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EKS-Otus Raw Test

EKS hat seinen Vorzeigecontroller Otus überarbeitet und ihm einige spannende Neuerungen verpasst, ohne an seinen Kernkompetenzen zu rütteln. Der Double-Layer Controller verfügt über ein integriertes 6-Kanal-Interface und reiht sich sehr gut in die vorhandene Arbeitsumgebung ein. Mit zwei komplett programmierbaren Befehlssätzen kann er zwei Abspieleinheiten ersetzen, wenn es sein muss auch ohne Mischpult. Sein erfrischenden Design, das leichte Gewicht und seine durchaus robuste Bauart lassen ihn nicht nur als MP3-Zuspieler im Studio gut aussehen, sondern bescheren ihm auch „On the Road“-Qualitäten. Eyecatcher sind natürlich das berührungsempfindliche 7,5 Zoll-Multifunktions-Jogwheel im Zentrum und seine vier kleineren Weggefährten, die direkt in die schwingungsdämpfenden Füße eingelassen sind. Der große Teller ist griffig, scratcht, nudget und liegt im Handling durchaus nahe am Vinyl. Seine Kommilitonen browsen durch die Musikbibliothek, beladen Decks oder Mischen Effekte hinzu. Prima. Nur der Touch-Sensor reagiert mir am Haupt-Wheel zu direkt. Ein Manko des Vorgängers waren die teilweise ungenauen Touch-Elemente, die nun durch beleuchtete Buttons, Triggerpads und Flachbahnregler ausgetauscht wurden, was in meinen Augen eine vortreffliche Entscheidung war. Die Button-Sektion rechts oben verfügt zudem über einen Switch der nicht nur sechs, sondern 24 Schaltflächen pro Layer und MIDI-Kanal offeriert. Ferner hat der Finne ein integriertes Touchpad im Gepäck, welches auch als X/Y-Pad nutzbar ist, aber manchmal etwas hakelig reagiert.

Das Sechs-Kanal Audio-Interface beheimatet Burr-Brown I2S D/A-Converter und gibt hinsichtlich der klanglichen Eigenschaften keinen Anlass zur Kritik. Ein transparenter und druckvoller Sound mit hohem Pegel kommt da aus den analogen Ausgängen. Da kann sich manch einer eine Scheibe von abschneiden. Auch der Kopfhörer klingt glasklar, ihm fehlen jedoch ein hardwareseitiger Lautstärkeregler und ein Cuemix-Poti. Dieses Trio hätte ich im Übrigen gern an der Front gesehen. Leider hat der schnieke Finne kein DJ-Programm im Gepäck, ergo haben wir den Berliner Traktor angeworfen. Und da rockt der raue Nordländer richtig ab. Seine wahre Stärke spielt er im Live-Remix am externen Mischpult aus. Effekte abfeuern und mit den sanften Potis dirigieren, Triggerpads für Cues, feste Loop-Intervalle, dazu Jog-Browsing – da geht was. Unter Virtual DJ im Bootcamp und mit Deckadance gab es konzeptionelle Unterschiede, aber nach ein wenig individueller Konfiguration ebenfalls viel Spaß. Nur unter OSX 10.6.6 lief es mit VDJ 7.03 nicht so rund. Zudem erscheint die Preisempfehlung von 832 Euro etwas hoch für ein Gerät, das weder Silberlinge noch Sticks oder Cards schlucken kann, ein Notebook und eventuell einen Mixer einfordert und zudem eine DJ-Software vermissen lässt. Dennoch, der Otus RAW ist ein funktionaler Controller mit Stil und einem Layout, das bei einer individuellen Konfiguration über den MIDI-Mapper ungeahnte Kräfte erlangt. In meinen Augen schafft er es, seinen Vorgänger zu übertreffen und bekommt trotz Verbesserungspotentials eine Empfehlung für experimentierfreudige Decks-n-FX-DJs mit entsprechendem Budget. Dann aber am besten gleich im Doppelpack.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Großes 7,5-Zoll Touch-Wheel mit LED-Feedback
  • Vier 2-Zoll-Selection-Jogdials
  • Integriertes, gut klingendes Soundinterface
  • Zwei komplett programmierbare Layer
  • Integriertes Touchpad
  • Touchpad als X/Y-Pad nutzbar
  • Umschaltbare Pads
  • Erfrischendes Design
  • Bank-Switch für die Buttonsektion
  • Gepolsterte Tasche im Lieferumfang
  • Gelungener MIDI-Editor
Contra
  • Touchpad etwas hakelig
  • Rückseitiger Kopfhörerausgang nicht regelbar
  • Software und Treiber nur per Download nach Registrierung erhältlich
  • keine DJ-Software im Lieferumfang
  • Etwas hoher Preis
Artikelbild
EKS-Otus Raw Test
Für 595,00€ bei

Herstellerlink: EKS

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