Lehle RMI Basswitch Dual Band Compressor Test

Der Luxemburger Jacques Ruppert, seines Zeichens Mastermind und Chef von RMI (Ruppert Musical Instruments), entwickelt seit einigen Jahren außerordentlich hochwertige und nützliche Sound-Tools, die bei vielen Bassisten rund um den Globus zum unverzichtbaren Bestandteil des Studio- oder Live-Setups gehören. Die Basswitch IQ/DI Preamp/DI-Kombination war das erste Produkt von RMI, das speziell für uns Tieftöner konstruiert wurden. Später folgten die drei Preamp-Pedale Classic-Boost, Clean-Boost und Sonic-Sparc. Mein geschätzter Kollege Oliver Poschmann hat übrigens alle vier Pedale bereits für bonedo getestet! Hergestellt werden die erstklassigen RMI-Geräte von der deutschen Firma Lehle, die in erster Linie für ihre hochwertigen Splitter und Loop-Boxen bekannt ist. Beim jüngsten Produkt der luxemburgisch-deutschen Kooperation handelt es sich um einen Dualband-Kompressor für Bassisten, den wir in diesem bonedo-Test auf Herz und Nieren prüfen werden.

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Im Gegenteil: hier werden einmal mehr Maßstäbe gesetzt!

Details

Der neue Basswitch Dual Band Compressor lässt sich gleich auf den ersten Blick der Basswitch-Familie zuordnen, denn Bauform und Design sind bis auf die Farbgebung identisch mit den älteren RMI Preamp-Pedalen. Mit den Maßen 14,4 x 6 x 4,5 cm (L x B x H) fällt das Pedal länger aus als ein standardmäßiges BOSS- oder MXR-Pedal. In der Breite nimmt es allerdings etwas weniger Platz auf einem Pedalboard in Anspruch, denn sämtliche Anschlüsse sitzen auf der oberen Seitenfläche.
Beim Thema Verarbeitungsqualität macht das brandneue Basswitch-Pedal ordentlich Eindruck: das Metallgehäuse ist nicht nur elegant, sondern auch super stabil, und alle Bauteile wirken außerordentlich hochwertig und langlebig, so wie wir es von anderen Lehle-Produkten bereits kennen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Material- und Verarbeitungsqualität dieses Kompressorpedals …

Zur Stromversorgung benötigt der Basswitch-Kompressor ein Netzteil mit einer Spannung zwischen 9 und 15 Volt. Intern wird die Versorgungsspannung dann auf 18 Volt gebracht, was dem Pedal einen enormen Headroom verschafft – der Kompressor kommt also auch mit pegelstarken Aktivbässen problemlos klar.
Der Netzanschluss sitzt, wie oben bereits erwähnt, auf der Oberseite des Pedals. Direkt daneben finden wir die Eingangsklinke für den Bass und die Ausgangsklinke zur Weiterleitung des Signals an den Verstärker. Alle Bedienelemente parken, wie bei Bodentretern im Allgemeinen üblich, auf der Frontseite des Gerätes. Für Kompressorverhältnisse sieht es hier beim neuesten Basswitch-Sprössling allerdings eher spartanisch und übersichtlich aus.
Das ist umso erstaunlicher, als dass es sich ja um einen Dualband-Kompressor handelt, bei dem das aufgesplittete Signal von zwei getrennten Highend-Kompressoren bearbeitet wird. Derartige Kompressoren sind für gewöhnlich oftmals mit einem Heer von Reglern ausgestattet und bieten für jeden Parameter gezielte Justiermöglichkeiten. RMI haben sich bei ihrem Dualband-Kompressor jedoch für einen anderen Weg entschieden und eine ausgefeilte Kompressorschaltung entwickelt, die eine Anpassung der Kompression mit nur wenigen Reglern und Handgriffen ermöglicht, was zu einer extrem hohen Userfreundlichkeit führt!

Attack- und Release-Zeiten sind beispielsweise dynamisch an das Eingangssignal gekoppelt und die eingesetzte Softknee-Charakteristik ermöglicht einen geschmeidigen Übergang vom unkomprimierten zum komprimierten Ton, damit auch bei extremen Einstellungen keine Pumpeffekte auftreten.
Auf der oberen Hälfte der Kompressor-Front finden wir also nur vier kleine Drehregler mit den logisch gewählten Bezeichnungen “Volume”, “Gain”, “Comp” und “Freq”, die zur Hälfte versenkt in eine leichte Gehäuseerhöhung installiert wurden. Durch die versenkte Montage ist die Haptik der flachen Rädchen nicht wirklich optimal, anderseits läuft man auf diese Weise nicht so schnell Gefahr, die Regler mit einem schlecht platzierten Fußtritt zu verdrehen oder zu beschädigen.
Kommen wir zu den Funktionen der einzelnen Regler: Mit dem Volume-Regler wird die Ausgangslautstärke des bearbeiteten Signals an das unkomprimierte Signal angepasst, der Gain-Regler ist für das sogenannte “Threshold” zuständig – also die Einsatzschwelle der beiden Kompressoren. Der Comp-Regler regelt die sogenannte “Ratio” (1:1-10:1), also den Faktor der Kompression, und mit dem Freq-Regler (250 Hz – 12 kHz) bestimmt man schließlich die Trennfrequenz der beiden Signale, die dann von den beiden Kompressoreinheiten dynamisch mit unterschiedlichen Kompressionen versehen werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der hintenliegenden Hälfte der Pedal-Oberseite fällt der Blick …

Auf der unteren Hälfte der Front sitzt der obligatorische Fußtaster mitsamt einer blauen Betriebs-LED, die mit verschieden Helligkeitsstufen zusätzlich die Stärke der Kompression signalisiert. Der Fußtaster kann außerdem mit einem cleveren Kniff zwischen dem Betriebmodus “Buffered Bypass” für ein komplexes Setup mit langen Kabelwegen und dem Betriebsmodus “True Bypass”, welches sich für kleine, simple Setups empfiehlt, wechseln. Zum Umschalten der Betriebsart muss man lediglich das Gerät vom Stromnetz trennen und anschließend wieder mit dem Netzteil verbinden, während man den Fußtaster gedrückt hält. Blinkt die LED einmal, befindet sich das Pedal im True-Bypass-Modus, bei zweifachem Blinksignal arbeitet das Pedal als Buffer – eine sehr elegante und simple Lösung, wie ich finde!

Fotostrecke: 2 Bilder Auch der breite Fußtaster des Lehle-Pedals kommt …
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