Fazit
Korg bietet mit dem Grandstage ein optisch ansprechendes, modernes und sehr gut klingendes Stagepiano in zwei Tastaturvarianten. Der Soundvorrat stammt zum großen Teil aus dem Kronos, von dem fünf Sound Engines übernommen wurden. Zusätzlich sind mit den beiden Orgelmodellen VOX und COMPACT zwei Engines hinzugekommen, die es beim Kronos (noch?) nicht gibt. Die Soundqualität ist erwartungsgemäß sehr gut und mit über 30 GB (linear) an PCM-Daten bietet das Grandstage weit mehr Futter als die Konkurrenz. Die Grand Pianos und Uprights gefallen durch die Bank, was auf die ungeloopten Samples und die zusätzlichen Features, wie Saitenresonanzen und Noises zurückzuführen ist. Auch die E-Pianos und sogar die Orgeln können überzeugen, wobei man sich bei letzteren doch gelegentlich die Möglichkeit wünschen würde, die Zugriegeleinstellungen detailliert zu verändern. Der übrige Soundvorrat ist sehr groß und umfasst unter anderem Streicher, Bläser und Synth Sounds, die im Vergleich mit vielen anderen Stagepianos überraschend gut klingen und in vielen Fällen ein zweites Keyboard unnötig machen können.
Die Struktur des robusten Stagepianos ist auf einfache Bedienbarkeit ausgelegt. Die Klangauswahl geht schnell vonstatten, alle im Live-Betrieb wichtigen Features wie Split, Layer und Effekte sind in direktem Zugriff und mit der Favorites-Funktion lassen sich eigene Settings unkompliziert speichern. Im Gegensatz zum Kronos sind die Sounds beim Grandstage nicht in allen Details editierbar, sondern auf schnelle Einstellungen der wichtigsten Parameter im Bühneneinsatz ausgelegt. Einige grundlegende Klangeinstellungen lassen sich in den kurzen EDIT-Menüs vornehmen und als Favorites abspeichern. Ein Editor für das detaillierte Bearbeiten von Sounds zu Hause am Rechner steht aber ganz oben auf meiner Wunschliste.
Alles in allem hat Korg mit den beiden technisch identischen Grandstage-Tastaturvarianten zwei attraktive, professionelle Stagepiano präsentiert, die mit einem durchweg guten Sound und einer leichten Bedienbarkeit überzeugen. Angesichts des Gebotenen kann man die Preise als fair bezeichnen, zumal sogar ein schöner Ständer mitgeliefert wird.
- für den Bühnenalltag konzipiert, einfaches Bedienkonzept
- sehr guter Sound
- 7 Sound-Engines
- ca. 30 GB PCM-Kapazität (linear)
- gut spielbare Tastatur
- Layers und Splits “on-the-fly” programmierbar
- kein Abreißen des Klangs bei Soundwechsel
- 64 Favoritenspeicher
- Dynamics-Regler für mehr Ausdruck im Live-Spiel
- symmetrische XLR-Ausgänge plus Klinken-Outputs
- nur wenige Klangparameter editierbar