Alles über Bass-Ukulelen! Es ist gute 15 Jahre her, da bekam der Bassmarkt Zuwachs aus einer Richtung, mit der wohl niemand gerechnet hätte: Die Bass-Ukulele (auch: Bassukulele) besitzt zwar ein vollkommen anderes Handling als ihre großen Brüder – die E-Bässe – sie ist jedoch ein grandioser Blickfang auf der Bühne und macht einfach richtig viel Spaß! In diesem Testmarathon beantworten wir alle wichtigen Fragen rund um die Bass-Ukulele und helfen bei der Kaufentscheidung!
- Was ist eine Bass-Ukulele?
- Bass-Ukulelen bringen mehr Sound, als man erwartet!
- Die Bass-Ukulele und ihr Handling: Zunächst gewöhnungsbedürftig!
- Eine Bass-Ukulele muss man häufig nachstimmen!
- Die richtige Spieltechnik bei Bass-Ukulelen
- Solidbody-Ukulelen: neue Wege, neue Möglichkeiten!
- Fazit: Die Bass-Ukulele – ein Instrument für dich?
- Testmarathon Bass-Ukulelen – Kaufempfehlungen
Was ist eine Bass-Ukulele?
Die tieffrequenten Brüder der altbekannten Ukulelen weisen den für diese Instrumentengattung typischen winzigen Korpus mit dem vergleichsweise kurzen Hals auf. Sie verfügen allerdings über ein gänzlich anderes Tuning: Bass-Ukulelen werden in der Stimmung E-A-D-G (der klassischen E-Bass-Stimmung also!) gespielt. Dicke Polyurethan- oder stahlumsponnene Saiten aus Kunststoff ermöglichen ein Agieren in der tonalen Range herkömmlicher Bässe. Das Spielgefühl dieser Saiten ist anfangs gewöhnungsbedürftig, doch der erstaunlich erwachsene Basston und die überraschten Gesichter im Publikum rechtfertigen die kurze Eingewöhnungszeit allemal!
Bass-Ukulelen bringen mehr Sound, als man erwartet!
Da man angesichts des Mini-Bodies in Sachen “natürliche Bassentwicklung” nicht viel erwarten darf, erfolgt die Tonabnahme bei den Winzlingen zumeist über piezokeramische Systeme. Wer jedoch einmal eine Bass-Ukulele über einen Bassverstärker oder gar über ein ganzes P.A.-System hört, der glaubt, seinen Ohren nicht zu trauen: der Tiefendruck, den diese Instrumente verstärkt entwickeln, ist schlicht enorm!
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass mittlerweile viele Instrumente über qualitativ gute Onboard-Vorverstärker mit Equalizer verfügen, mit denen der Klang darüber hinaus in verschiedene Richtungen gelenkt werden kann.
Die Bass-Ukulele und ihr Handling: Zunächst gewöhnungsbedürftig!
Das Handling einer Bass-Ukulele ist freilich anfangs gewöhnungsbedürftig: Die Miniatur-Mensur mit ihren kurzen Bundabständen bringt für Bassisten unweigerlich eine Umstellung mit sich. Und auch die in der Regel verwendeten dicken Gummi-Strings haben nicht viel mit dem gewohnten Spielgefühl von E-Bass- oder Kontrabasssaiten gemein.
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Eine Bass-Ukulele muss man häufig nachstimmen!
Bitte nicht wundern: Polyurethan-Saiten neigen dazu, schnell in der Stimmung zu sacken: Die Saiten werden schnell schlapper und ihre Stimmung dementsprechend tiefer. Ein häufiges Nachstimmen der Bass-Ukulele ist daher unvermeidbar, insbesondere nach längeren Spielpausen.
Diesem Problem treten mittlerweile einige Hersteller erfolgreich entgegen, indem sie ihren Produkten in den Korpus integrierte Stimmgeräte beifügen. Mit diesen kleinen Helferlein kann man das Tuning bei Bedarf sogar mal schnell zwischen zwei Songs im Set kontrollieren und/oder korrigieren – das ist sehr bequem und funktioniert wunderbar!
Die richtige Spieltechnik bei Bass-Ukulelen
Anschlagen sollte man eine Bass-Ukulele am ehesten mit den Fingern, also im Pizzicato-Stil, welchen man auch auf dem E-Bass einsetzt. Plektrumspiel und Slapping sind zwar theoretisch möglich, aber wegen der dicken Poly-Saiten in der Praxis nur schwer umsetzbar. Wer Lust auf exotische Techniken wie Tapping hat, dem wünschen wir viel Vergnügen – und freuen uns auf ein Beweis-Video! 😉
Solidbody-Ukulelen: neue Wege, neue Möglichkeiten!
Wer keinen Wert auf den klassischen Ukulelen-Look legt, für den sind möglicherweise auch die seit einiger Zeit erhältlichen Solidbody-Ukulelen eine interessante Alternative. Diese sehen tatsächlich aus wie geschrumpfte E-Bässe und gehen auch klanglich noch etwas konsequenter in diese Richtung, da die klanglichen Anteile des akustischen Bodies verschwinden.
Wie bei den großen Akustikbässen existiert diese Art von Bass-Ukulelen sowohl bundiert, als auch bundlos, also in der Fretless-Ausführung. Sogar fünfsaitige Varianten werden mittlerweile angeboten.
Fazit: Die Bass-Ukulele – ein Instrument für dich?
Don’t judge a book by it’s cover: Bass-Ukulelen klingen weitaus ernstzunehmender, als ihre geringe Größe vermuten lässt. Hat man sich erst einmal an die kleinen Ausmaße und die Mini-Abstände gewöhnt, so entfalten sie nicht selten sogar echtes Suchpotenzial! Und wer die Minis live on stage einsetzt, kann mit staunenden und erfreuten Gesichtern im Publikum rechnen, zumal man ohne Probleme die gewohnte Range des E-Basses bedienen kann.
Natürlich gibt es Bass-Ukulelen in allen erdenklichen Qualitäts- und Preisklassen. Die gute Nachricht ist jedoch: Man muss gar nicht sehr tief in die Tasche greifen, wenn man sich für diese Instrumente interessiert. Einsteigermodelle wie die Harley Benton Kahua CLU gibt es schon für deutlich weniger als 200,- Euro!
Sogar bundlose Modelle werden angeboten, etwa der Gold Tone Micro Bass 25 Fretless – hier kann sich nach Herzenslust ohne Bünde ausgetobt werden. Der Preis von knappen 500,- Euro zeigt, dass hier auch Qualität und Verarbeitung einen Sprung nach oben machen!
Wer es nicht ganz so traditionell braucht, wird sicher bei den neueren Solidbody-Ukulelen fündig werden, die mittlerweile sogar schon als fünfsaitige Versionen angeboten werden. Hier tut sich etwa die Kala Solid U-bass SUB5FS hervor, für die weniger als 400,- Euro fällig werden.
Und wer es richtig ernst meint, der greife doch gleich zum Marleaux Soprano. Dieser ist gewissermaßen ein Zwitter aus einer Bass-Ukulele und einem geschrumpften E-Bass (so wird er auch mit Stahlsaiten statt mit Gummisaiten bespannt!). Dafür kostet er aber auch leider so viel wie ein richtiger E-Bass!