Tastaturen von Keyboards, Digitalpianos, Synthesizern und Orgeln sind ein heiß diskutiertes Thema. Die vielen Fach- und Marketingbegriffe sind kaum noch zu durchblicken: Ivory Touch, Waterfall, Druckpunktsimulation, Graded Hammer … Die Marketingabteilungen der Hersteller geben ihr Bestes, um den Käufer von den Vorzügen ihrer neuesten Tastaturen zu überzeugen. Doch worauf kommt es bei einer Tastatur eigentlich wirklich an und worauf sollte man beim Kauf achten? Wir gehen einigen Werbeargumenten auf den Grund.
Dass Tastaturen – insbesondere die der Digitalpianos – so intensiv mit Marketingbegriffen überzogen werden, hat mehrere Gründe. Zum einen hatten die Tastaturen von Digitalpianos und anderen Keyboards in der Vergangenheit tatsächlich einen eher schlechten Ruf, den sie bis heute nicht ganz ablegen konnten. Zum anderen gibt es einfach viele Anwendungen, die man unter einen Hut bringen muss. Ein Stagepiano mit E-Orgel, Orgel, Piano, Synthesizer und Cembalo-Sounds benötigt eigentlich fünf verschiedene Tastaturen, um der Sache gerecht zu werden. Oder geht es eigentlich um die Mechanik und gar nicht um die Tastatur? Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, stellen wir die wichtigsten Begriffe und Techniken vor.
- Was versteht man unter einer Tastatur?
- Was ist ein Manual?
- Was ist unter dem Begriff Tastaturmechanik zu verstehen?
- Die Geschichte der Tastatur
- Allgemeine Merkmale von Tastaturen
- Wo liegt der Unterschied zwischen Tastatur und Mechanik?
- Wie hängen Anschlagshärte auf der Tastatur und resultierende Lautstärke zusammen?
- Die Klaviertastatur und ihre Mechanik
- Wie werden die Merkmale einer Flügelmechanik bei Digitalpianos umgesetzt?
- Welche Bedeutung hat der Begriff „Elfenbein“ bei der Herstellung von Tastaturen?
- Die Tastatur der elektronischen Orgel
- Die Synthesizer-Tastatur
- Fazit zum Angebot heutiger Tastaturen
- Stichwortverzeichnis
Was versteht man unter einer Tastatur?
Als Tastatur bezeichnet man im Allgemeinen die Teile eines Tasteninstruments, die dazu dienen, die mit ihnen verbundenen Töne hervorzurufen. Die verschiedenen Arten von Tasteninstrumenten sind zudem mit unterschiedliche Klaviaturen ausgestattet, deren Mechanik und Ansprache auf die Art der Tonerzeugung des Instruments besonders abgestimmt sind.
Was ist ein Manual?
Die Tastaturen von Orgeln nennt man Manuale. Im Gegensatz zu einer Klaviertastatur sind Orgelmanuale leichtgängig und in der Regel nicht anschlagdynamisch.
Was ist unter dem Begriff Tastaturmechanik zu verstehen?
Bei akustischen Instrumenten setzt die Tastaturmechanik die Bewegung der Taste direkt in einen Ton um, beispielsweise beim Klavier oder Flügel durch die Bewegung eines Hammers und das Anheben eines Dämpfers. Verschiedene Tasteninstrumente verfügen über spezifische Mechaniken, die Töne auf unterschiedliche Weise hörbar machen. Die Art der Mechanik trägt zudem wesentlich zum Spielgefühl bei. Daher wird bei elektronischen Instrumenten wie Digitalpianos ein erheblicher Aufwand betrieben, um das Verhalten komplexer Klavier- und Flügelmechaniken nachzuahmen, obwohl dies für die reine Auslösung des Tons nicht erforderlich wäre.
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Die Geschichte der Tastatur
Seit wann gibt es Tastaturen und welche Arten sind bekannt?
Tastaturen gibt es in allen möglichen Größen, Arten und Formen. Das gilt nicht nur für die heutigen elektronischen Tasteninstrumente, sondern schon viel länger. Schließlich gibt es Tastaturen schon seit der Antike. Und vielleicht ist ein kleiner Blick in die Geschichte als Einstieg in ein heiß diskutiertes Thema gar nicht so verkehrt. Fangen wir also am besten von vorne an.
Woher kommt die Tastatur eigentlich – und welche Instrumente bediente sie?
Alles begann – wie so vieles, was unsere Kultur ausmacht – bei den Griechen, die sowohl Wind- als auch wasserbetriebene Orgeln erfanden. Bei den Römern gab es bereits tragbare Orgeln in den Amphitheatern. Auch im Byzantinischen Reich war die Orgel ein typisches Instrument, und nachdem Karl der Große im Aachener Dom eine Orgel installiert hatte, setzte sie sich auch in Europa als „Königin der Instrumente“ durch. Allerdings muss man sich die Anordnung der Tasten zunächst ganz anders vorstellen, denn die 12-tönige Klaviatur setzte sich erst gegen Ende des Mittelalters durch. Und bis man die zwölf Töne so stimmen konnte, dass man damit in allen Tonarten halbwegs sauber spielen konnte, dauerte es noch einige Jahrhunderte.
