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Roland JX-3P Vintage Synth

Der Roland JX-3P aus dem Jahre 1983 war Zeitgenosse des legendären Juno-60 aus gleichem Hause und einer der ersten Synthies, die mit einer MIDI-Schnittstelle ausgestattet waren. Gewisse Ähnlichkeiten in Klang und Klangerzeugung sind daher nicht zu übersehen und zu überhören. Als „Programmable Preset Polyphonic Synthesizer“ konzipiert, lag das Augenmerk beim JX-3P jedoch mehr auf einer konsumentenorientierten, möglichst reduzierten Oberfläche. Was bedeutet: gute Presets und so wenig Armaturen wie möglich. Das kam nicht nur einer kostengünstigeren Produktion zugute, sondern galt in den 1980er Jahren außerdem als schick.

Roland JX-3P Vintage Synth
Roland JX-3P Vintage Synth. (Quelle: Bonedo)

Immerhin hatte Roland die Potis der Klangerzeugung nicht komplett verbannt, sondern sie nur auf einen optionalen Controller mit der Bezeichnung PG-200 ausgelagert. Wer also wollte und finanziell in der Lage war, der konnte auf diesen Programmer zurückgreifen und seine Sounds in guter alter Manier selbst „schrauben“. Der Funktionsumfang des Roland JX-3P war auch ohne den PG-200 nicht eingeschränkt, aber viel unkomfortabler zu programmieren.

Roland Juno-106 gab es auch als Rackversion MKS-30

Den Roland JX-3P gab es unter dem Namen MKS-30 auch als 19“ Rackversion, die sogar mit einigen zusätzlichen Features ausgestattet war. Als Performance-Synthesizer wurde der JX-3P 1985 vom Roland JX-8P abgelöst. Mit diesem nahmen Europe ihren Welthit „The Final Countdown“ auf.  Der JX-10P löste den JX-8P wiederum ein Jahr später ab. Der Roland JX-3P gilt landläufig als „billiger Preset-Juno“. Ob dies einen Bezug zu angeblich minderwertigen Bauteilen hat, vermag ich nicht zu überprüfen. Fakt ist zumindest, dass er das gleiche Filter wie die Juno-Serie verwendet und über einige Features verfügt, auf die die Junos verzichten müssen. Natürlich gilt das auch umgekehrt. Anhand der Audiobeispiele dieses Tests wird sich zeigen, ob der angebliche Billigheimer wirklich so billig klingt wie sein Ruf. Also: Vorurteile begraben und Ohren gespitzt!

Details

Roland JX-3P: wichtigste Merkmale

Die wichtigsten Features des Roland JX-3P sind seine zwei DCOs, Osc Sync sowie Crossmodulation, MIDI, ein flexibler LFO, Pitchmodulation per Hüllkurve und ein 128 Step-Sequenzer mit externer Trigger-Möglichkeit. Er macht es möglich, beispielsweise eine Drum Machine mit dem Sequenzer des JX-3P zu synchronisieren, wobei Start und Stopp sowie Tempoänderungen per CV-Steuerung übertragen werden.

Bedienpanel des Roland JX-3P

Links auf dem Roland JX-3P-Panel liegt der Pitchbender, mit Bendings in drei wählbaren, aber festen Stufen, und den Taster „LFO Trig“ für einen Vibratoeffekt. Rechts folgen ein Poti für die Gesamtlautstärke sowie der Fader „Brilliance“, mit dem man hohe Frequenzen bearbeitet. Das Zentrum der Bedienoberfläche dominieren viele Taster. Die obere Reihe bietet Chorus, Mute, Hold und Transpose, daneben die „Edit Sektion“ zum Bearbeiten der Klänge. Weiter rechts folgen die „Step Sequenzer Sektion“ und der Taster zur Aktivierung der externen Sicherung mit einem Cassettenrecorder. Die untere Hälfte bietet Taster zur Anwahl von Presets und Usersets, aufgeteilt in vier Bänke à 16 Speicherplätze. Die Bänke A und B beinhalten 32 feste Presets, die Bänke C und D sind mit ebenfalls 32 Speicherplätzen als Usersets vorgesehen. Rechts außen bildet ein aufgedrucktes Schema Parameter der Klangerzeugung mit Nummern ab. Diese aufgedruckten Parameter kann man weitestgehend den Potis und Fadern des Programmers PG-200 zuordnen.

