Mit dem Mooer Preamp Model X und dem Cab X2 erweitert der chinesische Hersteller seine X2-Serie um zwei Spezialisten für digitale Amp- und Boxensimulationen. Während sich das Cab mit 11 voreingestellten Impulsantworten, Filter-Sektion und Stereo-In- und Outputs ausschließlich um die Simulation von Gitarren- und Bassboxen kümmert, handelt es sich beim Preamp Model X um einen digitalen Vorverstärker mit 14 Amp-Modellen und je zwei fußschaltbaren Kanälen, der sowohl vor einer Endstufe als auch im Stand-alone-Modus mit drei wählbaren Impulsantworten betrieben werden kann.
Beide Pedale des chinesischen Herstellers sind dabei in der Lage, IRs von Drittanbietern zu laden, verfügen über 14 Preset-Speicherplätze und lassen sich via USB mit einem Softwareeditor verwalten und erweitern. Hierzu stellt Mooer auf seiner Homepage (www.mooeraudio.com)
für beide Pedale zusätzliche Amp- und Boxensimulationen im hauseigenen Format zur Verfügung. Ob die beiden Pedale einen adäquaten Amp-Ersatz für die Hosentasche bieten, wird der folgende Test zeigen.
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Gehäuse/Optik/Lieferumfang
Wie alle Pedale der X2-Serie sitzen auch das Preamp Model X und das Cab in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maßen (B x H x T) 70 x 47 x 114 mm und wiegen 290 g (Preamp) bzw. 310 g (Cab). Das Layout beider Probanden entspricht exakt dem der bereits von uns getesteten X2-Pedale Groove Loop, R7 Reverb und D7 Delay und besteht aus fünf Potis und einem Taster auf der vorderen sowie zwei Soft-Switch-Fußschaltern mit LED auf der hinteren Pedalhälfte der Oberseite. In der linken vorderen Gehäusekante eingelassen befindet sich zudem eine Reihe von sieben zweifarbigen LEDs und darunter eine aufgedruckte Liste der Amp- oder Boxenmodelle. Alle Ein- und Ausgangsbuchsen liegen auf der rechten und linken Seite, wobei das Cab im Gegensatz zum Preamp nicht nur über Stereo-In- und Outputs verfügt, sondern auch über einen Kopfhörerausgang hinter den Ausgangsbuchsen. Beide Pedale werden mit einer knappen Bedienungsanleitung (ein ausführliches Manual steht zum Download auf der Homepage bereit), einem 9-V-Netzteil und USB-C-Kabel geliefert, deren Anschlüsse sich an der Stirnseite des Gehäuses befinden. Der Stromverbrauch beider Pedale ist mit 300 mA angegeben und ein Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Die Probanden machen einen rational gefertigten, aber stabilen Eindruck.
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Bedienung und Konzept
Das Layout des Preamp Model X erinnert zunächst an einen gewöhnlichen Gitarren-Amp mit den Bedienelementen Level (Ausgangslautstärke), Gain (Grad der Verzerrung), Treble (Höhenanteil), Mid (Mittenanteil) und Bass (Bassanteil). Mit dem Save-Taster lassen sich alle 14 voreingestellten Amp-Modelle der Reihe nach anwählen und nach Änderungen durch langes Drücken speichern, während die LED-Leiste Auskunft über die angewählten Amp-Modelle gibt (1-7 in Blau, 8-14 in Lila). Jedes Amp-Modell verfügt über zwei Kanäle, die über die beiden Fußschalter (Ch A/Ch B) angewählt werden können und von Haus aus in eine „cleane“ (Ch A, blaue LED) und eine „dirty“ (Ch B, rote LED) Variante aufgeteilt sind. Werden beide Fußschalter gleichzeitig gedrückt, leuchten die LEDs für etwa zwei Sekunden rot und es ist möglich, per Fuß durch die Presets nach oben und unten zu schalten. Mit einer Kombination aus rechtem Fußschalter und Save-Taster kann man zudem die Boxensimulation an- und ausschalten (Save-Taster rot oder blau), während ein Wechsel der drei voreingestellten Impulsantworten nur über den Software-Editor möglich ist.
Da es sich um einen digitalen Preamp handelt, geben die Potis bei der Anwahl eines Presets keine Auskunft über den tatsächlichen Stand der Einstellungen und werden erst aktiv, wenn sie einmal bewegt wurden. Verlässt man ein Preset, ohne es aktuell zu speichern, gehen alle Einstellungen auf den ursprünglichen oder zuletzt gespeicherten Zustand zurück, zu dem grundsätzlich auch alle Einstellungen inklusive Impulsantwort gehören. Eine Auskunft über die Potistellungen der voreingestellten Presets erhält man ausschließlich über die Editor-Software, über die es auch möglich ist, weitere Amp-Modelle von Mooer und Impulsantworten von Drittanbietern zu laden.
Mooer Preamp Model X
Mooer CAB X2
Das Cab funktioniert in seiner Bedienung grundsätzlich ähnlich wie das Preamp Model X. Auch hier gibt es 14 Presets (mit Kombinationen aus 11 verschiedenen Boxenmodellen), die sich mit Save-Taster oder den Fußschaltern anwählen, verändern und speichern lassen. Das Cab hat dabei im Werkszustand pro Preset immer zwei verschiedene Boxensimulationen geladen, die jeweils einem der beiden Ausgänge zugeordnet sind. Welche der beiden Simulationen gerade über die Potis verändert werden kann, entscheidet der linke Fußschalter (LEDs blau = links, LEDs rot = rechts), während der rechte Fußschalter das Pedal ein- und ausschaltet. Möchte man nur eine Simulation verwenden, reicht es, einen der beiden Ausgänge zu benutzen. Selbstverständlich ist es auch möglich, sein Signal jeweils mit und ohne eine Boxensimulation an zwei verschiedene Ziele zu senden. Über die Bedienelemente lassen sich für jedes Boxenmodell (anwählbar über ein Rasterpoti) die Lautstärke, eine klangliche Feinabstimmung (Hoch- und Tiefpassfilter) und eine Verzögerung von bis zu 20 ms einstellen, die einen besonders starken Effekt hat, wenn man sie auf nur eine von zwei Boxensimulationen im Stereobild anwendet (siehe Praxis-Test). Auch das Cab lässt sich umfangreich über einen kostenlosen Softwareeditor bedienen und verwalten und ist in der Lage, alle 11 Boxenmodelle mit IRs von Drittanbietern zu überschreiben.