Neue Techniken erfordern neue Tonauslösungs-Mechanismen
In der Zwischenzeit waren jedoch ganz andere Techniken entwickelt worden: Während bei der Orgel durch Tastendruck ein Luftventil geöffnet wird, ist das Cembalo ein Zupfinstrument mit Tasten, bei dem eine Saite durch einen kleinen Federkiel angerissen wird. Erst kurz vor 1700 wurde das erste Tasteninstrument erfunden, bei dem ein Hammer auf Saiten schlug. Damit war die Hammermechanik erfunden – und zwar von Bartolomeo Cristofori. Er war der Hof-Cembalobauer der Medici und hatte sich zum Ziel gesetzt, ein Tasteninstrument zu entwickeln, auf dem man dynamisch spielen konnte. Das Ergebnis war das „arpicembalo che fà il piano e il forte“ (Cembalo, das leise und laut spielen kann), das heute als erstes Hammerklavier gilt.
Die Hammermechanik entwickelt sich immer weiter
Die Hammermechanik wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verfeinert und besteht bei heutigen Konzertflügeln aus bis zu 8.800 Einzelteilen, wobei die Entwicklung seit Ende des 19. Jahrhunderts als weitgehend abgeschlossen gilt. Auf Klaviaturen und Klaviermechanik spezialisierte Firmen wie Kluge in Remscheid oder Renner in Gärtringen liefern ihre Produkte in die ganze Welt und beliefern beispielsweise auch Steinway & Sons.
Neue Instrumentenarten – neue Tastatur-Varianten
Bei den später in Serie gefertigten Tasteninstrumenten wurde das anders, denn jetzt ging es vor allem darum, billig zu produzieren. Laurens Hammond baute die Waterfall-Tastatur nicht in seine Orgeln ein, um bessere Glissandi spielen zu können, sondern weil sie billiger war. Auch Harold Rhodes wollte in erster Linie ein preiswertes, transportables Klavier bauen, weshalb die Hammermechanik des Fender Rhodes auch recht einfach ist.
Und schließlich wurden die Synthesizer entwickelt, bei denen die Tastatur nicht mehr mechanisch, sondern nur noch elektrisch mit der Klangerzeugung verbunden war. Hier genügte ein Kontakt pro Taste und eine einfache Feder unter einer Plastikkappe. Aus dieser Zeit stammt auch das schlechte Image der Keyboard-Tastaturen, denen man lange Zeit nachsagte, sie würden „den Anschlag versauen“.
Herstellung von Tastaturen – eine eigene Sparte
Erst langsam, mit dem massenhaften Aufkommen von Digitalpianos seit den 1980er Jahren, haben sich auch die Tastaturen von Digitalpianos und Keyboards verbessert. Inzwischen gibt es sogar Hersteller wie die italienische Firma FATAR, die sich ganz auf die Herstellung von Tastaturen spezialisiert haben, die von vielen Musikinstrumentenherstellern in ihren Instrumenten verwendet werden.
Allgemeine Merkmale von Tastaturen
Wie ist eine Taste aufgebaut?
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Eine Taste auf einer Tastatur soll sich nach oben und unten bewegen, nicht nach links und rechts. Natürlich gibt es immer ein wenig Spiel, und es ist auch erwünscht, dass die Taste der Bewegung in engen Grenzen etwas nachgibt. Das Ganze ist nicht ganz einfach und hängt auch mit den Abständen zwischen den Tasten zusammen. Sie sollen zwar möglichst nahe beieinander liegen, sich jedoch nicht berühren. Also Schwierigkeit Nummer eins: Tastenbewegung nur nach oben und unten, aber doch ein kleines bisschen zur Seite. Schwierigkeit Nummer zwei: Tasten ganz dicht nebeneinander, aber bitte nicht berühren.
Die Tastenbreite
Die Breite der Tasten ist nach DIN 8996 genormt. Diese ist zwar nicht weltweit gültig und erlaubt auch eine Abweichung von +4 mm, aber grundsätzlich ist eine Oktave ca. 16,5 cm breit. Das ist wichtig, denn jeder geübte Pianist hat die Intervallbreite in seinem Bewegungsablauf gespeichert. Wären die Tastaturen verschiedener Instrumente sehr unterschiedlich breit, müsste man sich an jedes Instrument neu gewöhnen. Deshalb sind die aus Transportgründen bei kompakten Synthesizern und Controller-Keyboards verwendeten Minitasten mit einer Oktavbreite von nur ca. 13,5 cm unter Keyboardern so umstritten.
