Lohnt es sich eigentlich, einen teuren Mikrofon-Preamp zu kaufen? Einen Röhren-Vorverstärker? Einen High-End-Preamp? Einen Klassiker wie ein API 512, einen AMS Neve 1073LB, einen SSL? Oder ist der Mic Pre aus dem analogen Mackie-Pult auch ausreichend?
Unsere Kollegen von SoundOnSound haben zum Mic-Pre-Thema einen sehr interessanten und aufwändigen Versuch gestartet, den wir euch hiermit in deutscher Fassung präsentieren. Es gibt eine Menge Hype in Bezug auf Mic-Preamps, aber bislang keine verlässliche Methode, sie vergleichend zu testen – bis den Kollegen das wohl schlaueste Piano der Welt in die Hände fiel. Und ihr könnt beim Preamp-Raten mitmachen, denn wir haben die Files als Download für euch zur Verfügung gestellt!
Verschiedene Mic-Preamps? Wozu?
Vor gar nicht so langer Zeit war der Gedanke, aus verschiedenen Mic-Preamps auszuwählen, eher exotisch. Wenn man in einem Studio aufnahm, nutzte man das vor Ort verfügbare Equipment: Mischer, Preamps, Kompressoren und so weiter. Und obwohl jeder Toningenieur seine eigenen Vorlieben in Bezug auf den idealen Klangs eines Mischers hatte, war es nicht die Regel, externe Preamps zu mieten, um klangliche Defizite auszugleichen – oder gar eine „Palette verschiedener Klangfarben“ anbieten zu können.
Viele Leute geben viel Geld für Preamps aus
Die Recordingwelt hat sich in den letzten drei Dekaden aber radikal verändert, und es gibt Leute, die von Mic-Pres so besessen zu sein scheinen, dass alles andere fast bedeutungslos erscheint. Das Internet ist voll von quälenden Debatten, welcher Preamp denn zu welchem Mikrofon oder welcher Signalquelle passt – und sogar auf dem Amateurlevel geben Leute viel Geld aus, um ihre Racks und Lunchboxes mit teuren Boutique-Modulen auszustatten.
Die Aufgabe eines Preamps ist überschaubar
Schlussendlich ist die Aufgabe eines Mikrofonvorverstärkers aber überschaubar: nämlich ein Signal mit niedrigem Pegel so zu verstärken, dass es vernünftig mit anderem Equipment weiter bearbeitet werden kann. Ist dieser Abschnitt der Signalkette wirklich so kritisch, dass es sich lohnt, ihm so viel Geld hinterherzuwerfen? Skeptiker geben zu bedenken, dass sogar preisgünstiges Equipment heutzutage über saubere, neutrale Preamps verfügt, die diese Arbeit ordentlich verrichten. Ihrer Meinung nach würden Projektstudiobetreiber viel mehr offensichtliche Verbesserungen erzielen können, wenn sie ihr sauer verdientes Geld in akustische Maßnahmen oder bessere Mikrofone investieren würden.
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Preamps vergleichen? Gar nicht so einfach!
Einer der Gründe, warum es schwierig ist, die tatsächliche Bedeutung von Preamps definitiv zu beantworten, liegt daran, dass es in den meisten Fällen unmöglich ist, sauber unter ihnen zu vergleichen: Man kann das Mikrofonsignal splitten, aber so kaum mehr als zwei Preamps gleichzeitig auf einfache Art und Weise miteinander vergleichen – und wenn man es doch hinbekommt, fragt man sich immer, ob der Aufbau nicht den Klang verfälscht.
Alternativ kann man natürlich für jeden Take einen anderen Preamp einsetzen – aber niemand kann das gleiche Stück Musik jedes Mal genau gleich singen oder spielen. So könnten allein die Abweichungen in der Performance Unterschiede zwischen Preamps verdecken. Dieses Problem könnte man lösen, indem man eine Aufnahme über Lautsprecher abspielt und erneut aufnimmt. Das würde aber wieder andere Bedenken mit sich bringen.
