Fazit
Electro-Voice hat sich offensichtlich Zeit bei der Entwicklung der EVOLVE-Serie gelassen und das sieht und hört man. Mit weniger Eifer, Präzision und Liebe hätten sie sicher schon vor 4-5 Jahren auf dem Markt der Säulen-PAs mitmischen können, doch dann wäre sicher nicht so gelungene Produkte wie die EVOLVE 50 (zum Test) und nun die EVOLVE 30M mit integriertem „Vollwert-Mixer“ und noch mehr Portabilität dabei herausgekommen. Wer die einzelnen Teile dieses Systems aus der Kartonage packt, erfreut sich schon beim Anfassen, Auspacken und Aufbauen an der wirklich tollen, soliden und wertigen Verarbeitung, die dann auch auf Fotos und im Einsatz jedem einen souveränen Eindruck zu vermitteln weiß.
Für wirklich nicht viel Geld bekommt man eine moderne Säulen-PA mit moderner Bluetooth-Anbindung und einsteiger-/profitauglicher App-Steuerung, die sich nicht hinter wertigen Mitbewerberprodukten, beispielsweise von BOSE, verstecken muss. Es haben wohl bereits Leute das Lager gewechselt, hört man.
Wo andere Billigsysteme immer noch Badewannen-EQs als Grundeinstellung im Frequenzgang haben, bleibt der alte Hase Electro-Voice, schließlich ein mehrfach historisch verdienter Lautsprecher- und Mikrofonpionier, der mit der EVOLVE 30M seinen mittenaufgelösten, präsenten, druckvollen Sound treu, der unverfälschten Livesound lieber gehörrichtig abbildet.
Sicher, ein Anfänger denkt vielleicht im Vergleich, dass die Klein-PA eines anderen Herstellers aufgrund einer Mittensenke „wärmer“ und weicher und weniger anfällig für Raumakustik klingt, aber das wird dem Profi, der für das Indoor-Bandspektakel auch ein paar Meter Molton mit einkalkuliert hat, sicher nicht beeindrucken. Schließlich weiß er doch, dass die EVOLVE in richtig „getreateten“ Räumen gegen jede Badewanne gewinnen wird und im reflexionsarmen Freifeld sogar Begeisterungsstürme auszulösen vermag.
Und bis auf die im Handbuch fehlende Übersicht zu den im DSP-Modul unter FX1 und FX2 einsortierten 23 Effekt-Presets fällt mir ganz ehrlich kein negativer Kritikpunkt ein. Daher folgt hier eine absolute Kaufempfehlung.
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- exzellente Verarbeitung und Sound
- portabel und in Sekunden aufgebaut
- Bluetooth-Pairing von bis zu sechs Systemen
- 8-Kanal-Mixer mit DSP-Effekten und Hi-Z-Input
- App-Support für Android & iOS
- keine Preset-Informationen (Chorus, Hall, Delay, Flanger) im Handbuch
Klaus E. Kaupp sagt:
#1 - 15.05.2022 um 15:29 Uhr
Zum Contra Punkt im Fazit: die mangelnde Info in Bezug auf die Effekte ist für mich insofern nicht nachvollziehbar, da in der App die Einstellungen sich ziemlich schnell von selbst erklären. Sehr schön, man kann nach dem Soundcheck das Phone/iPad getrost zur Seite legen, wer möchte kann auf Knopfdruck die Einstellungen abspeichern, so dass sie nach einem Stromausfall gleich wieder präsent sind.
Martin sagt:
#2 - 15.06.2022 um 12:19 Uhr
Danke für den Testbericht. Ich hätte dazu ein paar Fragen in die Runde: Hängt ihr, wie im Fazit beschrieben, Molton bei kleinen IndoorGigs auf? Ernsthaft, da wird man doch eher die Mitten wegdrehen... Wieso kriegt RCF mit der Evox J8 auch eine horizontale Abstrahlung von 120° hin und EV braucht dazu einen Kunsttoffleiste vor den Hochtönern? Hat jemand die Evolve 30M schon mit der neuen Bose L18 pro verglichen, die soll anscheinend "hochwertiger" sein... :-). Freu mich auf eure Meinungen!
Bob Humid sagt:
#2.1 - 11.11.2023 um 15:00 Uhr
Hi Martin! Ich hab jetzt erst, leider Jahre nach dem Test, diese Message hier entdeckt. Also eine Entzerrung der mitten ändert ja nicht viel an den Reflexionen einer Akustik. Der Molton (Ideal an zwei auf Eck angrenzende Wände mit etwas Abstand und vorhangmäßig "gewellt" aufgehangen, erledigt die Nachhalllaufzeiten und machtden Raum weniger plärrig und aggressiv. Gerade dann entfaltet sich die an die Fletcher-Munson-Kurve (Kurven gleicher Lautheit)-angepasste Mittenpräsenz der ElectroVoices. Kurz: Wir haben die höchste neurologische Hörsensibilität im Bereich von 1 bis 5,5 KHz. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke Englischer Artikel ist mal wieder ausführlicher: https://en.wikipedia.org/wiki/Equal-loudness_contour
Antwort auf #2 von Martin
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMartin sagt:
#2.1.1 - 06.12.2023 um 18:45 Uhr
Danke für die Antwort! Ich Spiel ja viel als Einzelkämpfer in Pubs, da kann ich leider nicht mit Molton, wie vielleicht bei Galas arbeiten. Gewohnt bezüglich dem Aufbau und Feedback bin ich die Bose-Systeme seitlich oder hinter mir. Jetzt bin ich zu EV gewechselt, was doch eine große Umstellung ist. Interessant wäre für mich auch ein Artikel über die Positionierung oder der Vergleich von PA-Systemen in verschiedenen Räumen. Vielleicht könntet ihr da ja mal eine Beitrag machen, nur so als Inspiration. :-) Stichwort: Bose/RCF/EV Vergleich in verschiedenen Räumen. Danke auf alle Fälle mal für die Tipps und Anregungen!
Antwort auf #2.1 von Bob Humid
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRiedo sagt:
#3 - 07.04.2023 um 13:57 Uhr
Was muss ich am meisten beachten wegen der Phantomspeisung, damit nichts kaputt geht?? Danke
Bob Humid sagt:
#3.1 - 11.11.2023 um 15:02 Uhr
Mikrofone immer bei heruntergepegelten Inputgain rein stecken, dann hoch erst hochdrehen!
Antwort auf #3 von Riedo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenNoerchen sagt:
#4 - 02.05.2024 um 11:50 Uhr
Hallöchen, Wie kann ich schnell die Lautstärke verändern/erhöhen (Evolve 8 Box via Bluetooth mit iPhone verbunden, Pegel Steuerung am Handy bereits ausgereizt/am Maximum?) Mastervolumenknopf nur randrücken und lauter drehen? Oder muss man sich dann noch lange durchs Menü klicken um einfach nur das Mastervolumen zu erhöhen, was leider unpraktisch ist während der Nutzung Sportkurse/Outdoor… Oder ist über die App Mastervolumen einspeichern möglich?