Für manche Musiker ist es das tägliche Brot, für andere der blanke Horror… das Spielen zum Metronom. Es gibt sicher nicht wenige Instrumentalisten, die das monotone Tackergeräusch schon in den Wahnsinn getrieben hat, vor allem, wenn das verdammte Metronom einfach wieder mal nicht das Tempo gehalten hat … oder lag es vielleicht doch am eigenen Unvermögen?
Fakt ist jedenfalls, dass das Spielen zum Metronom in lauten musikalischen Umgebungen meist einen Kopfhörer erfordert, der in Live-Situationen oft den Spielspaß beeinträchtigt, fühlt man sich doch immer etwas abgeschirmt von den restlichen Musikern. Da gäbe es natürlich noch die Variante des Blinklichts, aber die zwingt einen dann wieder zum permanenten Starren in eine bestimmte Richtung. Somit liegt die Idee, den Beat über einen Vibrationsimpuls zu übertragen, eigentlich gar nicht so fern. Musste man aber, gerade, wenn es darum ging, mehrere Metronome, beispielsweise in einer Band, zu synchronisieren, bisher noch mehrere Komponenten kaufen, so vereint das Soundbrenner Pulse, übrigens ein Crowdfunding Projekt des schwäbischen Entwicklers Florian Simmendinger, alle diese Eigenschaften und noch mehr erstmals in einem Gerät. Wir haben uns die Rappelkiste mal genauer angesehen…
Details
Im Inneren werkelt der Beat-Motor
Kennt jemand noch diese monströsen Armbanduhren, die vor einigen Jahren mal schwer in Mode waren? Daran erinnert mich, zumindest auf den ersten Blick, das Soundbrenner Pulse Metronom mit seinem schwarzen Kunststoffgehäuse, fünf Zentimeter im Durchmesser und knapp eineinhalb Zentimeter hoch. In diesem Gehäuse verbirgt sich ein spezieller Motor, der Vibrationen erzeugt, die laut Hersteller die siebenfache Stärke der Vibration eines Handys erreichen. Ähnlich wie bei einer Taucheruhr gibt es einen weißen verstellbaren Ring, der hier allerdings nicht anzeigt, wann die Luft knapp wird, sondern schlicht und einfach das Tempo regelt. In der Mitte prangt ein berührungsempfindlicher Sensor mit dem Soundbrenner Logo, das in verschiedenen Farben leuchten kann.
Die Unterseite ist mit drei Kontakten für die Ladestation versehen. Diese verfügt über das Gegenstück in Form von drei Metallstiften und einen Micro-USB-Anschluss, für den auch ein passendes, 60 Zentimeter langes Kabel beiliegt. Der Kontakt zwischen Pulse und Ladestation erfolgt per Magnetkraft. Zum Aufladen des Gerätes werden zweieinhalb bis drei Stunden benötigt, dafür liefert es dann sechs Stunden Dauerperformance. Mittels zweier unterschiedlich langer Silikon-Armbänder, in die der Pulse eingeklemmt wird, kann man es beispielsweise am Hand- oder Fußgelenk oder auch am Oberarm befestigen, denn das ist ja der Sinn und Zweck dieses Gerätes.
Für dich ausgesucht
Mit der kostenlosen App können die Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden
Die Bedienung des Soundbrenner Pulse erfolgt über eine kostenlose App, genannt „The Metronome“, die kompatibel mit Android (ab Version 4.3) sowie iOS (ab 8.1) ist. Windows wird derzeit nicht unterstützt. The Metronome funktioniert übrigens auch unabhängig vom Verbund mit dem Pulse als herkömmliche Metronom App, ebenso kann der Pulse, solange keine differenzierten Einstellungen vorgenommen werden müssen, auch ohne die App verwendet werden.
Für Mac OS X ab Version 10.10 gibt es zusätzlich die Soundbrenner DAW Tools App, welche die MIDI-Steuerung mittels einer DAW Software wie Ableton Live, Pro Tools oder Logic Pro ermöglicht. Dadurch ist die Synchronisierung des Pulse beispielsweise mit einem Sequencer gewährleistet. Voraussetzung für die Benutzung der Apps ist eine Bluetooth 4.0 Schnittstelle.