Klavieraufnahmen machen lassen aus MIDI-Files
Ich hatte also schon länger über diese Frage gegrübelt, als ich von Jonathan Dodds’ Realpiano Service hörte. Er bietet Remote-Services für Klavieraufnahmen an, denn kaum jemand hat mal so eben einen guten Flügel zur Verfügung. Man schickt Jonathan einfach ein MIDI-File, er spielt es über ein Yamaha Disklavier ab und nimmt das Ganze mit hochwertigen Mikrofonen und Outboard-Equipment für einen auf. Das Disklavier ist ein Top-Konzertflügel, der über eine spezielle automatisierte Mechanik verfügt, die es erlaubt, MIDI-Files akustisch abzuspielen. So kann Jonathan seinen Kunden eine akustische Umsetzung ihrer MIDI-Files bieten, die perfekt ins jeweilige Arrangement passt.
Yamaha Disklavier: Ideal!
Mir wurde klar, dass dieses Yamaha Disklavier mit seiner Konsistenz in der Performance die Voraussetzungen für einen echten Vergleich auf Augenhöhe schaffen könnte. Mit seinem großen Dynamikumfang, schnellen Transienten, großem Frequenzumfang und jeder Menge subtiler harmonischer Resonanzen und Obertöne ist ein Piano wohl eine der aufschlussreichsten Klangquellen, die es gibt. Wenn es also wirklich wesentliche Unterschiede zwischen Preamps gibt, sollte ein Piano, das jedes Mal genau gleich klingt, das ideale Instrument sein, diese Unterschiede aufzudecken.
Jonathan fand unser Projekt auch gut – und so machten SoundOnSound Technical Editor Hugh Robjohns und ich uns ans Werk. Der renommierte Session-Pianist Matt Cooper fertigte uns speziell dafür ein MIDI-File an, das unser Equipment mit viel Dynamik und unter Einsatz des ganzen Tonumfangs entsprechend fordern sollte.
Es muss hier darauf hingewiesen werden, dass unser Vergleichstest in keinster Weise als „Shootout“ gedacht ist. Es gibt dermaßen viele Preamps, dass es unmöglich wäre, einen vollständigen Überblick zu schaffen. Es ging uns nicht darum, die Überlegenheit eines bestimmten Produktes herauszustellen, sondern einfach herauszufinden, welche Abweichungen zwischen Preamps bestehen.
Neve, API und SSL im Test dabei
Die Entscheidung, ob diese Abweichungen die Anschaffung teurer Preamps rechtfertigen, überlassen wir euch – genau wie das Testen all der vielen Mic-Pres, die wir nicht berücksichtigen konnten.
Die Namen NEVE, API oder SSL werden wohl in fast jeder Diskussion über Preamps genannt, also wollten wir die Klassiker dieser Marken unbedingt dabei haben. AMS Neve waren so nett, uns ein Lunchbox-Rack mit zwei 1073LB Modulen zu leihen, und der API Vertrieb Source Distribution schickte uns ein 3124+ Rackgehäuse mit vier API-Preamps. Hugh brachte außerdem seinen eigenen 4-Kanal SSL XLogic VHD Preamp mit. Um so viele unterschiedliche Designansätze wie möglich abzudecken, besorgten wir uns auch einen supercleanen Preamp ohne Übertrager – in unserem Fall den Maselec MMA-4XR von Prism Sound – sowie Röhrenpreamps von beiden Enden des Preisspektrums. Hugh brachte dafür den kürzlich bei SOS getesteten GP Electronics PML 200E Preamp aus der Boutique-Klasse mit, und Sonic8 lieh uns einen deutlich günstigeren ART Pro MPAII. Unsere Palette wäre natürlich nicht komplett, wenn wir nicht auch die Preamps eines einfachen Mischers testen würden. Hugh brachte dafür seinen Mackie 1402 VLZ Pro sowie einen ART DTI Stereo Transformer zum Symmetrieren des unsymmetrischen Signals an den Insertpunkten des Mischers mit. Jonathan besitzt ein sehr hochwertiges Prism Sound Orpheus Audio-Interface, das wir als A/D-Wandler für alle Tests nutzten. Aufgenommen wurde in Logic mit 24 Bit und 44,1 kHz.
