Mit dem Black Hole DSP 2 Modul bringt Erica Synths ein neues Modul in Form einer zweiten Version des beliebten Black Hole Multi-Effekt Moduls. Die neue 16 TE-Variante bietet mit 24 Effekten nun acht Effekte mehr als der bekannte Vorgänger und kann auch mit weiteren Verbesserungen punkten, die wir uns in diesem Test ausführlich ansehen.
Bekannterweise sind die Module des lettischen Herstellers Erica Synths von Grund auf gut durchdacht und realisiert, sodass selten eine verbesserte Version nachgereicht wird. Wir schauen uns die Unterschiede zur ersten Ausführung an und prüfen, ob sich das Upgrade lohnt.
Details
Aufbau
Auch das neue Black Hole Modul in der Version „2“ basiert auf dem beliebten und hochwertigen Spin FV-1 Chip, der nicht nur in Eurorack-Effekten, sondern auch in so manchen Stomp-Boxes Verwendung findet. Das Black Hole 2 nimmt 16TE Platz in Anspruch und ist, wie nicht anders von Erica Synths gewohnt, sehr gut verarbeitet. Die Potis sind von bester Qualität und lassen sich geschmeidig bedienen. Diese sind auch alle mit der Frontplatte verschraubt, die obendrein hochwertig lackiert ist. Alle enthaltenen 24 Effekte sind in Stereo ausgeführt und so findet man auch ein Eingangs- sowie Ausgangspärchen an Buchsen vor.
Bei jedem Effekt hat man direkten Zugriff auf drei Parameter, die per Poti und per Steuerspannung manipuliert werden können. Neben den drei CV-Eingängen für die Parameter gibt es noch einen CV-Eingang um die verschiedenen Effekte auszuwählen und einen CV-Eingang um die Samplerate des Chips zu verringern. Das lässt sich aber auch per Poti justieren, das mit ‚Crush‘ bezeichnet ist. Das Poti für die Effektauswahl ist als Push-Poti ausgeführt, und somit auch gleich mit mehreren Funktionen ausgestattet. Zum einem wechselt das Black Hole DSP 2 Modul erst zum nächsten Effekt, wenn das Poti gedrückt wird. Zum anderen speichert es einen Snapshot von den Einstellungen vom jeweils ausgewählten Effekt ab, wenn man es gedrückt hält. Drückt man dieses Poti zweimal hintereinander, so kann man die gespeicherte Einstellung wieder aufrufen.
Das ist besonders beim Live-Spielen sehr praktisch, da man so schnell wieder in die selbst ausgesuchte Ausgangseinstellung zurückkehren kann, wenn man wild an den drei Parametern geschraubt hat. Auch die Tatsache, dass man das Poti drücken muss bevor der jeweilige Effekt aktiviert wird, ist durchaus praktisch, da man so zwischen verschiedenen Effekten wechseln kann ohne dabei alle dazwischenliegenden Effekte durchfahren zu müssen. Des Weiteren bietet das Modul zwei Abschwächer-Potis. Eins für das eingehende Audiosignal, wobei eine kleine LED aufleuchtet, wenn das Modul anfängt zu übersteuern, und eins für die Crush Steuerspannungen.
Eines der acht Potis ist größer ausgeführt als die weiteren, und dient zur Dry/Wet Steuerung. Auch hierfür gibt es einen dedizierten CV-Eingang, aber dieser hat leider keinen Abschwächer. Die Dry/Wet Funktion ist vorbildlich mit einem analogen VCA ausgeführt und so klingt diese auch gut, wenn man schnelle Steuerspannugen bis hin zu Audiorates hineinschickt. Final bietet das Modul noch eine LED-Anzeige, die über den gerade ausgewählten Effekt informiert, und auch, wenn man beim Schrauben wieder auf dem abgespeicherten Wert angelangt ist.
Unterschiede zur ersten Version
Das Black Hole DSP 2 Modul bietet – im Vergleich zur Vorgängerversion – nicht nur acht weitere Effekte, sondern alle Effekte sind zudem überarbeitet worden und beinhalten jetzt auch zwei Looper und einen mehrstimmigen Oszillator für Drones. Des Weiteren ist die DSP 2-Version um 2 TE gewachsen, was daran liegt, dass man nun drei, anstatt zwei verschiedene Parameter pro Effekt verändern kann. Hier wurde das Design des Black Hole clever überarbeitet, denn es bietet jetzt acht anstatt fünf Potis und sechs anstatt fünf CV-Eingänge. Das Ganze ist mit einer Vergrößerung von nur 2 TE realisiert worden.
Auch wurde die Klangqualität des Black Hole DSP 2 verbessert, indem zwei kleine, jedoch wichtige Unterschiede zur Vorgängerversion realisiert wurden. Zum einen hat man jetzt die Möglichkeit das Eingangssignal abzuschwächen, zum anderen ist die Dry/Wet Funktion nun analog ausgeführt. Ein Problem der ersten Version war, dass, wenn das Poti komplett auf Trocken gedreht wurde, das Eingangssignal trotzdem etwas verfärbt wurde. Das passiert jetzt nicht mehr, und so klingt herausgehendes Audio auch bei zugedrehtem Dry/Wet Poti Audio genauso, wie es hereinkommt, sodass man es jetzt auch gut als Master-Effekt nutzen kann. Außerdem macht der Dry/Wet CV-Eingang nun eine viel bessere Figur, wenn man diesen mit Audiorates füttert.
Außer dem Abschwächer für eingehendes Audio ist ein Abschwächer für Steuerspannungen hinzugekommen, die zur Steuerung der Sample-Rate verwendet werden können. Auch das macht durchaus Sinn, da subtile Veränderungen der Sample-Rate hier sehr interessante und toll klingende Ergebnisse liefern.Das Poti zur Patch-Auswahl ist im Vergleich zur ersten Version als Push-Poti ausgeführt, was Möglichkeiten offeriert, für jeden Effekt eigene Ausgangseinstellungen abzuspeichern.