Orbit Concepts Jetpack Prime Test

Als reisender DJ möchte man sein Equipment stets sicher und komfortabel aufbewahrt wissen, sodass es gar als Flughandgepäck durchgeht. Denn schließlich sind der eigene (DVS-) Battle-Mixer, Controller und das Notebook nicht selten Arbeitsmittel eines digital auflegenden DJs, die er ungern aus der Hand gibt. Verstaut man die Gadgets auf zu viele Taschen, verliert man auch schnell den Überblick, vergisst gar nach dem Gig etwas. Von daher muss ein Bag her, wo alles seinen rechten Platz hat.  Heute im Test: das Jetpack Prime von Orbit Concepts. Wenn DJ Jazzy Jeff Orbit Concepts Bag als die Besten der Welt bezeichnet, muss es schließlich schon etwas heißen …

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Ein Blick ins Innere

Details

Zu analogen Vinyl-Zeiten reisten die DJs noch mit sperrigen, aber äußerst robusten Flightcases. Die beliebten Softbags von UDG dagegen, später auch von MAGMA, erleichterten den Transport, wovon jetzt die digitale DJ-Generation profitiert. Mittlerweile schnallt man sich sein komplettes Equipment samt Controller oder Mixer praktisch auf den Rücken. Etliche Online-Portale und DJs wie Jazzy Jeff und den Beat Junkies applaudieren aufgrund einiger Features, mit denen sich dieses Bag wohl gegenüber der Konkurrenz abhebt. 
Das Jetpack Prime wird als Flaggschiff unter den Orbit Concepts Bags gehandelt. Dafür spricht vor allem sein Fassungsvermögen für:

  • Battlemixer (zum Beispiel Pioneer DJM-S9, Rane Seventy-Two)
  • Laptop/MacBook Pro (bis 17 Zoll)
  • Laptop-Ständer
  • 12-Zoll-Vinyl
  • Serato-Box diverse Kabel und Mikrofon

Mit reichlich 500 mm in der Höhe, einer Breite von circa 350 mm und einer Tiefe von 200 mm, dazu nur 2 kg leicht bleibt der Rucksack trotzdem kompakt und handlich. Entweder trägt man ihn am gepolsterten Griff oder schnallt ihn bequem mit zwei größenverstellbaren Gurten samt Brustgurt und Daumenschlaufen für besseren Halt auf die Schulter. Dank atmungsaktivem Material auf der Rückseite kommt man auch nicht so schnell ins Schwitzen.

Fotostrecke: 3 Bilder Gut gepolsteter Griff

Optisch präsentiert sich der aus ballistischem Nylon gefertigte Rucksack schlicht schwarz. Lediglich das rot-weiße Jetpack-Schild auf der Front und die verchromten Metall-Zips peppen das Design etwas auf. Das grellrote Innenfutter hilft, sämtliche Utensilien auch in einem dunklen Club zu finden. Regenfest ist der Rucksack dank Nylon ebenso. Dazu soll eine einseitige Naht am Reißverschluss den Mixer und Laptop vor Wasser abschotten.

Ein Blick ins Innere
Ein Blick ins Innere

Am ersten Reißverschluss gezogen, öffnet sich das Battle-Mixer-Fach. Selbst der große Rane Seventy-Two, wie auch ein kleinerer DJ-Controller, finden hier ausreichend Platz und Schutz. Dazu fixiert ihn eine mit zwei Druckknöpfen und Klettverschlüssen befestigte Manschette samt Band für sicheren Halt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Hier wird der Mixer verstaut

