Der Fender Hot Rod Deluxe IV steht für den Jahrgang 2018 und die vierte Generation der beliebten Röhrenverstärker-Reihe. Und mit der bekamen vier Modelle ein Facelifting, wozu neben dem Blues Junior, dem Pro Junior und dem Deville auch unser Testkandidat, der Deluxe gehört. Ohne Zweifel kann man bei diesem äußerst populären Combo schon von einem modernen Klassiker sprechen, denn vor allem für Vielspieler ist er das Workhorse, wenn es um die Gitarrenverstärkung geht. Und deshalb hat man natürlich für das aktuelle Update das bewährte Konzept auch nicht komplett auf den Kopf gestellt.
Nach wie vor kommt der Amp im gleichen handlichen Design und bringt 40 Röhrenwatt auf die Bühne. Allerdings soll laut Hersteller der Federhall jetzt wärmer klingen, dazu gibt es einen neuen Celestion A-Type Speaker und der Preamp-Schaltkreis wurde für einen besseren und wärmeren Overdrive-Sound deutlich modifiziert. Das macht neugierig, denn der Name Fender ist bekanntlich nicht unbedingt ein Inbegriff für Overdrive-Sounds. Ob sich das mit der aktuellen Version ändert, werden wir gleich erfahren. Preislich liegt der Amp deutlich unter 1000 Euro, aber etwas höher als das Vorgängermodell Hot Rod Deluxe III. Falls es aber eine ordentliche Zerre obendrauf gibt, dann sollte das in Ordnung sein.
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Gehäuse/Optik
Recht schnell fällt bei näherer Betrachtung auf, dass der neue Hot Rod Deluxe IV seine Optik leicht verändert hat. Der Amp ist mit schwarzem Tolex überzogen und an der Front wartet eine Vintage-Style-Lautsprecherbespannung in Grau. Dazu hat man zur besseren Sichtbarkeit im schummrigen Bühnenlicht dem Bedienfeld weiße Chickenhead-Regler spendiert – alles in allem sehr stylish und zweckmäßig. Der Tragegriff wurde gegen einen flachen Kunstledergriff getauscht, an dem sich der Amp ausgewogen tragen lässt. Ein weiteres Update ist im ersten Moment nicht unbedingt offensichtlich, denn die vierte Generation des Hot Rod Deluxe hat über zwei Kilo abgespeckt. Das Gehäuse wird jetzt aus massiver, leichter Kiefer hergestellt und 18,6 kg machen sich gegenüber den 21 kg des Hot Rod Deluxe III durchaus positive bemerkbar.
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Der Aufbau selbst bleibt identisch – der Amp kommt als Toploader, das Bedienfeld ist von oben erreichbar und die Rückseite halboffen. Das Netzkabel ist am Chassis befestigt und die Hallspirale am Boden weich eingepackt. Bei unserem Probanden werden auch keine Eminence Speaker mehr eingesetzt, sondern man hat sich für einen 12″ Celestion A-Type entschieden. Bei ihm steht der Buchstabe “A” für amerikanischen Sound, es sollte also keine gravierenden Änderungen in der Klangfarbe geben. Im Inneren glühen drei 12AX7 Röhren in der Vorstufe und zwei 6L6 sorgen für Endstufenpower, insgesamt leistet unser Testkandidat 40 Watt. Es besteht die Möglichkeit, das Ganze auf mehrere Speaker zu verteilen, denn es gibt zwei Lautsprecheranschlüsse, einen für den internen Speaker und ein zweiten für eine zusätzliche Lautsprecherbox. Im Vintage-Style kommen auch die Füße, denn der Combo steht auf vier klassischen Metallfüßen, was nicht unbedingt sehr rutschfest ist, aber bei seinem Gewicht muss man auch keine Angst haben, dass er sich bei abschüssigen Bühnen selbständig macht.
Bedienfeld
Bei der Regler- und Schalterbestückung am Bedienfeld wurde im Vergleich zum Vorgängermodell nichts geändert. Links geht es mit zwei unterschiedlich empfindlichen Eingängen los, Input 1 ist für Singlecoil-Gitarren gedacht und Input 2 eher für Humbucker, wobei diese Vorgaben nicht in Stein gemeißelt sind. Dann folgt der Volume-Regler für den Clean-Channel, daneben der Drive-Regler, mit dem man den Zerrgrad des Drive-Channels einstellen kann. Mit dem Channel-Select-Taster wird zwischen den beiden Kanälen umgeschaltet, und wenn’s noch etwas mehr zerren soll, dann steht beim Drücken des More-Drive-Tasters noch ein dritter Grundsound zur Verfügung. Diese drei Funktionen (Kanal 1, Kanal 2, More Drive) werden mit dem Fußschalter abgerufen.
Die Kanäle teilen sich eine Klangregelung aus Treble, Middle und Bass in der Vorstufe und in der Master-Sektion kommt noch ein Presence-Regler hinzu. Der Master-Regler bestimmt die Lautstärke des Drive-Channels, der Clean-Channel wird lediglich mit dem Volume-Regler justiert. An der rechten Seite stehen weitere drei Anschlüsse parat, zum einen Preamp-Out und Power-Amp In, also Send und Return zum Anschluss von Effektgeräten, die im Effektloop platziert sein sollten (Modulation, Delay, Reverb), und ganz rechts die Klinkenbuchse für den mitgelieferten Fußschalter. Dazu kommen die üblichen Power- und Standby-Schalter mit der dazugehörigen Status-Leuchte.
Gioi Geniale sagt:
#1 - 20.12.2021 um 19:24 Uhr
Tönt sehr viel versprechend.Wo wurde diese Combo gefertigt? USA? Mexico, Fernost?
Liebe Grüsse
Gioi
Gioi Geniale sagt:
#1.1 - 30.12.2021 um 22:56 Uhr
Laut Seriennummer wurde der 08/2006 hergestellt, das heisst, volle 21 kg
schwer. Nix zu motzen, ausser wenn wir wie auch schon im 3. oder 4. OG
spielen und kein Lift vohanden. Tönt im Bandkontext extrem gut. Untenrum
sehr kräftig, von den Höhen ganz zu schweigen. Muss die Lautstärke gut
im Zaum halten, da der extrem laut werden kann. Bzw die Einstellung des
"gain" und "more gain" sauber justieren. Spiele darüber die Harley
Benton "Big Tone", den Hollowbody wird wirklich fast authentisch
wiedergegeben. Nicht zuletzt Dank der nachträglich eingebauten
Filtertron PUs. So macht der Rock`n`Roll Spass.
Antwort auf #1 von Gioi Geniale
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenThomas Dill - bonedo sagt:
#2 - 22.12.2021 um 07:51 Uhr
Hallo Gioi,
der Amp wird in Mexiko hergestellt.
Gioi Geniale sagt:
#3 - 24.12.2021 um 01:00 Uhr
Habe heute so einen erstanden, limited edition green, gebraucht.Nun muss ich das Kerlchen kennenlernen. Ohne die Bandkollegen total an die Wand zu blasen.Das Ding springt auf jenden Input auf. Eine aussergewöhnliche Präsenz zeichnet diesen Amp aus. Und ein clean Sound um darin zu verschmelzen.