Wer hätte es jemals für möglich gehalten, dass gerade einer DER Chartbuster der Popmusik den 7/4-Takt gesellschaftsfähig machen würde? Die Rede ist natürlich vom Song “Money” der britischen Band Pink Floyd! Zweifellos wird die rhythmische Welt der westlichen Musik für gewöhnlich vom 4/4-Takt dominiert. Nur wenige Songs im Bereich der Pop- und Rockmusik, die sich eines ungewöhnlichen Metrums bedienen, haben jemals weltweit Bekannheit erlangt. Da wäre beispielsweise Dave Brubecks “Take Five” (im 5/4-Takt), “All You Need Is Love” von den Beatlesoder Peter Gabriels “Solsbury Hill” (beide 7/4-Takt).
Pink Floyds “Money” – das originale Musikvideo
Schauen wir uns zunächst mal das originale Musikvideo an. Der Clip ist ohne Frage ein kleines Kunstwerk für sich und wurde bis heute über 17 Millionen Mal auf YouTube geklickt:
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Mehr Informationen“Money” als Wegbereiter des Sampling und Looping
Das Stück erschien 1973 auf dem Pink-Floyd-Album “Dark Side Of The Moon” und wurde auch als Single ausgekoppelt. Das Besondere: Der Song gilt heutzutage produktionstechnisch als Wegbereiter des Looping und Sampling! Was man zu jener Zeit noch als “rhythmische Soundcollage” bezeichnete, bei welcher mühselig auf Tonband aufgenommene Geräusche per Hand geschnitten und wieder mit Klebeband zusammengesetzt werden mussten, um schließlich einen Beat zu generieren, war in den frühen 70er-Jahren geradezu revolutionär!
“Money” – Harmonik und Metrum
Die Komposition von Roger Waters verläuft weitgehend über ein abgewandeltes Bluesschema. Interessanterweise gibt es innerhalb des Riffs Akzentverschiebungen, die man als Taktwechsel interpretieren kann. Allerdings nicht zwingend: zählt man die 7/4 strikt durch, so bleibt das Riff auch ohne Unterbrechung durchzählbar. Neben dem 7/4-Takt ist eine weitere Besonderheit des Grooves von “Money”, dass er als Shuffle gespielt wird, also ternär phrasiert wird, wie man an den notierten Triolen erkennen kann.
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“Money” – Bass-Sound und Spieltechnik von Roger Waters
Waters spielt das Riff mit dem Plektrum auf einem Fender Precision Bass. Dabei verwendet er die Palm-Mute-Technik, bei der die Anschlaghand die Saiten im Bereich der Brücke mit dem Handballen abdämft, während sie mit dem Plektrum angeschlagen werden.
Interessant ist dabei, wann genau Waters die Up- und Downstrokes mit dem Pick ausführt und wie er im Riff Leersaiten anstelle der gegriffenen Töne “A” und “D” verwendet (siehe Tabulatur). Das Riff ist alles andere als einfach zu spielen, denn speziell die Abwärtsbewegung bei den Triolen ist durchaus gewöhnungsbedürftig.
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Aber hören wir uns das Beispiel zunächst doch erst einmal an – hier findet ihr den Basspart mit dem von mir im meinem Studio nachgebauten Sound von Roger Waters:
Noten und TABs von Pink Floyds “Money”
Hier findet ihr die Tabulatur und Noten zu “Money”. Achtung: Die Notation beginnt gleich mit dem zweiten Teil der Strophe, um das Beispiel kompakt zu halten!
Do it Yourself: Den Basssound-Sound von “Money” nachbauen
Den Sound von Roger Waters auf “Money” kann man mit jedem Precision Bass ohne großen Aufwand ziemlich authentisch nachbauen. Essentiell ist dabei jedoch, die Saiten wie beschrieben mit dem Plektrum nahe der Bridge anzuschlagen und mit dem Handballen abzudämpfen.
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Bass:
- Fender Precision Bass (Volumen- und Höhenpoti voll offen)
- gespielt mit Plektrum
- Anschlag nahe am Steg
- Saiten abgedämpft (Palm Mute)
DI/Amp/Box:
- ohne DI direkt in DAW
- leichte Kompression durch CLA-2A-Simulation
- Tubeamp-Simulation
- 15″-Speaker-Simulation
- Mic-Simulation EV RE-20
Viel Erfolg und bis zum nächsten Workshop!
Euer Oliver Poschmann