Der Elite Acoustics D6-8 Akustik-Combo vervollständigt die Linie des kalifornischen Herstellers, der 2017 mit den beiden akkubetriebenen Akustikverstärkern A1-4 und A4-8 aufhorchen ließ. Die beiden Einheiten hinterließen im bonedo-Test einen hervorragenden Eindruck, und auch der aktuelle Akustikcombo schlägt technisch in die gleich Kerbe.
Auch er macht mobil und braucht sich zumindest laut Papierform in Bezug auf Anpassungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft nicht vor den vorgenannten Produkten zu verstecken. Im Gegenteil: Der neue D6 hat sogar eine digitale Mischeinheit an Bord und ist so nicht nur als Übungsverstärker, im Singer-Songwriter-Modus oder bei der Straßenmusik im Einsatz, sondern soll durchaus auch mit einer drei- bis vierköpfigen Band auf einer Bühne stehen und einen kleinen Saal beschallen können.
Details
Chassis
Nicht nur auf den ersten Blick macht der D6 einen stabilen und wertigen Eindruck. Der Akustikcombo mit den Abmessungen 26,0 x 27,7 x 41,6 cm (B x T x H) gleicht einem aufrecht stehenden Quader. Das Gehäuse aus robustem MDF (Holzfaserplatte) ist mit schwarzem, strukturiertem Vinyl bezogen. In ihm ruht ein eingeschobener Metallkasten, der die Elektronik beherbergt. An der Vorderseite halten sich ein 8″ Woofer und ein 1″ Seidenkalotten-Hochtöner hinter einem weißen Lochblech versteckt. Die Speaker entfalten ihre Wirkung im Frequenzbereich zwischen 40 und 22.000 Hz und werden von einer leistungsfähigen Class D Bi-Endstufe mit einer Ausgangsleistung von 40 Watt angeschoben. Die schutzbedürftigen Lautsprecher sind hinter dem stabilen Frontblech sicher, das sich allerdings nicht entfernen lässt. Für Wartungsarbeiten muss eine an der Ober- und Rückseite mit zahlreichen Schrauben befestigte winkelförmige Abdeckplatte entfernt werden.
Die empfindlichen Gehäuseecken sind ungeschützt, weshalb man frühzeitig über weitere Schutzvorkehrungen nachdenken sollte. Ein passendes gepolstertes Cover von EAE könnte z.B. unserem Testkandidaten ein langes Leben bescheren, wenn man nicht mit dem mitgelieferten Pappkarton auf Tour gehen möchte.
Die vier Gleiter aus Kunststoff an der Unterseite garantieren dem Combo jedenfalls einen wackelfreien und rutschfesten Auftritt, und ein an der Unterseite integrierter 35 mm-Flansch bietet optional die Möglichkeit, ihn in Ohrhöhe auf einem Stativ zu befestigen.
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Mobilität
Mit einem Griff aus Metall an der Oberseite kann der D6 auch im Alleingang transportiert werden. Bei einem Gesamtgewicht von 12,7 kg ist man mit einem Rollbrett im Gepäck auf der sicheren Seite – im Vergleich zu einem Röhrencombo in ähnlicher Größenordnung bleibt man hier aber immer noch auf der leichten Seite.
Der implantierte aufladbare 5000 mA Akku verspricht beinahe uneingeschränkte Mobilität. Akkubetriebene Aktivboxen in dieser Größenordnung machen sich bislang auf dem Markt eigentlich sehr rar. Voll aufgetankt kann der D6 dann laut Hersteller bis zu acht Stunden auch an der frischen Luft aufspielen. An der Rückseite zeigt eine Ladeanzeige mit drei grünen, einer roten und einer blauen LED den Status des Akkus an. Wenn die rote LED “low” meldet, sollte allmählich das letzte Stück angekündigt werden. Mit dem roten Batterieschalter an der Rückseite kann der D6 dann auch in den Lademodus versetzt werden, das mitgelieferte Netzteil dient nämlich gleichzeitig als Ladegerät. Der Akku kann aber auch über ein Ladekabel (im Lieferumfang eingeschlossen) am 12V-Anschluss eines Autos aufgeladen werden. Jedenfalls meldet sich die blaue LED (Charge), wenn der D6 sich im Lademodus befindet. Ein eingebauter Überladungsschutz soll eine längere Lebensdauer der Batterie ermöglichen.