Großmembran-Mikros: Brauner VMX
Nachdem die Auswahl der Preamps klar war, überlegten wir, welche Mikros wir einsetzen sollten. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns, die Tests jeweils drei Mal zu machen, da verschiedene Mikrofone unterschiedliche Eigenschaften der jeweiligen Designs betonen könnten. Jonathans Standardaufbau besteht aus zwei Brauner Großmembran-Röhrenmikrofonen (VMX Pure Cardoid), die beide auf Nierencharakteristik eingestellt und etwa 30 über den Saiten des Flügels platziert sind. Dieser Aufbau ergibt einen sehr schönen detailreichen Sound mit einem Quäntchen Wärme und einer „Larger than Life“-Qualität – also nutzten wir sie für die erste Testrunde. Als Kabel kamen die Vovox-Kabel der Brauner-Mikros zu den Preamps zum Einsatz sowie OFC-Kabel als Verbindung zwischen Preamps und Orpheus. Die weiteren Mikrofone waren ebenfalls mit OFC Kabeln angeschlossen.
Ribbon-Mikro von Royer
Im zweiten Durchgang wollten wir sehen, wie die Preamps mit der Herausforderung durch ein Stereo-Bändchenmikrofon klar kommen: Passive Ribbons benötigen viel mehr Verstärkung als die meisten Kondensatormikrofone und reagieren in der Regel sehr sensibel auf die Eingangsimpedanz des Preamps. Dafür wurde uns ein Royer SF12 inklusive der benötigten Spinne und des Splitterkabels von den Half-Ton Studios zur Verfügung gestellt. Wir mussten etwas experimentieren, bis wir eine zufriedenstellende Position für das SF12 im Studio gefunden hatten: Die Standardplatzierung knapp außerhalb des geöffneten Deckels fing phasige Reflektionen von hinten ein – dank einer nur durch einen dünnen Vorhang verdeckten Glastrennwand direkt hinter dem Klavier. Wir entschieden uns für eine ungewöhnliche, aber gut klingende, Platzierung ziemlich genau über dem Klavier. In etwa dort, wo der Kopf des Pianisten gewesen wäre.
Sennheiser-Kugeln
Zu guter Letzt kamen im dritten Test ein Paar Sennheiser MKH Kleinmembran-Kondensatormikrofone aus Hughs eigenem Arsenal zum Einsatz, die einen guten Ruf für ihre fast schon klinische Genauigkeit und sehr niedrige harmonische Verzerrung genießen. Wir nutzten ein Paar MKH20 (Richtcharakteristik: Kugel), diesmal wieder über dem Klangkörper positioniert – ungefähr da, wo auch die Brauner-Mikros ursprünglich waren. Nachdem wir jeweils uns zusagende Positionen gefunden hatten, blieben die Mikrofone während der ganzen Tests unangetastet.