Der Tastenhub
Interessant ist zudem der Tastenhub, also wie weit sich eine Taste nach unten bewegen lässt. Die Klavierbauer sagen dazu „Niedermaß“ und es bewegt sich um einen guten Zentimeter. Bei hochwertigen Klavieren macht es keinen großen Unterschied, ob man sehr fest oder sehr leicht anschlägt. Bei Flügeln sollte es nur einen Millimeter Unterschied geben. Wann die Taste ganz unten angekommen ist, sollte man deutlich spüren, sonst fühlt es sich „schwammig“ an.
Die schwarzen Tasten
Bei genauer Betrachtung einer Tastatur fällt darüber hinaus auf, dass die meisten schwarzen Tasten nicht genau in der Mitte zwischen den weißen Tasten liegen. Nur das gis/as liegt genau in der Mitte, alle anderen sind nach links oder rechts versetzt. Die fünf schwarzen Tasten sind zwar bei allen Tastaturen gleich breit, aber es gibt durchaus Unterschiede von Tastatur zu Tastatur. Außerdem sind sie größtenteils abgeschrägt und, was eigentlich selbstverständlich, aber auch sehr wichtig ist: Sie liegen höher als die weißen Tasten. Auch das ist für die Orientierung beim „blinden“ Spielen sehr wichtig, denn so kann man spüren, wo die Hand auf der Tastatur liegt.
Alle diese Merkmale tragen dazu bei, wie authentisch sich eine Tastatur beim Klavierspielen anfühlt. Im Allgemeinen sind die Maße und die Form der Tasten jedoch das geringste Problem bei der Konstruktion von Tastaturen für Digitalpianos und andere Keyboards. Die Schwierigkeit liegt in der Mechanik.
Wo liegt der Unterschied zwischen Tastatur und Mechanik?
Die Tastatur
Der Begriff „Tastatur“ beschreibt streng genommen nur die Tasten und deren Beschaffenheit. Dazu gehören das Material, aus dem die Tasten bestehen (Holz oder Kunststoff), und das Material der Beschichtung (Elfenbein, künstliches Elfenbein, Kunststoff usw.). Auch die Frage, ob die Tasten massiv oder hohl sind, ob sie vorne eine vorstehende Lippe haben wie beim Klavier oder abgerundet sind wie bei der Waterfall-Tastatur einer E-Orgel, fällt unter den Begriff der „Tastatur“.
Die Mechanik
Die Mechanik hingegen bezeichnet die Umsetzung der Fingerbewegung auf den Tasten in die Bewegung eines Hammers oder die Auslösung eines Sensors, der diese in MIDI-Informationen umsetzt. In der Praxis werden die Begriffe jedoch oft synonym verwendet, wenn es darum geht, die Qualität einer Tastatur oder Mechanik zu beurteilen. Und da bei modernen Keyboards ohnehin alles etwas zusammenwächst, sprechen auch wir meist nur noch von der Tastatur.
Schwergängigkeit von Tastaturen
Es ist offensichtlich, dass Tastaturen unterschiedlich schwergängig sind. Und zwar in beide Richtungen: nach unten und nach oben. Bei den akustischen Vorbildern hat ein Klavier eine leichtere Tastatur als ein Flügel, einfach weil die Hämmer waagerecht auf die Saiten schlagen und nicht wie beim Flügel gegen die Schwerkraft angehoben werden müssen. Allerdings muss hier nicht nur der Hammer, sondern auch der Dämpfer angehoben werden, was bei großen Konzertflügeln mit schwereren Hämmern und Dämpfern zu einer echten Kraftanstrengung führt.
Hier kann eine einzelne Taste schon mal bis zu 120 Gramm Druck benötigen, um ganz unten anzukommen. Generell gilt natürlich, dass man einen gewissen Widerstand spüren möchte, sonst spürt man gar nichts. Aber wie groß dieser Widerstand sein soll, ist eine ganz individuelle Sache. Schon deshalb kann man die Qualität einer Tastatur auch nicht pauschal an der Schwere der Gewichtung festmachen.
Repetitionsmechanik – eine große Hilfe
Die Geschwindigkeit, mit der die Taste nach oben springt, ist eine andere Sache. Man könnte meinen, je schneller eine Taste nach oben kommt, desto schneller kann man repetieren (den gleichen Ton noch einmal anschlagen). Aber in Wirklichkeit ist das Ganze etwas komplizierter, und die Klavierbauer haben sich bis heute damit herumgeschlagen. Seit der Erfindung der sogenannten Repetitionsmechanik muss man jedenfalls nicht mehr warten, bis die Taste wieder ganz oben ist, um erneut anzuschlagen.
Wie hängen Anschlagshärte auf der Tastatur und resultierende Lautstärke zusammen?
Bei Klavieren und Flügeln stehen Anschlagshärte und Lautstärke in direktem Zusammenhang. Da beim Klavier die Lautstärke durch die Energie bestimmt wird, mit der der Hammer auf die Saiten trifft, hat man bei der Entwicklung von Tastaturen für elektronische Instrumente folgende Schlussfolgerung gezogen: Ein Hammer, der mit hoher Energie auf eine Saite trifft, wurde zuvor offensichtlich schnell auf der Tastatur heruntergedrückt. Bei Keyboards wird die Lautstärke daher meist durch Messung der Zeit bestimmt, in der die Taste ganz heruntergedrückt wird. Man spricht hier von “Velocity” (Geschwindigkeit).