Das Konzept im Überblick
Das Konzept ist durchdacht, auch wenn zahlreiche Regler, Schalter, Taster, Ein- und Ausgänge zunächst einmal Fragen aufwerfen. Auch deshalb möchte ich erst einmal mit einer oberflächlichen Betrachtung beginnen.
Bedienelemente wurden an der Ober- und Rückseite platziert. An der Rückseite hält sich eine analoge Mischeinheit versteckt, die aus vier Monokanälen, einem Stereo- und einem zusätzlichen AUX-Kanal besteht. Die Kanalzüge werden durch schwarz eingezeichnete Felder optisch abgesetzt. Die entsprechenden Potis, Schalter und Eingänge sind in jedem Kanal untereinander angeordnet und leserlich beschriftet, sodass auch bei lichtschwachen Bühnenverhältnissen der Durchblick nicht verloren gehen sollte. An die Eingänge lassen sich wahlweise vier Mikrofone oder Instrumente (Monokanäle CH 1 – 4) und zusätzlich (Stereokanal CH 5/6) ein Stereo- oder Mono-Instrument (Keyboard) anschließen. Optional ist dort auch der Anschluss eines externen Stereo-Effektgerätes unter Einbeziehung der beiden Aux-Sends möglich.
An der Rückseite findet man außerdem neben der MIDI-Schnittstelle (I/O) auch zwei XLR-Outputs für Aktivboxen oder Saalmischer, einen Monitorausgang (Monitor Right Output) und ein Phantom-Power-Taster.
Auf der Oberseite sind Potis und Taster für die Master- bzw. Monitorsektion montiert, auch eine Clip-Anzeige für das Summensignal, ein zweiter Aux-Eingang im Miniklinkenformat, ein Mono/Stereo-Schalter, ein 1,5″ LC-Farbdisplay und die Bedienelemente für die integrierte Bluetooth-Funktion. Unter der Display-Oberfläche hält sich eine komplette digitale Mischeinheit versteckt, über die Kanäle, Aux und die internen Effekte verwaltet werden. Mit sechs Tastern und fünf unbeschrifteten Reglern, die sich rund um das Display gruppieren, können Einstellungen individuell für jeden Kanal programmiert, abgespeichert, und wieder aufgerufen werden. Und überhaupt: Die digitale Mischeinheit ist für so manche positive Überraschung gut.
Die analoge Mischeinheit an der Rückseite
Sämtliche Eingänge und Gain-Controller dienen primär dazu, Instrumente, Mikrofone und externe Geräte mit dem richtigen Pegel in den digitalen Mix einzuspeisen. Der eigentliche Ton wird mit den analogen Bedienelementen an der Rückseite nämlich noch nicht produziert, dafür ist letztlich die digitale Mischeinheit verantwortlich. Dort hält sich im Main-Menü auch der überlebenswichtige EQ versteckt, den man an der Rückseite vergeblich sucht. Aber dazu unten mehr.
Die Kanäle 1 und 2 sind mit jeweils drei Eingängen identisch ausgelegt. Beide Kanalzüge bieten mit Instrument und Line-In zwei Klinkeneingänge und darüber hinaus einen symmetrischen XLR-Anschluss (Mic) für Mikrofone. Der Taster “+48 V” versorgt Kondensatormikrofone dabei mit Phantomspeisung und eine gelbe LED an der Oberseite zeigt an, ob sie an- oder ausgeschaltet ist.
Die drei Eingänge mit unterschiedlicher Eingangsempfindlichkeit können natürlich nicht gleichzeitig aktiv sein. Zunächst wird per Schalter der entsprechende Eingang (Mic/Line oder Instrument) freigeschaltet, wobei der PAD-Taster bei Bedarf sehr hohe Pegel schon vor dem Gain-Regler um einen bestimmten Betrag reduziert.
Anschließend ist das Gain-Poti an der Reihe, das für jedes angeschlossene Instrument oder Mikrofon den Eingangspegel auf das richtige Maß einstellt. Eine Rückmeldung erhält man im Übrigen, wenn man im Menü “System” die Input-Level-Seite aufruft. Dort findet man die entsprechenden Level-Anzeigen in der Übersicht. Schon beim Soundcheck sollte man darauf bedacht sein, Übersteuerungen vermeiden.