Eigenschaften und Einstellungen der Preamps beim Test
Egal, ob es nun signifikante klangliche Unterschiede zwischen Preamps gibt, oder nicht: ergonomische und praktische Unterschiede gibt es auf jeden Fall. Und die treten besonders dann zu Tage, wenn man Stereoaufnahmen macht. Hugh hatte einen NTI Minirator MR Pro Tongenerator und einen kleinen aktiven Lautsprecher dabei (Sony SMS1P), und wir versuchten alle Preamp-Gains so einzustellen, dass die Pegelmesser in der Orpheus Control Panel Software immer den gleichen Pegel zeigten (wenn auch nicht den gleiche Pegel auf beiden Kanälen, da sich der Speaker nicht genau in der Mitte platzieren ließ). Am einfachsten war das bei den Designs mit Rasterpotis (Maselec, ART und Neve) und beim PML 200E mit seinen großen und fein kalibrierten Reglern. Es war deutlich schwieriger beim API, dem SSL und ganz besonders beim Mackie-Mischer mit seinen kleinen ungenauen Trimmpotis. Alle getesteten Preamps boten sowohl den Bändchen- wie auch den Kondensatormikrofonen genug Verstärkungsbereich, allerdings musste der API 3124+ für die Brauners und die MKHs mittels der Pad-Funktion im Pegel abgesenkt werden. Die Mackie-Preamps hingegen mussten beim Royer alles geben. Die ART- und SSL-Preamps verfügen beide über Klangbearbeitungsfunktionen: Wir haben beim ART die Eingangsimpedanz auf der höchsten Stufe von 3 kOhm belassen und den Plate Voltage Schalter für die Anodenspannung auf „High“ gestellt. Den „VHD“-Regler (Variable Harmonics Drive) des SSL haben wir komplett nach links gedreht, sodass nur 2. Harmonische erzeugt wurden. Den AMS Neve 1073LB hätten wir zur Klangfärbung härter treiben können, da er einen Ausgangsregler hat – haben wir aber nicht.
Zum ersten Mal abhören
Als wir die Aufnahmen über Jonathans Dynaudio-Monitore zum ersten Mal abhörten, fanden wir alle, dass zwischen den Preamps Unterschiede hörbar waren: Wir genossen die subtile Wärme, die der PML 200E besonders bei Bändchenmikrofonen hinzufügte – der ART klang im Vergleich etwas angestrengt. Der Maselec beeindruckte uns durch eine Genauigkeit, die zugleich musikalisch wirkte. Die leichte Mittenbetonung des API machte einen Sound, der sich gut im Mix durchsetzen würde – während der Neve einen satten Bassbereich mit etwas weicheren Höhen kombinierte. Die Orpheus-Preamps und der SSL wirkten präzise und ungefärbt – genau wie der Mackie.
Geht schnell: in die Irre führen lassen…
Aber wie wir alle wissen, passiert es ganz schnell, dass man sich von Änderungen in der Abhörlautstärke sowie vorgefassten Meinungen zu einem bestimmten Gerät – und von seinem Preisschild – in die Irre führen lässt. So machte ich mich daran, die Voraussetzungen anzugleichen: Am Beginn eines jeden Beispiels hatten wir darauf geachtet, etwas Signal von unserem Tongenerator aufzuzeichnen. Also lud ich sie alle in die Presonus Studio One Software und glich die Pegel des Testtons so genau wie möglich ab (auf 0,1 dB genau oder so). Dann exportierte ich jedes Beispiel in eine eigene Datei und gab jedem Beispiel eine einfache Nummer, statt eines Namens, der den Preamp verraten hätte. Ich war froh, dass ich das gemacht hatte, denn bei den anonymisierten und pegelabgeglichenen Dateien erschienen die Unterschiede erheblich subtiler zu sein – besonders bei den mit Kondensatormikrofon aufgenommenen Beispielen. Und zwar so subtil, dass im SoundOnSound Büro die meisten von uns sich nicht in der Lage sahen, die Dateien verlässlich auseinanderzuhalten oder zuzuordnen. Ich möchte es euch überlassen, ob ihr das besser hinbekommt – und euch so eure eigene Meinung bilden könnt, ob High-End-Preamps eine gute Geldanlage sind.
Wenn ihr den Test selbst machen wollt (was ihr solltet), dann könnt ihr hier die Files downloaden:
So, und nun viel Spaß beim heraushören! Hier bekommt ihr noch einen Überblick über die getesteten Preamps. Selbstredend benötigt ihr eine vernünftige Abhörmöglichkeit, um die Nuancen zu erkennen.