Ein guter Pianist kann kontrolliert bis zu 20 Lautstärken erzeugen, was für die heutige Sensortechnik natürlich kein Problem darstellt. Im Gegenteil, der Vorteil liegt darin, dass man die Tastatur an sein eigenes Spiel anpassen kann. Dies geschieht über sogenannte Velocity Curves (Anschlagskurven), mit denen man das Verhältnis zwischen Anschlagsgeschwindigkeit und daraus resultierender Lautstärke einstellt.
MIDI-Standard und Tastaturen
Der bis heute dominierende MIDI-Standard 1.0 kennt 128 Velocity-Werte (0-127), wobei bei ‘Null’ kein Ton erklingen soll und bei 127 der lauteste Ton gespielt wird. MIDI 2.0 hingegen bringt eine deutlich feinere Auflösung, aber das Prinzip bleibt dasselbe: Eine korrekt eingestellte Velocity-Kurve trägt ebenso zu einem guten Spielgefühl bei wie die Beschaffenheit von Tastatur und Mechanik. Denn sie bestimmt, mit wie viel Kraft ein Instrument gespielt wird.
Ist sie zum Beispiel zu hart eingestellt, kann es sein, dass man nie die maximale Lautstärke erreicht, weil man vielleicht gar nicht so kräftig spielt, wie die Tastatur eingestellt ist. Die Folge ist, dass das Digitalpiano oder der Synthesizer nie die lautesten Töne erzeugt. Umgekehrt kann es sein, dass man nie die leisesten Töne hört, weil man schon bei ganz leichtem Anschlag einen Velocity-Wert von über 20 auslöst und die Werte von 0–19 nie erreicht werden.
Ein Resultat der Entwicklungsgeschichte von Tastaturen
Inzwischen bieten die meisten Digitalpianos und viele Keyboards mindestens drei voreingestellte Velocity-Kurven für deren Tastaturen. Einige hochwertige Instrumente verfügen sogar über Funktionen, die den eigenen Anschlag analysieren und daraus eine persönliche Anschlagskurve erstellen.
Welchen Einfluss hat die Velocity-Kurve auf die Beurteilung einer Tastatur?
Ohne die individuelle Einstellung der Velocity-Kurve kann man nicht auf die Qualität der Tastatur und des gesamten Instruments schließen. Wer expressiv auf seinem Digitalpiano oder Keyboard spielen möchte, muss sich um die richtige Einstellung der Anschlagskurve kümmern. Sonst nämlich kann es passieren, dass man nicht alle Töne hört, die das Instrument erzeugen kann!
Die Klaviertastatur und ihre Mechanik
Wie arbeiten Klavier- und Flügelmechanik?
Bei Klaviertastaturen – oder genauer: Klaviermechaniken – muss zwischen zwei Typen unterschieden werden: denen von Klavieren und denen von Flügeln. Beiden gemeinsam ist die Hammermechanik. Das Herunterdrücken einer Taste setzt eine recht komplizierte Mechanik in Bewegung, die schließlich dazu führt, dass ein Hammer auf eine Saite schlägt und diese zum Schwingen bringt. Dabei gilt: Je härter bzw. schneller die Taste gedrückt wird, desto stärker schlägt der Hammer auf die Saiten und desto lauter ist der Ton. Gleichzeitig hebt ein weiterer Mechanismus den Dämpfer an, damit die Saite frei schwingen kann.
Welche Unterschiede liegen zwischen Klavier- und Flügelmechanik?
Der grundlegende Unterschied zwischen Klavier- und Flügelmechaniken liegt in der Anordnung der Saiten und damit der Hämmer und Dämpfer. Beim Flügel sind die Saiten horizontal angeordnet. Der Hammer schlägt von unten auf die Saite und muss deshalb gegen die Schwerkraft angehoben werden, fällt aber auch von selbst wieder in seine Ausgangsposition zurück. Bei einem Klavier, bei dem die Saiten vertikal verlaufen, schlägt der Hammer horizontal auf die Saiten. Aufgrund der unterschiedlichen Anordnung und der anders wirkenden Gravitationskräfte muss die Klaviermechanik anders konstruiert sein als die Flügelmechanik. Das unterschiedliche Spielgefühl ist eine direkte Folge davon. So hat die Klaviermechanik gegenüber der Flügelmechanik einen großen Nachteil: Sie repetiert langsamer.
Wie werden die Merkmale einer Flügelmechanik bei Digitalpianos umgesetzt?
Fast alle heutigen Digitalpianos haben sich der authentischen Reproduktion des Spielgefühls eines Konzertflügels verschrieben. Der Grund: Es funktioniert, weil die Technik es möglich macht. Beim Digitalpiano gibt es zwar keine Saiten mehr, aber um das Spielgefühl eines Flügels zu erzeugen, werden trotzdem Hammermechaniken eingebaut. Das „Wippen“ der Mechanik, also das besondere Gefühl, dass man mit der Tastatur eine bestimmte Bewegung auslöst, bei der am Ende ein Hammer frei durch die Luft fliegt, bis er schließlich auf eine Saite trifft, ist das ganz besondere Spielgefühl auf einem Flügel.
