ANZEIGE

Empirical Labs EL7 FATSO Test

Praxis

In allen getesteten Anwendungen machte der FATSO eine gute Figur: Ob im Channelstrip, im Insert der Schlagzeuggruppe oder als „Mastering-Plugin“ – alle Signale, die über einen zu geringen Anteil an Frische und Sounddynamik verfügten, machte er fett. Ein sehr wirkungsvolles Studio-Tool, mit dem man also sensibel umgehen muss – denn alle Parameter stehen immer in Abhängigkeit zueinander. Bei Extremeinstellungen der „Warmth“ (Stufe 6/7) werden die klanglichen Veränderungen so stark, dass man unangenehme Verzerrungen wahrnimmt.  Sehr schnell können extreme Einstellungen am Ziel vorbei schießen. Aber richtig eingesetzt, rockt diese Kiste echt das Haus!

Nachdem man sich kurz mit Bedienerhandbuch und Blockschaltbild vertraut gemacht hat, ist der Umgang mit dem EL7 recht einfach. Etwas gewöhnungsbedürftig bleibt nur das Handling der Taster mit Mehrfachfunktion.
Der FATSO ist ein gut verarbeitetes Gerät, was man für den Preis auch erwarten kann. Schon auf den ersten Blick waren wir Freunde: Große Potis und wenig Knöpfe. Das mochten wir sehr. Kaum Grundrauschen, keine Knacksgeräusche, einfach super.
Typisch für Geräte dieser Güteklasse (wie auch den 1176 oder Urei LA2A) ist die klassische Threshold-Regelung über den Input-Regler.
Schon nach dem Einpegeln stellten wir eine hörbare Veränderung unseres Testmaterials fest: mehr Body, mehr Frische ¬– insbesondere bei zugeschaltetem „Tranny“-Ausgangsübertrager. Auffällig für uns waren die klanglichen Abhängigkeiten zwischen den Kompressor/Limiter-Einstellungen in Zusammenwirken mit der „Warmth“.

Click to enlarge
Click to enlarge

Die Varianten im Einzelnen:

„Buss“ empfanden wir als luftig, offen, sehr angenehm, kein Pumpen, braucht etwas mehr Input, um zu arbeiten – egal, ob Beat oder akustische Gitarre.

„GP“ packt kräftig zu, matscht nicht, pumpt mit hohen Input-Pegeln wie die Hölle.
Sollte also mit Samthandschuhen eingestellt werden!

„Tracking“ – gelungen! Gute Regelzeiten, kann mit dem Original leider nicht mithalten, was das normale Kompressionsverhalten anbelangt, da nicht auf die klassischen Regelparameter Einfluss genommen werden kann.  

„Spank“ ist ein echter Knaller: Super Verdichtung, hohe Transparenz, neigt schnell zum Pumpen.

Es ist klasse, dass man „Spank“ mit allen Kompressorvarianten kombinieren kann.
Zum Beispiel: „GP und Spank“ – selbst bei extrem pumpender Kompressoreinstellung macht der Limiter das Signal ohne hörbare Verluste einfach platt.
Hierdurch generiert man ein extremes Maß an Lautheit und Durchsetzungsvermögen.
Aus diesem Grund findet der EL7 seinen Platz auch im Mastering.
Die Eigenheiten der Kompressortypen sind deutlich zu unterscheiden, so dass man sofort ein „Gehör“ für die richtige Auswahl entwickelt.

„Warmth“ erzeugt eine erstaunliche Höhenverdichtung, hat aber wenig hörbare Auswirkung auf tieffrequente Signale – kein Matschen und Blubbern.

Damit man sich nun einen besseren Eindruck verschaffen kann, wovon wir geschrieben haben, hört hier unsere Klangbeispiele:

Audio Samples
0:00
Akustik-Gitarre Original Akustik-Gitarre 1 Akustik-Gitarre 2 Akustik-Gitarre 3 Drum-Loop Original Drum-Loop 1
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Lewitt Connect 2 Review: The Ultimate Audio Interface for Creators?
  • Exclusive 30 minutes Interview with Warren Huart: Insights from Produce Like A Pro
  • D.W. Fearn VT-5 & VT-7 – "Vacuum Tube Stereo Equalizer & Compression Amplifier " – DEMO (no talking)