Die getesteten Preamps:
ART Pro MPA II
Trotz seines günstigen Preises bietet dieser Stereo-Röhren-Preamp jede Menge Features wie Rasterpotis, M+S Decoding, einstellbare Eingangsimpedanz und Anodenspannung. Jeder Kanal hat ein beleuchtetes VU-Meter, sowie eine „Tube Warmth“ LED-Kette. Einen Kompressor des Herstellers haben wir hier getestet.
AMS Neve 1073LB
Der 1073 ist das wahrscheinlich bekannteste klassische Preampdesign von Rupert Neve, und wurde ursprünglich in seinen High-End Konsolen verbaut. „LB“ steht für eine neue Version, die auf APIs Lunchbox-Format angepasst wurde. Genau wie der API ist der 1073 ein sehr beliebter Preamp für Rock- und Popmusik, und genießt den Ruf dem Signal eine gewisse Färbung und „Dicke“ zu verleihen. Den Test zum AMS Neve 1073LB und dem 88RLB lest ihr hier.
API 3124+
Dieses Modell bietet vier klassische API-Preamps im praktischen 19 Zoll Rackformat mit einer HE. Features: Instrument Inputs, Pad, Phantomspeisung und Pegelanzeige pro Kanal. Das API-Design wird allgemein als „punchy“ mit präsenten Mitten beschrieben und ist für Rockaufnahmen sehr beliebt – besonders für Drums und E-Gitarre. Den Test des Series-500-Moduls API 512 – ein schaltungstechnisch identischer Vorverstärker – findet ihr unter diesem Link.
GP Electronics PML 200E
Mit seinem schönen Retro-Styling und klassischem Röhre- und Übertrager-Signalpfad ist dies ein wahrer „Boutique“-Preamp mit eindrucksvollen Spezifikationen für so ein Design.
SSL XLogic VHD
Die XLogic Serie bringt die Technologie der großen SSL-Konsolen ins Projektstudioformat. Der Alpha VHD Pre ist ein 4-Kanal-Preamp, der auf der VHD Schaltung der Duality-Mischer basiert. Jeder Kanal bietet schaltbare Phantomspeisung, Pad, Instrumenteneingang, sowie einen „Variable Harmonic Drive“ Regler, der es erlaubt, dem Signal wohldosierte Mengen harmonischer Verzerrung hinzuzufügen.
Maselec MMA 4XR
Dieses vom legendären Abba-Engineer designte Modell ist ein hochentwickeltes Solid-State Preamp-Design für audiophile Puristen, mit einem linearen Frequenzgang bis rauf zu 200 kHz. Wir haben auch die im Prism Sound Orpheus eingebauten Mic Pres getestet, die auf einem ähnlichen Design basieren.
Mackie VLZ Pro
Die VLZ Reihe bringt zu einem günstigen Preis eine Menge Features und Klangqualität. Unser Modell war ein VLZ2-Modell aus der zweiten Generation – aktuell gibt es bereits eine vierte, die VLZ4-Serie.
Die Auflösung steht mittlerweile etwas weiter unten in den Kommentaren. Also nicht aus Versehen dort hinscrollen: Spoiler Alert!
(Übersetzung: Ralf Schlünzen)
Daniel sagt:
#1 - 17.10.2012 um 15:38 Uhr
Wann gibt es eine Auflösung? :)
BonedoMalte sagt:
#2 - 17.10.2012 um 17:34 Uhr
Hey Daniel, die Auflösung findest du unter "Das Resultat". Einfach immer auf "Weiterlesen" clicken. Vielen Dank für dein Interesse und viel Spaß beim lesen!
