Es wird wieder geschraubt! In bereits drei verschiedenen Workshops haben wir euch gezeigt, wie man mit einfachsten und günstigen Mitteln die Raumakustik verbessern kann. Im ersten Teil wurden einfache Eckabsorber aufgebaut, im zweiten Teil Seitenabsorber aufgehängt und im dritten Teil günstige IKEA-Möbel umfunktioniert. In diesem Teil werden wir Plattenschwingern selbst bauen. Auch bekannt als Ressonanzabsorber aka Bassfalle – Wie man sie am besten DIY baut erfahrt ihr in unseren einfachen Bauanleitungen!
Diese Holzkästen wirken im Vergleich eher schmalbandig und können damit gezielt auf Problembereiche eingestellt werden. Damit kann man auch an Stellen, an denen vorher kein Bass zu hören war, wieder welchen wahrnehmen.
Außerdem sind Plattenabsorber durchaus kompakt und transportabel, falls man hin und wieder doch die Örtlichkeiten wechseln muss. Manch einer wird sie sogar optisch ansprechender finden als dicke Glaswolltürme. Wie ihr Plattenabsorber baut und wie sie grundsätzlich funktionieren, erfahrt ihr hier!
Details
Physik zum Frühstück
Ohne Latein geht es nicht! Ich halte mich aber so knapp wie möglich – schließlich müssen wir nicht unbedingt im Detail wissen, was hier abgeht, sondern einfach nur, dass der Bass abgeht. Oder so ähnlich.
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And here we go: Ein Plattenabsorber ist ein geschlossenes Gehäuse mit einer resonanzfähigen, also schwingenden Front. Die eingeschlossene Luft wirkt als Feder und die eingebrachte Glaswolle als Dämpfungsglied.
Je nach Tiefe des Gehäuses und dem Membran-Gewicht ergibt sich dann eine Resonanzfrequenz. Das ist die Frequenz, in der die Platte am meisten schwingt, also die Auslenkung maximal ist und sich die Luftteilchen im Kasten am stärksten bewegen.
Das hat Reibung in der Glaswolle und damit Wärmeumwandlung zur Folge. Diese Wärme fehlt den Bässen nun, wodurch Schallrückwürfe, und damit auch Überhöhungen und Auslöschungen, geringer ausfallen. Der Bass wird homogener.
Die richtige Platzierung von Plattenschwingern
Damit Plattenabsorber optimal wirken können, werden sie an Wänden und in der Nähe von Raumecken angebracht. Hier kommt es statt zu Luftbewegung zu einer Änderung des Drucks. Natürlich reflektiert die Oberfläche unserer Absorber trotzdem hohe Frequenzen, weshalb Plattenabsorber nicht in den ersten Reflexionspunkten zum Einsatz kommen sollten.
Grob kann man sagen: Die Plattenabsorber für die tiefsten Frequenzen kommen in die Ecken, während Plattenabsorber für etwas höhere Frequenzen auch an anderen Stellen platziert werden können. Wobei „hohe Frequenzen“ hier relativ ist, da wir über einen Frequenzbereich von ca. 30 Hz bis 300 Hz reden, dem typischen „Dröhn-Bereich“ also. Hier ist der Nachhall bei normal großen Räumlichkeiten am stärksten. Für alle anderen Frequenzbereiche kommen Seitenabsorber oder Diffusoren in Frage.
Chaos ist gut, Chaos ist dein Freund
Zwar habe ich gesagt, dass die Wirkungsbereiche eines Plattenschwingers relativ eng sind und man sie auf eine Zielfrequenz ziemlich genau einstellen kann – allzu akademisch sollte man das aber auch nicht sehen. Theoretisch gilt zwar: Je dicker und schwerer die Absorber, desto tiefer absorbieren sie. Praktisch darf man aber eben auch nicht den Wirkungsgrad und die Bandbreite unterschätzen.
Das heißt, es ergibt keinen Sinn, in einem 12m² großen Raum mit einem superfetten und superschweren Plattenabsorber 40 Hz bedämpfen zu wollen. Man nimmt lieber das Doppelte oder Vierfache dieser Problemfrequenz und am besten gleich mehrere Absorber. Außerdem eignen sich Membranen aus Pappel-Sperrholz besonders gut und machen die Absorber auch nicht allzu dick.
Nehmen wir also an, wir bauen sechs Plattenschwinger und vier Seitenabsorber. Damit das schick aussieht, bauen wir alle Kästen gleich groß und tief, sagen wir 17,5 cm. Damit können wir die Resonanzfrequenz nun nur noch über das Flächengewicht der Membran einstellen.