Und genau das will man auch bei einem Digitalpiano erreichen. Allerdings wird bei Digitalpianos in der Regel kein Hammer bewegt, sondern ein entsprechend schweres Gegengewicht. Technisch gesehen bräuchte man keine Hammermechanik – es geht eigentlich nur darum, ein ähnliches Spielgefühl zu erzeugen. Je näher die Hammermechanik am originalen Vorbild ist, desto ähnlicher wird das Spielgefühl dem eines akustischen Flügels.
Graduierte Gewichtung – eine Besonderheit moderner Tastaturen
Flügeltastaturen haben ihre eigenen Probleme, die beim Klavier weniger ins Gewicht fallen. Beispielsweise erfordern die Tasten im Bassbereich mehr Kraft, da die Hämmer größer und schwerer sind. Außerdem fühlen sich die schwarzen Tasten bei beiden Instrumenten anders an, weil sie einen viel kürzeren Hebel haben. Beides fällt in der Praxis allerdings nicht besonders auf und ist, anders als man angesichts des Marketings für Digitalpianos vermuten könnte, bei akustischen Pianos eigentlich unerwünscht.
Natürlich wäre es viel besser, wenn sich alle Tasten gleich anfühlen würden. Trotzdem simulieren Hersteller von Digitalpianos diese beiden Unzulänglichkeiten „echter“ Flügeltastaturen und stellen sie als Merkmale besonders „guter“ Tastaturen heraus. Das Konzept der „graduierten Gewichtung“, bei verschiedenen Herstellern mit Marketingbegriffen wie „Graded Hammer“ oder „Scaled Hammer Action“ bezeichnet, steht für die Simulation des schwereren Spielgefühls im Bassbereich.
Druckpunkt und mehr
Insbesondere beim Flügel gibt es etwas, das man nur spürt, wenn man die Taste ganz langsam herunterdrückt: Etwa zwei Millimeter, bevor die Taste ganz unten ist, liegt der sogenannte Druckpunkt – ein weiterer kleiner Widerstand, den es zu überwinden gilt. Seit Jahrhunderten versuchen Klavierbauer, diesen Druckpunkt so unmerklich wie möglich zu machen. Aber auch hier gehen die „besten“ Digitalpianos inzwischen so weit, dass dieser Nachteil der Flügelmechanik als Druckpunktsimulation in die Tastaturmechanik eingebaut wird.
Eine weitere Eigenschaft akustischer Instrumente ist, dass sie beim Spielen vibrieren und sich diese Vibrationen auf den Spieler übertragen. Das mag abstrakt klingen, aber ein Cellist spürt das Cello am ganzen Körper und spielt das Instrument auch so. Dieses direkte Spüren des Instrumentes ist leider etwas, was bei allen digitalen Varianten verloren geht. Deshalb simuliert man das mittlerweile auch. Bei Yamaha heißt das zum Beispiel „Tactile Response System“.
Welche Bedeutung hat der Begriff „Elfenbein“ bei der Herstellung von Tastaturen?
Schließlich widmen wir uns noch einem ganz besonderen Thema: dem Elfenbein (Ivory). Man hat den Eindruck, dass jede Tastatur, die etwas auf sich hält, unbedingt das Attribut Elfenbein in ihrer Bezeichnung verwenden muss. Ob es nun „Ivory Touch“ oder „Ivory Feel“ heißt, Elfenbein ist ein ganz großes Thema. Nüchtern betrachtet muss man allerdings feststellen: Elfenbein wird bei echten Klavieren und Flügeln schon seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet – und das nicht erst, seit es den Artenschutz gibt.
Tatsächlich hatten die Klavierbauer schon seit den 1960er Jahren Schwierigkeiten, genügend Elfenbein zu bekommen. Und nur für die teuersten Modelle wurde noch bis in die 1980er Jahre echtes Elfenbein verwendet. Heute verwendet man Elfenbein fast nur noch aus ästhetischen Gründen bei der Restaurierung alter Instrumente. Alte Elfenbeintasten haben auch keinen besonderen Wert und können beim Im- und Export zu erheblichen Zollproblemen führen.
Kein Elfenbein bei der Herstellung von Klavier- und Flügel-Tastaturen
Interessanterweise ist Elfenbein bei den Tastaturen echter Klaviere und Flügel schon gar kein Thema mehr. Hier hat es sich längst durchgesetzt, dass eben Kunststoff zum Einsatz kommt, der etwas rutschfester und strukturierter ist. Jedenfalls werben Klavierhersteller – im Unterschied zu denen von Digitalpianos – längst nicht mehr so lautstark für die Materialien der Tastaturoberflächen. Im Gegenteil – wenn die Kunststoffe überhaupt erwähnt werden, dann tragen sie mitunter so klangvolle Namen wie „Acryl/Phenol“, „PMMA“ oder „Neotex“.