Daniel sagt:
#3 - 17.10.2012 um 20:28 Uhr
Ahhh...das Bild, ich verstehe.Hier mal meine Meinung nach einem halbstündigen Hörtest:Brauner A eher präsent, rund, natürlich
Brauner B eher dumpf, nicht feinzeichnend
Brauner C eher dünn, weniger höhen, transientenauflösung eher schlecht
Brauner D undynamisch, etwas distanziert, zerrt an einer stelle stärker als andere
Brauner E etwas überpräsent, kalt, dünn
Brauner F bessere stereoabbildung, rund, etwas undynamisch
Brauner G sehr smooth, warm, favorit unter den "warmen"
Brauner H clean, realistisch, etwas langweilig, leicht ausgehöhltH und G am Besten, je nach Anwendungsgebiet.MKH ergänzt sich gut mit Preamp H
G diesmal zu mumpfig
alle anderen scheinen nicht so gut aufzulösen wie HRoyerA zu nasal, hochmitten klingen abgetrennt vom rest
B sehr schön abrundend, "vintage", transienten ungenau, leichte bassanhebung?
C etwas unschöne präsenzfrequenzen
D eher offen, mehr rauschen
E was vorher überpräsent war gibt nun dem Royer etwas gutes hinzu, stärkeres rauschen
F rauscht stärker als die andere (Mackie?), etwas näseln und dünn
G auch rund und warm, löst besser auf als B
H wieder sehr genauH und G klare Favoriten (H genau, klar G warm, vintage, smooth)Komisch nur, dass ich G als "warm" einschätze...
Die beiden schlechtesten Preamps habe ich vorallem im ersten Beispiel klar rausgehört!
Ich bin zufrieden :)
Daniel sagt:
#4 - 17.10.2012 um 20:34 Uhr
Ahhh... das Bild, ich verstehe.
Hier mal meine Meinung nach einem halbstündigen Hörtest:
Brauner A eher präsent, rund, natürlich
Brauner B eher dumpf, nicht feinzeichnend
Brauner C eher dünn, weniger höhen, transientenauflösung eher schlecht
Brauner D undynamisch, etwas distanziert, zerrt an einer stelle stärker als andere
Brauner E etwas überpräsent, kalt, dünn
Brauner F bessere stereoabbildung, rund, etwas undynamisch
Brauner G sehr smooth, warm, favorit unter den "warmen"
Brauner H clean, realistisch, etwas langweilig, leicht ausgehöhltH und G am Besten, je nach Anwendungsgebiet.MKH ergänzt sich gut mit Preamp H
G diesmal zu mumpfig
alle anderen scheinen nicht so gut aufzulösen wie HRoyerA zu nasal, hochmitten klingen abgetrennt vom rest
B sehr schön abrundend, "vintage", transienten ungenau, leichte bassanhebung?
C etwas unschöne präsenzfrequenzen
D eher offen, mehr rauschen
E was vorher überpräsent war gibt nun dem Royer etwas gutes hinzu, stärkeres rauschen
F rauscht stärker als die andere (Mackie?), etwas näseln und dünn
G auch rund und warm, löst besser auf als B
H wieder sehr genauH und G klare Favoriten (H genau, klar G warm, vintage, smooth)
Komisch ist nur, dass ich G als "warm" einschätze... Die beiden schlechtesten Preamps, rein preislich gesehen, habe ich vorallem im ersten Beispiel klar rausgehört!
Ich bin zufrieden :)(Hab es mal versucht zu editieren)
Daniel sagt:
#5 - 17.10.2012 um 20:53 Uhr
Nochmal kurz ein Statement dazu:Man hört klar Unterschiede zwischen den Vorverstärkern, und dabei handelte es sich um nur 2 Signale, also eher eine minimalistische Aufnahme.
Wenn man nun bedenkt, dass man ein komplettes klassisches Orchester aufnimmt, summiert sich der Klangeffekt, und vorallem auch Störgeräusche wie Rauschen etc.Wenn man zwei Songaufnahmen mit identischen Mikrofonen und Aufbauten tätigen würde, einmal mit guten, einmal mit schlechten Preamps, würde sich dieser Effekt massiv verstärken.Dementsprechend sind Preamps (für mich) definitiv von Relevanz.
Steffen Buhlmann sagt:
#5.1 - 13.09.2017 um 13:34 Uhr
Dem stimme ich absolut zu. Der gesamte Mix gewinnt an größe durch die guten Preamps.
