Praxis
Thomas Eich hat unser Testexemplar mit einer Tasche ausgeliefert, die optional für die T-Serie der Eich-Amps erhältlich ist. Die Qualität dieser Tasche ist sehr gut, der T500 passt perfekt und wird von einer Polsterung zumindest gegen leichte Rempler geschützt. Im einen Zubehörfach ist außerdem Platz für Kleinkram wie Kabel oder ein Stimmgerät. Einmal aus der Tasche gepellt, geht das Setup mit dem Micro-Amp blitzschnell vonstatten, sodass wir uns direkt mit den Klangqualitäten des T500 beschäftigen können.
Im ersten Audiobeispiel hört ihr den Amp mit neutraler Einstellung, der Taste-Regler und alle vier EQ-Regler stehen also auf 12 Uhr. Der T500 liefert aus dem Stand einen Wohlfühl-Sound mit satten Tiefbässen und transparent-offenen Höhen, den ich als sehr organisch und extrem praxistauglich empfinde. Mein passiver Jazz Bass klingt in keiner Weise kalt oder steril; gleichzeitig wird der Sound sehr detailreich abgebildet. Der kleine Amp fühlt sich zudem sehr knackig an und reagiert ungemein schnell auf die Spieldynamik:
Als nächstes wollen wir einmal hören, welche Klangmöglichkeiten hinter dem Taste-Feature des T500 sitzen. Dafür habe ich den Taste-Regler im ersten Audio-Clip in Richtung “Dry” auf 9 Uhr gedreht, im zweiten Clip steht der Regler auf 3 Uhr, es geht also in die entgegengesetzte Richtung “Rich”.
Mit einem Dreh wird der Jazz-Bass-Sound knackiger und drahtiger. Die Hochmitten und Höhenanteile im Sound werden verstärkt und das Fundament klingt deutlich schlanker, sodass sich der Bass in dichten Bandsounds besser durchsetzten kann. Auch dröhnende Klanganteile in akustisch problematischen Räumen kann man mit den Taste-Regler schnell wieder in die Spur bringen.
Geht man mit dem Taste-Regler in die andere Richtung, wird der Sound runder und weicher. Mein Jazz Bass klingt mit der Einstellung bei 3 Uhr etwas gedeckter und vintagemäßiger – der Sound bleibt aber dennoch stets differenziert. Das Feature eignet sich zudem hervorragend zum Abmildern von zu harsch und aufdringlich klingen Bässen.
Der Taste-Regler ist wirklich ein effektives Tool, mit welchem man den Charakter des Basssounds unkompliziert und blitzschnell verändern kann. In manchen Fällen sind aber gezieltere Eingriffe in den Sound nötig, die beim T500 mit einem flexiblen Vierband-Equalizer vorgenommen werden.
Den Slapsound im nächsten Audiobeispiel habe ich mit einer kräftigen Bass- und Höhenanhebung bei einer gleichzeitigen Hochmittenabsenkung am EQ des T500 aufgenommen. Resultat ist ein knackiger Scoop-Sound mit mächtigem Low-End und crispen Höhen.
Der Bassregler sollte hingegen vorsichtig eingesetzt werden, denn er greift bei 30Hz im Klangspektrum und boostet damit wirklich ultratiefe Frequenzen. Zur Trockenlegung von dröhnenden Basssounds ist die niedrige Einsatzfreqeunz allerdings genau richtig – eine leichte Absenkung mit dem Bassregler kann hier wirklich Wunder bewirken!
Jetzt geht es mit dem Vierband-Equalizer in die andere Richtung und wir boosten weder Bässe noch Höhen, sondern die Mittenfrequenzen. Bei der Aufnahme standen beide Mittenregler des T500 auf etwa 2 Uhr, um einen aggressiven und prägnanten Fingerstyle-Sound aus dem Eich-Sprössling zu kitzeln – und das Ergebnis kann sich hören lassen, wie ich finde:
Für dich ausgesucht
Zum Abschluss hört ihr den Eich T500 mit einer ordentlichen Bass- und Tiefmittenanhebung. Gleichzeitig habe ich den oberen Bereich mit dem Höhenregler abgemildert. Der Sound schiebt ordentlich und eignet sich hervorragend für fette Reggae-Grooves:
Klanglich hat der kleine Eich-Amp also trotz seiner einfachen und bedienerfreundlichen Konzeption einiges zu bieten, und mit seiner Leistung von 500 Watt eignet sich der Micro-Amp durchaus auch für größere Gigs – vorausgesetzt, man verwendet ihn zusammen mit einer effizienten Boxenausstattung. Der Sound bleibt selbst bei erstaunlich hohen Pegeln noch clean und fundamentstark. Die Leistungsangabe scheint also durchaus realistisch zu sein und der T500 performed in der Tat so souverän, wie man es von einem 500 Watt starken Amp erwartet.