Das Electrosmith Daisy-System wurde bereits auf der NAMM gezeigt; jetzt hat die Open-Source-Entwicklungsplattform Kickstarter erreicht. Daisy ist ein ARM-Cortex-basiertes Board, das du mit etwas Programmierung zu einem ganz individuellen Synthesizer, Modul oder Effektpedal machen kannst. Klingt spannend? Ist es auch!
Electrosmith Daisy
Daisy ist eine Open-Source-Plattform zur Entwicklung von Synthesizern, Effektgeräten und mehr. Sie basiert auf einer kleinen Platine mit einem Microcontroller, der für verschiedenste Aufgaben programmiert werden kann, und diversen Anschlusspins. Für alle, die nicht ihre eigenen Gehäuse und Bedienfelder entwickeln möchten, bietet der Entwickler drei Standardgehäuse an: Desktop-Synth, Eurorack-Modul und Effektpedal. Damit wird Daisy zu einem vollständigen Entwicklungssystem für diverse individuelle Kreationen. Die Grundidee ist nicht neu, eine ähnliche Plattform ist zum Beispiel dadamachines Doppler. Aber gerade durch die fertigen Gehäuse hat Daisy das Potenzial, für Einsteiger deutlich schneller zum Ziel zu führen, als wenn man das alles selbst entwickeln und bauen muss.
Die kleine Platine ist mit einem ARM Cortex-M7 Prozessor bestückt und verfügt über einen USB-Anschluss sowie eine Reihe von Pins, die als Audio-Ein- und Ausgänge, MIDI In/Out, Sensoren und mehr arbeiten können. Mit etwas Programmierung lässt sich Daisy in so ziemlich jedes elektronische Musikgerät verwandeln, das man sich vorstellen kann: Synthesizer, Eurorack-Modul oder Effektgerät. Die Programmierung kann unter anderem in Arduino, Pure Data, Max/MSP und C++ erfolgen und soll laut den Entwicklern nicht kompliziert sein.
Technisch verarbeitet Daisy 24-bit-Audiosignale in Stereo mit bis zu 192 kHz. Intern werden die Signale mit 32-bit Floating Point verarbeitet. Dem ARM Cortex-M7 stehen 64 MB SDRAM zur Verfügung. Neben dem USB-Anschluss gibt es 32 Anschlusspins, die Funktionen, Protokollen sowie Ein- und Ausgängen zugewiesen werden können.
Das Board kann alleine betrieben werden (bzw. in einem individuell gestalteten Gehäuse), oder in eines der angebotenen Standardgehäuse eingesetzt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Gehäuse Petal (Effektpedal), Patch (Eurorack-Modul) und Field (Desktop-Synth) im Angebot. Außerdem gibt es Daisy Pod, eine Platine mit MIDI und Audio I/O, Kopfhöreranschluss sowie einigen Reglern und Knöpfen.
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Gehäuse
- Daisy Petal verwandelt Daisy in ein Effektpedal. Es bietet vier Fußtaster, sechs Potis, einen Drehencoder, drei Kippschalter und einen SD-Kartenslot. Anschlussseitig verfügt Daisy Petal über Stereo-Ein- und Ausgänge, einen Anschluss für ein Expressionpedal und USB.
- Daisy Patch macht Daisy zu einem Eurorack-Modul. Es bietet je vier Audio-Ein- und Ausgänge mit Modular Level, vier CV- und zwei Gate-Eingänge, zwei CV- und einen Gate-Ausgang sowie MIDI I/O. Außerdem verfügt Patch über USB, SD-Kartenslot, einen Kippschalter, vier Potis und zwei Buttons.
- Mit Daisy Field lassen sich Desktop-Synthesizer erschaffen. Das Gehäuse bietet Stereo-Ein- und Ausgänge, einen Kopfhöreranschluss sowie ein CV-Patchfeld und MIDI I/O. Neben acht Drehpotis und zwei Druckknöpfen verfügt Field über eine Minitastatur aus 13 Buttons. Auch hier ist ein SD-Kartenslot verbaut.
Preise und Verfügbarkeit
Das eigentliche Daisy-Board ist mit 29 US-Dollar sagenhaft günstig. Die verschiedenen Gehäuse kosten um Einiges mehr, dürften aber für viele den Anreiz, selbst etwas zu entwickeln, deutlich steigern und den Einstieg erleichtern. Das Basis-Board ist bei den Versionen Pod, Petal, Patch und Field im Preis inbegriffen. Erhältlich sind die Komponenten über Kickstarter:
- Pod: 79 US-Dollar
- Petal: 299 US-Dollar
- Patch: 329 US-Dollar
- Field: 399 US-Dollar
Die Kickstarter-Kampagne ist inzwischen angelaufen und die Entwickler stellen eine Auslieferung ab April 2020 in Aussicht.
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