Die Materialversorgungslage im Baumarkt sieht, was die Stärke der Pappelplatten anbelangt, dabei wie folgt aus: Ihr findet hier meist nur drei oder vier konkrete Stärken zwischen 3 mm und 12 mm, beispielsweise also 6 mm, 8 mm und 10 mm.
Kein Problem! Bei insgesamt sechs Absorbern verwenden wir einfach jede Stärke zwei Mal. Denn ähnlich einer Glockenkurve sind die Wirkungsbereiche nicht total eng und werden sich meistens ein bisschen überlappen. Wenn wir also verschiedene Bereiche geschickt kombinieren, ergibt sich eine möglichst breite Gesamtwirkung.
Chaostheorie also: Kombiniere genügend verschiedene Absorber und in der Gesamtheit wird sich schon ein homogener Sound einstellen. Alles klar?
Chaos ist gut, ein bisschen messen schadet aber nie
Eine grobe Orientierung zur Bestimmung der Problemfrequenzen kann man dennoch vornehmen, entweder, indem man den Raum akustisch ausmisst oder aber, indem man die Raummoden grob über die Raumlängen berechnet. Auf folgender Website findet ihr eine gute Hilfe zum Berechnen sowie auch weitergehende Informationen
Nach folgender Formel ist der Absorber aber auch genau zu berechnen:
Wie gesagt, man kann es aber auch übertreiben. Ich habe deshalb für euch an meinen Beispiel-Absorbern gemessen. Die Tiefe der Kästen beträgt dabei 17,5 cm, die Formel-relevante Innentiefe 16,5 cm. Die Größe könnt ihr gern variieren, solange die rechteckige Gesamtfläche ungefähr zwischen 0,4 und 1,2 m² pro Absorber liegt. Für die Membran habe ich Pappel-Sperrholz aus dem Baumarkt verwendet.
- 6 mm = 85 Hz
- 8 mm = 60 Hz
- 10 mm = 50 Hz
Let’s go shopping – Bauteile eures Plattenabsorbers
Bauen wir zunächst den Grundkasten. Hierbei ist es relativ egal, welches Holz ihr verwendet, solange ihr sicherstellt, dass der Kasten massiv wird, sich also nicht unter seinem eigenen Gewicht verbiegt, und dass er luftdicht ist. Ich verwende fast immer 10 mm dicke MDF-Platten (d).
Die sind relativ günstig und ihr bekommt sie meist auch zugeschnitten, sodass ihr zuhause keinen Dreck machen müsst. Beachtet nur, dass einige Baumärkte keinen Zuschnitt unter 10 oder 20 cm vornehmen.
Ihr benötigt eine Rückplatte, zwei Seitenleisten über die Breite und zwei Seitenleisten über die Höhe. Möchten wir die Kästen 1000 mm (l) × 1200 m (b) × 175 mm (t) bauen ergibt sich folgende Einkaufsliste für einen Kasten. Ihr solltet natürlich gleich mehr als einen bauen!
- 1 × Rückplatte: l × b = 1000 mm × 1200 mm, d = 10 mm
- 2 × Seitenleiste: b × (t-d) = 1200 mm × 165 mm, d = 10 mm
- 2 × Seitenleiste: (l-2d) × (t-d) = 980 mm × 165 mm, d = 10 mm
- 2 × Stützleisten: (l-2d) × 60 mm= 980 mm × 60 mm, d = 10 mm
- 1 × Frontplatte, Pappel-Sperrholz: l × b = 1000 mm × 1200 mm, d = 3-12 mm
- 20 × kleine Stuhlwinkel
- 80 × 6 mm Schrauben
Hinzu kommt: Glaswolle, Dichtmasse, Montagekleber und Schutzkleidung/Mundschutz.
Die Seitenleisten sitzen auf der Rückwand. Das Paar der längeren Seitenleisten schließt die anderen Seitenleisten ein. Wer möchte, kann stattdessen auch die Rückwand einschließen, wobei die oben genannten Werte entsprechend geändert werden müssen.
Die hier vorgeschlagene Bauweise ist einfacher und erfordert weniger handwerkliches Geschick und Präzision beim Zuschnitt. Die andere Variante sieht unter Umständen nach dem Lackieren und Umspannen mit Stoff besser aus.
Nun werden alle MDF-Teile mit Winkeln verschraubt. Drei Winkel pro Seite und zusätzlich ein Winkel pro Ecke zur Verbindung der Seitenteile sollten dem Kasten genügend Stabilität verpassen.
