Moen GEC9 Test

Mit dem Moen GEC9 hat der chinesische Hersteller einen Loop-Switcher für Effektpedale im Angebot, der mit insgesamt neun Loops aufwarten kann. Ein Input-Buffer ist an Bord und Einstellungen für die Loops lassen sich auf 50 Speicherplätzen ablegen, um so dem üblichen Stepptanz großräumig aus dem Weg zu gehen. Außerdem bietet der kleine schwarze Kasten drei Schaltmöglichkeiten zum Umschalten von Amp-Kanälen.


Das Ganze präsentiert sich als recht clevere Konzeption, die sehr unterschiedliche Varianten in der Verschaltung von Amp und Effektpedalen erlaubt. Das alles klingt sehr interessant, und das gilt auch für den Preis, denn unser Testkandidat geht ganz moderat für deutlich unter 300 Euro über die Ladentheke.

Details

Gehäuse/Optik

Der Moen GEC9 kommt im soliden, schwarz lackierten Metallgehäuse und macht einen sehr robusten Eindruck. Dem harten Umgang auf der Bühne sollte er gewachsen sein, denn auch die Fußtaster zeigen sich von guter Qualität und hinterlassen den Eindruck, auch auf Dauer den nicht immer feinfühligen Kontakten mit diversen Schuhsohlen gewachsen zu sein. Der Loop-Switcher steht rutschfest auf vier Gummifüßen und trägt alle Bedienelemente auf der Oberseite, während alle Anschlüsse an der Stirnseite versammelt sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Das schwarz lackierte Metallgehu00e4use des Moen GEC9u2026

Das Zentrum der Bedieneinheit ist links zu finden, ein kleines Ein-Ziffern-LCD-Display und daneben neun Taster zum Ein- und Ausschalten der einzelnen Loops. Ist der Loop aktiviert, leuchtet der jeweilige Taster. Zum Aufrufen der Speicherplätze stehen fünf Fußtaster (Preset 1-5) in der unteren Reihe zur Verfügung, die Bänke (A-J) werden mit Bank Up- und Bank Down-Taster angewählt. Die jeweilige Bank wird per Buchstabe im Display dargestellt. Das alles gestaltet sich recht simpel und bedienerfreundlich, zumal insgesamt 50 Speicherplätze zur Verfügung stehen. Ändert man bei einem Preset den Status eines Loops, wird das sofort gespeichert und beim nächsten Anwählen des Presets wieder aufgerufen. Der Loop-Switcher denkt mit, und das spart Zeit. Ganz rechts findet sich zusätzlich ein Fußtaster mit der Bezeichnung Mute/Clean, der den Ausgang stummschaltet und das Signal an den Clean-Ausgang weiterleitet, an dem üblicherweise ein Stimmgerät angeschlossen wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Oberseite sind neun Taster zum Ein- und Ausschalten der einzelnen Loops platziert.

Anschlüsse/Verschaltung

Der Moen GEC9 wird mit 9V Spannung gefüttert, die Buchse für ein Standardnetzteil (Minus innenliegend) findet man an der linken Seite. Ein Netzteil ist zwar nicht im Lieferumfang enthalten, aber ein Loop-Switcher wird überwiegend im Effektboard betrieben, wo üblicherweise ein Multi-Netzteil Strom und Spannung bereitstellt und auch für den Loop-Switcher eine Strippe übrig sein sollte. Der Hersteller hat allerdings keine Angaben über die maximale Stromaufnahme gemacht. Flankiert wird die Netzteilbuchse von den beiden Eingängen BUF IN und NBUF IN, von denen jeweils einer benutzt werden kann. Wie die Abkürzung uns mitteilt, handelt es sich um zwei Eingänge für die Gitarre, BUF IN mit aktivem Buffer, NBUF ohne. Zusätzlich steht ein Anschluss mit der Bezeichnung BUF OUT bereit, an dem das Eingangssignal unmittelbar nach dem Buffer wieder ausgegeben wird. Von hier aus könnte man beispielsweise beim Aufnehmen das nackte Gitarrensignal auf die Festplatte bannen. Die “normale” Signalkette durchläuft dagegen die sechs seriellen Loops, bei denen jeweils ein Send- und Return-Anschluss zum Verbinden mit Effektpedalen bereitsteht (S1, R1, S2, R2, etc.). In Richtung Amp geht es anschließend über einen der beiden parallel geschalteten Ausgänge OUT 1 oder OUT 2, was eine Möglichkeit darstellt, aber es geht noch weiter. Unser Kollege hat nämlich in der unteren Reihe drei weitere Loops, die komplett voneinander getrennt und jeweils mit Input, Send, Return und Output ausgestattet sind. Das bedeutet, dass diese drei Loops mit Input und Output verbunden werden müssen, auch wenn man ganz simpel neun Pedale mit den vorhandenen Loops vor den Amp schalten möchte. Das ist zwar etwas aufwändiger und man benötigt ein paar Kabel mehr, aber dafür sind einige weitere interessante Schaltungen machbar.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Stirnseite ist fast vollstu00e4ndig mit Klinkenbuchsen belegt.

Amp-Umschalten

Die Send-Anschlüsse der Loops 7 bis 9 (S7, S8, S9) können auch Schaltsignale an einen Amp senden. Man verbindet zum Beispiel S7 mit dem Fußschalter-Anschluss des Amps und durch das Aktivieren/Deaktivieren des Loops können Kanäle umgeschaltet werden (z. B. Loop aus: Clean Channel, Loop an: Overdrive Channel).
Mit dieser Konzeption lässt sich einiges verschalten und in den folgenden Darstellungen seht ihr ein paar Beispiele, wie man den GEC9 mit Effektpedalen und Amp(s) kombinieren kann.

Fotostrecke: 4 Bilder Neun Effektpedale vor dem Amp

Bedienung

Zwar sind die Schaltmöglichkeiten recht ausgefuchst, aber die Bedienung bleibt völlig entspannt. Ist alles verkabelt, besteht die einzige Aufgabe darin, ein Preset anzuwählen und dann die gewünschten Loops mit den Tastern auf der Oberseite zu aktivieren. Der Moen GEC9 merkt sich alles sofort, ein zusätzlicher Speichervorgang ist nicht nötig.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.