Audio-Interface für iOS kaufen: Tablet und Smartphone sind längst ein fester Bestandteil des Musikeralltags und können dank einer nahezu uferlosen Auswahl an Apps nicht nur beim Üben, sondern auch auf der Bühne oder im Studio die unterschiedlichsten Aufgaben übernehmen.
Vor allem die mobilen Endgeräte aus dem Hause Apple sind unter Musikern beliebt, und insbesondere das iPad überzeugt auch in den komplexeren Rollen, in denen Performance und Verlässlichkeit gefragt sind – unter anderem als Soundmodul für Keyboards, als Prozessor für einen virtuellen Gitarrenverstärker oder sogar als mobile Mini-DAW zur Musikproduktion.
Meistens machen sich iOS-Geräte auch ohne zusätzliche Audio-Hardware bereits recht gut. In vielen Situationen ist ein externes Audio-Interface allerdings durchaus empfehlenswert oder sogar notwendig. Dieser Artikel behandelt einige grundlegende Gedanken zum Thema und gibt euch konkrete Kauf-Empfehlungen. Allgemein sind hier auch unsere Features aus den Bereichen iOS-Apps für Musiker, Synthesizer-Apps und iOS für Gitarre interessant. Für DJs haben wir zudem den Crashkurs Auflegen mit dem iPad im Programm.
Audio-Interface für iOS kaufen: GENERELLE ÜBERLEGUNGEN
Audio-Interface am iPad – in welchen Fällen ist das sinnvoll?
Die Audio-Schnittstelle ist bei iOS-Geräten allgemein so gut integriert, dass für viele musikalische Anwendungen keine zusätzliche Hardware nötig ist. Wer ausschließlich virtuelle Instrumente spielen oder Beats basteln will, der kann ruhigen Gewissens auf eine entsprechende Anschaffung verzichten. Wichtig ist ein Audio-Interface vor allem dann, wenn hochwertige analoge Audio-Verbindungen nach außen gefragt sind.
Ein häufiger Fall einer solchen Verbindung nach außen ist der Anschluss eines Kondensatormikrofons, wie es typischerweise im Studio verwendet wird – beispielsweise um Gesang aufzunehmen. Um die geringe Signalspannung am Ausgang eines solchen Mikrofons auf einen verwertbaren Pegel zu bringen, ist ein Mikrofonvorverstärker nötig. Und auch die oftmals erforderliche Phantomspeisung kann natürlich nicht von einem iPad oder iPhone selbst bereitgestellt werden. Solange keine zusätzlichen Ein- und Ausgänge benötigt werden, kann ein USB-Mikrofon am Smartphone oder Tablet gute Dienste leisten. Ein vollwertiges Audio-Interface bietet aber natürlich weit mehr Möglichkeiten – z.B. mehrere Eingangskanäle oder symmetrische Ausgänge.
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Kompatibilität: „Class-compliant“ läuft in der Regel
Viele aktuelle USB-Interfaces, die nicht explizit für Mobilgeräte entwickelt wurden, lassen sich am iPad verwenden. Als eine wesentliche Voraussetzung wird häufig angegeben, dass ein Interface „class-compliant“ sein sollte. Allerdings ist es durchaus sinnvoll, zusätzlich zu überprüfen, ob der Hersteller offiziellen Support für iOS anbietet. Nicht alle Interfaces, die „class-compliant“ sind, arbeiten vollständig problemlos mit der Hardware von Apple.
Ein „class-compliant“ USB Audio-Interface wird in den meisten Fällen ganz einfach über USB-C mit einem iOS-Gerät verbunden. Die neueren Endgeräte bieten in der Regel ausreichend Strom, um auch ein Bus-Powered Interface zu betreiben. Für Modelle mit Lightning-Anschluss ist dagegen ein entsprechender Adapter nötig (Camera-Connection-Kit). Dieser bietet die Möglichkeit, ein iPhone oder iPad auch bei Anschluss eines externen Geräts mit Strom zu versorgen. Bei einem Audio-Interface, das ohnehin mit einem eigener Stromversorgung kommt, muss man sich darüber keine Gedanken machen.
Audio-Interface für iOS kaufen: UNSERE EMPFEHLUNGEN
Ihr müsst Equipment zum Musik Produzieren anschaffen und wisst nicht, was davon zuerst? Wir haben die passenden Tipps!
