verkürzt werden sowie multiband-gedämpft werden.

Interessanter ist da schon der nachgeschaltete 3-Band-EQ mit fixen Einsatzfrequenzen und Damping für diese drei Bänder. Bässe, Mitten und Höhen können damit getrennt in der Nachhallzeit manipuliert werden – und das ist auch wichtig, da Verlängerung oder gar Verkürzung sonst unnatürlich klingen wurden, denn im Allgemeinen schwingen Bässe deutlich länger als der Rest.
Mit Trim-Start und -End kann man auch nur einen Teil der Impulsantwort nutzen. Attack und Release hingegen glätten das Ein- und Ausschwingverhalten. Alle vier Parameter werden in der Mitte des GUIs in Verbindung mit der Impulsantwort visualisiert. Die Möglichkeit die Impulsantworten zu reversen und zu normalizen, falls diese auf Grund von Veränderungen zu leise geworden sind, besteht zurdem auch. Und das war es – schnell auf in die Praxis!

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