Panel, links
Fotostrecke: 4 Bilder Roland JX-3P: Panel, links

Anschlüsse des Roland JX-3P

Auf der Rückseite des Roland JX-3P liegen der Power-On/Off-Knopf, ein Anschluss für den PG-200, ein dreistufiger Wahlschalter für den PG-200-Betrieb, Memory Protect und MIDI sowie der MIDI In/Out Anschluss. Rechts komplettieren das Tune-Poti sowie verschiedene Klinkenbuchsen die Anschlussmöglichkeiten. Darunter findet man Tape Memory Load/Save zum externen Laden und Sichern von Sounds und Seq. Trigger In zum Empfang von CV-Spannungen, mit denen der Sequenzer gesteuert wird. Zusätzlich ergänzen jeweils eine Buchse für den Anschluss eines Haltepedals, der Kopfhörerausgang und der Mono/Stereo-Audioausgang die Anschlussmöglichkeiten des Synthesizers. Letzterer verfügt über drei wählbare Levels, wobei zu erwähnen bleibt, dass der Roland JX-3P grundsätzlich ein Monosignal erzeugt. Nur mit zugeschaltetem Chorus sind seine Klänge Stereo!

Insgesamt macht das JX-3P-Gehäuse, die wenigen Fader und Potis, Tipptaster und das Pitchrad einen sehr soliden Eindruck. Mein mehr als 30 Jahre altes Testgerät kommt erstaunlich frisch daher, hier knackt nichts, alles funktioniert!

Roland JX-3P Klangerzeugung: Oszillatoren

An Bord des Roland JX-3P sind zwei DCOs mit Sägezahn-, Puls- und Rechteckwelle in den Fußlagen 16’, 8’ und 4’. Der warme Klang der Sägezahnwelle fällt hier besonders positiv auf! Bei Verstimmung des DCO2 im Hard-Sync und nicht hörbarem DCO1 ist Pulsbreitenmodulation möglich, diese klingt jedoch im Vergleich mit anderen Synths sehr speziell (siehe Audiobeispiel). Den DCO2 kann man per Finetuning verstimmen oder auch in Halbtönen bis zu einer Oktave höher oder tiefer transponieren. Dieser dient wahlweise auch als Rauschgenerator mit weißem Rauschen. Die Stimmung der DCOs wird von der Hüllkurve oder vom LFO moduliert, weitere Modulationen liefern Hard-Sync und Crossmodulation (Metal). Der „Sync“ gefällt mir gut, gerade bei Pads und mehrstimmigen Klanggebilden. “Metal” eignet sich gut für das Sounddesign. Offen gesagt habe ich aber auch schon bessere Crossmodulationen gehört (siehe Audiobeispiele). Leider fehlen sowohl ein Suboszillator als auch eine Portamento-Funktion.

Audiobeispiele zu Roland JX-3P

Audio Samples
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Osc Sync Saw/Puls Sync Preset: Chimes (Crossmodulation/Metal) Pulswellenmodulation Pulswelle 3 Wellenformen

Filter des Roland JX-3P

Der Roland JX-3P verfügt mit dem resonanzfähigen 24dB/Okt Lowpassfilter über das gleiche wie die Juno Serie (IR3109). Dieses kann von LFO oder Hüllkurve moduliert werden und bietet ein stufenloses Keyboard-Tracking. Der Fader “Brilliance” gestattet ein Finetuning der Filter-Eckfrequenz, womit man sehr sanfte Anhebungen oder Absenkungen der jeweils höchsten Frequenzen erzielen kann. Nachgeschaltet ist ein stufenloses Highpassfilter.

