PRS SE Custom 24 RW RB Test

Mit seinen Instrumenten hat es Paul Reed Smith im Laufe der Jahrzehnte geschafft, auch mit Traditionsherstellern wie Gibson und Fender in einem Atemzug genannt zu werden – ein Ritterschlag in diesem Gewerbe. In der Regel sind die Gitarren des amerikanischen Herstellers aus Stevensville im Bundesstaat Maryland eher im hochpreisigen Segment zu finden, und es sind vor allem die spektakulären Ahorndecken, die den in feinster Handarbeit entstandenen Instrumenten ihr Gesicht geben.

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Weil Paul Reed Smith aber mit dieser Politik viele Musiker ausschloss, die nicht unbedingt über das Budget verfügen, sich ein solches Schmuckstück leisten zu können, entwickelte er in den 90ern die SE-Serie. Diese Instrumente werden in Südkorea von World Music Inst. Co. Ltd. exklusive für PRS gefertigt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Mit der PRS SE Custom 24 RW RB versuchen wir herauszufinden, warum das so ist.

Details

Die Custom 24 RW wird in einem formschönen und hochwertigen dunkelroten Gigbag geliefert, in dem sich außer der Gitarre ein Klinkenkabel, eine zusätzliche Tremolofeder, mehrere Inbusschlüssel sowie ein Werkzeug zum Einstellen der Halskrümmung finden. Nachdem ich das Instrument aus der Hülle geschält habe, staune ich nicht schlecht: Die Gitarre, die auch in Gray Black und Tobacco Sunburst erhältlich ist, beeindruckt mit einer Ahorndecke mit ausgeprägter Maserung, die in einem edlen Royal Blue gebeizt und anschließend mit Klarlack versiegelt wurde.

Fotostrecke: 4 Bilder Die PRS SE Custom kommt im wunderschönen Gigbag…

Der Korpus besteht aus Mahagoni. Wer glaubt, Gitarren aus diesem Holz müssten zwangsläufig schwer sein, der irrt. Unter den runden 50 verschiedenen Mahagoni-Gattungen mit ihren etwa 1400 Arten gibt es auch Hölzer, die mit einem relativ niedrigen Eigengewicht aufwarten können und die vor allem in den Fünfzigern und Sechzigern gerne im Gitarrenbau verwendet wurden. In unserem Fall wiegt die Gitarre 3,3 Kilo, womit sich das Zerren am Gurt ziemlich in Grenzen hält.
Die Form ist typisch PRS – meiner Meinung nach eine gute Mischung aus Fender und Gibson. Sie besitzt eine Ausfräsung auf der Rückseite, gerne auch Rippenspoiler genannt, und eine am unteren Cutaway, über die man komfortabel bis in die hohen Lagen des Griffbretts gelangt. Auf dem Korpus befinden sich zwei Humbucker in schwarzen Kunststoffrahmen, ein PRS SE Vintage Bass Humbucker am Hals und ein PRS SE Treble Humbucker am Steg. Beide lassen sich per Schraubendreher in der Höhe verstellen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Double-Cutaway-Design garantiert ein komfortables Erreichen der höchsten Lagen

Ein Lautstärkeregler darf natürlich auch nicht fehlen. Und der befindet sich vor dem Dreiwegschalter, also genau da, wo man ihn auch erwartet. Die rechte Hand wird von ihm beim Spielen nicht behindert und er verrichtet seine Arbeit zur vollsten Zufriedenheit, sprich, er ist nicht allzu leichtgängig. Das PRS Design Tremolo ist optisch zum Instrument passend in der verchromten Ausführung an Bord, der Arm wird eingesteckt und behält seine zuletzt verwendete Position bei. Sechs Schrauben fixieren das Ganze am Korpus, es ist schwebend eingestellt und lässt einen Ganzton nach oben zu. Für die entsprechende Rückstellkraft sorgen vier Federn in der entsprechenden Ausfräsung an der Rückseite.. Die beiden vernickelten Gurtpins sind mit kleinen Filzplättchen unterlegt, die hässliche Lackeindrücke vermeiden sollen. Es mag zwar kleinlich klingen, aber an solchen Details zeigt sich, welcher Hersteller sein Instrument gewissenhaft zusammenschraubt oder – in unserem Fall – schrauben lässt.

Fotostrecke: 6 Bilder Rückseite mit Federkammer

Die Rückseite besitzt, wie bereits erwähnt, eine Ausfräsung für das Tremolo und eine weitere für die Elektrik. Beide sind sehr sauber ausgeführt und jeweils mit einer schwarzen Kunststoffabdeckung versehen. Der Ahornhals selbst ist ebenfalls in Royal Blue lackiert und, typisch PRS, mit dem Korpus verleimt. Auch diese Arbeit zeigt sich makellos. Das Palisandergriffbrett besitzt als Orientierungsmarker die beliebten Bird Inlays, die auf der Griffbrettkante von weißen Punkten begleitet werden. Die Halsform nennt sich übrigens Wide Thin. 24 Medium Jumbo Bünde sind tadellos in das Griffbrett eingesetzt und entgratet. Und auch was die Abrichtung betrifft, gibt es nichts zu beanstanden: Dead Spots oder schnarrende Saiten sucht man hier vergeblich. Mit einer Mensur von 635mm liegt unsere Kandidatin ziemlich genau zwischen Strat (648mm) und Les Paul (628mm). An der angewinkelten und ebenfalls blau lackierten Kopfplatte bieten sechs verchromte Mechaniken mit PRS-Logo leichtgängiges Stimmen.
Einen Kritikpunkt gibt es allerdings tatsächlich, den die Endkontrolle wohl übersehen haben muss: Die Sattelkerbe der A Saite wurde zu tief gefräst, somit ist die Saite näher am Griffbrett und die Abstimmung der Saiten untereinander stimmt nicht mehr. Ich gehe aber stark davon aus, dass es sich hierbei um einen Einzelfall handelt. Davon abgesehen macht die Gitarre durchweg einen sehr wertigen und gut verarbeiteten Eindruck. 

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Edgar sagt:

#1 - 23.06.2013 um 02:50 Uhr

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Boah... Die Aufnahmen klingen echt alle wie Eimer! Würde man sich nach denen richten, würde keiner ne PRS kaufen!

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BonedoMalte sagt:

#2 - 24.06.2013 um 13:42 Uhr

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Moin Edgar, die Aufnahmen sind natürlich vollständig unbearbeitet. Lies dir am besten noch einmal die Kommentare von Bassel unter "Praxis" durch. Man sollte die Sound-Beispiele nicht alleine betrachten, sondern immer im Kontext des Tests! Immerhin ist die Bewertung ja nicht wirklich schlecht ;)

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