Praxis
Ich schalte das Ocean 11 Reverb in den Effekt-Einschleifweg meines Marshall JVM 410 und verwende zum Einspielen meine Fender Telecaster.
Damit der Effekt deutlicher zu hören ist, habe ich bei sämtlichen Beispielen den FX-Level-Regler auf 14 Uhr positioniert, alle anderen zeigen, sofern nicht anders beschrieben, auf 12 Uhr. Für sämtliche Beispiele kam die Werkseinstellung zum Einsatz.
Ich spiele sämtlichen Effekte einmal an und beginne mit der ersten Position des Reverb-Type-Wählers, dem Hall.
Heraus kommt ein dichter Hall mit einer mittigen Note. Trotz der Dichte bleibt das Signal schön durchsichtig und der Hall klingt langsam ab.
Weiter geht es mit dem Federhall.
Das Pedal erzeugt das typische “Boing” beim Anschlagen und auch dieser Effekt klingt ausgesprochen authentisch.
Es folgt die Hall-Platte.
Wie erwartet klingt dieser Effekt metallischer und im Vergleich zum Hall härter.
Es folgt ein Beispiel des Reverse-Reverbs.
Dem muss man, glaube ich, nichts hinzufügen. Hier wird das einkommende Signal in den Hall geführt und umgedreht.
Wie das Echo klingt, soll das nächste Beispiel verdeutlichen.
Für dich ausgesucht
Die Wiederholungen werden direkt und ohne hörbare Veränderung wiedergegeben.
Interessant wird es nun mit dem Tremolo, denn hier lassen sich mit dem Mode-Schalter drei unterschiedliche Anmutungen anwählen, die ich im Folgenden vorstellen möchte.
Zu hören ist, wie unterschiedlich die drei Modes arbeiten. In erster Linie verändert sich die Arbeitsweise des Tremolo-Effekts.
Auch die MOD-Position des Schalters bietet drei unterschiedliche Modes.
Dank der unterschiedlichen Modulationen kommt ein breiter, edel klingender Effekt zustande. In den beiden letzten Beispielen ist deutlich ein Flanger zu vernehmen.
Auch der Dyna-Effekt besitzt drei Modes, die ich in den folgenden drei Beispielen anspiele.
Im ersten Beispiel wird das Reverb nach Anschlagen der Saiten zügig eingefaded. Beispiel Nummer zwei liefert den bekannten Gated-Reverb-Effekt, und das dritte Beispiel zeigt gut den sogenannten “Ducking”-Effekt. Dabei wird das Reverb beim Anschlagen der Saiten in der Lautstärke zurückgenommen und im Ausklang wieder nach vorne gebracht. So werden die gespielten Töne freigestellt und gehen nicht in der Hallfahne unter.
Für das nächste Beispiel des Auto Inf. Modus habe ich den Time-Regler ganz aufgedreht und einen unendlichen Hall ermöglicht. Kurz vor Ende drehe ich das Poti wieder auf 12 Uhr.
Interessanterweise moduliert der Hall, was dem Sound eine gewisse Lebendigkeit verleiht. So bekommt der Klang ein gewisses Eigenleben, sehr schön!
Weiter geht es mit der Shim-Position des Effektwählers.
Dieser Effekt ist beliebt bei unseren Kollegen an den Tasten und wird häufig bei atmosphärischen Pad-Sounds verwendet. Aber auch in der Saitenfraktion wird er gerne für weite Ambient-Klänge eingesetzt. Die hinzuaddierten Oktaven schrauben sich angenehm nach dem Anschlagen der Saiten in die Klangwolke hinein und öffnen das Klangbild.
Der Poly-Effekt besitzt zwei Modes, die ich in den folgenden Audiobeispielen anspiele.
Eine tiefere und eine höhere Oktave werden dem Reverb hinzugefügt, was für einen recht mächtigen Sound sorgt. Ich muss jedoch zugeben, das ich zwischen den beiden Modes in der Standard-Werkseinstellung keinen großen Unterschied heraushören kann.
So weit die einzelnen Effekt-Typen und ihre Möglichkeiten.
Wie bereits erwähnt, ermöglicht das Pedal aber auch durch das Gedrückthalten des Fußschalters einen unendlich anhaltenden Effekt, den ich mit den letzten beiden Beispielen aufzeigen möchte. Im ersten Audiofile wähle ich den Trem-Effekt an und drücke den Fußschalter kurz nach dem Anschlagen der Saiten. Im zweiten Beispiel schalte ich auf Mod, halte ebenfalls den Schalter gedrückt, aber spiele darüber weiter. Gegen Ende beider Beispiele nehmen ich den Fuß wieder vom Schalter, und der Effekt klingt aus.
Ein tolles Feature, mit dem sich leicht über einen gespielten Akkord jammen lässt oder man einfach einen Padsound erzeugen kann.