Electro Harmonix Super Switcher Test

Beim Electro Harmonix Super Switcher handelt es sich um einen Loop-Switcher für Effektpedale, der mit seiner Ausstattung dem Namenszusatz “Super” laut Papierform auf jeden Fall gerecht wird: Acht Loops, zwei davon in Stereo, interner Send/Return zur Verbindung mit der 4-Kabel-Methode, MIDI In/Out, Boost-Funktion, True Bypass (Relais) Switching, und das alles speicherbar auf 128 Presets.

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Knapp unter 400 Euro muss man für den Super Switcher hinlegen – kein Schnäppchen, aber angesichts der vielen Features in Ordnung. Vorausgesetzt natürlich, die Performance in puncto Klangstabilität und die Qualität der Bauteile sind so überzeugend, dass man ihn ohne Einschränkung im harten Bühneneinsatz nutzen kann. Das soll der folgende Test herausfinden.

Details

Der EHX Super Switcher kommt im soliden Metallgehäuse, hat alle Bedienelemente auf der Oberseite und die Anschlüsse an der Stirnseite geparkt. 16 Fußschalter sind in zwei Reihen angebracht, zu jedem Schalter gibt es eine Status-LED, dazu in der oberen Hälfte auf der rechten Seite ein 3-Ziffern-Display, das die Nummer der angewählten Speicherbank anzeigt. Rechts neben dem Display ein Value-Regler (mit Schaltfunktion), mit dem diverse Einstellungen über das Display getätigt werden können. Auf der linken Seite des Displays befindet sich der Boost-Regler, der den Pegel der Boost-Funktion bestimmt. Die befindet sich im Signalweg am Ende der Kette nach Loop 8, ist in Stereo und kann als Lead-Boost oder zur Lautstärkeanpassung von unterschiedlichen Gitarren genutzt werden. Unity Gain erhält man, wenn der Regler komplett zurückgenommen wird, bei Rechtsanschlag gibt es einen Boost von +20 dB. Links in der oberen Reihe sind die beleuchteten Mini-Taster für die einzelnen Loops in einer Reihe angeordnet. Mit ihnen werden die Loops aktiviert, was von einer LED quittiert wird. Außerdem warten zwei Taster für MIDI-Program-Change (PC) und Control-Change (CC) angebracht.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit dem Super Switcher präsentiert EHX einen programmierbaren Pedal Looper/Switcher für Effektpedale.

Anschlüsse

Die 6,3 mm Klinkenanschlüsse an der Stirnseite sind ebenfalls in zwei Reihen angeordnet, wobei es links mit der Netzteilbuchse losgeht. Hier kann entweder der mitgelieferte Adapter benutzt werden oder ein Standard 9V-Netzteil, das laut Hersteller mindestens 150 mA Strom liefern sollte. Kein zusätzliches Netzteil im Board benötigen zu müssen ist auf jeden Fall vorteilhaft, und 150 mA sind auch nicht die Welt. Beim Test mit einem 1Spot mA Meter wurden sogar nur 95 mA Stromaufnahme gemessen. Weiter geht es mit den beiden MIDI-Anschlüssen, Input und Tuner Out. An dieser Buchse kann ein Stimmgerät angeschlossen werden, das Gitarrensignal wird direkt dorthin geroutet, wenn der Tuner-Schalter gedrückt wird. Das restliche Signal wird dann stummgeschaltet. Als nächstes folgen die Send- und Return-Anschlüsse für Loop 1 bis Loop 5, dann Send/Return für den Insert-Effektloop, der permanent aktiv ist. Hier kann bei Bedarf die 4-Kabel-Methode angewandt werden, wenn man die Effekte von Loop 1 bis 5 vor die Amp-Vorstufe schalten und die restlichen drei Loops dann im Einschleifweg des Amps positionieren möchte. Bei vielen Loop-Switchern muss man für diese Aktion einen Loop opfern, das ist hier nicht der Fall. Weiter geht es mit den Loops 6 bis 8, wobei Loop 7 zwei Return-Anschlüsse hat und Loop 8 mit zwei Send- und zwei Return-Buchsen bestückt ist. Die Loops 7 und 8 können also komplett in Stereo genutzt werden. Möchte man sie in Mono nutzen, sollten nur die L-Anschlüsse verbunden werden. Danach folgen die beiden Ausgänge. Rechts wartet zusätzlich noch ein Tap-Anschluss für Effektpedale, deren Tap-Tempo-Funktion von außen bedient werden kann. Mit dem Tap-Fußtaster auf der Oberseite kann das Tempo dann bequem vom Super Switcher aus gesteuert werden. Über die beiden CTL-Anschlüsse werden Amp-Kanäle gewechselt oder andere Schaltbefehle an Effektpedale ausgegeben. Dazu stehen auf dem Bedienfeld die beiden Fußschalter CTL1 und CTL2 bereit. Diese Funktionen lassen sich natürlich auch in einem Preset speichern.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit achtundzwanzig Klinkenbuchsen ist das Anschlussfeld fast komplett belegt.

Bedienung

Beim EHX Super Switcher gibt es drei verschiedene Betriebsmodi: Der Preset Mode, bei dem man Loop-Kombinationen und diverse andere Funktionen (Boost, CTL1, CTL2) speichern kann, um den lästigen Pedal-Stepptanz zu vermeiden. Dafür stehen 128 Speicherplätze zur Verfügung, aufgeteilt in 16 Bänke mit je 8 Speicherplätzen, die mit den Fußschaltern 1-8 aufgerufen werden. Die Bänke werden mit den Bank-Up/Bank-Down-Schaltern gewechselt und die Nummern im Display dargestellt. Hat man in einem Preset eine Veränderung vorgenommen, wird diese automatisch gespeichert. Wer doch gerne mal spontan ein Pedal aktivieren möchte, kann den Instant Access Mode anwählen, von dem es zwei Varianten gibt. Der Preset-Fußschalter wird gedrückt, die rote LED erlischt und im Display wird “IA” (Instant Access) angezeigt. Jetzt aktiviert man mit den Fußschaltern 1-8 die einzelnen Loops. Drückt man den Preset-Fußschalter erneut, wird der Instant Access Mode 2 aufgerufen. Das ist so etwas wie ein Speicherplatz für spontan eingestellte Effektkombinationen. Während beim normalen Instant Access Mode die letzte Einstellung der Effektkombinationen nicht gesichert wird, speichert der Super Switcher die Einstellungen des Instant Access Mode 2. Über MIDI können auch MIDI-fähige Effektgeräte umgeschaltet werden, und mit diesen Möglichkeiten ist man für alle Einsatzbereiche gewappnet und kann ein komplexes Pedal-Setup mit einem Schaltbefehl wechseln.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld ist mit 16 Fußschaltern inklusive Status-LEDs ausgestattet.
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