Mit einem Druck auf den Mute-Taster kann der entsprechende Kanal auch vom Fleck weg an- oder ausgeschaltet werden. Bei aktiver Stummschaltung meldet sich eine rote LED direkt daneben. Für einen schnelleren Zugriff wären die Mute-Taster meiner Meinung nach an der Oberseite besser aufgehoben, optimal wäre auch die Option, sie per Fuß bedienen zu können. Dem Musiker mit mehreren Gitarren und Stimme könnte so das Leben auf der Bühne zum Beispiel beim Wechsel des Instrumentes erheblich erleichtert werden.
Kanal 3 und 4 (identisch ausgelegt) bieten optional einen Klinkeneingang (6,3 mm) für Line-Signale und einen XLR-Eingang für Mikrofone (Line/Mic-Modus). Ein Klinkeneingang für unsymmetrische Instrumentensignale wurde hier nicht implementiert. Da die Kanäle hier nur im Line/Mic-Modus arbeiten, wird auch der Umschalter von Line/Mic auf Instrument nicht benötigt. Ansonsten punkten die Kanäle 3 und 4 mit dem gleichen Leistungsumfang.
Der Stereokanal 5/6 wurde primär für den Anschluss eines Stereo-Gerätes (z.B. Keyboard) konzipiert. Hier reichen zwei Klinkeneingänge und ein Level-Regler zum Einstellen aus. Im Stereomodus werden die beiden Klinkenkabel untereinander (vertikal) gesteckt. Grundsätzlich kann am oberen linken Klinkeneingang auch ein Mono-Instrument, z.B. eine Gitarre andocken. Mit dem Level-Regler wird das Signal in den Mix eingepasst.
Zum Anschluss eines externen Effektgerätes (Effektpedal, Looper, Audiospieler für Playback etc.) werden die beiden Ausgänge Send Aux 1 und Send Aux 2 in den Effektweg mit einbezogen. Die Eingänge 5/6 fungieren dann als Aux-Return. Über Aux Send 1 und den linken Monoeingang (CH 5/6) kann komfortabel ein externes Effektgerät im Monobetrieb angeschlossen werden. Nimmt man außerdem Aux Send 2 in Betrieb, kann auch ein externes Stereo-Effektgerät eingebunden werden. Das Ausgangssignal wird über das Poti Aux-Send geregelt und das Eingangssignal wird mit Level ausgesteuert. Grundsätzlich erfolgt die Ausgabe des Signals im Stand-Alone-Betrieb nur in Mono. Der D6 kann aber auch stereo, wenn zusätzlich eine oder zwei Aktivboxen angeschlossen werden. Einen Mono/Stereo-Umschalter findet man an der Oberseite in der Mastersektion. Dazu unten mehr.
Oberseite – das Display
Mit dem programmierbaren Digitalmixer zeigt sich der D6 von seiner besten Seite. Diese Einheit bietet zahlreiche Möglichkeiten, den Sound zu optimieren.
Der digitale halbparametrische EQ
Selbstverständlich kann auch der Sound für jedes angeschlossene Instrument separat eingestellt werden. Die entsprechenden Seiten mit den Settings werden für jeden Kanal mit fünf Encodern, die sich um das Display gruppieren, aufgerufen. Die ersten vier Encoder sind für die Settings in den Kanälen 1 – 4 zuständig, der fünfte (rechts oben) sieht sich für die Settings im Stereokanal 5/6 in der Pflicht. Das Einwählen und Umschalten zwischen den drei Seiten erfolgt per Knopfdruck.
Die Settings der virtuellen Controller werden durch Drehung mit dem Encoder verändert. Auf der ersten Ebene meldet sich der halbparametrische EQ mit einem Low Cut Filter, einem 3-Band EQ (Low, Mid, High) und einem Regler für die Mid-Frequenz. Ein weiter Knopfdruck führt zur Seite “Insert”. Dort kann der Notch-Filter mit dem Parameter Frequency in Stellung gebracht werden. Außerdem warten dort noch ein Noise-Gate und ein Kompressor mit dem Parameter-Gain auf Programmierung.
