Die brandaktuelle Revision der Maui 28 von LD Systems trägt den Namenszusatz G2. Sie bietet neben einem Facelift ein überarbeitetes Mixer-Layout mit vier Kanälen inklusive Bluetooth, einem Sub-Out und der Möglichkeit, mit einer zweiten Maui 28 G2 ein Stereosystem zu fahren. Zu den weiteren Features zählen ein DynX DSP, getrennt regelbarer Subwoofer und 1000 Watt RMS. Der Preis liegt bei unter 1000 Euro. Das macht neugierig.
Details
Die Maui 28 G2 ist die größte Säulen-PA von LD Systems und ersetzt die 28 Mix. Viele Features der kleineren Mauis wurden implementiert, so zum Beispiel die getrennte Bassregelung und die Bluetooth-Schnittstelle. Mit satten 1000 Watt RMS (4000 Watt Peak) hat LD Systems die Ausgangsleistung um den Faktor 2,5 erhöht. Dabei wiegt das ganze System mit 32 kg soviel wie einst allein der Subwoofer. Zwar wurde das Ursprungsdesign beibehalten, die inzwischen abgerundeten Kanten verleihen der Box jedoch eine modernere Erscheinung. Wahlweise kann die G2 in klassischem Schwarz oder Weiß bestellt werden. Besondere Lob gebührt der knappen, aber dennoch sehr instruktiven, mehrsprachigen Bedienungsanleitung.
Dimensionen und Bestückung
Im Bassreflexgehäuse aus Birkenholzmultiplex arbeiten zwei 8 Zoll große Tieftöner mit 2-Zoll-Schwingspulen. Mit Speakern und Elektronik bringt das Gehäuse ein überschaubares Gewicht von 20,2 kg auf die Waage. Der Mixer wurde auf der Rückseite verstaut, Anzeigen, Gesamtlautstärkeregler und der Anschluss für die Säulen auf dem Deckel. Eingelassene Griffe links und rechts sorgen für gutes Handling, ein Metallgitter schützt die Speaker frontal.
In den beiden Säulen (je 5,4 kg) arbeiten 16 dreizöllige Mitteltonlautsprecher mit 1-Zoll-Schwingspulen. Ganz oben sind zwei 1-Zoll-Hochtonhörner mit 1-Zoll-Schwingspulen verbaut; die spezielle Multipin-Aufnahme ist eine überarbeitete Version aus der Maui 28 Mix. Den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 45 – 20.000 Hz bei einem Schalldruck von 120 dB SPL (126 dB Spitze) und einem Abstrahlwinkel von 120° x 20° an. Ein Multiband-Limiter und weitere Schutzschaltungen bewahren den Class-D-Dreiwege-Verstärker vor thermischer Überlastung, Kurzschluss und Gleichspannung.
Technik
Im Master lässt sich die Lautstärke des Subwoofers in Relation zum Main-Pegel regeln. Ideal, um beispielsweise bei einem Akustik-Gig weniger Bass als bei einer Tanzveranstaltung zu fahren. Der Subwoofer kann so nach Bedarf und Raumgröße in der Lautstärke angepasst werden. Reicht die Leistung des Sytem-Subs nicht, lässt sich ein weiterer Subwoofer am Sub-Out per XLR andocken. Vier LEDs signalisieren Betriebsbereitschaft, Signalfluss, sowie Aktivität der Schutzschaltungen. Außerdem gibt es Kontrollleuchten fürs Setup: Entweder wird die Box als Line-Array benutzt oder ihr betreibt die Stäbchen via Wandmontage bzw. auf Stativen getrennt vom Subwoofer. In diesem Fall definiert der DSP (24 Bit, 48 kHz) die Frequenzen der Komponenten neu.
Per Schalter wechselt ihr zudem zwischen Mono- und Stereobetrieb. Standalone sollte die Maui 28 G2 mono gefahren werden; ist eine zweite G2 vorhanden, kann der Signalfluss gesplittet werden. Am Master-Out (XLR), der sonst das Monosignal ausspielt, liegt dann der rechte Kanal des Stereosignals an, wiederum pegelabhängig vom Main-Level.
Folgende vier Kanalzüge gibt es:
- Bluetooth mit Betriebsleuchte und -taster inkl. Miniklinke für externe Einspieler
- Hi-Z-Eingang mit 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse
- Line-In mit zwei Kombobuchsen und Stereo-Cinch-Pärchen
- Mikrofoneingang mit Kombobuchse
Zubehör
Angesichts des günstigen Preises verzichtet LD Systems auf Schutzhüllen und Transporttaschen. Diese sind kostenpflichtig für alle Elemente der Box erhältlich und sollten unbedingt mitgekauft werden. Für den Subwoofer wird neben Tasche und Hülle zusätzlich ein Rollbrett angeboten. Ebenso gibt es schwarze und weiße Stative und Wandhalterungen für die Säulenmontage und ein schwarz oder weiß pulverbeschichtetes Standfuß-Set mit Kabel und Adaptern zum getrennten Aufstellen von Subwoofer und Säule der MAUI 11 G2 und 28 G2.
