DJ-Mixer: Neben Tonträgern und Laufwerken sind Mischpulte (zum Testmarathon) wohl die wichtigsten Werkzeug für den DJ. Der erste offizielle Mixer für DJs überhaupt wurde vom New Yorker Sound-Engineer Alex Rosner für den Haven Club und dessen legendären Resident-DJ Francis Grasso entwickelt. Dieser Prototyp namens „Rosie“ (so benannt wegen seiner roten Lackierung) war eine etwa handflächengroße Einheit mit lediglich drei Schiebereglern.
Rosie offerierte zwei Eingänge für Phono-Signale, einen Tape-Input sowie eine Cue-Sektion, wurde lediglich in einer kleinen Stückzahl angefertigt und ging nie in Serie. Ein paar andere hingegen haben es geschafft …
Bozak CMA-10-2DL (Circa 1973)
US-Ingenieur Rudy Bozak entwickelte in Kooperation mit dem damals schon legendären Sound-Engineer Richard Long den ersten kommerziell erhältlichen Sechskanal-Mixer im 19-Zoll-Rackformat. Dieser verfügte über zwei Turntable-Eingänge, zwei Tape-Inputs sowie zwei Mikrofonkanäle. Neben der Möglichkeit zum Vorhören war das Gerät mit einer Tone-Control ausgestattet. Dabei handelte es sich um einen Zweifach-EQ für das Master-Signal.
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Da die Entwickler aus dem audiophilen Bereich stammen, waren die Mixer von Bozak qualitativ sehr hochwertig und mit Preisen von circa 1000 US Dollar auch sehr teuer. Man verzichtete aus Qualitätsgründen auf Schieberegler und verbaute stattdessen hochwertige Drehregler. Der „Vater“ aller Rotary-DJ-Mixer und aktuell mit dem Bozak AP-2 und AR-4 am Start.
GLI Disco 3800 (Circa 1974)
Das US-Unternehmen GLI brachte mit dem Disco 3800 den ersten, auch für Semiprofis „erschwinglichen“ DJ-Mixer auf den Markt. Dieser konnte in der Soundqualität zwar dem Bozak nicht das Wasser reichen, doch war er deutlich günstiger und kompakter. Außerdem stellten die Amerikaner den Crossfader auf dem „Massenmarkt“ vor. Genau diese Neuerung machte das Konzept des Hip-Hop-DJings – entwickelt von Leuten wie Kool Herc, Grandmaster Flash oder Grandwizard Theodore – überhaupt erst möglich.
GLI PMX 9000 (Circa 1982)
Bis zum Ende der 80er-Jahre hielten die meisten Hersteller von DJ-Mixern am breiten 19-Zoll-Format der Geräte fest. Ein gutes Beispiel dafür ist der GLI PMX 9000, der bei Mobile- und Hip-Hop-DJs sehr verbreitet war. Während dieser Mixer bereits einen Master-EQ vorweisen konnte, dauerte es noch Jahre, bis auch den einzelnen Kanälen Equalizer zuteil wurden.
Gemini MX-2200 (Circa 1987)
Die sperrige Größe der meisten Pulte änderte sich im Jahr 1988 – als ein DJ namens Cash Money aus den USA bei der DMC DJ-Weltmeisterschaft antrat, um den Titel zu erringen. Cash Money benutzte seinerzeit den Gemini MX-2200, der aufgrund seiner kompakten Maße, lediglich zwei Kanälen und seinem symmetrischen Aufbau von Volume- und Crossfadern sozusagen der erste richtige Battlemixer war. Nach dem Titelgewinn von Cash Money explodierte die Nachfrage nach diesem, qualitativ eigentlich eher mittelprächtigen Pult. Andere Firmen folgten dem Trend und brachten ihre eigenen Auslegungen auf den Markt. Bis heute hat der Battlemixer seinen festen Platz im Produktportfolio der Hersteller und in den Herzen vieler Discjockeys.
Numark PPD DM-1755 (Circa 1988)
Ende der 80er Jahre wurde die Sampling-Technologie erschwinglich und hielt auch in die DJ-Kanzel Einzug. Mit dem Modell PPD DM-1755 stellte das Unternehmen den ersten DJ-Mischer mit integriertem Sampler vor. Diese Sektion wurde zusätzlich auch zur Erzeugung von Effekten wie Delay, Echo und Flanger verwendet. Erst kürzlich hat Numark den Battlemixer Scratch für Serato DJ veröffentlicht.
Intimidation Blue (Circa 1992)
Die Modelle „Blue und „The Don“ waren die ersten DJ-Mischer mit integrierten Kill-Switches zur kompletten Isolation einzelner Frequenzabschnitte. Diese Pulte waren beispielsweise in der damals aufstrebenden Rave-Szene sehr beliebt.
Allen & Heath XONE:92 (2004)
Das Modell XONE:92 von Allen & Heath war der erste DJ-Mischer mit MIDI-Output (5-Pol DIN). So konnte man erstmals diverse Regler und Schalter des Pultes zum Steuern von Software-Parametern zu verwenden. Der legitime Nachfolger ist der XONE:96.
Pioneer DJM-700 (2007)
Auch der DJM-700 von Pioneer war mit einer MIDI-Schnittstelle bestückt. Doch darüber hinaus war er gleichzeitig einer der ersten DJ-Mixer mit einer komplett digitalen, internen Signalverarbeitung. Die aktuellen Flaggschiffe sind der DJM-900NXS2 und der DJM-V10 sowie der DVS-Mixer Pioneer DJM-S11.
Rane TTM-57 (2006)
Der Rane TTM-57 war der erste DJ-Battlemixer auf dem Markt, der mit MIDI-Controllern zur Befehligung einer DVS-Software (Serato Scratch Live) ausgestattet war. Ihm folgten DVS-Mixer wie der TTM-57MK2 und der neue Rane Seventy Two MK2.
Jacek Leszcz sagt:
#1 - 20.02.2021 um 19:33 Uhr
Kein DJM600 ??? hahahahaha
Tony sagt:
#1.1 - 22.07.2023 um 08:37 Uhr
LoL wo hat der 600er geschichte geschrieben? Wenn dann eher der 500er.
Antwort auf #1 von Jacek Leszcz
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenThomas sagt:
#2 - 03.03.2023 um 09:21 Uhr
freevox mixer aus Frankreich waren das beste in den 80 und 90er Jahren.
Oliver Bockemuehl sagt:
#3 - 18.08.2024 um 21:20 Uhr
Rodec Mx-180 stand hier in Frankfurt eigentlich in allen Clubs.
Oliver Bockemuehl sagt:
#4 - 18.08.2024 um 21:20 Uhr
Rodec Mx-180 stand hier in Frankfurt eigentlich in allen Clubs.