Die Menü-Taster
Die Taster Main, Aux, System, Chorus, Delay und Reverb öffnen die entsprechenden Menüs. Die Settings werden mit den besagten analogen Encodern durch Drehung programmiert. Ein Knopfdruck sollte hier versehentlich nicht erfolgen, da sonst der EQ öffnet. Wir tauchen einmal nacheinander in die sechs Menüs ein:
Wir eröffnen den Reigen mit dem Main-Menü. Auf zwei Ebenen (Umschalten durch nochmaliges Drücken) werden übersichtlich alle virtuellen Controller mit den vorprogrammierten Settings für (1) Main Mix und (2) Main Pan angezeigt. Mit den Encodern können (1) Lautstärkeverhältnis und (2) Stereobild der angeschlossenen Instrumente und Mikrofone aufeinander abgestimmt werden.
Ein Stereobild kann, wie schon erwähnt, natürlich nur mit einem oder zwei zusätzlich angeschlossenen Lautsprechern erzeugt werden. Im Stand-Alone-Betrieb bleibt der Panorama-Regler deshalb wirkungslos. Die virtuellen Controller im Main-Mix sind die eigentlichen Lautstärkeregler. Ein Auge sollte man beim Pegeln immer auf die analoge Clipanzeige in der Mastersektion werfen.
Das Menü zeigt auf zwei Ebenen im Überblick alle Settings für (1) Aux Mix und (2) Aux Pan. Mit fünf virtuellen Controllern werden (1) Effektanteil und (2) Stereobild des angeschlossenen Effektgeräts programmiert. Es ist vielleicht überflüssig darauf hinzuweisen, aber dazu sollten sowohl ein externes Effektgerät als auch eine zweite Aktivbox angeschlossen sein.
Das System-Menü besteht aus drei Übersichtsseiten. Zunächst wird die Input-Levels-Seite angezeigt. Mit dieser Seite sollte man zuerst Bekanntschaft machen. Dort findet man nebeneinander sechs digitale Levelmeter, die, wie schon erwähnt, das Eingangssignal checken, und zwar separat für jeden Kanal.
Auf der zweiten Seite “Routing” kann man sich entscheiden, ob der Mix mit oder ohne Effekt an den Saalmixer oder die PA weitergeleitet werden soll. Es besteht außerdem die Möglichkeit, das Signal vor dem Monitor/Master-Regler abzugreifen, um den Monitor z. B. ganz abzuschalten. Dazu unten mehr. Auf der dritten Ebene finden wir eine durchnummerierte Liste mit speicherbaren Mixer-Szenen. Der D6 speichert nämlich bis zu zehn Parametereinstellungen und kann jede Mixer-Szene per Recall wieder einlesen.
Das Menü Chorus zeigt auf zwei Ebenen (1) Effektanteil und (2) Effektstärke. Auf der ersten Seite werden die Settings aller Kanäle mit virtuellen Controllern in der Übersicht angezeigt. Der Parameter Depth, einstellbar auf der zweiten Seite, wirkt umfassend, sodass alle Instrumente mit der gleichen Frequenz modulieren.
Das Menü Delay besteht aus zwei Ebenen. Auf der ersten werden die Parameter Modulation, Feedback, Time Offset und Delay Time in BPM und Level programmiert. Auf der zweiten wird der Delay-Effekt einem ausgewählten Kanal zugewiesen, d.h., Delay kann nur ein Instrument erhalten, was auch völlig in Ordnung geht.
Das Menü Reverb wird mit zwei Seiten repräsentiert. Auf der ersten Seite zeigen virtuelle Controller übersichtlich den Effektanteil aller Kanäle, auf der zweiten werden die Parameter Pre-Delay, Decay und Tone programmiert. Alle Kanäle erhalten den gleichen Hall, was ebenfalls logisch ist, da die Musiker in der Regel auch im gleichen Raum sitzen. Nur die Effektstärke kann von Kanal zu Kanal variieren.
Oberseite/Mastersektion
Die übergeordnete Master-/Monitorsektion vor dem Tragegriff ist mit vier gut leserlich beschrifteten Potis vertreten. Mit einem obligatorischen Dreiband-EQ (Low, Mid und High) und dem Monitor-Level-Regler können Summenlautstärke und Soundbild an die entsprechenden Raumverhältnisse angepasst werden, ohne dass das mühselig programmierte Mischverhältnis verändert wird. In der Mastersektion befindet sich, wie schon erwähnt, die Clipanzeige, die mit einer grünen und roten LED ein Feedback gibt.
