Boss GT-1 Test

Die beliebte GT-Serie von Boss hat Zuwachs bekommen und das neue Geschwister des großen GT-100 bewegt sich offensichtlich wieder in die entgegengesetzte Richtung, wie auch der Name vermuten lässt. Das GT-1 kommt denn auch im kleinen, kompakten Format mit einem Expression-Pedal und drei Fußtastern, hat 108 unterschiedliche Effekt-Typen inklusive Amp-Simulation und einen 32-Sekunden-Looper im Angebot.

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Außerdem kann unser Kandidat mit Batterien betrieben werden und laut Hersteller wurde auch das Bedienkonzept optimiert, um schneller zum gewünschten klanglichen Ergebnis zu kommen. Das klingt alles vielversprechend und wir haben das GT-1 am Amp und direkt ins Pult auf seine Tauglichkeit geprüft.

Details

Gehäuse/Optik

Das GT-1 kommt im schwarzen Bühnenoutfit, allerdings nicht in Stahl, sondern in einem Kunststoffgehäuse, das aber einen recht stabilen Eindruck macht. Zur Fußbedienung gibt es auf der rechten Seite ein kleines Expression-Pedal sowie drei Schalter in der unteren Reihe. Diese sind in neuer Form, quadratisch und mit einer LED-Umrandung. Die weiteren Bedienelemente in Form von Tastern und drei Reglern versammeln sich weiter oben, die zentrale Stelle bildet das LCD-Display. Das GT-1 steht rutschfest auf Gummifüßen und über die Unterseite hat man auch Zugang zum Batteriefach, das mit vier AA-Batterien gefüllt werden kann. Das Pedal ist dadurch unabhängig von der Steckdose und hält laut Hersteller mit qualitativ hochwertigen Batterien runde sieben Stunden durch. Alternativ dazu gibt sich das GT-1 natürlich auch mit einem Standard-9V-Netzteil (Strombedarf 200 mA) zufrieden, das leider nicht zum Lieferumfang gehört. Das digitale Effektgerät arbeitet mit 24 Bit AD/DA-Wandlung bei einer Samplingfrequenz von 44,1 kHz.

Fotostrecke: 8 Bilder Boss hat sein 1,3 kg schweres GT-1 in ein schwarzes Kunststoffgehäuse mit den Maßen 305 x 152 x 56 mm (B x T x H) gepackt.

Rückseite/Anschlüsse

Hier sind neben der Buchse für das Netzteil alle nötigen Anschlüsse zu finden: Der Eingang für die Gitarre und zwei Ausgangsbuchsen für Mono- bzw. Stereobetrieb, ein Aux In für externe Player, ein Phones Out und ein Anschluss (CTL/EXP) für zusätzliche Fußschalter oder ein weiteres Expression-Pedal. Dazu kommt ein USB-Port, mit dem man das GT-1 an den Computer anschließen kann, um die Soundeinstellungen über die Boss Tone Studio-App bequem am Computer vorzunehmen. Aber auch Sound-Presets lassen sich auf diesem Weg von der Boss Tone Central-Website herunterladen und in das GT-1 transferieren. Außerdem ist es möglich, das Pedal als Audio-Interface für Aufnahmen am Computer zu benutzen. Ein separater Power-Schalter fehlt; sobald ein Stecker im Input steckt, ist das Gerät eingeschaltet.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Rückseite bietet noch einige praxistaugliche Anschlussmöglichkeiten.