Antwort auf #5 von Daniel
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenEmre sagt:
#6 - 19.10.2012 um 03:20 Uhr
Hi,also wo wird nochmal dargestellt welches File zu welchem Preamp gehört?
Daniel sagt:
#7 - 19.10.2012 um 18:42 Uhr
das bild auf der seite "resultat"
Bonedo Ralf sagt:
#8 - 19.10.2012 um 19:05 Uhr
Hallo!
Danke für euer Interesse an diesem Inhalt ... ja, es gibt eine Auflösung. :-) Soll ich die wirklich posten? :-)
Daniel sagt:
#9 - 20.10.2012 um 17:39 Uhr
sieht man nicht die auflösung auf dem foto auf der resultat seite?ansonsten gerne...oder liege ich so daneben mit meinen höreindrücken? :)
Bonedo Ralf sagt:
#10 - 23.10.2012 um 00:04 Uhr
Hallo Daniel! Nein ... sieht man nicht. :-) Aber na gut - hier die Auflösung: Also - Achtung nur lesen, wenn ihr nicht rätseln möchtet ...Runde 1: BraunerA - ART Pro MPA II
B - AMS Neve 1073LB
C - API 3124+
D - Mackie VLZ Pro
E - SSL XLogic VHD Pre
F - GP Electronics PML200E
G - Maselec MMX-4XR
H - Prism Sound OrpheusRunde 2: Sennheiser MKH20sA - GP Electronics PML200E
B - ART Pro MPA II
C - Maselec MMA-4XR
D - AMS Neve 1073LB
E - SSL XLogic VHD
F - Prism Sound Orpheus
G - Mackie VLZ Pro
H - API 3124+Runde 3: Royer SF12A - Mackie VLZ Pro
B - Maselec MMA-4XR
C - Prism Sound Orpheus
D - SSL XLogic VHD
E - API 3124+
F - GP Electronics PML200E
G - AMS Neve 1073LB
H - ART Pro MPA II
Dave DeLerch sagt:
#11 - 13.03.2013 um 22:55 Uhr
Hi
die Focusrite ISA Preamps aussen vor zu lassen, finde ich im Anbetracht seiner Popularität (ISA one!) etwas überraschend. Sonst gut gemacht.Grüsse aus Berlin
svm sagt:
#12 - 14.12.2013 um 13:01 Uhr
Hallo,
darf ich eventuell auchnoch erfahren was genau zu was gehört? Danke!
gaandi sagt:
#13 - 30.07.2014 um 19:19 Uhr
Hallo,
ich würde mir gerne die Sounddateien anhören, aber der Link zum Download scheint nicht mehr zu funktionieren... könnt ihr das wieder reinstellen?
rm sagt:
#14 - 08.03.2015 um 03:39 Uhr
@gaandi: Schau mal hier: http://www.soundonsound.com...
Mix sagt:
#15 - 23.04.2015 um 17:05 Uhr
Ich finde es ja ziemlich schwierig hier von besser oder schlechter zu sprechen. Ich habe auch mal alle Spuren auf normalen HiFi Lautsprechern gehört und wenn man ehrlich ist, klingen alle fantastisch. Was aber glaube ich auch an der Aufnahmequelle liegt. Hammer Klavier und viel Gefühl in den Fingern. Bei dem Brauner habe ich zwar noch klar zu API und SSL tendiert und beim Royer zum Neve, allerdings ging meine Tendenz beim Sennheiser irgendwie Richtung ART Pro.Und als ich mal aus Kostenaspekten den Art mit allen drei Mikros unter die Lupe genommen habe, muss ich sagen, dass ich nichts negatives gehört habe. Für mich macht man mit keinem einen Fehler.Mich würde aber mal interessieren, wie sich die Preamps mit günstigen Mikros verhalten.
