Fender Stratocaster-Modelle gibt es in Hülle und Fülle. Es vergeht kein Jahr, in dem nicht irgendwelche Veränderungen an dem Klassiker vorgenommen werden. Die eigentliche Grundkonstruktion allerdings ist seit 1954 unverändert, da hat Leo Fender einen wirklichen Geniestreich hingelegt.
Das uns zum Test vorliegende Instrument wurde in Mexiko gefertigt, ist seit Oktober 2011 erhältlich und wird zu einem echten Kampfpreis angeboten. Doch wie viel Strat steckt tatsächlich noch in diesem Schnapper? Schauen wir uns das Teil doch mal etwas genauer an.
DETAILS
Optik/ Verarbeitung
Tja, was soll man über die Optik einer Strat noch sagen? Wohl jeder Mensch auf diesem Planeten, der irgendwann mal in einen Fernseher geschaut hat, dürfte diese Bauform kennen. Der Korpus der Standard 2011 besteht, wie beim 1954er Original, aus Erle und wurde in Hochglanz Arctic White lackiert. Diese Arbeit wurde perfekt ausgeführt, es finden sich keine Unregelmäßigkeiten, Abriebe oder sonstige unschöne Stellen.
Leider lässt sich aufgrund der deckenden Lackierung nicht herausfinden, aus wie vielen Teilen der Body besteht.
Auf dem Korpus parkt ein weißes 3-schichtiges Schlagbrett, in dem, versteckt unter weißen Plastikkappen, die drei obligatorischen (Standard) Single-Coils ein Plätzchen gefunden haben. Drei Potis, ebenfalls mit weißen Kappen versehen, und ein Fünfweg-Schalter sind auch an Ort und Stelle – alles beim Alten also!
Ein bewährtes Vintage-Style Synchronized-Tremolo mit verschraubbarem Tremoloarm dient als Steg. Das Tremolo wurde – Vintage-mäßig – mit sechs Schrauben am Korpus befestigt und schwebend eingestellt. Sechs separate Reiter ermöglichen alle nötig werdenden Einstellarbeiten. Selbstverständlich ist die Klinkenbuchse aus Blech und befindet sich auf der Korpusoberseite.
Werfen wir einen Blick auf die Korpus-Rückseite. Hier findet man das Fach, in dem die drei Federn des Tremolos ihren Job erledigen. Ein weißer Kunststoff-Deckel hält das Ganze unter Verschluss. Durch eine entsprechende Aussparung lassen sich die Saiten durch den Tremolo-Block nach oben befördern – auch das ist Strat-Standard! Im oberen Bereich der Korpus-Rückseite hätten wir dann (sozusagen als „komfortable Schnittstelle“ zum Spielenden) noch ein ergonomisches Shaping – und das war es dann auch schon.
Der Hals
Der, mithilfe einer verchromten Neck-Plate und vier Schrauben am Korpus befestigte, Hals sitzt bombenfest in der Halstasche. Er ist aus einem Stück Ahorn gefertigt und bietet ein modernes C-Shape. Mit seinen 21 Bünden und einer Mensur von 648mm hat das Ganze Standard-Strat-Maß. Wo wir gerade bei den Bünden sind – diese wurden perfekt eingesetzt, entgratet und auf Hochglanz poliert – einem angenehmen Handling sollte also nichts im Wege stehen. Schwarze Punkte auf dem Griffbrett und dem Rand erleichtern die Orientierung und wurden perfekt in das Holz eingelassen.
Soweit also nur Altbekanntes. Auf der Hals-Rückseite sieht man den sogenannten „Skunk Stripe“, eine Aussparung mit eingelegtem dunklen Holzstreifen, über die der Halsstab ins Hals-Innere verfrachtet wurde. Auch diese Arbeiten hat „Fender Mexiko“ sehr sauber erledigt.