Lars sagt:
#1 - 24.02.2017 um 09:48 Uhr
Vielen Dank für diesen ersten Test. Ich habe gleich zwei Fragen. Konnte die erste MAUI 28 nicht auch mit einem zweiten System schon stereo gefahren werden? Oder gibt's da jetzt was neues, anderes? Und wie errechnet sich die Anzahl von ca. 170 Personen? Viele Grüße Lars
Axel Erbstoesser sagt:
#1.1 - 24.02.2017 um 12:05 Uhr
Hallo Lars. Die Maui 28 Mix hatte zwar auch schon Stereo Inputs und Stereo Mix Ausgänge, aber noch keinen Schalter, der das System als MONO-LINKS deklariert und an dessen Main Out MONO-RECHTS rausging, um eine zweite Maui 28 G2 für eine perfekte Stereo PA anzuschliessen. Bei dem Vorgänger brauchte man also ein vorgelagertes externes Mischpult.
Bei der Leistung pro Person wird zwischen 3,2 - 6,4 Watt (RMS) pro Person kalkuliert. Wir rechnen mit dem schlechteren Wert 6 Watt/Person, dann ist auf jeden Fall noch Dampf für ein paar Spezies mehr drin.
Antwort auf #1 von Lars
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenDon sagt:
#2 - 25.04.2017 um 11:34 Uhr
Wie verhält sich die Maui 28 G2 im Vergleich mit der Bose L1 Model II?Klar, der Abtrahlwinkel der Bose ist höher und der b2 Bass hat mehr Wumms, aber mit der LD kann ich deutlich günstiger mit zwei Systemen auf Stereo gehen und müsste m. M. nach dann mehr Leute beschallen können als miteiner einzelnen Bose L1 (und einen Sub mit Wumms kann ich immer noch dazu stellen).Wie ist eure Meinung bei Maui 28 Gs vs. Bose L1 Model II? Ist die Bose sooo gut dass sie einzeln gegen zwei LD gewinnt?
Axel Erbstoesser sagt:
#2.1 - 25.04.2017 um 15:05 Uhr
Die Maui 28 G2 ist schon ein sehr gutes Teil. Im direkten Vergleich alleine von Sound und der Soundverteilung ist die Bose L1 MII einige Quäntchen besser. Dafür bietet die Maui einen Onboard Mixer, der schon sehr gut ist, allerdings keine FX Sektion hat.
Den Ausschlag gibt wohl den Preis. Eine Komplette (Stereo) Bose L1 MII mit B2 kostet 5000 Euro... die LD Systems etwas über 2000 Euro.
Erfahrungsgemäß kann man die Bose beinahe wartungsfrei 10 Jahre auf Tour mitnehmen. Läuft bei schwitzig sommerlichen Temperaturen am Strand genauso gut wie bei zweistelligen Minustemperaturen am Bahnsteig.
Wie sich da die Maui 28 G2 verhält und ob die so lange stabil auf Tour bleibt, kann ich erst in ein paar Jahren sagen, wenn ich ein Modell im Langzeittest habe.Wenn das Geld vorhanden ist, würde ich auf Bose gehen. Ist eben ein Stück eleganter und edler. Sollte es aber für die Hälfte des Preises gehen, tuts die Maui 28 G2 allemale. Das Gerät kann richtig was.
Antwort auf #2 von Don
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRob F sagt:
#2.1.1 - 11.04.2021 um 20:05 Uhr
Bei Bose gibt es auch eine Reparaturpauschale: Man zahlt 200 EUR, egal was kaputt ist, sogar auch bei Totalschaden. Das relativiert den Preis etwas.
Ansonsten sind bei Bose manche Preise schon gesunken.
Ich selbst konnte als Besitzer einer Bose das Vorgängermodell der MAUI 28 hören, bei welchem der Bass-Teil aber schwerer ist.
Antwort auf #2.1 von Axel Erbstoesser
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenOrlando Bay sagt:
#3 - 30.10.2017 um 21:08 Uhr
Besten Dank für diesen überaus interessanten Testbericht. Bezüglich Mono-Summierung habe ich zu diesem System noch eine Frage: Leiden z.B. Stereosamples von Stagepianos nicht unter der Summierung (Auslöschungen o.ä.)? Oder hat LD Systems gewisse Tricks auf Lager, um Artefakte zu vermeiden?
Axel Erbstoesser sagt:
#3.1 - 06.06.2018 um 19:07 Uhr
Hallo Orlando,
entschuldige für die Verzögerung. Ich habe keine einzelnen Stereo Signale durchgeschickt, fand allerdings die Darstellung von Stereo Delays in Tracks sehr überzeugend. Wie hier genau Mono Summiert wird, kann ich nicht sagen. Ich fürchte, dass es bei extrem Stereo gespreizten Sounds es doch zu Auslöschungen kommen kann. Davor ist man nie gefeit. Dann lieber besser Mono in den Stab reingehen.
