ANZEIGE

Reloop RHP-20 Knight Test

Wenn ein Hersteller einen Kopfhörer drei Jahre im Programm behält, dann ist das ein sicheres Indiz dafür, dass sich der Ohr-Nahbeschaller einer hohen Beliebtheit erfreut. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, dass die Konzeption gut ist und es zu wenigen Rückläufern kommt, denn auch im Bereich der Kopfhörer gelten selbstverständlich die Regeln der Marktwirtschaft: Gut laufende und lukrative Produkte bleiben, Schlechtes fliegt aus dem Programm.

Reloop_RHP-20_IMG_5408
Reloop RHP-20 Knight DJ-Kopfhörer


Dass Reloop ihrem Erfolgsmodell RHP-20 nun ein Facelifting spendieren, das auf den Namen „Knight“ hört, darf also als sicheres Indiz für ein gelungenes „Grundkonzept“ gewertet werden und verschafft uns bei Bonedo die ideale Gelegenheit, den „neuen, alten“ RHP-20 von der Membran bis zum Kopfbügel zu inspizieren.

Details

Konzept

Der RHP-20 Knight ist ein dynamischer Stereo-Kopfhörer, dessen Hörmuscheln als geschlossenes System ausgelegt sind. Der Frequenzbereich wird herstellerseitig mit 30 bis 30.000 Hz angegeben, der Schalldruck mit respektablen 110 dB. Impedanz-technisch gibt sich der Hörer mit 25 Ohm als sehr effizienter Stromverwerter aus. Das Stereo-Audiosignal wird dem RHP-20 über ein mitgeliefertes Spiralkabel zugeführt, an dessen einen Ende sich ein Miniklinkenstecker befindet, wohingegen das anderen Ende mit einem Mini-XLR-Stecker nebst Arretierung ausgestattet ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Mini-XLR-Kabel nebst Buchse am Kopfhörer.

Auspacken

Der angenehm seriös gestaltete Karton gibt nach dem Öffnen zunächst nur den Blick auf den darin liegenden Kopfhörer frei. Transporttasche, Mini-XLR-Anschlusskabel und Klinken/Miniklinken-Adapterstecker verstecken sich hinter Kartonformteilen. Gerne hätte ich hier noch ein Paar Ersatzohrpolster vorgefunden

Fotostrecke: 2 Bilder Dezent: Reloops RHP-20 Knight in seiner Verpackung.

Äußerlichkeiten

Der initiale Fingerkontakt mit dem Kopfhörer liefert aufgrund der gummierten Oberfläche zunächst ein ziemlich schmeichelhaftes haptisches Erlebnis. Die tiefschwarze Lackierung, die fast schon so wirkt, als würde sie das Licht „verschlucken“, in Verbindung mit der matten, puderigen Haptik wirkt ausgesprochen sexy und stylisch. Der positive Eindruck des Erstkontaktes verfliegt allerdings in dem Augenblick, als meine Finger den Kopfbügel bis hinauf zur Höhenverstellung gleiten. Denn dort endet die Plastikabdeckung auf beiden Seiten mit äußerst scharfen, rund einen halben Millimeter überstehenden Graten. Ich sag es frei heraus: Wäre es nicht ein Testgerät, sondern hätte ich die Kopfhörer käuflich zu meinem Eigentum gemacht, würde ich keine Sekunde zögern, hier mit einer Feile Hand anzulegen und den Überstand nieder zu raspeln, denn die Enden sind wirklich richtig „pieksig“. Und wer hat schon Lust, sich durch eine unachtsame, hektische Bewegung im Eifer des nächtlichen DJ-Geschäfts einen blutigen Finger zu holen. Ich frage mich allerdings wirklich, wer in der Fabrikation so etwas durchwinkt. Spätestens nachdem das erste Sample erkaltet aus dem Formwerkzeug genommen wird, sollte eigentlich jemand sagen: „Hey, Moment, das ist wirklich nicht gut gelöst. Hier müssen wir noch ein bisschen was abschleifen.“ Zumal es sich beim vorliegenden Testobjekt ja ohne Frage um ein Produkt im gehobenen Preissegment mit entsprechender Endkontrolle handelt.
* (Der Vertrieb von Reloop in Deutschland teilte uns am 12.05 mit, dass die scharfen Grate offenbar nur Kopfhörer aus der ersten Serie betreffen).

Fotostrecke: 3 Bilder Die gummierte Lackierung „schluckt“ förmlich das Licht und fühlt sich sehr gut an.

Die weitere Erkundung gestaltet sich dann wieder erfreulicher. Die Ohrmuscheln drehen sich ohne Murren in ihrer Drehachse und rasten in sieben Stufen leicht ein. Pluspunkte hätte der RHP-20 hier allerdings sammeln können, wenn die Stärke der Rasterung nachjustierbar wäre. Auch das Einklappen der Ohrmuscheln in den Bügel geht problemlos von der Hand, wobei hier der Bewegungswiderstand über eine Inbusschraube einstellbar ist. Die individuelle Anpassung der Bügelbreite erfolgt pro Seite in acht leicht gerasterten Stufen von null bis 28 Millimetern. Der Mini-XLR-Stecker schnappt sicher in der Buchse des linken Hörers ein und wird erst durch das Drücken des Sicherungsknopfes wieder freigegeben.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Ausleger klappen bündig in die Aussparung der Hörmuscheln – sehr schick.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.