Die Kopfplatte kommt im typischen Fender-Style und bietet sechs geschlossenen und verchromten Mechaniken mit Fender-Logo Platz, die ihre Arbeit erwartungsgemäß präzise verrichten. Der eben schon erwähnte Halsstab lässt sich von der Kopfplatte aus erreichen, die entsprechende Fräsung wurde nicht verschlossen. Natürlich werden sämtliche Werkzeuge zum Einstellen des Instruments mitgeliefert.
Achim sagt:
#1 - 01.02.2012 um 16:35 Uhr
Hallo,vor einigen Wochen habe ich die getestete Strat in der RW Black Version spontan bei einem großen Online Musikhändler gekauft. Die Gitarre war als "Ersatz" und Reisegitarre für meine Custom Shop 59 Strat gedacht. Auch ich war mehr als positiv von der sauberen Verarbeitung, der guten Bespielbarkeit, der werkseitigen Einstellung und dem typischen Strat Sound überrascht. Wie schon die Classic und die Road Worn Serie beweist, kommen aus Mexico, entgegen so mancher Vorurteile, feine Gitarren. Meine Empfehlung: sofort kaufen solange diese Mexico Strat noch erhältlich ist
Nico sagt:
#2 - 09.02.2012 um 15:20 Uhr
Schön das mal eine Standard Strat aus mexico getestet wird, habe mir auch vor kurzem meine 21. oder 22 Stat gekauft, viele USA Modelle aber auch viele Mexico Modelle und die Mexico teile sind einfach ein Knaller für das Geld. Ich muß sogar gestehen das ich Anfangs die Standard Singlecoils durch Dimarzios ersetzt hatte, aber im nachhinein wieder die fender PU`s eingebaut, klingt "echter" Ist natürlich Geschmackssache. der test gibt genau das wieder, was ich 100% bestätigen kann. Super,VIELEN DANK!
Christoph sagt:
#3 - 23.03.2012 um 01:02 Uhr
Vielen Dank für das gute Review der Gitarre.Ich selbst habe mir im Nov. 2011 eine mexikanische Standard Strat gekauft. Ich hatte mich nach mehreren Wochen des Testens für sie entschieden. In dieser Zeit spielte ich alle möglichen Strats durch: Classic Series, Roadworn, Eric Johnson, Yngwie Malmsteen, etc. Die Entscheidung fiel nach Abwägung des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Sie ist solch überzeugende Gitarre für rund 400,- Euro.
stratkus sagt:
#4 - 26.04.2012 um 06:22 Uhr
seit einiger zeit füre ich ein leben mit zwei getrennten wohnungen. meine guten teuren strats sollten ihr sicheres zuhause nicht verlassen. daher musste jetzt eine günstige strat her. lange zeit mit classic vibe und der classic serie geliebäugelt, nachdem aber der preis für die mexico standard beim grossen T auf 415 taler gefallen war, hab ich gegoogelt und diesen test gefunden. nun hab ich sie und bin sehr zufrieden (candy apple red maple fb). ich sag danke für den test!
steph sagt:
#5 - 20.01.2013 um 06:02 Uhr
Bin sehr positiv überrascht. Ich spiele seit Jahren eine Blade Rh4 und anderes wie PRS und musste einfach noch stolzer Besitzer einer weissen Fender Stratocaster sein. Trotz dem grossen Preisunterschied zu meinen teuren Gitarren, ist sie absolut cool zum spielen und gibt viel mehr her als erwartet. Verarbeitung tip-top. Zu empfehlen, da Preis Leistungs Verhältniss stimmt.