Anschließend werden alle inneren Kanten abgedichtet. Dazu drücke ich reichlich Acryl in die Ecken und ziehe den Rest mit einen in Spülmittel getauchten Finger ab. Das macht ihr mit allen Kästen und lasst es etwas trocknen.
So bereite ich nun alle Kästen vor, bevor es zum nächsten Schritt und der Befüllung geht. Das hat den Vorteil, dass man die Kästen noch gut umher räumen kann, denn Platz hat man meist nie genug. Das folgende Bild spricht für sich.
Anschließend werden die Kästen mit Glaswolle gefüllt. Ihr schneidet diese am besten mit einem Brotmesser oder einem Cutter. Vergesst nicht, Schutzkleidung zu tragen, da der Staub der Glaswolle ungemein juckt, schwer zu entfernen ist und ihr ihn auch nicht unbedingt einatmen solltet. Ich schneide Glaswolle deshalb auch immer im Freien.
Wichtig ist auch, die Wolle nicht zu stopfen. Euer Absorber sollte nur ca. 60% der Tiefe mit Wolle gefüllt werden, da die restliche Luft als Feder benötigt wird. Zwei Stützleisten hindern die Wolle außerdem daran, nach vorne zu fallen oder sich zu verschieben. Diese Leisten befestigt ihr mit je zwei Winkeln.
Der Rand des Kastens wird mit ordentlich Montage- oder Holzkleber versehen, um anschließend die Sperrholz-Platte aufzubringen. Stellt sicher, dass lückenlos Kleber herausquillt, die Platte also absolut luftdicht verklebt wird. Falls ihr euch an einer Stelle nicht sicher sein solltet, schmiert noch mehr Kleber von außen drauf!
Nun sollet ihr die Kästen gut austrocknen lassen, am besten über Nacht. Ich beschwere die Kästen dabei immer bzw. stapele sie übereinander. Erst am nächsten Tag solltet ihr die Klebereste abschleifen bzw. die Kästen aufstellen oder aufhängen.
Optisch taugen die Kästen auch ohne Verkleidung, ihr könnt sie natürlich auch lackieren oder mit Stoff überziehen. Beachtet beim Überziehen nur, einen kleinen Rahmen ganz am Rand der Front aufzubringen, sodass der Stoff nicht auf der Membran auffliegt.
Bei der Platzierung solltet ihr die Kästen verschiedener Plattendicke gegeneinander ausprobieren, um zu sehen, an welcher Position welcher Absorber am stärksten vibriert. Nutzt dazu Sinus-Testtöne und eine definierte Lautstärke.
Viel Spaß mit eurer Bassfalle!
Hoooray sagt:
#1 - 10.05.2017 um 09:35 Uhr
"(...) Diese Wärme fehlt den Bässen nun (...)" - hier würde ich eher sagen: Diese ENERGIE fehlt den Bässen nun, das ist klarer, denn es geht ja nicht um die klangliche Wärme...
Felix Klostermann sagt:
#1.1 - 10.05.2017 um 12:36 Uhr
Hi Hoooray, man könnte sogar noch besser sagen: Diese Verlustwärme ist Energie, Energie die dem Bass nun fehlt. Danke für deinen Hinweis! LG; Felix
Antwort auf #1 von Hoooray
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenR Konau sagt:
#2 - 10.05.2017 um 10:30 Uhr
Danke für die Inspiration!
Aber warum eigentlich keine Mineralwolle?
Der Luftströmungswiederstand lässt sich ja durch die Schwere und Dicke regulieren.
Das arbeiten mit Glaswolle ist wesentlich umständlicher.
Felix Klostermann sagt:
#2.1 - 10.05.2017 um 12:35 Uhr
Hallo R Konau, das versteh ich nicht ... Glaswolle ist doch Mineralwolle? Zwar bezeichnet man auch Schlackenwolle und Steinwolle als Mineralwolle, allerdings sind diese noch "schmutziger" in der Verarbeitung.Glaswolle der Marke Isover Akustik TP1, so wie ich sie immer verwende, lässt sich 1A verarbeiten und hat im Gegensatz zu anderen Bewerbern durchaus bessere, akustische Eigenschaften als nur die thermischen.LG;
Felix
Antwort auf #2 von R Konau
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRob sagt:
#2.1.1 - 11.05.2017 um 07:53 Uhr
Hallo Felix,zwischen Glaswolle und Steinwolle gibt es tatsächlich eklatante unterschiede und ich muss R Donau rechte geben.Während Glaswolle aus Altglas (70-80%), Sand, Kalkstein und Sodaasche und aus Schnittresten der Glaswolleproduktion hergestellt wird, wird Steinwolle aus Steinen Steine wie Basalt, Kalkstein, Feldspat oder Dolomiten geschmolzen.
