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Gear-Chat: Recondite im Interview

Recondite steht für reduzierten, kraftvollen Techno. Mit seiner hohen Beständigkeit und einem fühlbaren Anspruch an seine eigene Arbeit hat der gebürtige Niederbayer in den letzten Jahren einen Keytrack nach dem anderen geschaffen und auf den großen Labels platzieren können. Nebst Innervisions, Life And Death, Dystopian und Hotflush, veröffentlicht er unter anderem auch über sein eigenes Label Plangent Records.

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Sein Live-Setup ist auf wesentliche Elemente heruntergebrochen, bestehend aus Universal Audio Apollo Twin Duo Interface, Allen and Heath Xone:K2, Akai LPD8 und Ableton. Besonders auch in Tagen ausschweifender analoger Studio-Hochburgen, ist der Ansatz „in the box“ zu produzieren, zusätzlich aufsehenerregend und einen genaueren Blick wert.

Was war dein erstes Equipment zum Produzieren?

Recondite: Das war ein gebrauchter Access Virus A, Desktop Version.

Was waren frühe Hindernisse bei deiner Musikproduktion und wie hast du sie überwunden?

Recondite: Ein großes Hindernis war für mich immer die limitierte Editierbarkeit des Arrangements von aufgenommenen Audiospuren. Manche lieben genau das – ich schätze die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten einer MIDI-Spur, die zum Beispiel einen Software-Synthesizer anspielt.

Du arbeitest, abkehrend vom seit einiger Zeit anhaltenden Hardware-Trend, fast ausschließlich innerhalb von Ableton und mit Software. Wie hast du dich in diese Richtung entwickelt?

Recondite: Das kam wirklich mit den Erkenntnissen, die ich aus den ersten zwei Jahren Produzieren mitgenommen habe. Da war das meiste Outboard, also viele Probleme mit MIDI-Synchronisation, die eingeschränkte Editierbarkeit von Audiospuren und Platzprobleme und dann – als ich vermehrt auch den Charme von unterwegs produzieren entdeckt habe – natürlich auch die Ortsgebundenheit.

Recondites Studio-Setup zeichnet sich vor allem durch Reduktion aus.
Recondites Studio-Setup zeichnet sich vor allem durch Reduktion aus.

Wie beginnst du einen neuen Track und wie verläuft dann dein Workflow?

Recondite: In der Regel ist es der klassische Loop, mit dem ich einige Zeit spiele, bis ich darüber urteile, ob er ein Arrangement wert ist oder nicht.

An welchem Punkt merkst du, dass ein Track fertig ist?

Recondite: Wenn ich ihn mir von vorne bis hinten anhöre und er mich zufrieden stellt. Wenn es um einen Clubtrack geht, dann entscheide ich erst nachdem ich ihn mehrmals bei einem Gig gespielt habe.

Wie würde in deinen Augen ein perfektes Instrument aussehen?

Recondite: Ein Interface, welches als Schnittstelle zu meinen Gedanken fungiert und es ermöglicht, dadurch eine DAW zu kontrollieren.

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Wie funktioniert der Transfer deiner Tracks vom Studio auf die Bühne?

Recondite: Simpel. Sehr simpel. Neue Tracks lade ich mir erstmal komplett in das Set, warpe, richte mir ein paar verschiedene Loops ein und mache ein paar Clips um verschieden Optionen zu haben. Etablierte, erfolgreiche Tracks editiere ich oft zuhause, mache quasi einen Remix. Während des Spielens fülle ich die “Lücken” mit einem Drumrack und zwei Spuren, die ausschließlich Samples beinhalten (Vocals, Fieldrecordings,einzelne Elemente bereits bestehender Tracks).

Welche Gigs machen dich heutzutage noch nervös?

Recondite: Das ist völlig irrational, denn der kleinste (von der Publikumszahl her) Gig kann mich mal nervös machen und der größte gar nicht – und am nächsten Tag umgekehrt. Ich glaube, das hängt von meiner allgemeinen Verfassung ab. Grundsätzlich kann ich allerdings sagen, dass sich mein Lampenfieber glücklicherweise in Grenzen hält.

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Falls live offensichtlich etwas schief läuft, wie gehst du damit um?

Recondite: Mund abputzen – weitermachen 😉

Vor welchen Fehlern würdest du Einsteigern in das Musikgeschäft, insbesondere der elektronischen Musik, warnen wollen?

Recondite: Dogmen auf den Leim zu gehen, beispielsweise dass Hardware automatisch gleich besserer Sound ist.

Was für Projekte stehen bei dir in nächster Zeit an?

Recondite: Demnächst kommt die erste Compilation auf meinem Label Plangent Records heraus. Da erscheinen zehn Tracks diverser Freunde. Im Juni kam auch meine neue EP auf Innervisions und im Herbst meine Follow-up-EP zu meinem zweiten Album “Hinterland”, diese dann auf Ghostly International.

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Dein Top-5-Equipment?

Recondite:
– Meine Universal Audio UAD Apollo Twin Solo (glasklar und zuverlässig)
– JoMoX 888 Drummachine
– Mein kleiner Mackie 402-VLZ3 MIixer
– Meine Yamaha HS80M (weil ich mich einfach daran gewöhnt habe)
– Die für mich sehr wichtigen Bose 20i In-Ear Noise Canceling Headphones (beim Produzieren im Flugzeug sind die Gold wert!)

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John sagt:

#1 - 25.08.2016 um 16:31 Uhr

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