Auch in den Spielpausen ist mit Musik aus der Konserve für Unterhaltung gesorgt. Über die Aux-In Stereo-Minibuchse kann man nämlich einen MP3-Player oder ein ähnliches externes Gerät anschließen. Die Lautstärke wird mit dem danebenliegenden Aux-In Level-Poti angepasst. Der Sound wird unabhängig vom Digitalmix entweder über die Klangregelung des angeschlossenen Gerätes eingestellt oder gegebenenfalls mit der Master-Klangregelung am D6 angepasst.
Die Audio-Wiedergabe kann auch über Bluetooth erfolgen. Die Antenne, die im Übrigen einen zerbrechlichen Eindruck macht, muss natürlich vorher ausgefahren werden. Die Verbindung z.B. zum iPhone wird prompt aufgebaut, wenn der Hold-Taster (On/Off) gedrückt wird. Den Mono/Stereo-Umschalter in der Mastersektion sollte man im Stand-Alone-Betrieb aber auf Mono stellen, da die Speaker im Stereo-Modus nur einen Kanal übertragen.
Ganz rauschfrei funktioniert die Übertragung aber nicht. Die Steuerung muss über das externe Gerät (iPhone) erfolgen, da am D6 die Back-, Next- und Pausentasten fehlen. Ein richtiges Playback zu Gitarre oder Stimme sollte man besser über den Line-In einspielen, da man dort mit dem besseren Signal rechnen kann.
Verbindungen zu anderen Geräten an der Rückseite
Wer noch mehr Power braucht, um z.B. einen großen Raum zu beschallen, kann auch eine oder zwei Aktivboxen zusätzlich an den D6 anschließen. Wie bereits erwähnt, arbeitet der D6 dann auch komfortabel im Stereo-Modus.
Zwei zusätzliche Aktivboxen verbindet man besten über die beiden XLR-Ausgänge. Der fertige Mix wird dann mit allen Effekten, Pan-Settings und Lautstärkeverhältnissen in Stereo übertragen. Wird eine entsprechende Einstellungen im System-Menü programmiert, kann der D6 sogar ausschließlich als Bühnenmonitor und Bühnenmixer eingesetzt werden. Das Summensignal wird dann mit dem kleinen Output-Level-Regler an der Rückseite gepegelt und die Drehgeber in der Master bzw. Monitorsektion nehmen praktisch keinen Einfluss mehr auf den Saalsound. Bühnenlautstärke und -klang können dann ganz unabhängig vom Saalmix ausschließlich auf die Bedürfnisse der Musiker abgestimmt werden. Unter diesen Umständen wird verständlich, warum sich der Lautstärkeregler in der Mastersektion “Monitor” nennt und nicht Master.
Über den Monitor-Right-Output Klinkenanschluss kann der D6 auch mit einem weiteren Lautsprecher verbunden werden, ohne dass die interne Lautsprecher-Einheit automatisch abgeschaltet wir. Auch mit einem zusätzlichen Aktivlautsprecher könnte der D6 dann in den Stereo Modus versetzt werden. Allerdings würde ein solcher Aktivlautsprecher mit großer Wahrscheinlichkeit anders klingen und darunter könnte ein homogenes Stereobild leiden, denn kompatible Lautsprecher für diesen Zweck konnte ich im Line-Up der Firma leider nicht finden.
In der Regel dürfte das Wort “stereo” einem Musiker aber erst dann über die Lippen kommen, wenn mindestens zwei Eingänge für Stimme (CH 1) und Instrument (CH 2) belegt sind. Der D6 hat in diesem Fall eine einfache Lösung anzubieten, die auch mit zwei unterschiedlich klingenden Lautsprechern Sinn macht. Der Output-Source-Umschalter an der Rückseite über dem Level-Output-Regler lässt die Wahl zwischen Main Outputs oder Chan 1/2 Direct Output. Auf Knopfdruck werden die Signale von Kanal 1 und 2 komplett getrennt über die beiden XLR-Buchsen ausgegeben, wobei die weiteren Kanäle 3 bis 6 dann erst gar nicht mehr ins Spiel (in den Signalfluss) kommen. Natürlich kann man den CH 1/2-Umschalter an der Rückseite auch scharf schalten, wenn zwei zusätzliche Aktivboxen am Main Out anliegen.
Zum Schluss sollte man natürlich nicht vergessen, den Mono-Umschalter an der Oberseite in den Betriebszustand “stereo” zu setzen. Die internen und externen Effekte wären dann ebenfalls in Stereo auf Sendung.