Natürlich mischen auch einige Hersteller munter durcheinander, sodass es immer schwieriger wird, die beiden Arten voneinander zu unterscheiden. ZB. Hat Isover mit "Ultimate" ein Hybrid aus Glas- und Steinwolle im Programm.
Allerdings gibt es zum Glück aberimmer noch viele eindeutige Produkte.Steinwolle hat mehrere Vorteile:- lässt sich leichter und gesundheitsunschädlicher verarbeiten, weil sie schwerer ist
- Steinwolle hat eine noch höhere Rohdichte als Glaswolle, eignet sich also noch besser zur Schalldämmung und zur Schalldämpfung.
- Steinwolle ist noch viel hitzebeständiger als Glaswolle
Antwort auf #2.1 von Felix Klostermann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFelix Klostermann sagt:
#2.1.1.1 - 11.05.2017 um 09:00 Uhr
HI Rob,
Das es Unterschiede gibt, habe ich nie bestritten. Er sprach aber von Mineralwolle, dem Überbegriff, und zu dem gehört nun mal Glass, Stein und Schlackewolle.Wie dem auch sei, so pauschal kann man das ohnehin nicht sagen. Mal hat Steinwolle Vorteile, mal Glaswolle. Konkret:
(1)Ich finde nicht, dass sich Steinwolle besser als Glaswolle verarbeiten lässt, im Gegenteil.
(2) Nur weil die Rohdichte höher ist, heißt das nicht das Steinwolle besser ist. vergiss nicht, hier geht es nicht um Schalldämmung im bautechnischen Sinn! Wichtig ist hier, in unserem konkreten Fall auch, wie leicht sich das Material akustisch durchdringen lässt. Hier liegt der Vorteil, auch auf Grund des geringen Gewichts, bei Glaswolle
(3) Mag sei, aber was soll mir das hier bringen? Das MDF brennt im Fall des Falles sowieso eher...Lasst es mich mal so sagen: Wer Steinwolle verwenden will, aus welchen Gründen auch immer, macht doch! Mir egal, ich verwende weiterhin Glaswolle. :-)LG,
Felix
Antwort auf #2.1.1 von Rob
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRob sagt:
#2.1.1.1.1 - 11.05.2017 um 10:17 Uhr
Warum so dünnhäutig? Ich finde die Diskussion eigentlich spannend und interessant.
Niemand hatte aber die Absicht, Dich anzugreifen oder zu verbessern. So kommt aber deine Reaktion für mich derzeit leider rüber.Nichts für ungut.Werde nicht mehr stören.
Antwort auf #2.1.1.1 von Felix Klostermann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFelix Klostermann sagt:
#2.1.1.1.1.1 - 11.05.2017 um 11:23 Uhr
Hi Rob, ich fühle mich überhaupt nicht angegriffen und begrüße deine Diskussion. Überhaupt kein Problem. Allerdings könnten deine Hinweise weniger versierte Anwender irritieren und hatten m.E. mach wenig direkt mit dem Thema zu tun, deswegen wollte ich das nur in aller Deutlichkeit herausstellen. Also noch mal: In der Gebäudeisolierung kann Steinwolle Vorteile haben, hier im unserem Fall leider nicht. LG, Felix
Antwort auf #2.1.1.1.1 von Rob
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenaktivomat sagt:
#3 - 11.12.2017 um 22:30 Uhr
Danke für die tolle Anleitung! Will ich unbedingt so umsetzen. Und das Gute, mein Raum hat genau die "richtigen" Moden. Also exakt die selben wie in diesem Beispiel :-) Aber! Ich bin ein wenig verwirrt wegen Deinen Berechnungen.Habe mal die kg/m² für Pappelsperrholz rausgesucht und komme (außer bei 85Hz) auf völlig andere Tiefen für die Absorber:6 mm für 85 Hz = 2.88 kg/m² = 17,1 cm Tiefe (passt!)
8 mm für 60 Hz = 3.84 kg/m² = 26,3 cm Tiefe (deutlich mehr!)
