Als Bob Dylan 1967 seine Komposition “All along the Watchtower” veröffentlichte, konnte er nicht ahnen, dass knapp ein Jahr später Hendrix diesem Song zu einer zeitlosen Popularität verhelfen sollte. Dylan urteilte später über Jimis Neuinterpretation: “It overwhelmed me, really. He had such talent, he could find things inside a song and vigorously develop them. He found things that other people wouldn’t think of finding in there. He probably improved upon it by the spaces he was using. I took license with the song from his version, actually, and continue to do it to this day.”
Für Hendrix sollte der Dylan-Klassiker zu seinem höchstplatzierten amerikanischen Charthit werden, und auch heute noch rangiert er in der Bestenliste des Rolling Stone auf Platz 47 der “Greatest Song of all times”. Im Guitarplayer Magazine sogar auf Platz 5 der besten Gitarrensoli aller Zeiten. Grund genug, uns diesem Klassiker anzunehmen!
Aufgenommen wurde die Coverversion am 21.Januar 1968 in den Londoner Olympic Studios im Zuge der Aufnahmen zum dritten und gleichzeitig letzten Album der Hendrix Experience Formation “Electric Ladyland”.
Über das verwendete Equipment ist leider wenig Gesichertes bekannt. Bei den Aufnahmen zu Electric Ladyland kamen neben den hendrixtypischen Marshall-Plexis jedoch auch Fenderamps zum Einsatz, wie z.B. ein Showman- oder Bassman-Topteil.
Bekannte Effekte, die Hendrix benutzte, waren natürlich das Fuzzface, das Roger Mayer Octavia, das Vox Wah und Bandechos. Einige Effekte wie z.B. der große Hallraum wurden dem Gitarrensignal jedoch erst im Mix beigesteuert. Sound-Engineer Eddie Kramer verwendete zum Abmiken der Gitarrenspeaker laut eigenen Angaben ein Neumann U67 und ein Sennheiser M160.
Im Song findet man mehrere Gitarrensoli. Hier im Workshop beschränke ich mich auf die drei Hauptparts, die im Intro und nach der ersten und zweiten Strophe zu finden sind, bevor Jimi in den Slidepart übergeht.
Jimi hat die Gitarre auf Eb gestimmt, so dass die Originaltonart eigentlich Cm lauten muss. Da ich jedoch das Standardtuning einsetze, findet ihr alle Tracks einen Halbton höher, also in C#.
An Tonmaterial verwendet Hendrix viel Pentatonik- und Blueslicks, bendet jedoch auch sehr häufig vom Grundton in die None. Achtet bei diesen Bendings darauf, dass Hendrix sehr oft mit dem Ganzton- oder Kleinterzbending ab der Note c# spielt und den Ton manchmal etwas “sharp” nimmt. Besonderes Augenmerk sollte man auch auf das sehr musikalische Vibrato lenken.
Hier hört ihr die einzelnen Parts:
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Mehr InformationenSolo 1
Solo 2
Solo 3
Für die Soundfiles habe ich einen Fender Bassman gewählt, der ziemlich weit aufgerissen ist und als Gitarre kam eine Fender Stratocaster zum Einsatz, die ich am Halspickup verwende. Da Jimis Sound sehr weich klingt, kann es sein, dass der Volume- oder Tone-Regler leicht zurückgenommen wurde. Spart nicht mit Reverb und setzt ein leichtes Tape-Echo auf den Sound.
So könnte ein Setup mit Fender Tweed und Echoplex aussehen:
Und nun viel Spaß mit “All along the Watchtower”!