Yamahas BB-Modellreihe ist eine der dienstältesten in der immer noch recht jungen Geschichte des E-Basses. Die japanische Company verfährt damit seit der Markteinführung im Jahre 1977 ähnlich wie Porsche mit ihrem 911er: Ab und an gibt es eine behutsames Update, um mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten, die Identität der BB-Serie bleibt aber stets erhalten. Was soll man auch an einem guten und bewährten Konzept ändern? Auch bei der neuesten Auflage bestätigt sich diese Herangehensweise – wieder einmal hat sich zwar einiges getan, aber an grundsätzlichen Dingen wird nicht gerüttelt. Und das ist auch gut so! Mittlerweile gibt es vier Unterkategorien der BB-Serie: 200, 400, 700 und Pro. Mein Testbass stammt aus der 200er-Serie und bietet somit einen Einstieg in Yamahas Welt der BB-Bässe.
Details
Alle Yamaha-Serien teilen sich das gleiche Design und die P/J-Tonabnehmer-Kombination. Die Unterschiede liegen hauptsächlich in den Punkten Lackierung, Hardware, Holzselektion, Pickups und Herstellungsland (200-700: Indonesien, Pro-Serie: Japan). Kommen wir am besten gleich zu den Updates: Ein neuer schlankerer Hals kommt nun auch modernen Spieltechniken mehr entgegen. Lightweight-Tuner sollen Kopflastigkeit vorbeugen und neue Pickups für einen abermals verbesserten Ton sorgen.
Ab der 400er-Serie gibt es eine neue Sechsfach-Verschraubung des Halses mit dem Korpus. Die letzte Ausgabe der BB-Serie war nicht unbedingt ein Liebling der Kundschaft und deshalb hat man sich nun wieder einem deutlich traditionelleren Look zugewandt. Die ovalen Blockinlays sind normalen Dots (200er-, 400er-Serie) oder dezenten rechteckigen Blockinlays (700er und Pro-Serie) gewichen. Die Alu-Rahmen der Pickups sind gänzlich verschwunden und es gibt wieder traditionelle einzelne Polepieces anstelle der durchgehenden Blades (Klinge). Bei allen Modellen gleich ist die mattschwarze Kopfplatte mit dem Yamaha-Logo und dem Schriftzug “Broad Bass”. Somit weiß dann auch wirklich jeder, wofür das Kürzel “BB” steht.
Das sind im Groben die wichtigsten Neuerungen. Weiter geht’s mit den Details des Testkandidaten. Der Korpus besteht aus Erle (dreiteilig), der Hals aus Ahorn (einteilig) und das Griffbrett aus Palisander – klassischer geht es nicht! 21 Bünde gibt es auf dem Griffbrett zu erobern, allesamt durch ein großzügiges Cutaway gut erreichbar.
Das Design der BB-Bässe lehnt sich lose an das große Vorbild Leo Fenders an, besitzt aber im Vergleich mehr ausladende Kurven und wirkt dadurch etwas rundlicher. Korpus wie Hals sind mit einem dünnen matten Finish behandelt, welches sich “Natural Satin” nennt. Diese “Sparmaßnahme” empfinde ich als durchaus angenehm, denn man hat das Gefühl, Kontakt mit dem Holz und nicht nur mit einer dicken Lackschicht zu haben.
Sämtliche Hardware ist chromfarben. Die Brücke ist ein klassischer Vintage-Blechwinkel, und die neuen leichten Stimmmechaniken besitzen eine traditionelle offene Bauweise. Die Tonabnehmer hören auf den Namen “V3” (“V5” in der 400er-, “V7” in der 700er- und Pro-Serie) und arbeiten mit Keramikmagneten. Ein Splitcoil und ein Singlecoil bilden die typische P/J-Bestückung.
Die passive Elektronik hält für jeden Tonabnehmer einen Volume-Regler bereit. Zur weiteren Gestaltung des Sounds gibt es natürlich auch eine Tonblende. Optisch abgerundet wird der BB234 von einem schwarzen Schlagbrett, welches bestens zur ebenfalls schwarzen Kopfplatte passt.
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Yamaha ist bekanntlich eine Firma mit langer Erfahrung und Tradition – und das spürt man auch beim Einsteigermodell BB234! Die Verarbeitung ist wirklich sehr gut und Optik wie Haptik spielen durchaus ein oder zwei Preisklassen höher. Die Japaner wissen genau, was sie tun, und scheinen alle Kinderkrankheiten, die bekanntlich so mancher günstige Bass mit sich bringt, längst hinter sich gelassen zu haben.