10 mm für 50 Hz = 4,8 kg/m² = 30 cm Tiefe (richtig mehr!)Bevor ich jetzt alles falsch mache... hab ich irgendwo nen Rechen-/Denkfehler? Stimmen Deine Berechnungen doch und ich kann Deine Daten verwenden? Oder hat sich vielleicht doch bei Dir ein Fehler eingeschlichen? Wäre sehr sehr dankbar über eine kurze Info.Und noch eine andere Frage: Könnte ich anstatt Glas-/Mineralwolle auch Iso Bond oder Basotect verwenden? Bin Asthmatiker und hab mit diesen Materialien Probleme. Ganz zur Not ginge noch Hanfwolle.Danke und viele Grüße,
Ivo
Felix Klostermann sagt:
#3.1 - 12.12.2017 um 11:54 Uhr
Hi Ivo, Theorie und Praxis :-) Ich würde mich eher an meine Messungen, als an die Berechnungen halten. Höchstwahrscheinlich stimmen die Flächengewichte nicht mit meinen Platten überein. Es ist aber auch gar nicht so tragisch, hier nicht genau auf die Moden zu kommen. Die Absorbtionsbandbreite ist zwar eng, aber auch nicht so eng, sodass wenn du genug 50,60,85 Fallen hast, der gesamme Bassbereich im Mittel gut bedämpft sein wird. Ich hoffe das hilft dir weiter. Als Dämmstoff kannst du grundsätzlich reinstecken, was du willst, aus verschiedenen Gründen ist Glaswolle aber am besten. Da der Kasten geschlossen ist, solltest du auch als Asthmatiker keine Problem haben. Trag beim Schneiden, eine Staubschutzmaske und gut ist. Die Horrorgeschichten über Glaswolle sind einfach längst überholt.
Antwort auf #3 von aktivomat
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenaktivomat sagt:
#3.1.1 - 12.12.2017 um 11:57 Uhr
Alles klar! Danke für die schnelle Antwort. Dann auf zum Baumarkt :-)
Antwort auf #3.1 von Felix Klostermann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenaktivomat sagt:
#3.1.2 - 21.02.2018 um 12:04 Uhr
Hallo Felix! Noch eine Frage: Hast du einen Tipp wie man herausfinden kann, auf welche Frequenz der selbstgebaute Plattenschwinger letztendlich "gestimmt" ist? Danke!
Antwort auf #3.1 von Felix Klostermann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenDaniel sagt:
#4 - 22.01.2018 um 09:06 Uhr
Hallo,danke für den tollen Workshop, finde es sehr hilfreich. Habe auch die anderen über poröse Absorber gelesen und das hat mich inspiriert, mir ein Heimstudio aufzubauen. Habe 50% der Wandfläche mit Breitbandabsorbern wie ihr mit Glaswolle Isover Akustik TP1 bedeckt. Ein Unterschied wie Tag und Nacht! :-)Nun will ich auch die Membranabsorber, für eine kürzere Nachhallzeit in den Tiefen, bauen. Habe in einem Forum gelesen, dass Membranabsorber ohne Absorber innendrinne, nicht nur schmalbandiger wirken sollen, sondern auch die Nachhallzeit vergrößern können wie ein Helmholtzresonator. Dort waren aber Membranabsorber ohne jegliche Absorber im Inneren gemeint.
Eure Bauweise mit 60% des Volumens mit Absorbern gefüllt wird die Nachhallzeit nicht vergrößern, nehme ich an? Ich werde vorm Bau aber noch ein Messmikrofon kaufen und den Raum einmal vorher und anschließend nachher ausmessen.Was passiert, wenn ich z.B. 90% des Inneren mit Mineralwolle auffülle, aber die Membran noch nicht berührt wird? Noch mehr Bandbreite oder bessere Dämpfung? Ich wollte gerne, wie es bei Wikipedia steht, die 1,5 Oktaven Bandbreite anstreben, dass wäre ja relativ "breitbandig" für die Tiefen und als Zielbereich von 20Hz bis 150Hz.Ich wollte die Flächenmaße entweder bei 125cm x 63cm (genau eine Glaswoll-Platte) oder 125cm x 94,5cm (eine Glaswollplatte + eine halbe). Wären beide gleich effektiv oder würde die größere Fläche besser schwingen?Ich hatte auch an dieses Pappelsperrholz gedacht, aber auch von "HDF" oder Hartfaserplatten gehört. Sind diese besser?Und bei Wikipedia stand noch, dass wenn die Membran zu schwer ist, sinkt die Bandbreite. Es wurde dann empfohlen, lieber mehr Tiefe zu wählen. Wie viel Tiefe wäre zu viel - da der Membranabsorber ja im Druckmaximum an der Wand stehen müsste und bei zu viel Tiefe geht's ja irgendwann in die Schallschnelle.Was ist von anderen Materialen wie dünnem Metall zu halten?Hoffe, es sind nicht zu viele Fragen!Freundliche Grüße,Daniel
Dawie sagt:
#4.1 - 22.01.2018 um 19:21 Uhr
Genau die selben Gedanken hatte ich auch und schließe mich diesen Fragen an!