Bedienung

Das GT-1 hat 99 Preset und genau so viele User-Speicherplätze, die verändert werden können. Mit den Up/Down-Fußtastern werden die sogenannten Patches (Effektkombination) aufgerufen, wobei im Display deren Namen und Nummern angezeigt werden. Mit dem CTL-Taster lassen sich ein oder mehrere Parameter steuern. Im Normalfall wird damit eine Effekteinheit aktiviert. Das Expression-Pedal ist so programmiert, dass es die Patch-Lautstärke regelt, drückt man in der Toe-Position etwas fester, wird ein zweiter Modus aufgerufen, der das Steuern weiterer Parameter erlaubt. In der Regel sind das Wah- oder Pitch-Effekte. Das Ganze kann natürlich entsprechend programmiert werden, wobei zur Einstellung des Sounds und der weiteren Funktionen mehrere Möglichkeiten offenstehen. Es geht aber auch ganz einfach, denn am Pedal kommt man auch direkt in die Easy-Edit-Funktion und kann den Sound in drei Disziplinen (Tone, Vibes, Echo) nach bestimmten Charakteristiken wie zum Beispiel Clean Rhythm, Classic Rock oder Heavy Riff in der Tone-Sektion auswählen. Wer in den Parameter-Dschungel eintauchen möchte, der kann am Display editieren, und das geht auch recht schmerzfrei vonstatten. Die Signalkette wird mit den ersten fünf Tastern unter dem Display angezeigt:
FX1/Comp – OD/DS – Preamp – FX2/Mod – Delay – Reverb

Fotostrecke: 6 Bilder Die Programmierung und Einstellung der Speicherplätze wird über ein Display auf der Oberseite angezeigt.

Ist ein Effektblock aktiviert, leuchtet die kleine rote LED an der linken Ecke des Tasters, zum Ein- und Ausschalten des Blocks werden die Taster gedrückt. Hält man sie etwas länger gedrückt, werden die Einstellungen im Display angezeigt und der Effektblock kann editiert werden. Das geschieht mit den drei Reglern neben dem Display. Bei manchen Effekten gibt es mehr als drei Parameter, diese erreicht man, indem man mit dem Enter-Taster die nächste Seite aufruft. Wenn alles eingestellt ist, sollte man nicht vergessen, den Sound mit der Write-Funktion zu speichern. 
Die Bedienung über das kleine Display ist in Ordnung, aber richtig übersichtlich wird es erst mit der Boss Tone-Studio App für das GT-1, die kostenlos für Windows- und Apple-User auf der Boss-Website zum Download zur Verfügung steht. Wenn das GT-1 per USB mit dem Computer verbunden ist, kann hier entspannt am Bildschirm editiert werden.

Fotostrecke: 7 Bilder Boss Tone-Studio App: Links die Patchliste, oben die Signalkette, unten die Details zum Preamp
Kommentieren
Profilbild von Zawo

Zawo sagt:

#1 - 22.10.2016 um 10:06 Uhr

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Mir kommt nicht in den Sinn, wie dieses Bedienkonzept im Band Kontext passt. Mit nur den zwei Up/Down Schalter völlig unbrauchbar...

Profilbild von Tom

Tom sagt:

#2 - 22.10.2016 um 16:54 Uhr

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Klar für den Livebetrieb braucht man fertige Presets und mauss dann mit up und down fleißig steppen, dass ist suboptimal. Für das Homerecording ist das Teil aber erste Sahne. Ich benutze schon länger das ME 25 von Boss, was ein ähnliches Bedienkonzept verfolgt. Das GT 1 hat hier nochmals 'ne Schippe draufgelegt. So ist z.B. selbst die Akustiksimulation gar nicht mal so schlecht (war beim Me 25 noch völlig unbrauchbar). Für den Preis gibt es derzeit glaube ich nichts besseres. Danke für den Test.

Profilbild von Klaus Kaupp

Klaus Kaupp sagt:

#3 - 13.09.2023 um 09:01 Uhr

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Danke erstmal, für die hilfreichen Teste generell. Was ich meist vermisse, wie verhalten sich solche Teile mit einer Akustikgitarre. Denn wenn der Originalton unverfälscht rausgeht, wäre das insofern interessant, wenn man nur einzelne Effekte nutzen möchte. Wobei auch ein Pedal hilfreich ist, was man bei Akustikern selten sieht.

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