Praxis
Metal Muff
Der Metal Muff erzeugt eine amtlich Metal-Säge und zeigt sich schon in der Grundstellung recht höhenbetont, was aber sehr positiv für die Durchsetzungskraft ist. Der Höhenregler verfügt über einen ziemlich großen Wirkungsgrad, sodass man durchaus auch mit komplett abgedrehten Höhen einen trockenen Wüstensound zaubern kann, genau so, wie sich auf der anderen Seite sehr giftige Riffs mit viel Treble abfeuern lassen. Vom Gain-Faktor her gibt es natürlich die volle Breitseite – wer einen dynamischen Verzerrer sucht, ist hier fehl am Platz, denn unser Testkandidat ist eher für harte Sounds mit viel Sustain zuständig. Selbst bei geringen Gain-Einstellungen erhält man ein stattliches Rockbrett, das übrigens sehr gut dazu geeignet ist, Gitarren mit Single Coils etwas Feuer unter dem Hintern zu machen. Das Noise Gate im Metal Muff ist eine sinvolle Ergänzung, es lässt sich optimal auf die benutzte Gitarre und den Spieler einstellen. Vor allem klingt es bei geringen Threshold-Werten noch natürlich aus, nimmt aber den Dreck akkurat aus den Spielpausen. Der Mid Scoop geht ebenfalls verschärft zur Sache, schon bei der Lo-Einstellung werden die Mitten recht annehmbar herausgefiltert. Bei den Scoop-Sounds leidet etwas die Durchsetzungskraft, hier sollte man unter Umständen am Pegel nachregeln. Bei den folgenden Beispielen ist nur der Metal Muff im Einsatz.
Der Metal Muff in Mittelstellung, alle Regler auf 12 Uhr.
Gitarre | Treble | Bass | Volume | Gain | Mid Scoop |
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Les Paul | 12 | 12 | 12 | 12 | Off |
Der Metal Muff mit viel Gain und den drei Mid Scoop-Einstellungen Off, Lo und Hi.
Gitarre | Treble | Bass | Volume | Gain | Mid Scoop |
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Les Paul | 13 | 14 | 11 | 16 | Off-Lo-Hi |
Neo Clone
Analoge Chorus-Sounds mit einem sehr warmen Klang generiert diese Pedalabteilung. Die Regelmöglichkeiten sind nicht unbedingt überragend, ich hätte mir statt des Depth-Tasters ein Depth-Poti gewünscht, aber dafür ist das Gerät umso einfacher einzustellen. Der Effekt erzeugt einen breiten Chorus, der manchmal etwas out-of-phase klingt. Im nächsten Beispiel hört ihr den Klangunterschied zwischen den beiden Depth-Modi, einmal Lo und dann Hi mit mehr Effekttiefe.
Gitarre | Rate | Depth |
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Strat | 11 | Lo-Hi |
Mit maximaler Rate und gedrücktem Depth-Schalter (Hi Mode) kommt man einem Rotary-Sound nahe.
Gitarre | Rate | Depth |
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Strat | 17 | Hi |
Memory Toy
Auch hier sind Analogsounds angesagt, und die können sich hören lassen. Delay Gourmets, die auf klare und saubere Echos stehen, werden nicht so beeindruckt sein, denn der Memory Toy ist eher für die schmutzige Seite zuständig, passend zum Gesamtkonzept. Die Delays sind leicht angezerrt und eiern auch ein wenig. Daher ist der Sound mit höherem Effektanteil zwar immer etwas verschwommener, aber für gewisse Einsatzbereiche auch genau richtig. Man kann hier lange Delay-Feedbacks erstellen oder auch kurze Slapback Sounds, die Verzögerungszeit von 30 – 550 ms ist absolut ausreichend. Schön wäre natürlich ein Tap-Schalter, aber wenn man nun den komplett analogen Weg geht, dann muss es auch ohne klappen. Hier sind zwei Beispiele.
Der Memory Toy mit langem Feedback.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Delay | Feedback | Blend | Gain |
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Strat | 15 | 16 | 9 | 10 |
Der Memory Toy mit starkem Effektanteil.
Gitarre | Delay | Feedback | Blend | Gain |
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Strat | 14 | 11 | 12 | 9 |
Kombinationen
Bei den Kombinationen muss man etwas sparsamer mit den Effektanteilen und dem Gain umgehen, denn bei zu hoher Verzerrung und reichhaltigem Chorus kann der Sound schnell sehr breiig werden. Für extreme Einsätze ist das in Ordnung, aber bei den Brot-und-Butter-Sounds sollte man vorsichtiger dosieren. Hier sind zwei Beispiele von Effektkombinationen:
ZZ Top Style Blues-Rock mit Metal Muff und ganz kurz eingestelltem Delay.
Gitarre | Treble | Bass | Vol | Gain | Mid Scoop | Delay | Feedb | Blend | Gain |
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Les Paul | 7 | 13 | 14 | 9 | Off | 9 | 8 | 8 | 9 |
Alle drei Effekte hintereinander im Stile eines viel zu früh gestorbenen Sängers und Gitarristen.
Gitarre | Treble | Bass | Vol | Gain | Mid Scoop | Delay | Feedb | Blend | Gain |
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Les Paul | 10 | 13 | 14 | 11 | Lo | 8 | Lo | 13 | 11 |
Rocke sagt:
#1 - 06.02.2013 um 20:17 Uhr
Vielen Dank für den ausführlichen Test.
Grüße
Musiker Board
Rocke