Fazit
Mit dem SE-02 haben Roland und Studio Electronics einen sehr vielseitigen Monosynth mit einem bemerkenswerten Sound erschaffen. Nicht nur durch seine drei vollwertigen, analogen Oszillatoren erinnert er von der Struktur her stark an den Minimoog, ist aber ausdrücklich keine Kopie und setzt sich mit vielen Details wie der XMOD-Sektion, dem flexiblen LFO und dem Delay auch klanglich deutlich von einem reinen Nachahmer ab. Der Sound ist umwerfend: druckvoll, geradlinig und bemerkenswert vielseitig. Dazu kommt ein ausgewachsener Step Sequencer, der sämtliche Syntheseparameter aufzeichnen kann. Das Konzept, einen so ausgewachsenen Analogsynthesizer in einem derart kleinen Gehäuse unterzubringen, fordert einige Kompromisse in der Bedienung und wird den einen oder anderen Kritiker auf den Plan rufen – die winzigen Potis werden sicherlich nicht jedem gefallen. Dies beeinflusst aber keineswegs den tollen Sound und die diversen Möglichkeiten, ihn zu formen und zu modulieren. Mit seinen Möglichkeiten, seinem Klang und seiner Flexibilität setzt der Roland SE-02 angesichts des bemerkenswert günstigen Preises neue Maßstäbe und kann es auch mit dem einen oder anderen deutlich teureren Synthesizer mühelos aufnehmen.
- sehr guter Sound
- drei vollwertige Oszillatoren
- vielseitige Modulationsmöglichkeiten
- XMOD-Sektion
- vielseitiger Step Sequencer mit Aufzeichnung aller Syntheseparameter
- USB Audio
- CV/Gate-Inputs, analog Trigger In/Out
- günstiger Preis
- erschwerte Bedienung durch Miniatur-Format
- Abstimmung einiger Potis/Parameter (evtl. Problem des getesteten Prototyps)
Northern Decay sagt:
#1 - 16.09.2017 um 02:05 Uhr
Also bitte! Ein analog Synthesizer ist zusätzlich mit Haptik (evtl. auch Optik), Verarbeitungsqualität und dem Langzeitwert zu begutachten. Und hier versagt der Roland völlig! Bonedo hat eine gewisse Verpflichtung und auch Verantwortung seinen Lesern gegenüber, und 4.5 Sterne für dieses "Gimmick" zu vergeben, ist schon fahrlässig!
Henry sagt:
#1.1 - 19.09.2017 um 11:26 Uhr
Aha? Selbst schon mit dem SE-02 oder einer der anderen Boutique-Boxen gespielt? Oder einfach mal ein bisschen uninformiert meckern?Ich habe einen JU-06 und kann dir versichern, dass die Kiste 1A stabil gebaut ist und die (relativ kleinen) Regler sehr gut zu bedienen sind. Heute abend wird der SE-02 vom Postamt abgeholt - und ich bin mir sicher, dass der genauso viel Spaß machen wird wie der JU-06.Und wie lange so ein Instrument hält, weiß man ja sowieso erst in 10-20 Jahren. Also, vielleicht lieber mal die Füße still halten und sich selbst ein Bild machen?
Antwort auf #1 von Northern Decay
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMatthias Wille sagt:
#1.2 - 19.09.2017 um 12:45 Uhr
Sehe ich ähnlich wie Henry. Auch ich hab den JU-06 und bin voll zufrieden. Klingt gut (besser als jedes Plugin, obwohl auch nur digital), Verarbeitung ist gut, Bedienung macht Spaß. Klar, Roland hätte gerne das Rackformat verwenden können und dann die Fader größer machen. Geht aber auch so. Was den Langzeitwert angeht: Obacht! Die Boutiques sind limitiert und die Preise steigen tatsächlich schon an. Für den letzten neuen JP-08 bei ebay durfte ich schon etwas mehr als den Ausgabepreis zahlen. Hat sich aber voll gelohnt (Obwohl die 20mm Fader hier für exakte Einstellungen wirklich klein sind). Heute freue ich mich auf den SE-02 - auch grad bei der Post, großes Musikhaus hat wohl den ersten Stapel versendet.... Man mag die Miniaturisierung kritisieren, wer aber die ganzen Boutiques als "Gimmik" abtut, disqualifiziert sich meiner Meinung nach selbst. Zumal der SE-02 jetzt ein echter Analoger ist.