Gegenüber befinden sich zwei Fächer mit Netzfenster, ein weiteres mit einer Klarsichtfolie beispielweise für Visitenkarten. Dahinter verbirgt sich noch ein per Reißverschluss zu öffnendes „Geheimfach“, um beispielweise Papiere oder Rechnungen zu verstecken.
Der zweite Layer beherbergt den Laptop in einem Einschub. Frontal finde ich ein Netzeinsatz samt Zip für das Smartphone oder die optional erhältliche Powerbank. Die zwei Taschen darunter sind zum Beispiel für ein Rane SL4, Native Instruments Komplete Audio 6, Novation Dicer und die Tonabnehmer reserviert. Die andere Seite bietet insgesamt sechs Netzfächer unterschiedlicher Größe, bestens für Kopfhörer, Kabel und Netzteil geeignet. Dazu findet inmitten dieses Layers der zusammengeklappte Laptop-Ständer noch Unterschlupf.
Bei den meisten Bags wäre die Tour durch den Innenraum hier beendet. Aber der Jetpack Prime hält noch ein weiteres Ass in der Hinterhand, besser formuliert an der Rückseite: ein weiteres Fach mit vier Einschüben für DVS-Vinyls und Slipmats sowie eine herausnehmbare Slot-Palette für sechs CDs. Extraplatz reservierte Orbit-Concepts auch für ein Tablet. 

Für Vinyl, Slipmats, CDs und Tablet vorgesehen
Für Vinyl, Slipmats, CDs und Tablet vorgesehen

An beiden Seiten befinden sich jeweils noch kleine, per Klett verschließbare Taschen, wo ein Mikrofon und weitere Kabel reinpassen. Für Rutschfestigkeit sorgen sechs Gummifüße an der Unterseite. Ein kleiner Hinweis noch: Mit der optionalen erhältlichen JETBACK Powerbank könnt ihr unterwegs euer Smartphone laden.

Fotostrecke: 2 Bilder Seitentaschen für kleine Accessoires

Praxis

Für diesen Test ging ich wirklich an die Grenzen des Jetpack Prime: Neben dem üblichen Kleinkram wie Kopfhörer, Kabel, Tonabnehmer will ich einen Rane Seventy-Two, ein MacBook Pro 17 Zoll und ein iPad Pro 12,9 Zoll verstauen.

Das alles soll reinpassen?!
Das alles soll reinpassen?!

Zunächst geht es an den Mixer. Die Manschette kurz vom Druckknopf und Klettverschluss gelöst, lege ich den Seventy-Two ein. Ist der Mixer eingebettet, wird die Manschette wieder drübergelegt und fixiert. Das sitzt! Die beiden Druckknöpfe allerdings könnten den Mixerboden beim Transport leicht zerkratzten. Daher würde ich den Mixer dort zusätzlich polstern.
In den gegenüberliegenden Taschen bringe ich nichts weiter unter, denn der Mixer breitet sich zu sehr aus. Abgelegte Kabel könnten den Mixer hier zerkratzen. Auch beim Verschließen spannt der einseitig ungeschützte Reißverschluss recht stark, verläuft recht nah am Mixergehäuse. Da ist meines Erachtens mit dem Rane Seventy-Two zu wenig Luft gegen Stöße. Bei kleineren Mixern oder Controllern dürfte dies allerdings keine Rolle spielen.

Der Seventy-Two passt gerade so rein
Der Seventy-Two passt gerade so rein

Im nächsten Fach bekomme ich fast alles unter, angefangen vom MacBook Pro über den Crane-Ständer, die Rane SL4, die Ortofon Tonabnehmer, einen Sennheiser HD-25 plus fast alle Kabel. Lediglich die Dicer passen nicht mehr mit rein. Aber ehrlich gesagt, wer braucht Dicer, SL4 und Rane Seventy-Two gleichzeitig?! Von daher gibt es dafür keinen Punktabzug.

Das Fach für den Laptop, Ständer etc.
Das Fach für den Laptop, Ständer etc.