Antwort auf #4 von Daniel
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFelix Klostermann sagt:
#4.1.1 - 15.01.2019 um 10:54 Uhr
Hallo, bei mehr Wolle als 60% sinkt auch die Effektivität, da der poröse Absorber nicht mehr optimal penetriert werden kann.
Antwort auf #4.1 von Dawie
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenDawie sagt:
#4.1.1.1 - 15.01.2019 um 13:57 Uhr
Haha. Auf mit einer Antwort habe ich nicht mehr gerechnet:D aber wie sieht es denn mit Metall aus?
Antwort auf #4.1.1 von Felix Klostermann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFelix Klostermann sagt:
#4.1.1.1.1 - 15.01.2019 um 15:28 Uhr
Theoretisch wäre Metall natürlich auch möglich - aber zwischen Theorie und Praxis ... Holz hat jedenfalls ein akustisch besseres Schwingungsverhalten. Alle theoretischen Grundregel (Tiefe/ Gewicht) gelten praktisch auch nur in gewissen Grenzen. Die Optimierung einer einzelnen Bassfälle ist ohnehin wenig zielführend. Optimale Bandbreitenwirkung erhältst du durch die Kombination verschiedener Plattenresonatoren. Dicke: 20 bis 40 cm, den Rest über die Plattendicke erledigen, wobei hier keine über 9 mm dick sein sollte und auch nicht größer als 1,5 qm sein sollte, da sonst Querwellen stören. LG; Felix
Antwort auf #4.1.1.1 von Dawie
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTim sagt:
#5 - 14.01.2019 um 18:28 Uhr
Hallo FelixVielen Dank für den hilfreichen Artikel. Ich habe eine Frage bezüglich Plattenschwinger zu welcher ich online leider keine Antwort fand, für meine Frage muss ich ein wenig ausholen, die wirkliche Frage findest du im letzen Abschnitt:Bei mir zu Hause habe ich ein kleines Homestudio eingerichtet mit welchem ich eigentlich mehr oder weniger zufireden bin. Das grosse Problem, das ich allerdings habe, ist, dass bei relativ geringer Abhörlautstärke die Nachbarn von oben (die einizigen Nachbarn) sich jeweils bereits bei mir über die Lautstärke beschweren. Das Problem liegt vorallem im Bassbereich.Ich haber mir nun schon einige Zeit gedanken gemacht wie ich dieses Problem lösen kann. Die beste Lösung ist natürlich ein Raum in Raum, doch dazu ist der Raum leider zu klein (ca. 3.5m x 4m) vor allem allerdings zu niederig (nur 2.14 und ich bin knapp 2m gross und würde gerne noch stehen können :)). Meine nächste Idee war den Schall welcher durch die Decke zu den Nachbarn hochdringt durch Phasenauslöschung zu reduzieren/dämpfen. Sprich meine Idee war es grob gesagt einen Lautsprecher an die Decke zu machen, welcher das Phasengedrehte Signal wiedergibt und in der Theorie damit den Schall in der Wohnung meiner Nachbarn reduziert. Die Umsetzung ist allerdings einiges schwerer als die Theorie, ausserdem wurde mir von mehreren Personen vom Fach gesagt, dass Schallisolierung durch Phasenauslöschung in geschlossenen Räumen nicht funktioniert.Als ich auf deinen Artikel gestossen bin, fragte ich mich daher, ob man die von dir gezeigten Plattenschwinger auch als Schallschutz für tiefe Frequenzen brauchen kann oder ob die Plattenschwinger "nur" die Raumakustik verbessern und den Schalldurck gegen aussen aber nicht oder nur sehr marginal verringern. Falls du oder auch jemand anderes noch einen zusätzliche Lösungsnasatz zu meinem Problem hat wäre ich natürlich sehr froh darüber.Ich würde mich auf eine Antwort freuen.Freundliche GrüsseTim
Felix Klostermann sagt:
#5.1 - 15.01.2019 um 10:52 Uhr
Hallo Tim, für Schallschutz, gerade im Bassbereich, lautet leider die einzige Lösung Raum-In-Raum. LG; Felix
Antwort auf #5 von Tim
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenArvid sagt:
#6 - 20.05.2019 um 13:43 Uhr
Hallo Felix,das ist ein wirklich interessanter Artikel, vielen Dank für deine Arbeit!Zwei Fragen habe ich dazu.1. Wie befestigst du die fertigen Absorber an der Wand? Dübelst du Winkel an, auf die du sie dann stellst?2. Du hast geschrieben, dass die Gesamtgröße zwischen 0,4 und 1,2 m² pro Absorber variiert werden kann. Woher kommt diese Zahl? Wenn die Frontplatte durch die "Luftfeder" schwingt, müsste doch die Größe der Membran keine ganz unwichtige Rolle spielen, oder?Beste Grüße
Arvid
Felix Klostermann sagt:
#6.1 - 29.05.2019 um 07:33 Uhr
Hallo Arvid,1. Ja, die Absorber kommen mit Winkeln an die Wand. Zwei Winkel unten, zwei oben.
