Praxis
Laut Hersteller war die Zielsetzung bei der Konzeption des Pedals, einen Envelope-Filtereffekt zu kreieren, der sehr schnell auf das eingegebene Signal reagiert und auch mit stärkeren Pegeln wie zum Beispiel Akkorden klarkommt. Und das kann man eindeutig als gelungen bezeichnen, denn der Effektsound passt sich im Pegel gut dem Bypass-Ton an. Beim Einschalten gibt es keine großen Sprünge und auch der Grundsound weist keine starken Lautstärkespitzen auf, die einen clean eingestellten Amp schnell zum Zerren bringen könnten. Manche Filterpedale bevorzugen gewisse Frequenzen, die einen krassen Boost erzeugen und bei aktiviertem Effekt richtig hart aus den Lautsprechern blöken. Das ist hier nicht der Fall, der Klang ist gut ausbalanciert und setzt sich gut durch.
Wir hören uns zu Beginn die Bandbreite des Attack-Reglers an. Vergleichbar ist das im Groben mit der Pedalbewegung eines Wah-Wahs von oben (Pedal zurückgenommen) nach unten (Pedal durchgetreten). Je weiter der Regler aufgedreht wird, desto schneller wird das virtuelle Pedal bewegt. Die Bandbreite ist sehr gut eingestellt, man hat von langsamen Modulationen bis zum schnellen Quaken alles im Regelbereich. Die Rückwärtsbewegung ist immer gleich, und zwar recht langsam. Bis hin zum komplett muffigen Ton dauert es immerhin zwei Sekunden. Das macht aber auch Sinn, denn so wird ein schönes Fade-Out produziert, bei dem sich der Sound langsam verändert, wenn man nicht mehr anschlägt. Beim erneuten Anschlag geht der Effekt von vorne los, es bleibt also immer Bewegung im Klang – gefällt mir gut. Lediglich beim schnellen Attack zwischen 16 und 17 Uhr hört man einige Artefakte im Ausklang und das gefällt mir wiederum weniger gut. Ihr hört drei Beispiele mit jeweils unterschiedlichen Einstellungen des Attack-Reglers.
Gitarre | Sensitivity | Width | Attack | Mode |
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Strat | 15 | 14 | 7-12-17 | Up |
Die Funktion des Width-Reglers ist im Prinzip der Bewegungsradius unseres Wah-Pedals. Bei geringen Einstellungen ist der sehr klein, der Filtereffekt entsprechend schwach, bei höheren Werten wird er intensiver. Vom Charakter her haben wir es mit einem eher gesitteten Quak-Sound zu tun, vergleicht man den DiscumBOBulator zum Beispiel mit einem Q-Tron – der Däne kommt etwas zahmer um die Ecke. Das allerdings ist auch immer abhängig von der jeweiligen Gitarre, und bei Instrumenten mit Humbuckern werden die Töne schon etwas giftiger, die er ausspuckt. Ihr hört als Nächstes vier Einstellungen des Width-Reglers, nämlich 7, 10, 14 und 17 Uhr.
Gitarre | Sensitivity | Width | Attack | Mode |
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Strat | 15 | 7-10-14-17 | 14 | Up |
Beim Down-Modus wird der Spieß nun umgedreht und der Ton bei hartem Anschlag weicher, das virtuelle Wah-Pedal wird zurückgenommen.
Gitarre | Sensitivity | Width | Attack | Mode |
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Tele | 15 | 14,5 | 10 | Down |
In diesem Modus sind auch extremere Klangverbiegungen durch weites Aufdrehen der Regler möglich. Das ist übrigens eine weitere positive Eigenschaft des DiscumBOBulators, die Voreinstellung der Parameter und deren Regelwege sind gut ausgelotet, eigentlich erhält man in jeder Einstellung einen brauchbaren Sound. Hier ist der etwas spezielle Klang mit einer Les Paul:
Für dich ausgesucht
Gitarre | Sensitivity | Width | Attack | Mode |
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Les Paul | 15 | 16 | 15 | Down |
Auch bei verzerrten Sounds gibt es absolut keinen Stress, hier kann man in Sachen Klanggestaltung über die Anschlagsdynamik noch mehr herausholen. Vorausgesetzt, man hat einen Overdrive oder einen Amp, der ebenfalls gut auf dynamische Veränderungen reagiert. Beim nächsten Beispiel habe ich zuerst leicht angeschlagen, später immer härter.
Gitarre | Sensitivity | Width | Attack | Mode |
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Les Paul | 10 | 15 | 11 | Up |