Die Pitch Fork von Electro Harmonix in unserem aktuellen bonedo-Test beweist einmal mehr, dass auch Pitch-Shifter Effektpedale inzwischen für jedes Budget erschwinglich sind. Dieser Effekt, der in den Achtzigern in einigen berühmten Gitarrenaufnahmen auftauchte, war damals für uns “normale” Musiker kaum erschwinglich. Aber diese Zeiten haben sich glücklicherweise geändert. Pitch-Effekte sind inzwischen im Effektangebot vieler Hersteller zu recht günstigen Kursen zu finden.
Auch Electro Harmonix macht in jüngster Zeit mit einigen Pitch-Effekt-Experimenten von sich reden, wie beispielsweise den von mir kürzlich getesteten Orgelpedalen. Für den heutigen Test habe ich mir das ebenfalls noch sehr frische Pitch Fork Pedal genauer angeschaut.
Details
Optik/Aufbau
Wie gewohnt, legen die New Yorker Effekt-Tüftler dem eigentlichen Pedal neben einer kurzen Effektbeschreibung auch ein Netzteil bei. Electro Harmonix’ Pitch Gabel verfügt auf der Oberseite über ein stufenloses Blend-Poti, mit dem das Mischverhältnis zwischen Effekt und Gitarrensignal geregelt wird. Ein gerasterter Drehknopf (Shift) daneben bedient die Einstellung der möglichen Intervalle und ist mit dem darunter platzierten Kippschalter direkt verknüpft. Der mittig angeordnete Latch-Taster wiederum nimmt Einfluss auf das Verhalten des Fußschalters. Auf diese Einstellmöglichkeiten werde ich gleich noch genauer eingehen.
Bleiben die Anschlussmöglichkeiten: Auf der rechten Seite befindet sich der Eingang sowie ein Anschluss für ein externes Expressionpedal, links der Ausgang. Das Effektgerät lässt sich sowohl mit einem Netzteil als auch mit einem 9V-Block betreiben. Möchte man die Batterie wechseln, muss das Pedal allerdings aufgeschraubt werden. Vier Gummifüße sorgen für einen sicheren Stand.
Intervalleinstellungen
Mit dem eben schon erwähnten Shift-Drehknopf lassen sich zum Originalsignal elf Intervalle hinzufügen, wie ihr der Tabelle entnehmen könnt.
MODUS | D | m2 | M2 | M3 | P4 | P5 |
---|---|---|---|---|---|---|
Intervall | Detune | Kleine Sekunde | Große Sekunde | Große Terz | Reine Quarte | Reine Quinte |
MODUS | M6 | m7 | 1 | 2 | 3 | |
Intervall | Große Sexte | Kleine Septime | 1 Oktave | 2 Oktaven | 3 Oktaven |
Mit dem schon erwähnten Kippschalter nach oben werden die aus den Intervallen resultierenden Töne aufwärts und in der unteren Stellung abwärts zum Originalsignal addiert. Zusätzlich bietet der Dual Mode in der Mittelstellung dreistimmige Optionen. Eine Übersicht der Intervallmöglichkeiten im Dual Mode findet ihr in der folgenden Tabelle:
MODUS | D | m2 | M2 | M3 | P4 | P5 |
---|---|---|---|---|---|---|
Detune | Deep Detune | Große Sekunde aufwärts + große Sexte aufwärts | Große Terz aufwärts + große Quinte aufwärts | Reine Quarte aufwärts + reine Quinte abwärts | Reine Quinte aufwärts + 1 Oktave abwärts | |
MODUS | M6 | m7 | 1 | 2 | 3 | |
Große Sexte aufwärts + reine Quinte abwärts | Kleine Septime aufwärts + große Sexte aufwärts | 1 Oktave auf- und abwärts | 2 Oktaven aufwärts + 1 Oktave abwärts | 3 Oktaven aufwärts + 1 Oktave abwärts |
Latch Button/Expression Anschluss:
EHX hat sich mit dem Latch Button für zwei Modi entschieden, die darüber entscheiden, ob das Pedal nach der Betätigung des Fußschalters dauerhaft eingeschaltet bleibt oder nur so lange aktiv ist, bis der Druck wieder gelöst wird. Weiteren Einfluss auf das Signalverhalten beider Modi nimmt außerdem der Expression-Anschluss: Ist die Latch-Funktion eingeschaltet, gleitet man quasi mit dem Expression-Pedal in das vorgegebene Intervall hinein. Im “momentary” Modus wiederum ist ein automatisches Glissando aktiviert, dessen Tempo sich mit dem Expression Pedal beeinflussen lässt. In beiden Modi bietet das Effektgerät, wie wir gleich im Praxisteil sehen werden, einige kreative Möglichkeiten.