Extrem Kompakt: IK Multimedia iRig Pro I/O
Das IK Multimedia Pro I/O ist eine All-In-One-Lösung für die Jackentasche und bietet einerseits Lightning-Kompatibilität für iOS-Geräte, läuft aber auch an einer gewöhnlichen USB-Schnittstelle unter Windows und macOS (allgemein bei bis zu 24 Bit/96 kHz). Das handliche Audio-Interface kommt mit einem kombinierten Mic/Line-Eingang, der auch als Instrumenteneingang (z.B. für E-Gitarre oder E-Bass) genutzt werden kann, und hat zudem einen MIDI-I/O an Bord. Die Verstärkerleistung des internen Preamps fällt mit maximal 40 dB nicht besonders stark aus, ist für mobile Aufnahmen mit den meisten Kondensatormikrofonen aber ausreichend. Ausgangsseitig bietet das iRig Pro I/O einen Kopfhörerausgang im 3,5er Klinkenformat.
Ein USB-Audio/MIDI-Interface für die Hosentasche: das iRiG Pro I/O für Smartphone, Tablet und PC.
Die Stromversorgung des iRig Pro I/O läuft über zwei AA-Batterien oder bei Bedarf über ein optional erhältliches Netzteil – und dieses kann sogar das iPhone oder iPad aufladen. Interessant für Gitarristen ist, dass im Lieferumfang unter anderem die beliebte Amp-Simulation Amplitube enthalten ist (sowohl für Win/Mac als auch für iOS). Mit dem IK Multimedia iRig Pro Duo I/O ist übrigens auch eine größere Ausbaustufe mit je zwei Ins und Outs erhältich.
Konsolen-Sound für unterwegs: Audient iD4 MKII
Der Aufbau von Kanalzügen in analogen und digitalen Mischpulten, aber auch DAW-Mixern einfach erklärt.
Im Inneren des Audient iD4 MKII schlummert einer der hochwertigen Mikrofonvorverstärker, wie sie auch in den großen Recording-Mischpulten des Herstellers verbaut werden. Dieser bietet 58 dB Gain und ist damit auch den anspruchsvolleren Aufgaben des Recording-Alltags gewachsen. Neben dem kombinierten Mic/Line-Eingang findet sich ein gleichzeitig verwendbarer Instrumenteneingang zum Anschluss von E-Gitarre oder E-Bass. Ausgangsseitig sind neben einem Main-Out zwei Kopfhörerbuchsen vorhanden.
Das iD4 MKII ist der kleinste Vertreter von Audients überarbeiteter iD-Serie. Wie schlägt sich das Desktop-Interface in unserem Kurztest?
Das USB-3.0-Interface wandelt bei Auflösungen bis 24 Bit/96 kHz und ist „class-compliant“. Zur Nutzung mit älteren iOS-Geräten wird also ein Lightning-Adapter benötigt. Unter dem Strich ist das Audient iD4 MKII in Verbindung mit einem iPad nicht so hochgradig mobil wie das IK Multimedia iRig Pro I/O, vor allem die Klangeigenschaften des Mikrofonvorverstärkers sprechen aber für sich.
Hochwertiges USB-Mikrofon: Rode NT-USB+
Wenn ein USB-Mikrofon ausreicht, dann ist das Rode NT-USB+ eine gute Wahl. Dank einer zugehörigen App lässt es sich problemlos mit dem iPad nutzen. Auf diesem Weg erhält man auch Zugriff auf den internen DSP, der eine grundlegende Klangbearbeitung des Signals erlaubt. So ist es möglich, eine Stimme bereits während der Aufnahme ein wenig aufzupolieren.
Die interne Wandlung des NT-USB+ läuft bei vollkommen akzeptablen 24 Bit/48kHz. Erfreulich ist auch der kräftige und sauber klingende Kopfhörerverstärker. Im Lieferumfang sind ein Tischfuß und ein Poppfilter enthalten. Eine Verwendung als „gewöhnliches“ USB-Mikrofon an Mac oder PC ist natürlich ebenfalls möglich. Wer Raumklang in Stereo einfangen will, der kann einen Blick auf unser Feature zum Thema iOS-Mikros werfen.
mICHael wERNER sagt:
#1 - 12.02.2021 um 01:30 Uhr
bissl entäuschend,, dass extra für ipad ausgewiesene wie PreSonus AudioBox i Series nicht mal Erwähnung finden...
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#1.1 - 12.02.2021 um 07:13 Uhr
Hallo Michael,danke für Deinen Beitrag. Tatsächlich hatte sogar der Autor dieses Artikels das iTwo bereits im Test (https://www.bonedo.de/artik.... Die damalige Bewertung hat es nur eben nicht erlaubt, es unter "Die besten…" zu listen und eine Kaufempfehlung auszusprechen. Hast Du denn ein IF aus der Serie und bist zufrieden? Andere Interfaces von PreSonus kommen bei uns ja bisweilen sehr gut weg.Beste Grüße
Nick
Antwort auf #1 von mICHael wERNER
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