Antwort auf #3 von Orlando Bay
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRob F sagt:
#3.2 - 11.04.2021 um 20:10 Uhr
"Bezüglich Mono-Summierung habe ich zu diesem System noch eine Frage:
Leiden z.B. Stereosamples von Stagepianos nicht unter der Summierung..."
Nun, das ist unterschiedlich. Ich kenne schon Instrumente, bei denen der Flügelsound zum Billigklavier wird, weil sie einen wenig monokompatiblen Pianosound haben, der in Stereo beeindruckt, aber nur in Stereo.
Das ist z. B. bei Roland der Fall.
Bei Yamaha ist das Thema unproblematisch.
Ein weiteres Problem sind Rotoreffekte bei Orgeln.
Wenn die Simulation eine Stereoabnahme nachbildet, bei der die Mikros weit auseinanderstehen, dann verdoppelt sich in mono quasi die Geschwindigkeit.
Ich würde dann lieber den Ausgang der Orgel nehmen, der Links und Rechts nicht summiert.
Beim Klavier müsstest Du dann probieren, ob der linke oder rechte Kanal besser klingt.
Antwort auf #3 von Orlando Bay
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFlorian sagt:
#4 - 08.06.2018 um 07:55 Uhr
Ist die Maui 28 G2 auch ausreichend für etwas größere Gigs, wenn also auch mal ein Schlagzeug abgenommen werden soll? Und sind die im Freien auch ok?
Florian sagt:
#5 - 08.06.2018 um 07:57 Uhr
wie schaut es bei etwas größeren Gigs aus, wenn auch mal das Schlagzeug abgenommen werden soll? Wie wäre das mit 2 Maui 28 G2? Gibt es Erfahrungen bei Verwendung im Freien?
Patrick Vergin sagt:
#5.1 - 08.11.2018 um 14:05 Uhr
Ich nutze die Maui 28 immer als DJ im Stereo-Set. Es ist, wie ich finde, unglaublich, was da passiert! Ich habe ebenso bereits zudem mal eine kleine Band aus Drums, Keyboard, E-Gitarre und Vocals laufen lassen. Geht. Bis zu einem gewissen Pegel :-)
Ich sage mal...... 250 Personen im Duo kein Thema, davon 150 auf der Tanzfläche. Für reine Bandgeschichten sollte man zB nen aktiven Stinger 18er dazu nehmen.
Outdoor spielt das System stimmlich seine Stärken aus. Reichweite ist klasse. Wir haben mittlerweile 4 der Anlagen.
Antwort auf #5 von Florian
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAxel Erbstoesser sagt:
#5.2 - 21.11.2019 um 10:50 Uhr
Hallo Florian, sorry für mein Delay.
Es kommt ganz darauf an, wie und wo Du die Mauis einsetzen möchtest. Für kleinere Gigs reicht eine spartanische Abnahme der Drums (Kick, Snare, Overheads), wobei die Säule dann nicht zu nah an den Overheads stehen sollte. Wahlweise noch spartanischer mit "Underheads".
Sollten Bassist und Gitarristen mit eigener Combo spielen, dienen die Mauis zur Unterstützung der vorgenanten Gewerke und Du kannst Dich großenteils auf Verstärkung von Vocals und Keys konzentrieren.
Die Drums tragen extrem weit, so auch die Combos der Stringers.
Um ein vorgelagertes Mischpult kommst Du dabei aber auch nicht rum.
Für größere Gigs lohnt sich die offizielle Abnahme aller Gewerke. Dann müsste die Maui auch vor die Band in erster Reihe und ein kleiner FOH Mixer wird auf alle Fälle nötig.Der im Freien war für Stäbchen bislang kein großes Problem, zumal Du ja auch den Subwoofer Anteil frei steuern kannst. Brauchst Du mehr, gibt es mehr.
Antwort auf #5 von Florian
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRob F sagt:
#5.3 - 11.04.2021 um 20:01 Uhr
Kompaktere Anlagen haben meist die Grenzen im Bass und können durch Verwendung eines größeren Subwoofers profitieren.
Man kann ja es in verschiedenster Weise bewerkstelligen, entweder, dass man eine 18" Bassbox in die Mitte platziert und ihr das Signal von den beiden Subouts der beiden MAUI 28 zuführt (manche aktiven Subwoofer können das Signal summieren) oder dass man 2 Bassboxen verwendet (15" oder 18") und eine Frequenzweiche und die MAUI 28 mit Frequenzen oberhalb 100 Hz speist.
Antwort auf #5 von Florian
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFranz Atteneder sagt:
#6 - 10.06.2021 um 10:25 Uhr
Ich stehe eben vor der Entscheidung zwischen BOSE L1 Pro 8 (vl. auch Pro 16) und der MAUI 28 G2. Soll bei kleinen Auftritten(Hochzeiten…) überzeugend klingen, aber auch in meinem Übungszimmer(4x5m) das Stagepiano(Yamaha Montage) gut dastehen lassen.