Audiobeispiele zu Roland JX-3P

Audio Samples
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Bassline Warm Pad (Filterfahrt) Fat Pad Fat Pad high Brilliance

Roland JX-3P: VCA

Der VCA des Roland JX-3P verfügt über eine speicherbare Regelung der Gesamtlautstärke und kann in der Einstellung „ENV“ von der Hüllkurve moduliert werden. Die Einstellung „Gate“ deaktiviert diese Modulationsmöglichkeit.

ENVELOPE des Roland JX-3P

Die ADSR-Hüllkurve des Roland JX-3P kann mit positiver oder negativer Ausrichtung die Stimmung der DCOs, die Eckfrequenz des Filters und den VCA modulieren. Aber, wie auch die Hüllkurve der Junos gehört sie nicht zu den schnellsten. Perkussive Sounds sind daher nicht die Stärke dieses Synthesizers.

Roland JX-3P: LFO

Ein LFO mit den Wellenformen Sinus, Rechteck, Random und Noise steht ebenfalls im Roland JX-3P bereit. Noise ist auf der Edit-Map zwar nicht eingezeichnet, aber am Synth anwählbar! Diese Möglichkeit besteht übrigens nicht über den PG-200.

Effekte des Roland JX-3P

Im Bereich der Effekte bietet der Roland JX-3P einen warm klingenden und leicht rauschenden Stereo-Chorus. Dieser hat jedoch nur eine Einstellung und ist im Userset zwar speicherbar, aber nicht editierbar.

Roland JX-3P: Spielhilfen

Bei aktiviertem “LFO Trigger” kann der Roland JX-3P per Taster ein Vibrato aktivieren, falls es im aktuell gespielten Sound nicht ohnehin schon erklingt. Intensität und Geschwindigkeit des Effektes stellt man über die Edit-Map mit dem LFO-Parameter „Rate“ ein.

Der Pitchbender bietet stufenlose Tonhöhenänderungen innerhalb von drei festen Intervallen:

  • Narrow: 2 Halbtöne
  • Mid: 4 Halbtöne
  • Wide: 7 Halbtöne

Audiobeispiel zu Roland JX-3P

Audio Samples
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Bender / Lead

Roland JX-3P: Sequenzer und Speicherplätze

Mit an Bord des Roland JX-3P ist außerdem ein einfacher 128-Step-Sequenzer. Dieser bietet Overdub, Akkord-Trigger-Möglichkeiten und einen Input für externe Trigger-Signale per CV.

Zur Soundspeicherung bietet der Synthesizer 32 Usersets, jedoch stehen obendrein 32 nicht überschreibbare Factory-Presets zur Verfügung.

MIDI im JX-3P

Das 1983 noch taufrische MIDI-System des Roland JX-3P beherrscht jedoch nur Grundfunktionen wie Note On/Off, Bend, Hold On/Off und Program-Change. Die Parameter der Klangerzeuger sind nicht midifiziert, SysEx und Übertragung von MIDI-Clock Daten sind ebenfalls nicht möglich! Auch die Funktion „Mute“ (Abdämpfen der zwei tiefsten Oktaven) reagiert nur beim Spielen über die Tastatur des Synthesizers.