Die ursprünglichen Vorteile der Elfenbeinverwendung bei Tastaturen
Natürlich gibt es Dinge, die an Elfenbein vorteilhaft sind. Zum Beispiel hat es keine ganz glatte, spiegelweiße Oberfläche, sondern es ist ein Naturprodukt. Jede Taste ist ein bisschen anders und die Oberfläche ist zudem ein wenig rau. Das fühlt sich natürlich gut an, und wenn man es mit ganz billigem Kunststoff vergleicht, ist Elfenbein sicher besser. Aber es hat auch gravierende Nachteile: Es verfärbt sich und fällt bei wechselnder Luftfeuchtigkeit gerne von den Tasten ab. Hinter Begriffen wie “Ivory Touch” oder “Ivory Feel” verbergen sich also Kunststoffe, die vorgeben, die positiven Eigenschaften von Elfenbein nachzuahmen. Dazu gehört zum Beispiel eine etwas rauere, griffigere Oberfläche. Die beschriebenen Nachteile von Elfenbein werden natürlich nicht imitiert. Obwohl die Begriffe edel klingen, sollte man sich bewusst sein, dass sie vor allem dem Marketing dienen. Künstliches Elfenbein auf der Tastatur ist übrigens seit Jahrzehnten Standard.
Die Tastatur der elektronischen Orgel
Was unterscheidet die Tastatur einer E-Orgel von der eines Klaviers?
Im Unterschied zur Klaviertastatur ist die Tastatur einer elektronischen Orgel (E-Orgel) vom Aufbau her sehr einfach gehalten: keine Hammermechanik, keine Gewichtung, kein „Tactile Response System“. Die Besonderheit des Manuals einer E-Orgel liegt ganz woanders. Es gibt drei wesentliche Unterschiede zwischen der Tastatur eines Klaviers und dem Manual einer Orgel. Zum einen ist eine Orgel-Tastatur in der Regel nicht anschlagdynamisch.
Bei einer Orgel wird die Lautstärke nämlich per Fuß mithilfe eines Schwellpedals bestimmt. Zum anderen ist ein Orgelmanual aufgrund der fehlenden Mechanik relativ leichtgängig. Dadurch haben sich im Laufe der Zeit orgeltypische Spieltechniken wie Glissandi und sehr schnelle Tonwiederholungen (Sputter) entwickelt. Um diese gut umsetzen zu können, sind auch moderne E-Orgeln mit sehr leichtgängigen Tasten ausgestattet. Und damit man sich bei diesen Spieltechniken nicht verletzt, gibt es die sogenannte Waterfall-Tastatur. Hier geht es eigentlich nur um die Form der Tasten und die kann man am besten mit ein paar Fotos erklären.
Hammermechanik vs. Waterfall-Tastatur
Hier sehen wir eine Tastatur mit Hammermechanik im Klavierstil, die oben einen kleinen Vorsprung hat. Diesen Vorsprung nennt man Lippe und er ist bei den meisten Klaviertastaturen vorhanden. Durch die Lippe wird die Taste auch etwas länger, was angenehm ist.
Und hier ist eine Orgeltastatur ohne diese Lippe. Die Tasten sind nach vorne hin abgerundet, wie kleine Wasserfälle – daher auch der Name Waterfall-Tastatur.
Der konkrete Vorteil der Waterfall-Tastatur ist, dass man beim Glissando-Spiel nicht an der Lippe hängen bleiben kann. Wenn man sonst mit dem Fingernagel hängen bleibt, kann das sehr schmerzhaft sein. Und weil Hammond-Orgelspieler so gerne Glissandi spielen – mit dem Handballen, mit dem Handrücken, mit den Fingerkuppen und mit den Fingernägeln – ist die Waterfall-Tastatur bei ihnen sehr begehrt.
Die Synthesizer-Tastatur
Wie ist die Synthesizer-Tastatur aufgebaut?
Die Tastatur des Synthesizers ist die jüngste aller Tastaturen und war zunächst auch die technisch anspruchsloseste. Da die ersten Synthesizer ohnehin monophon waren, gab es hier keine besonderen Anforderungen: Beim Drücken einer Taste musste lediglich ein Kontakt geschlossen werden. Daraus entstanden dann die ganz einfachen Tastaturen früher Synthesizer, die eigentlich nur aus einer Kunststoffkappe mit einer Sprungfeder bestanden. Aber wie so oft: Etwas, was eigentlich nur aus der Not geboren wurde, wird irgendwann ein Feature.
Vorteile der Synthesizer-Tastatur
Tastaturen mit Sprungfedern sind dann fantastisch, wenn man sehr kurze Noten spielen will, da sie nicht die Trägheit einer Hammermechanik haben. Das kann man allerdings noch ein bisschen weitertreiben: Denn während der Ton bei allen Tastaturen (mit Ausnahme einiger Orgeln) erklingt, wenn man die Taste ganz heruntergedrückt hat, ist es nicht ganz einheitlich, wann er wieder aufhört.
