Bei der Harley Benton FRFR-112A handelt es sich um eine Fullrange-Box der Thomann-Hausmarke, die mit speziellen Features zur Verstärkung von Amp-Modelern oder Profilern auf der Bühne bestückt ist. Laut Hersteller ist sie mit einem recht linearen Frequenzgang ausgestattet, der von einem 12″ Bass-Speaker und einem 1″ Hochtöner umgesetzt wird.
Die Verstärkung wird von einer DSP-gesteuerten Class D-Endstufe erledigt, die laut Datenblatt 300 Watt (RMS) leistet. Hier können auch noch diverse Eingriffe ins Klanggeschehen vorgenommen werden, wofür es einen Equalizer in verschiedenen Modi und auch Simulationen von Gitarrenlautsprechern gibt. Das Ganze wird für den schmalen Preis von wenig mehr als 200 Euro feilgeboten. Wo die FRFR-112A klanglich steht und ob sie auch für die Bühnenbeschallung reicht, erfahrt ihr im folgenden Test.
Details
Gehäuse/Optik
Die FRFR-112A kommt im schwarzen Kunststoffgehäuse mit einem Gewicht von 15,1 kg – ein moderater Wert für eine aktive Fullrange-Box mit den Maßen von 357 x 365 x 610 mm (B x T x H). Auch der Transport ist unproblematisch, denn drei abgerundete Griffe erlauben ein entspanntes und balanciertes Tragen auch über längere Strecken. Die Box kann variabel positioniert werden, entweder ganz einfach hochkant auf dem Boden, wofür es vier Gummifüße gibt, die für rutschfesten Halt sorgen. Die zweite Möglichkeit ist die Nutzung als Monitor, indem man die Box quer vor sich legt, der Hochtöner befindet sich dann auf der linken Seite. Nummer drei wäre die erhöhte Positionierung auf einem Boxenständer, denn die FRFR-112A hat einen entsprechenden Flansch an der Unterseite. Die beiden Lautsprecher sind an der Front durch ein stabiles Gitter geschützt und auch sonst macht die Box einen recht robusten und bühnentauglichen Eindruck. Im Inneren werkelt ein 12″ Custom Voiced-Breitbandlautsprecher, der für den mittleren und unteren Frequenzbereich zuständig ist, für die Übertragung der hohen Frequenzen sorgt ein 1″ Hochtonlautsprecher. Die integrierte DSP-gesteuerte Endstufe liefert eine Leistung von 300 Watt RMS und bis zu 1200 Watt in den Spitzen. Der vom Hersteller gemessene Schalldruck beträgt 134 dB und der Frequenzgang wird mit 48 Hz bis 19 kHz (-3dB) angegeben.
Rückseite/Anschlüsse
Auf der Rückseite befindet sich das Anschlussfeld mit den Ein- und Ausgängen. Die FRFR-112A hat zwei separate Eingänge, die mit Klinke/XLR-Kombibuchsen bestückt sind und mit je einem Regler in der Lautstärke angepasst werden können. Man kann also entweder einen Stereo-Modeler oder auch separate Signale wie Gitarre und Mikrofon oder Gitarre und Zuspieler beim Üben zuhause nutzen. Außerdem gibt es einen Ausgang (XLR male), über den das gemischte Signal von beiden Eingängen in Mono ausgegeben wird. Die Gesamtlautstärke regelt das Master-Poti, das auch die verschiedenen Features der DSP-Steuerung bedient. Neben dem Master-Regler befindet sich ein LCD-Display, das die Einstellungen der Endstufe anzeigt, die verändert werden können. Mit einem Drücken auf den Master-Regler wird der Edit-Mode der DSP-Steuerung aktiviert und diverse veränderbare Funktionen werden aufgerufen. Da wäre zum einen der integrierte Speaker-Simulator, mit dem man drei unterschiedliche Simulationen von Gitarrenlautsprechern aufrufen kann, die mit Sim 1, 2 und 3 bezeichnet werden. Hat man den Wert “off” eingestellt, ist die interne Speakersimulation deaktiviert. Dazu ein Equalizer, der ebenfalls drei unterschiedliche Modi anbietet: PA, Guitar 1 und Guitar 2. Die Frequenzbänder des EQs sind auf die entsprechenden Einsatzbereiche zugeschnitten ist. So ist bei PA ein Dreiband-EQ (Bass, Middle, Treble) am Start, bei Guitar 1 gibt es auch drei Bänder, die auf die Frequenzen 300 Hz, 800 Hz und 2,4 kHz eingestellt sind. Guitar 2 ist mit den Center-Frequenzen 200 Hz, 400 Hz, 800 Hz, 1,6 kHz, 3,2 kHz und 6,4 kHz noch etwas feiner einstellbar.
Kern Dieter sagt:
#1 - 28.06.2022 um 12:33 Uhr
Hab die Box jetzt auch hier (in Verbindung mit dem Fractal Audio FM3). Kann den Test von Herrn Dill nur bestätigen. Es wäre hilfreich wenn in der Bedienungsanleitung sthene würde wofür SIM1-4 und die EQ-Settings PA, Git1, Git2 eigentlich gedacht wären... da könnte HB nachbessern. Aber eine günstige Lösung für ältere Amp-Modeler und desgleichen ohne Lautsprecher Simulationen ist das Teil allemal! Für eine aktuelle Situation mit (wie Kemper, Line 6 Helix, Fractal Audio) mit aktuellen LS-Sims ist das Gerät aber denkbar ungeeignet weil die Box das Signal schon sehr dumpf abgibt (von Wegen dicke Decken auf der Box ;))