Steph aus der CH (20.01.2013)
Kris Benz sagt:
#6 - 01.08.2024 um 10:54 Uhr
12 Jahre später ein neuer Kommentar. Ich habe mir genau so eine Arctic White Mexico Standard gestern auf Reverb gekauft. Für 425 Euro inkl. Versand und neuwertigem Zustand. Also so ziemlich der Neupeis von damals und für den Preis bekomme ich eine echte Fender, wo selbst Squiers mittlerweile teurer sind. Die helle Erscheinung der Gitarre finde ich unglaublich schön und auch hier war der Grundgedanke eine Erweiterung des Klangspektrums für Recordings und eine Couchgitarre zu haben. Aus letzterem Grund musste es eine Fender sein, da ich eine Gibson nicht unbeaufsichtigt dort liegen lassen kann. Eine haben mir die Kids schon kaputt gemacht, als ich sie auf dem Bett vergessen habe und sie rumgetollt sind. Tolles Pendant zu einer 2002 Gibson ES-333 und auch ich habe lange gehadert mit einer Mexico. Man liest vieles, weiß letztlich aber nur wenig, wenn man es nicht in der Hand hatte. Eines weiß ich aber noch heute, wie enttäuscht aber gleichzeitig motiviert ich war, als ich 2011/12 so eine weiße Standard Mexe im Musicpoint24 Neu-Ulm an der Wand hängen sah und sie mir damals als Student nicht leisten konnte. Schön, dass sich dieser Kreis geschlossen hat. Mexico Strats begeistern mich seit 2018. Da habe ich meine erste Road Worn gekauft. Eine Wayne Kramer und die hat meine Musik maßgeblich beeinflusst. Bespielbarerer war nicht so doll wegen dem 7,25er Radius aber der Sound, mmmh. Spätestens da wusste ich, es muss nicht immer Custom Shop sein und nebenbei spart es unheimlich viel Geld. Die Kids wollen schließlich auch Gitarren haben 🙂 Man findet mich unter Kris Benz Official auf YouTube. Danke für den Test Hassel und alles Gute!
Kris Benz sagt:
#7 - 01.08.2024 um 14:38 Uhr
12 Jahre später ein neuer Kommentar. Ich habe mir genau so eine Arctic White Mexico Standard gestern auf Reverb gekauft. Für 425 Euro inkl. Versand und neuwertigem Zustand. Also so ziemlich der Neupreis von damals und dafür bekomme ich eine echte Fender, wo selbst Squiers mittlerweile teurer sind. Die helle Erscheinung der Gitarre finde ich unglaublich schön und auch hier war der Grundgedanke eine Erweiterung des Klangspektrums für Recordings und eine Couchgitarre zu haben. Aus letzterem Grund musste es eine Fender sein, da ich eine Gibson nicht unbeaufsichtigt dort liegen lassen kann. Eine haben mir die Kids schon kaputt gemacht, als ich sie auf dem Bett vergessen habe und sie rumgetollt sind. Tolles Pendant zu einer 2002 Gibson ES-333 und auch ich habe lange gehadert mit einer Mexico. Man liest vieles, weiß letztlich aber nur wenig, wenn man es nicht in der Hand hatte. Eines weiß ich aber noch heute, wie enttäuscht aber gleichzeitig motiviert ich war, als ich 2011/12 so eine weiße Standard Mexe im Musicline Neu-Ulm an der Wand hängen sah und sie mir damals als Student nicht leisten konnte. Schön, dass sich dieser Kreis geschlossen hat. Mexico Strats begeistern mich schon seit 2018. Da habe ich meine erste Road Worn gekauft. Eine Wayne Kramer und die hat meine Musik maßgeblich beeinflusst. Bespielbarkeit war nicht so doll wegen dem 7,25er Radius aber der Sound, mmmh. Spätestens da wusste ich, es muss nicht immer Custom Shop sein. Klar, die Verarbeitung bei CS war stets perfekt und das Griffgefühl aber klanglich haben mich schon einige günstige Instrumente mehr inspiriert. Nebenbei spart es unheimlich viel Geld, was dann den Kids zugutekommt. Generell kaufe ich nur noch Gitarren die zwischen Anfang der 90er bis 2013 hergestellt wurden. Das waren zwei qualitativ sehr gute Jahrzehnte bei Gibson und Fender. Man findet mich unter Kris Benz Official auf YouTube. Danke für den Test Hassel und alles Gute!