Antwort auf #1 von Northern Decay
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMarco Heger sagt:
#1.2.1 - 12.04.2021 um 03:59 Uhr
Das hast du nun vor 4 Jahren geschrieben, bestimmt hast du schon den Roland Boutique wegen der Kleinkindgrösse wieder verscheppert und dir dann einen echten analogen von Behringer gekauft der da später rauskam. So ändern sich die Zeiten. Ist doch gut so! Besser als digitale emulieren, die analogen sind einfach sehr eigen und haben ihre eigene Klangästhetik. Genau so wie digital modelling auch nicht schlecht klingt, aber eben nicht wirklich analog.
Antwort auf #1.2 von Matthias Wille
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenThomas Columbo sagt:
#1.3 - 21.10.2017 um 23:02 Uhr
Nur wer das Teil nicht kennt kann es fahrlässig als GIMMICK bezeichnen, ich würde eher sagen ein professionelles (!!!) Gadget mit Kultfaktor. Und der SE 2 ist zudem noch innovativ und läßt einige teuere und vermeintlich grössere Synth im Regen stehen...
Antwort auf #1 von Northern Decay
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenThomas Columbo sagt:
#2 - 21.10.2017 um 22:59 Uhr
Ich hatte den Jupiter 8, den JX3P und den D50 als Originale...am meisten Spaß machen mir nun aber die entsprechenden Boutique Teile. TOP Sound Umsetzung, ok, nichts für Grobmotoriker, der SE 02 schießt zudem den Vogel ab, nach 5 Minuten Test im Laden musste ich den unbedingt haben, glücklicherweise gab´s noch ne Retoure, die nächste Lieferung war bereits ausverkauft ist. Ein TOP Synth in kleiner Verkleidung! Von mir aus gut und gerne 5 Sterne !!!!
Marco Heger sagt:
#3 - 12.04.2021 um 03:51 Uhr
Inzwischen sind ja ein paar Jahre vergangen und kurz nach dem SE 02 kann Behringers Boog, ein ungebrochener Verkaufsschlager, wenn auch ohne presets und ohne Sequenzer. UND meiner Meinung nach noch nicht einmal so wahnsinnig viel teurer! Und trotzdem ist der Roland inzwischen bei Thomann auf den hinteren Verkausrang abgestiegen! Ja klar, auch der Preis ist ist mit entscheidend, aber Roland baut Minikisten für 5 Jährige und wundert sich, dass die meisten eine idealgrösse bevorzugen! Roland hats vergeigt. Die Geräte sind inzwischen alle digital und klingen sehr gut, aber analog ist und bleibt unerreicht. Digital ist und bleibt einfach was anderes. Inzwischen vergrößert sich das Portfolio des Behringer Imperiums und scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein! Die anderen müssen sich warm anziehen! Musikjournalisten würden gerne schlecht über Behringer schreiben, aber es fällt ihnen nichts dazu ein. ???Ulli, weiter so!
Norbert K. sagt:
#4 - 15.05.2023 um 14:49 Uhr
Was die Leute immer zu meckern haben "Mal ist er zu groß - mal zu klein!" (Zitat Mutter von Brian) Anstatt froh zu sein das solche tedelsteine zu einem günstigen Preis zu haben sind! Kostet doch ein halbwegs gut erhaltenes Original schnell mal 9.000 Öre 😜 Mich erinnert das Gerät dann allerdings von der Beschreibung an meinen eigenen easy-muug XT aus dem Jahre 2012 VST-PLUGIN, zu finden auf meiner Webseite.. Der hat auch einen schönen Delay sowie LFO und zusätzlicher Modulations Generatoren! Ich jedenfalls finde es nicht schlimm wenn alle wichtigen Geräte in diesen Formaten veröffentlicht werden, was mich etwas stört ist dass er nur mit Netzteil betrieben werden kann, wenigstens eine USB Stromversorgung währen der heutigen Zeit, besonders vom Formfaktor her, sehr angeraten damit man ihn auch mal unterwegs mit einem kleinen Keyboard durch die Mangel nehmen kann 😄 toller Test, tolles Gerät, beides 5 Sterne! Hier gibt's meine VST-PLUGINS (leider nur für Win 32 Bit) www.easytoolz.de