An der Rückseite bringe ich noch die Timecode-Vinyls, leider nur ohne Cover möglich und die Slipmats unter. Als Tablet-Größe akzeptiert der Einschub maximal die 10,5 Zoll. Mein iPad Pro 12,9 (aktuelle Generation) muss ich daher lose reinlegen. Übrig geblieben sind noch ein paar Kabel und das Mikrofon, die auch noch in den Seitentaschen ihren Platz finden.

Leider passen die Vinyls nur ohne Cover in die Slots
Leider passen die Vinyls nur ohne Cover in die Slots

Tragekomfort, Sicher- und Robustheit

Der Rucksack schluckt tatsächlich alles! Allerdings: Mit diesem Besteck kommen mehr als 10 kg auf die Waage, was nur schwer als Handgepäck bei den Fluggesellschaften durchgeht. Auf den Rücken gebuckelt, erträgt man dieses hohe Gewicht dank der breiten Schultergurte wirklich gut. Der Griff ist dagegen keine dauerhafte und ergonomische Alternative zum Gurt, sondern hilft nur beim Anpacken.
So kompakt und damit komfortabel es sein mag, alles im Jetpack Prime zu verstauen, so richtig wohl ist mir speziell mit meinem Seventy-Two-Mixer nicht. Ich habe zu große Bauchschmerzen, dass ihm etwas zustößt. Zu wenig Spielraum und Polsterung an der Front und an den Seiten.
Wenn alle Fächer voll belegt sind, gibt es kaum Puffer. Bei Equipment dieser Größe und Menge würde ich daher eher noch ein zweites Bag speziell für den Mixer bevorzugen. Auch in einer der beiden ungepolsterten Seitentaschen ein teures Mikrofon zu transportieren, halte ich für gewagt.

Fazit

Wenn DJ Jazzy Jeff Orbit Concepts Bag als die Besten der Welt bezeichnet, muss es schon etwas heißen. Der sehr hochwertig verarbeitete Jetpack Prime Rucksack bietet genügend Platz für einen Battle-Mixer, 17-Zoll MacBook Pro, Tablet, Vinyls, DVS-Soundkarte und reichlich Accessoires. Alles wird optisch sehr ansprechend, extrem kompakt, hochwertig und wetterfest verpackt, allerdings leider etwas auf Kosten der Stoßsicherheit. Vor allem der momentan größte Battle-Mixer, Ranes Seventy-Two, eckt leicht am Reißverschluss an. Kleinere Gadgets fühlen sich dagegen geräumiger aufgehoben. Auch Laptop, Soundkarte, Tonabnehmer, Ständer, Tablet und Vinyl finden ihren „place to be“. Trotzdem, weniger ist mehr: Wenn man sein Setup etwas reduziert, dazu das Mixerfach extra polstert, dankt es einem nicht nur der Rücken, sondern auch der Jetpack Prime als sicherer und komfortabler Reisebegleiter.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr robust und sehr gute Verarbeitung
  • großes Volumen
  • wasserundurchlässig
  • Mixer kompatibel
  • für Laptops bis 17 Zoll geeignet
  • Tabletfach
Contra
  • Reißverschluss nur einseitig wassergeschützt
  • Seitentaschen nicht gepolstert
Artikelbild
Orbit Concepts Jetpack Prime Test
Orbit Concepts Jetpack Prime
Orbit Concepts Jetpack Prime
Features
  • DJ-Rucksack
  • Kompatibel für 2-Kanal-Battle-Mixer, wie Pioneer DJ DJM-S9, Rane Sixty-Two, Seventy-Two
  • Gepolsterte Fächer zum Schutz des Equipments
  • Fächer für: Laptop (bis 17“), Tonabnehmer, Kopfhörer, Vinyl und sonstiges
  • Kompakte Größe
  • Extrem robust und wetterfest dank Nylon und Ripstop-Material
  • Carry-on tauglich
  • Fly Handgepäck tauglich
  • Farbe: schwarz
  • Maße: 520 x 355 x 236 mm
  • Gewicht: 2 kg
  • Preis: 237,88 Euro
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