Praxis
Um mit der Electric Piano Machine warm zu werden und einen kleinen Vorab-Eindruck der Sounds zu bekommen, schalte ich jetzt im Schnelldurchlauf durch alle Sounds, bevor es gilt, die neun Modelle genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der erste Eindruck ist, dass das deutlich wahrnehmbare Latenzproblem leider auch bei diesem Tasten-Klangerzeuger des Herstellers offensichtlich nicht zu vermeiden ist. Dennoch habe ich den Eindruck, dass das Sustain- und Trackingverhalten ein wenig besser ausfällt als bei den beiden Kollegen, obwohl es auch hier Unsauberkeiten gibt, die von der Spielweise des Anwenders abhängen. Ansonsten nutzt das Pedal dieselbe Art der Klangerzeugung wie seine Vorgänger und erinnert daher im Sound auch sehr häufig an diese. Doch dazu später mehr.
Für den Test kommt vorerst der Steg-Humbucker meiner Yamaha Pacifica 611 zum Einsatz. Um schnell verschiedene Ampsounds parat zu haben, dient als Verstärkung NIs Guitar Rig 5.
Ich starte mit dem ersten Rhodes-Preset und werde mich im Folgenden nach den vom Hersteller in der Bedienungsanleitung vorgeschlagenen Einstellungen richten. Nutzt man übrigens nur den “Keys”-Ausgang und hat das Dry-Signal aufgedreht, wird dieses ebenfalls an den Effektausgang geschickt. Eine Lösung, die zwar verständlich ist, wenn man wie in den meisten Fällen nur ein Mono-Amp-Setup parat hat. Aber im Falle einer Recording-Session beispielsweise wäre es dennoch schön, beide Ausgänge strikt trennen zu können.
Das erste Modell erinnert durch seine “Glocken”-Anteile zwar ein wenig an ein Rhodes, hat aber auch unverkennbar den Charakter der schon bekannten Simulationen der beiden Vorgänger. Ein bisschen Vorstellungskraft ist also schon vonnöten, hier den legendären Rhodes-Sound auszumachen.
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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Off | 12 | 17 | 12 | Dynamo | Roland Jazz |
Beim zweiten Preset muss ich ebenfalls etwas meine Fantasie anstrengen, um den Sound eines Wurlitzer-Pianos zu erkennen. In Kombination mit dem gewählten Roland Jazz Chorus Ampmodell kommen bei diesem Preset auch etwas unschöne Nebengeräusche zum Tragen. Generell sind die bisherigen beiden Presets sehr stark im Mitten- und Bassbereich präsent und lassen ein gewisses Attackverhalten vermissen.
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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Off | 11 | 13 | 13 | Wurli | Roland Jazz |
Das dritte E-Piano-Modell gefällt mir da schon besser, was zum größten Teil am deutlich ausgeprägten Glockensound liegt. Außerdem wird mit dem hinzumischbaren Phaser-Effekt ein typisches Rhodes-Klischee bedient, das dem Sound zusätzlich schmeichelt.
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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Off | 12 | 13 | 11 | Suitcase | Roland Jazz |
Beim Mallets-Preset muss man dann sehr auf die eigene Spieldynamik achten, da der Sound sehr empfindlich darauf reagiert. Ansonsten kann ich mir auch diesen Sound in einer Live-Situation gut vorstellen, wenn man für einen Augenblick ein Sound-Klischee bedienen will.
Für dich ausgesucht
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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Off | 12 | 17 | 13 | Mallets | Roland Jazz |
Auch das nächste Preset, die 88-Tasten-Version des Rhodes, wirkt wieder etwas belegt und erinnert teilweise dann doch mehr an die schon bekannten Sounds der Vorgänger als an einen Originalsound.
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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Off | 13 | 12 | 12 | Eighty Eight | Roland Jazz |
Für das Tri Stereo Chorus-Preset mische ich das Gitarrensignal hinzu und schalte auf ein Fender Tweed-Modell um. Der hier erklingende Sound bringt eine Menge Chorus mit, der sich auch nach eigenem Belieben dosieren lässt. Gleichzeitig muss der Anwender aber auch, wie bei den anderen Presets, mit einem etwas belegten Effektklang leben.
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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13 | 13 | 13 | 13 | Tri-Glorius | Fender Tweed |
Zwischen den Presets gibt es teilweise Schwankungen in Lautstärke und Dynamik. So auch beim nächsten Modell, dem Vibraphon. Dieses lässt sich aber sehr gut für arpeggierte Akkorde nutzen. Im Charakter wirkt dieser Sound ein wenig wie eine höhenarme Jazzgitarre und ein Vibraphon zusammen. Im folgenden Beispiel hört ihr übrigens nur das Line-Signal.
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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Off | 17 | 13 | 12 | Vibes | – |
Es lohnt sich teilweise sehr, das Gerät mit verschiedenen Verstärkern zu vergleichen. Das folgende Orgelpreset macht mit einem angezerrten Plexi-Ampmodell eine deutlich bessere Figur.
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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Off | 13 | 12 | 13 | Organ | Plex |
Auch wenn beim letzten Steel-Drum-Preset der Pitch-Effekt teilweise wieder etwas unschön auftritt, finde ich dieses dennoch recht gelungen.
Dry | Keys | Ctrl 1 | Ctrl 2 | Preset | Ampsim |
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Off | 13 | 13 | 11 | Steel Drums | Roland Jazz |