MIDI-Anschlüsse. (Quelle: Bonedo)
JX-3P: Rückseite links, Anschlüsse für MIDI und Programmer. (Quelle: Bonedo)

Roland JX-3P MIDI-Upgrade

Die MIDI-Implementierung des Roland JX-3P kann jedoch nachgerüstet werden. Dies ist zwar eher ein Fall für den Synthie-Doktor, denn es muss geschraubt, gelötet und transplantiert werden. Mehr zu diesem Thema findet man auf dieser Webseite. Mit besagtem MIDI-Upgrade wird der Funktionsumfang des JX-3P um einiges erweitert:

Beim Betrieb ohne PG-200:

  • Empfang von MIDI CC-Daten wie beispielsweise Sequenzer-oder MIDI-Hardware-Controller – zum „Soundschrauben“ wäre ein PG-200 also nicht mehr zwingend notwendig.
  • Der Roland JX-3P ist in der Lage, auf den MIDI-Kanälen 1, 2, 3 oder OMNI zu senden.
  • Anschlagsdynamik per MIDI (nicht über die eigene Tastatur).
  • Erstellen, Laden und Sichern von Sounds mit dem Computer per MIDI Control Messages.

Beim Betrieb mit PG-200:

  • Gleichzeitige Verwendung von MIDI-Input und Programmer PG-200.
  • Die Potis und Fader des PG-200 senden Standard-MIDI-CC-Messages.
JX-3P in Schrägansicht
Roland JX-3P: Kultsynthesizer aus den 1980ern. (Quelle: Bonedo)

Praxis

Wie klingt der Roland JX-3P?

In der Sektion Presets und den Bänken A und B des Roland JX-3P finde ich doch tatsächlich Klänge wie Flute, Accordion, Oboe, Vibraphone oder Piano! Anfang der Achtziger deutete sich hier schon an, welchen Weg Roland in den folgenden Jahren einschlagen wird. Begeben wir uns also zurück in die Vergangenheit und hören wir uns an, wie es der Urgroßvater des JV-2080 mit der Echtheit von simulierten Klängen hielt!

Audiobeispiele zu Roland JX-3P

Audio Samples
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Accordion Flute E-Piano Vibraphone

Handhabung des JX-3P

In Sachen Übersichtlichkeit ist der Roland JX-3P durchaus gelungen! Hier einmal seine Funktionen und welche Taster auf dem Panel darauf Einfluss nehmen.

Der Chorus kann jederzeit zu- oder abgeschaltet werden. Er hat den typischen Roland Sound, klingt weich und sehr „stereo”. Allerdings rauscht er hörbar, hat nur eine Stufe und kann nicht editiert werden.

Mute dient dazu, die Lautstärke der unteren zwei Oktaven abzusenken. Das ist dann von Vorteil, wenn man mir der linken Hand Akkorde greift und mit der rechten eine Melodie spielt.

Ist Hold aktiviert, bleiben die Töne liegen, nachdem man die Tasten losgelassen hat, ähnlich einem gedrückten Haltepedal.

Key Transpose ermöglicht die Transponierung um maximal elf Halbtöne aufwärts: Einfach Taster gedrückt halten und eine beliebige Taste der Tastatur spielen. Davon ausgenommen ist der Ton C. Dieser wird benötigt, um die Transponierungen wieder aufzuheben.

Audiobeispiele zu Roland JX-3P

Audio Samples
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Orgel (mit/ohne Chorus) Pad mit Pitchbend (ohne/mit Chorus) Mute Funktion

Roland JX-3P: Klangbearbeitung (Edit)

Soll am Roland JX-3P ein Parameter verändert werden, muss man im aufgedruckten Schaltbild rechts zunächst seine Nummer und Zugehörigkeit zu Group A (weiß) oder B (rot) herausfinden (siehe Bild „Edit-Map“ unten). Danach aktiviert man mit den Tastern „Group A“ oder „Group B“ den Edit-Mode und wählt auf den Patchtastern 1–16 den entsprechenden Parameter an. Jetzt kann dessen Wert mit dem Sens-Fader der Editsektion verändert werden, wobei der Wert dabei durch das sich auf und ab bewegende Indikatorlicht in den Patchtastern angezeigt wird..

