Praxis
Wichtig: Damit der Klangunterschied besser hörbar ist, habe ich bei den Beispielen immer zuerst eine Runde ohne Effekt (Bypass) und dann mit eingeschaltetem Transmorgrifier aufgenommen.
Das Pedal wird in einer dezenten Einstellung angespielt, und zwar mit Cleansound und wenig Ratio. Ziel ist, die Pegelspitzen beim harten Anschlag etwas zu zähmen, um beim Wechsel vom Picking zum Strumming keine krassen Pegelunterschiede zu erhalten. Hier ist das Ergebnis:
Gitarre | Level | Release | Attack | Ratio |
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Strat | 15 | 11 | 9 | 8 |
Was sofort auffällt, ist die Tatsache, dass unser Testkandidat nicht hundertprozentig klangneutral ist, denn bei aktiviertem Effekt sind Bässe und tiefe Mitten etwas reduziert. Ich persönlich finde das aber nicht tragisch, denn oft tönt gerade aus diesem Frequenzbereich ein recht mulmiger Sound, vor allem, wenn man extreme Einstellungen gewählt hat. Eine Gefahr, die beim Transmorgrifier jedenfalls nicht besteht. Um einen ähnlichen Pegel wie beim Bypass-Sound zu erhalten, muss der Level-Regler etwas weiter als 12 Uhr aufgedreht werden, in diesem Fall ist die 15-Uhr-Position meine Wahl. Das Angleichen der verschiedenen Anschlagsarten macht er sehr gut, die Spitzen werden angenehm dezent reduziert.
Man kann den Effekt auch als Zerrbeschleuniger vor einem leicht angezerrten Amp benutzen. Für das nächste Beispiel habe ich deshalb meinen AC30 auf leichte Zerrung eingestellt und tatsächlich wird durch das Pedal die Vorstufe noch eine Ecke mehr aus der Reserve gelockt. Ergebnis ist ein richtig knackiger Crunchsound mit einer extrem direkten Ansprache.
Gitarre | Level | Release | Attack | Ratio |
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Tele | 16 | 9 | 10 | 8,5 |
Knackig wird es auch bei unverzerrten Funky-Sounds, bei denen die Klangeinfärbung sehr positiv aus den Speakern kommt. Mir gefällt sehr gut die Möglichkeit, die Kompressionsrate (Ratio) regeln zu können, was bei vielen Kompressor-Pedalen nicht der Fall ist. Dadurch lässt sich der Effekt noch wesentlich feinfühliger einstellen. Bisher hatte ich eine relativ dezente Kompression gewählt, jetzt werden wir etwas grober zur Tat schreiten und den Effekt heftiger zum Einsatz bringen. Auch in diesen Bereichen kann der Transmorgrifier überzeugen und lässt seinen Charakter spielen.
Hier drei unterschiedliche Beispiele: Ein funky Stratsound mit kurzer Attack-Zeit, der Effekt setzt sofort ein und die Ghostnotes werden stark angehoben.
Gitarre | Level | Release | Attack | Ratio |
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Strat | 14 | 10 | 8 | 13 |
Mit hoher Ratio und langer Release-Einstellung kann eine Single Coil Gitarre ordentlich Sustain erhalten, auch ohne Verzerrung.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Level | Release | Attack | Ratio |
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Tele | 15 | 15 | 12 | 15 |
Dasselbe funktioniert auch mit einem verzerrten Sound. Hier ist unser Kandidat vor einen Okko Diablo geschaltet und sorgt für längeres Sustain sowie eine schnelle Obertonansprache. Das erhöhte Rauschen ist in diesem Fall normal und keine Schwachstelle des Pedals, denn wenn der Pegel drastisch erhöht wird, dann rauscht es auch etwas mehr.
Gitarre | Level | Release | Attack | Ratio |
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Les Paul | 15 | 15 | 13 | 13 |
Anonymous sagt:
#1 - 31.01.2013 um 22:23 Uhr
Im Original heißt das Ding Transmogrifier und stammt von Calvin (& Hobbes)
BonedoMalte sagt:
#2 - 01.02.2013 um 20:25 Uhr
Har Har! Danke für den Hinweis!