Ein TritonAudio FetHead ist sinnvoll, weil ein kleiner Mikrofon-Vorverstärker mit festem Gain einfach praktisch erscheint: Dort, wo Tauchspulenmikrofone und passive Bändchenmikrofone eingesetzt werden (beides übrigens dynamische Mikros!), muss eine hohe Verstärkung bereitgestellt werden.
Anders bei Kondensatormikrofonen, die einen deutlich höheren Output liefern, dafür aber eine Spannungsversorgung benötigen. Wenn es sich nicht um Röhrenmikros oder Exoten handelt, nutzen Kondensatormikros die 48 Volt Phantomspeisung, die fast alle Mic-Preamps bereitstellen können. Und genau diese Phantomspeisung macht sich der TritonAudio FetHead zunutze, indem er sie für eine feste Vorverstärkung von 27 Dezibel verwendet. Der TritonAudio FetHead Test soll zeigen, wie gut das gelingt.
Details
TritonAudio FetHead: Phantomspeisung wird zum Mikrofon hin blockiert
Der kleine TritonAudio FetHead ist also ein Fixed-Gain-Preamp, der als Stromquelle die Phantomspeisung eines Mikrofonvorverstärkers benutzt. Auf der Mikrofonseite ist die Phantomspeisung jedoch blockiert. Das bedeutet einerseits, dass die Verstärker zwingend über 48V-Speisung verfügen müssen, andererseits, dass Mikros, die diese Speisung benötigen (wie die meisten aktiven Bändchenmikrofone), nicht genutzt werden können. Für diesen Fall hätten die Niederländer aber noch den zehn Euro teureren TritonAudio FetHead Phantom im Angebot. Andersherum gibt es auch einen reinen Phantom-Blocker für einen sehr kleinen Preis von 39 Euro. Dass Phantomspeisung umgehend Bändchenmikrofone zerstört, ist maßlos übertrieben und gehört zu den Mythen über Bändchenmikrofone, aber sichergehen sollte man allemal.
Aufbau des TritonAudio FetHead
Einfach nur ein kleines „Barrel“ ist der TritonAudio FetHead. Kaum länger als ein XLR-Stecker, ist das robuste Metallgehäuse mit einer weiblichen und einer männlichen XLR-Buchse ausgestattet. Die weibliche nimmt das Kabel vom Mikrofon auf, die männliche jenes zum Preamp. Im Inneren arbeiten in einer Class-A-Schaltung vier serielle JFETs, welche bei einem Verstärker mit einer Eingangsimpedanz von 3 kOhm etwa 27 dB Gain addieren. Der Pegelfrequenzgang scheint mit einer Maximalabweichung von 2 dB zwischen 10 Hz und 100 kHz reichlich transparent. Allerdings erhöht sich die Impedanz, die das Mikrofon „sieht“ 22 kOhm statt der üblichen 1-5 kOhm. Die meisten werden sich darüber freuen, da besonders Bändchen dadurch prinzipiell etwas „frischer“ klingen können. Allerdings ist das auch ein klanglicher Eingriff in die Kette, die dadurch an Neutralität einbüßt. Wichtiger scheint mir an dieser Stelle, dass man bei Preamp-Mikrofon-Kombinationen die Eigenschaften versucht ausfindig zu machen und dann abwägt, ob man mit oder ohne FetHead besser bedient ist. Und der Cloud Cloudlifter CL-ZI beispielsweise erlaubt die freie Einstellung der Impedanz.