2. Die Größe der Membran spielt für die Bestimmung der Ressonanzfrequenz keine Rolle, da hier nur das spezifische Flächengewicht (kg/m*2) und der Wandabstand bzw. die Absorbertiefe von Bedeutung sind. Die Größe hat aber dennoch Einfluss auf Querwellen, etc.LG;
Felix
Antwort auf #6 von Arvid
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenPatrick Mc sagt:
#6.1.1 - 19.04.2020 um 13:20 Uhr
hallo felix !!! ne frage?? ich könnte heulen!! weil ich war echt so hohl und hab die die teile lackiert!? gibt es irgendwie ne möglichkeit das ungeschehen oder bzw. wieder wirksam zu machen!!! ...plan machen mit schleifen?? für ne antwort wär ich dir echt dankbar...)
Lg Patrick...)
Antwort auf #6.1 von Felix Klostermann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFinn Knopf sagt:
#7 - 03.11.2019 um 14:44 Uhr
Moin Felix,macht es hinsichtlich der Effektivität der Absorber einen Unterschied, wenn ich die Platten statt mit Stuhlwinkeln direkt miteinander verschraube? Oder wenn ich die Membran aufleime statt sie aufzukleben?Wenn ja, ist es leider zu spät, ich würde mich aber dennoch über die Infos freuen . :)LG,Finn
Felix Klostermann sagt:
#7.1 - 04.11.2019 um 01:20 Uhr
Also wenn du die Kästen ohne Winkel verschraubt hast und sie trotzdem dicht sind, sollte das kein Unterschied machen. Was der Unterschied zwischen leimen und kleben ¯_(ツ)_/¯ LG; Felix
Antwort auf #7 von Finn Knopf
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenChristian sagt:
#8 - 08.04.2020 um 22:52 Uhr
Erstmal danke für die tolle Anleitung ! :)
Was ich mich gerade frage: in meinem Heimstudio sind die Raummoden ganz deutlich wahrzunehmen (noch nicht exakt gemessen) - direkt am Abhörplatz ist der Bass neutral/eher wenig, an der Wand/Türbereich jedoch drücken die Sub-Bässe (die ich beim Mischen ein wenig vermisse), Wenn ich jetzt solche Plattenschwinger einsetze - eliminiere ich damit nur die Überbetonung in den Raumecken, oder wird der Bass-anteil auch in der Abhörposition zunehmen ? Wenn ich damit nur die Bassanhebung in den Ecken aufhebe, hätte ich dann effektiv keinen Nutzen, oder ?
(Auch ein Subwoofer würde dann nichts bringen ?)
Gruß, Christian
Rastakrautpasta sagt:
#9 - 22.04.2021 um 23:52 Uhr
Gude,
Ich möchte den Thread mal wieder ausgraben, weil ich bislang nichts gleichartiges gefunden habe.
Ich benötige Absorber für 34hz und 43hz in einem 18qm Raum mit 2,6m Deckenhöhe. Aber Irgendwie scheint die Formel nicht zu stimmen. Bei 12mm Sperrholz komme ich nur 64hz... ?Wie viele Absorber sollte ich bauen?
Andreas sagt:
#10 - 26.03.2022 um 18:44 Uhr
Super Beitrag bzw. Anleitung - Danke an den Autor für die Mühe. Hat mich auf neue Ideen gebracht - Weiter so!