Nick (bonedo) sagt:
#16 - 23.04.2015 um 17:46 Uhr
Hallo Mix,ja, da bin ich mit Dir einer Meinung. Auch was passiert, wenn man die Dinger in den Grenzbereichen benutzt, ist ja sehr wichtig (z.B. der Neve…). Ganz besonders interessant ist, was passiert, wenn man nicht eine Schallquelle mit einem Preamp aufzeichnet, sondern richtig viele. Ein aussagekräftiger Versuch ist übrigens, die Downloadfiles mal so richtig fies zu komprimieren und mit dem EQ zu verknoten. Da werden die Unterschiede auf einmal groß!Grüße, Nick (Redaktion Recording)
Timo sagt:
#17 - 31.05.2015 um 14:33 Uhr
Ich bin bei bei Neve, Prism Sound Orpheus und API hängengeblieben. Das Geld hört man schon irgendwie.
dcs sagt:
#18 - 20.10.2015 um 17:26 Uhr
Für mich hat auf meinen "beyerdynamic DT-880" alles relativ unspektakulär *gleich* geklungen, einzig der "PML200E-P" hat zweimal deutlich hinsichtlich der Klangqualität herausgestochen – mit einem leicht "höhenkomprimierenden, vollen Vintage-Sound". Wieso findet man im Netz nicht über diesen Preamp, was kostet der, wo gibt es den … ?
Ich habe die Files übrigens ohne langer Beschäftigung mit dem Text hier gleich heruntergeladen und sodann leider den Fehler gemacht und angenommen, dass A,B,C,… etc. in den drei unterschiedlichen Mikro-Szenarien immer gleich bleiben – also die Lettern jeweils einem Preamp zugeordnet sind. Schade eigentlich, denn so hätte man sich *blind* durchaus gleich ein besseres Bild vom potenziellen, persönlichen Pramp-Sieger machen können … ich bin mir sicher, ich bin nicht der einzige, der diesen Fehler gemacht haben wird :/
*Mein Fazit*: Lediglich der PML200E-P würde mich zu einem Spontankauf anspornen, da ich jedoch annehme, dass die (für mich im Internet nicht aufzufindenen) Modelle für mehr als EUR 1,2k verkauft werden, bleibe ich jedoch lieber bei meiner Preamp-Reihung "UAD Solo 610" into "Focusrite ISA One Digital".
Chris sagt:
#19 - 18.01.2018 um 10:43 Uhr
Hi,
da ich vor kurzem selbst einen ausgiebigen Vergleichstest zwischen verschiedenen Preamps gemacht hatte, und um die Frage erneut aufzugreifen: "Lohnt es sich, teure Mic Preamps zu kaufen?" ist die Antwort hier eindeutig: Nein, es lohnt überhaupt nicht! Unter übertragerlosen Mic Pres kann es keine Klangunterschiede geben, es sei denn man macht fehler in der Anpassung zwischen Mikrofon und Preamp (Eingangsimpedanz > Ausgangsimpedanz). Selbstverständlich färben aber Preamps mit Übertrager (Lundahl, Carnhill...etc..). Das wiederum ist aber reine Geschmacksache und hat nichts mit besser oder schlechter zu tun. Reine, transparente, cleane Mic Preamps ohne bewusst färbende Bauteile die sich Boutique Preamps nennen und schnell mal mehr als 3000.- Kosten haben eigentlich keine Kaufberechtigung. Sicher haben teurere Preamps eine bessere Abschirmung gegen Einstreuungen...das ist aber auch schon alles und berechtigt den Preis in keinster Weise. Das ist alles reine Physik und Logik. Verschiedene Blindtests hatten in der Vergangenheit immer wieder gezeigt das kein Mensch einen Preamp eindeutig zuordnen konnte, weil es einfach nicht möglich ist.
Marc-Oliver Mayer sagt:
#20 - 31.07.2020 um 19:04 Uhr
Runde 1:
B am schönsten
C am direktesten
E am cleanstenDie alten Hasen machen mal wieder das Rennen und machen ihrem Ruf alle Ehre ?♂️