Das klingt kompliziert? Eigentlich ist es das nicht, aber sehr umständlich! Spätestens an dieser Stelle wünsche ich mir den Programmer PG-200, denn intuitives Sound-Schrauben ist ohne ihn so gut wie unmöglich.

Speichern von Patches im JX-3P

Das Speichern von Patches im Roland JX-3P erledigt man per “Write”-Taste der Edit-Sektion und der Auswahl eines Usersets. Dabei gibt es Folgendes zu beachten: Verändert man ein Preset-Patch aus den Bänken A oder B, kann man es nicht als Userset speichern! Da heißt, man muss sich vorher überlegen, ob seinen frisch kreierten Sound später speichern möchte. Wenn ja, dann sollte man tunlichst mit einem Userset starten, weil sonst die gesamte Arbeit verloren ist.

Sequenzer des Roland JX-3P

Auch der Sequenzer des Roland JX-3P erfordert einiges an Geduld oder besser: eine große Zuneigung zu vorsintflutlicher Technik. Ist „Memory Protect“ ausgeschaltet und der Write-Taster des Sequenzers aktiviert, ist der Sequenzer in Aufnahmebereitschaft. Nun kann man per Tastatur, Tie-Taster (Noten verbinden) und Rest-Taster (Pause) Patterns eingeben, was sicherlich nicht jedem auf Anhieb gelingen wird. Das Tempo der fertigen Sequenz bestimmt man mit dem Rate-Slider. 128 Steps können programmiert werden, bis zu sechs Stimmen gleichzeitig (Akkorde) sind möglich. Interessanter wird es, synchronisiert man den Sequenzer mit „Seq. Trigger In“ mit einem Drumcomputer. In diesem Fall können Tempo und Start/Stopp des Sequenzers vom externen Gerät aus gesteuert werden.

JX-3P: Panel rechts, aufgedruckte Edit-Map.
JX-3P-Panel rechts, aufgedruckte Edit-Map. Quelle: Bonedo)

Gesammelte Eindrücke zum Roland JX-3P

Der Roland JX-3P ist ein Synthesizer mit großem Klang. Zwei (leicht gegeneinander verstimmte) Oszillatoren sind einfach eine Macht! Und einen Juno mit Osc-Sync habe ich mir schon immer gewünscht, obwohl ich meinen 106er trotzdem nicht eintauschen würde.

In puncto Bedienung zeigt sich der JX-3P beim Editieren und Speichern von Sounds sehr hakelig. Zumindest dann, wenn man nicht über den externen Programmer PG-200 oder das oben beschriebene MIDI-Upgrade verfügt. Fairnesshalber muss man allerdings auch erwähnen, dass viele Synthies der Achtziger ähnliche Bedienkomfort-Verweigerer waren und sind. Im Jahr 1983 zwar sicherlich noch ein Highlight, fällt die Zahl von „nur“ 32 Speicherplätzen heutzutage eher negativ auf. Auch das recht eingeschränkte MIDI-System und das Fehlen von Portamento sind aus der Sicht von inzwischen mehr als 30 Jahren digitaler Revolution weitere Mankos dieses Instruments.

Doch ein paar Sounds hat er definitiv drauf! Der Roland JX-3P ist ein idealer Synth für warme Strings, bläserartige oder phasige Sync-Pads und immer wieder gern für Basslines der Marke simpel bis bratzig zu haben. Zum „Schrauben“ ist er aber gänzlich ungeeignet und mehr ein Ergänzungsinstrument zu einem Lead-Synth, der genau diese Lücke schließt. Auf dem Gebrauchtmarkt wird der JX-3P für ca. 250 Euro gehandelt. Man kann sich zusätzlich den PG-200 besorgen und sein MIDI ist aufrüstbar, was wiederum Argumente für diesen rüstigen Oldtimer sind!