Maik sagt:
#11 - 06.05.2022 um 11:47 Uhr
Weder muss man einen geschlossenen Kasten aus MDF bauen, noch brauch man Füllmeterial, die verwendete Formel ist für ca 60% Füllmaterial ausgelegt. Das alles treibt die Kosten in die Höhe. Man setzt Leisten der entsprechenden Dicke entsprechend des benötigten Wandabstandes an die Wand und schraubt da seine Platten dran, und es ist links und rechts offen. Zu behaupten das Luftvolumen müsse hier irgendwas abfedern ist totaler Mumpitz. Die Resonanzschwingung der Platte absorbiert, nicht das Luftvolumen dahinter, lediglich der Abstand muss richtig sein und da verändert irgendwelches Füllmeterial die Parameter der Formel. Nehmt lieber das Diagram von Baunetz und verzichtet auf teure Kästen und teures Füllmaterial. Leisten und ne Platte, mehr brauch es nicht!
Ferro Huber sagt:
#11.1 - 11.05.2022 um 14:31 Uhr
Magst du bitte mehr infos hierfür bereitstellen ?
Antwort auf #11 von Maik
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFerro Huber sagt:
#12 - 11.05.2022 um 14:32 Uhr
Du schreibst anselle einen Absorber für tiefe Frequencenz zu bauen kann man auch einen für höhere bauen ? Wenn ich zB 38 Hz und 50 Hz daemmen will was ist dann hier effektiv ?
Radu Ogrezeanu sagt:
#13 - 25.11.2022 um 10:21 Uhr
Hallo Felix! Ich plane einen Kinoraum zu bauen und habe (nach viel Lesen) die Maße L=Hx1,9 und B=Hx1,4, H=3,8m gewählt. Von hier bekomme ich die Wellenlängen (Frequenzen) für meine eigene Resonanz. Ich dachte, ich sollte einige Resonanzkästen bauen (nach Ihrer Anleitung). Ich mag die Idee (ich denke, dass auf diese Weise das Interferenzphänomen der einfallenden Welle mit der reflektierten gemildert wird, weil sie fast die gleiche Frequenz haben). Eine Frage von 10 Punkten: Ich kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die berechneten Frequenzen auch die realen sind, oder Messungen von Spezialisten durchgeführt werden müssen, um sie aufzudecken. Wenn Sie sagen, dass bis zu diesem Punkt alles in Ordnung ist, kümmere ich mich um die Erklärung der oben angegebenen Gleichung (der Wert von m in kg/m2), dann muss ich eine Membran mit diesem Wert finden. Ich bin in Hannover zu Hause und werde in Rumänien einen Kinosaal bauen.
Joern C. sagt:
#14 - 31.07.2024 um 08:49 Uhr
Hmmm, ich weiß nicht, ob ich gerade einen Synapsenklemmer habe, aber meinem Bauchgefühl nach werden hier zwei unterschiedliche Wirkprinzipien vermischt. Ein Plattenschwinger setzt voraus, dass die aus Fläche und spezifischem Gewicht pro m2 resultierende Eigenschwingung sich frei entfalten kann, um die Energie auf ganzer Fläche aufnehmen und in Bewegung umsetzen zu können. Setzt man jetzt voraus, dass es sich bei der Umsetzung von Energie um eine wellenförmige Ausbreitung der Schwingung innerhalb der Fläche handelt, so müsste man die Verwindungssteifigkeit des gewählten Materials zwingend mit in die Formel einbeziehen, was es deutlich komplizierter machen würde. Geht man anderenfalls davon aus, dass die Platte als Ganzes in Schwingung gerät und dabei in sich nahezu steif bleibt, dann kommen mir bei der Fixierung der Ränder durch Verklebung deutliche Zweifel, da die Fixierung die Wirkweise unterdrückt! Bei dem her vorliegenden Bauplan wird vorausgesetzt, dass eine Membran vor einem isolierten Luftpolster hängt und diese Membran durch einen Wechsel zwischen Druckgleichgewicht innen und außen sowie einer Druckerhöhung im Inneren durch Anregung von außen wechselt und dadurch Energie aufnimmt. Das kann sicherlich auch irgendwie funktionieren, hat aber meiner Meinung nach so überhaupt nichts mit der Wirkweise eines Plattenschwingers/Plattenabsorbers gemein, der rein über Masseträgheit arbeitet. Ich habe z.B. das Problem, dass ich in meinem Raum im Bereich von 40Hz Staudruck "wegwuppen" muss. Da bietet sich eine 15mm-Multiplexplatte Birke mit einem Gewicht von 10,2 kg/m2 an, die ich in einer Größe von 200x120cm in Wandnähe anbringen werde, und zwar so, dass sich der Abstand im Rahmen der Messungen in gewissem Maße einstellen lässt. Das SOLLTE dann theoretisch die sich im Bereich der Wand stauende Energie aufnehmen. Oder liegt der bereits erwähnte "Synapenklemmer" jetzt wirklich bei mir???? Viele Grüße, Jörn