Die Hammond-Orgel ist ein echter Klassiker. Tipps und Tricks zu Drawbars, Leslie, Spieltechniken und mehr gibt es in unserem Video-Workshop!
Eine Hammond Orgel ist klanglich aus Jazz, Pop und Rock nicht wegzudenken. Ursprünglich als kostengünstige Alternative zur Pfeifenorgel entwickelt, sind die elektromagnetischen Hammond-Orgeln auf unzähligen Aufnahmen und in den unterschiedlichsten Musikstilen der vergangenen Jahrzehnte bis heute zu hören. Kurz gesagt, die Erfindung des Amerikaners Laurens Hammond ist ein moderner Klassiker, der es geschafft hat – wie ein Evergreen – die Musikwelt nach wie vor mit ihrem Sound zu begeistern.
Legendäre Hammond-Modelle
Die Palette an unterschiedlichen Hammond Orgel-Modellen ist umfangreich, dennoch zählen die Modelle B-3, C-3 und A-100 zweifelsohne zu den legendären und den beliebtesten Orgeln des Herstellers. Alle drei Modelle basieren dabei technisch auf derselben Bauart und sind mit zwei 73-Tasten-Manualen ausgestattet. Auffällig ist die negative Einfärbung der ersten Oktave beider Manuale, die dazu dient, festgelegte Zugriegeleinstellungen wie Presets abzurufen. Auch in der Ausstattung mit Zugriegeln werkeln sie jeweils mit zwei Zugriegelsätzen (engl. Drawbars) à neun Chören (Fußlagen) pro Manual. Klanglich unterscheiden sich die Orgelmodelle lediglich in Nuancen, was allerdings dem Baujahr und der elektromagnetischen Tonerzeugung per Tonradgenerator geschuldet ist. Dieser arbeitet mechanisch, was nie eine einhundert prozentige Übereinstimmung in der Fertigung und somit des Klangs garantiert.
Donald Leslie schreibt Geschichte
Was den Sound der Hammond Orgel so berühmt gemacht hat, ist einer Erfindung des Amerikaners Donald Leslie gedankt, der eine spezielle Lautsprecherbox mit rotierender Schallumlenkung entwickelte: Das Leslie-Kabinett. Physikalisch bedient sich die Erfindung des Dopplereffekts, der sich durch die in Kreisbahn umgelenkten, statischen Tonsignale, akustisch in räumlichen Modulationen darstellt. Diese äußern sich, je nach Umlenkungsgeschwindigkeit, in Form einer Schwebung (Chorale) oder eines speziellen Vibratos (Tremolo). Donald Leslie bot seine Erfindung im Jahr 1940 Laurens Hammond für seine Orgeln an, der aber lehnte kategorisch ab.
Daraufhin gründete Donald Leslie seine eigene Firma Electro Music und stellte die Tonkabinette in Eigenregie her. Bis zum heutigen Tag sind die Begriffe Leslie-Kabinett und Hammond-Orgel untrennbar miteinander verbunden. Die große Popularität des “echten Hammond-Sounds” hat die Industrie mobilisiert, immer wieder neue elektronische Simulationen dieses klassischen Sounds in kompakte Gehäuse mit geringem Gewicht zu packen, denn die originalen Modelle sind schwergewichtig und nur mit Aufwand zu transportieren.
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Auch bietet der Markt ‚Orgel-Expander‘, die man in Verbindung mit einem MIDI-fähigen Tasteninstrument verwenden kann.
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Darüber hinaus offerieren auch ausgewachsene Keyboard-Workstations und Stagekeyboards alle Möglichkeiten, den charakteristischen Sound der elektromagnetischen Zugriegel- oder Drawbar-Orgel gehaltvoll zu reproduzieren.
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Gleichzeitig sind auch virtuelle Nachbildungen des Hammond Orgel-Soundsounds in Form von Plugins erhältlich, die zu einem verhältnismäßig geringem Preis den gewünschten Klang täuschend echt in die eigene DAW bringen.
Top-Software-Emulationen des Hammond-Sounds für den Rechner
Acousticsamples B-5 Organ | Webseite des Herstellers |
IK Multimedia B-3X | Produktseite auf thomann.de |
GSI VB3 II | Webseite des Herstellers |
NI Vintage Organs | Webseite des Herstellers |
UAD Waterfall | Webseite des Herstellers |
Viele Fragen
- Wie bedient man eine eigentlich eine Hammond Orgel und ein Leslie-Kabinett, um den klassischen Sound beim Spielen zu erhalten?
- Wie geht man richtig mit den Zugriegeln, dem Vibrato/Chorus und der Percussion um?
- Welche Spieltechniken sind ferner typisch für die Hammond?
Gerade für Keyboarder, die vom Klavier kommen, ist der Einstieg in das Orgelspiel oft mit einer gewissen Umgewöhnung verbunden, denn
- a) ist die Gewichtung der Orgeltastatur wesentlich leichter,
- b) der Tonumfang geringer, dafür bietet die Orgel jedoch zwei Manuale und
- c) bietet die Orgel aufgrund ihrer Tonerzeugung keine Anschlagdynamik, wodurch ein dynamisches Spiel mit dem Schwellerpedal gesteuert werden muss.
In dieser Workshop-Serie demonstrieren wir, wie man aus einer Orgel oder einem Hammond Orgel-Klon das Maximum für sich beim Spielen herausholt. In den einzelnen Folgen beschäftigen wir uns dann mit verschiedenen Facetten des charakteristischen Hammond-Sounds. Darüber hinaus zeigen wir Einstellungen und Spieltechniken anhand von Beispielsongs. Zum selbst Experimentieren stellen wir zudem diePlayalongs und Noten jeweils zum Download zur Verfügung.
Viel Spaß!
Gerhard sagt:
#1 - 08.05.2015 um 14:27 Uhr
Echt geiler Workshop, vielen Dank! Wann geht's weiter?