Fazit

Wer auf der Suche nach einem analogen, polyphonen Vintage-Synth mit MIDI ist und nicht das Budget für einen Juno oder Jupiter hat, sollte den Roland JX-3P in die engere Auswahl nehmen. Für den Studiogebrauch empfiehlt sich der MKS-30, die (ausgereiftere!) Rack-Variante. Diese Instrumente klingen weitaus besser als ihr Ruf, sie sind zuverlässig und zudem günstig zu haben! Sie gehören zu dieser gewissen Art Synthesizer, mit der man einfach nichts falsch machen kann!

Pro

  • Zwei stimmstabile DCOs + Mixing Sektion
  • Osc-Sync und Crossmodulation
  • Mute-Funktion (Abdämpfen der zwei tiefen Oktaven)
  • Stereochorus
  • 128 Step-Sequenzer mit Akkord-Programmierung und Trigger In (CV)
  • Robuste Hardware
  • Mit optionalem Programmer PG-200 zusätzliche Potis und Fader
  • Rudimentäres MIDI (jedoch aufrüstbar)

Contra

  • Umständliches Editieren und Speichern
  • Nur 32 Speicherplätze
  • Kein Portamento
  • Kein Arpeggiator
  • Mittelmäßiges Filter
  • Chorus rauscht leicht
Roland JX-3P: Aufsicht
Roland JX-3P. (Quelle: Bonedo)

Features

  • Sechsfache Polyphonie
  • Zwei DCOs
  • 24dB Lowpassfilter mit Resonanz und nachgeschaltetes Hochpassfilter
  • LFO mit Sinus-, Rechteck-, Randomwelle und Noise
  • Stereochorus
  • 32 Presets (nicht überschreibbar), 32 Usersets
  • 128 Step-Sequenzer mit Akkord-Programmierung und Trigger In
  • 61 Tasten
  • MIDI (aufrüstbar)
  • Optionaler Hardware Programmer PG-200
  • Baujahr: 1983
  • Gebrauchtmarkpreis: ca. 250 Euro
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Christopher Arndt sagt:

#1 - 18.05.2016 um 22:03 Uhr

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Mit ein paar Effekten (Delay, Phaser, evtl. anderer Chorus), kann man aus dem JX-3P erstaunlich viel rausholen:https://soundcloud.com/spot...Die Presets sind zwar auf den ersten Eindruck schwach, aber auch mit diesen kann man viel machen:https://soundcloud.com/spot...Für das PG-200 gibt es einen modernen Ersatz von Mode Machines / Dtronics namens DT200 für ca. 250 EUR:http://www.modemachines.com...Das Organix-Upgrade habe ich hier mal etwas ausführlicher beschrieben:https://chrisarndt.de/posts...Das schöne am Organix-Upgrade ist, dass man nach der Installation einen beliebigen MIDI-Controller anstelle des PG-200/DT200 verwenden kann (wenn auch nur mit 7-bit Wertauflösung statt 8bit beim PG-200). Ich verwende z.B. ein Novation Remote SL und habe dafür ein Template erstellt (siehe Link oben).Außerdem gibt es noch das KIWI-3P upgrade, das zwar genauso viel oder mehr wie der JX-3P kostet, aber ihn zu einem fast neuen Synth macht:http://www.kiwitechnics.com...In Europa kann man das hier bestellen:http://www.rubadub.co.uk/ki...

Profilbild von Eugen Schrader

Eugen Schrader sagt:

#2 - 23.05.2023 um 09:01 Uhr

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Der Grundklang des JX-3P ist einfach richtig schön und liegt zwischen Juno-60 (dreckig) und JX-8P (soft). Der Preis ist auch heute noch im darstellbaren Rahmen. Den Umbau vom Murray (KIWItechnics) gibt es mittlerweile in der 2. Generation als KIWI-3P Matrix. Wenn man dann noch den KIWI Patch Editor dazunimmt, oder einen Behringer BCR-2000, hat man für unter 1.000,- einen technisch absolut zeitgemäßen Synth mit dem original Sound der 80er !

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