Beim Klavier hört der Ton auf, wenn die Taste fast wieder oben ist und der Dämpfer auf die Saite gesunken ist. Bei manchen Synthesizer-Tastaturen wird jedoch nur gemessen, wie lange die Taste ganz unten ist. Sobald sie ein wenig nach oben schnellt, öffnet sich der Kontakt und der Ton verstummt. Wer also wirklich sehr kurze perkussive Töne spielen will, beispielsweise Percussion- oder Bass-Sounds, ist mit Synthesizer-Tastaturen gut bedient.
Ausdrucksmöglichkeiten mit der Synthesizer-Tastatur
Ein weiterer großer Unterschied bei Synthesizer-Tastaturen ist die Integration einer weiteren Ausdrucksmöglichkeit in die Tastatur: Aftertouch. Während beim Klavier nach dem Anschlag des Hammers auf die Saite nichts mehr passiert und bei der Orgel in der Regel nicht einmal eine Lautstärkekontrolle über die Tastatur möglich ist, bringt die Synthesizer-Tastatur mit dem Aftertouch ein ganz anderes Ausdrucksmoment ins Spiel.
Eine mit Aftertouch ausgestattete Tastatur ermöglicht es, nach dem Anschlag durch variablen Druck auf die Taste MIDI-Steuerdaten bzw. Steuerspannungen zu senden, die bei einem Synthesizer verschiedene Klangveränderungen hervorrufen können. Die Kontrolle über den Klang endet also nicht mit dem Anschlag, sondern erstreckt sich über die gesamte Dauer, in der der Ton gehalten wird.
Wie funktioniert Aftertouch technisch?
In der Umsetzung ist das Ganze übrigens gar nicht so einfach, denn wo hört der normale Anschlag auf und wo fängt der Aftertouch an? Hier braucht es schon recht ausgeklügelte Mechanismen, um das Ganze wirklich angenehm spielbar zu machen. Was man über Aftertouch wissen muss: Es gibt zwei Arten, den monophonen Aftertouch – auch Channel-Aftertouch genannt – und den polyphonen Aftertouch.
Der Unterschied lässt sich am besten an einem Beispiel erklären. Nehmen wir ein Keyboard mit Aftertouch, das ein Vibrato erzeugen soll. Jetzt spielen wir einen dreitönigen Akkord auf der Tastatur, aber nur ein Finger drückt eine Taste so weit herunter, um den Aftertouch auszulösen. Beim monophonen Aftertouch wird nun trotzdem für alle drei Stimmen ein Vibrato ausgelöst, der Effekt wirkt sich also immer auf alle Töne aus. Beim polyphonen Aftertouch hingegen, der eher selten zum Einsatz kommt, wirkt sich das Vibrato nur auf den Ton aus, dessen Taste man tief genug drückt.
Polyphoner Aftertouch mit noch mehr Möglichkeiten
Der polyphone Aftertouch spielt seine Stärken aus, wenn man beispielsweise mit einer Hand eine Begleitung und mit der anderen Hand eine Melodie spielen möchte. Die Melodie soll aber nur ab und zu mit einem Vibrato gespielt werden. Hier ein Beispiel mit einer Gitarre: Polyphoner Aftertouch ist wie ein Vibrato auf einer klassischen Gitarre, bei dem ein Finger der linken Hand eine einzelne Saite zum Schwingen bringt.
Monophoner Aftertouch wirkt hingegen wie ein Whammy Bar, den man mit der rechten Hand spielt und alle Töne der Gitarre gleichzeitig zum Schwingen bringt. Polyphoner Aftertouch war bisher eine Randerscheinung, wird aber nach und nach in neu erscheinende MIDI-Keyboards integriert. Nicht zuletzt die Entwicklung der MIDI-2.0-Spezifikation mit MPE (MIDI Polyphonic Expression) hat das Interesse an polyphonem Aftertouch neu entfacht.
Fazit zum Angebot heutiger Tastaturen
Das Resümee unseres Features über Keyboard-Tastaturen ist eindeutig: DIE eine, alleskönnende Tastatur gibt es nicht. Schon die historischen Vorbilder verwendeten ganz unterschiedliche Tastaturen mit ganz unterschiedlichen Funktionen. Wer E-Orgel spielt, benötigt eine Waterfall-Tastatur, wer ein Synthesizer-Solo spielt, braucht idealerweise eine sehr leichtgängige Tastatur mit Aftertouch. Der Pianist schließlich wünscht sich eine Hammerklaviatur, die sich wie ein echter Flügel anfühlt. Und auch bei den Klaviaturen für akustische Pianos gibt es nicht die eine Klaviatur, denn schon Klavier und Flügel haben ganz unterschiedliche Mechaniken. Und selbst die Klaviaturen verschiedener Hersteller fühlen sich unterschiedlich an.
