TC Electronic Hall Of Fame Mini Test

Der Hall Of Fame Mini im bonedo-Test – Ein Gitarrist steht auf der Bühne, nimmt sein Smartphone, hält es an den Pickup der Gitarre und flüstert damit dem Instrument ein paar hochfrequente Töne zu. Das ist keineswegs eine Szene aus einem Science Fiction Film, sondern absolute Realität. Sänger lesen ihre Texte vom iPad, Keyboarder speichern ihre Sounds im Notebook, und wir Gitarristen? Dank der fleißigen Entwickler von TC Electronic dürfen auch wir an der schönen neuen Technikwelt teilhaben.

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Für uns wurden ein paar Extraschichten eingelegt und heraus kam ein weiteres kleines, dänisches Technikwunder. Was Smartphone-Zauber und Science Fiction mit dem Hall Of Fame Mini-Pedal zu tun haben, werdet ihr gleich erfahren und mit Sicherheit staunen.

Details

Gehäuse/Optik

Absolutes Understatement ist angesagt. Der Hall Of Fame Mini, abgekürzt HOF, kommt im ganz kleinen Gehäuse (52 x 93 x 47 mm), auf das nicht einmal der komplette Namen passt, deshalb die Abkürzung in Großbuchstaben. Farblich entspricht er dem großen roten Bruder, allerdings gibt es beim kleinen Hall nur einen Regler und einen Schalter, der allerdings mit True Bypass. Diese Konzeption kommt nicht nur dem bedienfaulen Gitarristen extrem entgegen, sie nimmt auch nicht viel Platz auf dem Pedalboard in Anspruch. Die Anschlüsse findet man an den Seiten, rechts der Eingang für die Gitarre, links der Ausgang zum Amp. Beim großen Bruder hat man je zwei Buchsen, also Stereo In und Out, und unser Mini-Kandidat wirkt auf den ersten Blick wie dessen Sparversion, aber weit gefehlt! Auch hier wird stereo gearbeitet, man benötigt lediglich ein Adapterkabel mit Stereo-Klinkenstecker und zwei Mono-Klinkenbuchsen. Ein weiteres Feature ist der Analog-Dry-Through, bei dem das Direktsignal analog direkt an den Ausgang gereicht wird und nicht die digitale Schaltung durchläuft. Das sorgt für klare Signale und gute Klangqualität – auch hier wurden keine Abstriche gemacht, gut so!

Fotostrecke: 3 Bilder Das “Mini” ist wirklich mini!

Auf der rechten Seite sind direkt übereinander zwei weitere Buchsen integriert, einmal der Anschluss für das externe Netzteil (nicht im Lieferumfang) und eine Mini-USB-Buchse. Der HOF Mini kann aufgrund der geringen Gehäusegröße nicht mit einer Batterie befeuert werden, hier hilft nur Strom vom externen Netzteil. Die USB-Buchse dient zum Anschluss an den Computer, und mit ihrer Hilfe lassen sich tatsächlich einige interessante Dinge anstellen.

Bedienung

Auf den ersten Blick haben wir lediglich einen Regler, mit dem man das Mischungsverhältnis zwischen Hall-Effekt und Direktsignal einstellen kann, aber unter der Haube steckt erwartungsgemäß mehr. Das Pedal ist Toneprint-fähig und bietet uns damit Zugang zu sehr speziellen Sounds.

Fotostrecke: 3 Bilder Allein auf weiter Flur: Poti

Toneprint

Im TC Electronic Labor haben viele namhafte Gitarristen (u.a. Steve Morse, Steve Vai, Dan Huff, Dave Stewart) mit den jeweiligen Pedalen ihre eigenen Sounds programmiert und allen Besitzern Toneprint-fähiger Geräte zur Verfügung gestellt. Zum Erstellen der Sounds hatten die Herrschaften natürlich einige zusätzliche Parameter zur Hand, weshalb zum Beispiel für das große Hall Of Fame eine Menge unterschiedlicher Hall-Sounds vorhanden sind. Diese können von der Website heruntergeladen und per USB ins Gerät gesendet werden. Eine feine Sache – die Legenden basteln die Sounds und wir können uns aufs Spielen konzentrieren und Spaß haben! Und genau das geht auch mit dem HOF Mini, denn alle Toneprint-Sounds des Hall Of Fame können auch in den HOF Mini geladen werden, bei der Vorstellung des Pedals stehen sie gesondert auf der Website zur Verfügung.

Beamen mit dem Smartphone

Der eigentliche Toneprint-Hammer allerdings kommt jetzt: Es gibt eine kostenlose Toneprint-App für Smartphones. Auf ihr sind alle momentan verfügbaren Toneprints gespeichert, und ist sie einmal installiert, benötigt man auch keinen Internetzugang mehr. Nun können die Settings quasi per Handy ins Pedal „gebeamt“ werden, und zwar wie folgt: Gitarre, HOF Mini und Amp komplett verkabeln. Die Toneprint-App starten und den gewünschten Toneprint auswählen. Dann die Übertragung starten und den Lautsprecher des Smartphones über den angewählten Pickup halten. Dabei sollte die Lautstärke der Gitarre und des Smartphones voll aufgedreht sein. Während der Übertragung blinkt die LED des Pedals grün. Vom Smartphone wird eine kurze, hochfrequente Audiodatei gesendet, die dem Pedal den entsprechenden Toneprint übermittelt. Nach etwa drei Sekunden ist der Spuk vorbei und der neue Sound ist geladen. Beeindruckend!

Toneprint Editor

Und das war immer noch nicht alles, denn wer seine eigenen Sounds einstellen möchte, der kann sich diese entspannt am Rechner mit dem Toneprint-Editor zurechtbasteln. Am Bildschirm wird der Hallsound komfortabel über viele Parameter eingestellt, gespeichert und per USB dem am Computer angeschlossenen Pedal übermittelt. Beim Editor sind dieselben Parameter verfügbar wie beim großen Bruder, lediglich bei der Parameterzuweisung für die Regler gibt es beim HOF Mini nur einen, denn das Pedal hat schließlich auch nur ein Poti, mit dem ein Eingriff möglich ist. Die Übertragung mit dem Smartphone funktioniert bei den eigenen Sounds leider nicht.

Toneprint-App auf dem iPad (Klicken zum Vergrößern)
Toneprint-App auf dem iPad (Klicken zum Vergrößern)
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