Mit Kompromissen leben …
Wer sich also auf die Suche nach einem Digitalpiano, Keyboard, Synthesizer oder einer E-Orgel macht, sollte sich bewusst sein, dass er immer Kompromisse eingehen muss. Das gilt besonders für Instrumente, auf denen man viele verschiedene Klänge spielen kann, wie beispielsweise Synthesizer Workstations oder Stagepianos. Eine Hammermechanik ist schwer, was beim Transport problematisch sein kann, und ihr Gewicht ist für das Spielen von Orgel- oder Synthesizer-Sounds eher ungeeignet. Eine Synthesizer-Tastatur kann fantastisch kurze Töne spielen und ermöglicht das schnelle Spielen von Lead-Sounds, aber sie fühlt sich auch ganz anders an als eine Klaviertastatur. Und eine typische Orgel-Tastatur erlaubt keine Lautstärkeregelung über den Anschlag.
… und daraus das beste machen
Andererseits muss man aber auch sagen, dass diese Vielfalt fantastisch ist: Man kann heute Klavier mit Aftertouch und superschnellen Repetitionen spielen. Und bei Synthesizern ist man nicht mehr auf wackelige Plastiktasten angewiesen, sondern kann auch mal richtig in die Tasten hauen. Sogar Orgelspielen mit Anschlagdynamik ist heute kein Problem mehr, wenn man will. Man sollte sich also vielleicht nicht so sehr darauf konzentrieren, was eine Keyboard-Tastatur alles nicht ist. Vielmehr sollte man sich bewusst machen, dass die moderne Keyboard-Tastatur eine Weiterentwicklung der alten Tastaturen ist und tatsächlich vieles kann, was früher nicht möglich war. Eines kann man heute mit Sicherheit sagen: Die Zeiten, in denen Keyboard-Tastaturen zwangsläufig die schlechteren Tastaturen waren, sind einfach vorbei.
Stichwortverzeichnis
Begriff | Erklärung |
---|---|
Aftertouch: | Bietet die Möglichkeit, den Ton nach dem Anschlag per Nachdruck noch zu verändern/gestalten |
Anschlagdynamisch (Velocity sensitive): | Gestattet das Steuern der Lautstärke sowie der klangfarbe über die Härte des Anschlags |
Druckpunktsimulation/Let-off Simulation: | Simulation des Druckpunktes, eines kleinen Gegengewichts bei Flügeln circa 2 Millimeter, bevor die Taste den Tastenboden erreicht. |
Gewichtete/Halbgewichtete/Ungewichtete Tastatur / (Weighted/Semi-weighted/Unweighted Keyboard): | Eine gewichtete Tastatur ist eine schwergängigere Tastatur ähnlich der eines Klavier oder Flügels. Gemeint ist hier also vor allem der Unterschied zwischen einer Klavier- und einer Orgel- oder Synthesizer-Tastatur. Heute sind fast alle Tastaturen bis auf die von Spielzeugkeyboards zumindest ein bisschen gewichtet. Bei Tastaturen mit Hammermechanik wird die Gewichtung durch Gegengewichte realisiert; bei Synthesizer-Tastaturen meist durch Federn. |
Hammermechanik (Hammer Action): | Simulation der originalen Klaviermechanik mit Hämmern. Gibt es in verschiedenen Ausführungen von echten Flügelmechaniken über vereinfachte Klaviermechaniken bis hin zu speziellen neuen Entwicklungen, die das gleiche Gefühl simulieren sollen. Vorteil: Gutes Spielgefühl, Nachteil: zwangsläufig schwer(gängig). |
Ivory Touch/Ivory Feel: | Simulation einer Elfenbeintastatur. Gemeint ist damit, dass das verwendete Material rutschfester ist als normaler Kunststoff. Wird im Klavierbau seit Jahrzehnten verwendet. |
Skalierte Mechanik (Scaled/Graded/Progressive Action)) | Simuliert das Gewichtungsverhalten einer Klavier-/Flügeltastatur: Im Bassbereich schwergängiger, im Diskantbereich leichtgängiger. |
Tactile Response System: | Simulation des Vibrierens/Mitschwingens eines akustischen Instrumentes. |
Waterfall-Tastatur: | Eine Orgeltastatur ohne den kleinen Vorsprung (Lippe), den Klaviertastaturen meist haben. Macht die Taste ein bisschen kürzer, erleichtert das Glissandospielen. |
Stefan Merkel sagt:
#1 - 21.11.2015 um 02:19 Uhr
Ein paar kommentare:
Der Erfinder der Hammondorgel war Laurens Hammond, nicht Albert.
Die kleine Lippe bei der Klavier taste kann bei bestimmten Spieltechniken mit der Releasevelocity helfen. (Koennte man uebrigens auch noch erklaeren)
Ansonsten: guter Bericht. Danke.
Lutz Bailleul sagt:
#2 - 29.01.2018 um 17:48 Uhr
Prima Artikel über die Tastaturen. Für mich sehr informativ, habe viel Neues darin gelesen. Danke an den Autor