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Empress Effects Echosystem Test

Das Empress Effects Echosystem Pedal gehört zu den Effektgeräten der Marke, die sich allesamt eine hohe Qualität auf die Fahne geschrieben haben, die allerdings auch entsprechend bezahlt werden will. Die Geschichte von Empress Effects begann im Jahr 2005. Nach seinem Abschluss in Elektrotechnik an der Queens University wurde Steve Bragg, Mastermind und Gründer von Empress Effects, von einem Freund gebeten, für ihn ein Tremolopedal zu bauen. Als er das fertige Pedal nach einer Entwicklungszeit von sieben Monaten endlich präsentierte, hatte sich der vermeintliche Kumpel leider schon ein anderes Tremolo besorgt. Also verkaufte Steve seine Pedalkreation an einen örtlichen Laden für gebrauchte Instrumente. Der Händler war so angetan, das er gleich mehrere Pedale nachbestellte. Durch Mundpropaganda wurde die Nachfrage allmählich so hoch, das weitere Mitarbeiter eingestellt werden mussten und die Firma Empress war geboren.

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Die Verarbeitung des Pedals mit weißem Metallgehäuse ist hochwertig und robust.


Auch unser Testkandidat, das Echosystem-Pedal von Empress Effects, bewegt sich eindeutig in der Boutique-Klasse und lässt bei einem Ladenpreis von über 500 Euro die Erwartungen in entsprechende Regionen wachsen. Laut den Angaben des Herstellers soll die Konstruktion von Echo bis Ambience alles abdecken, was das Herz begehrt, und gleichzeitig ohne große Vorkenntnisse und Erfahrung zu bedienen sein. Ohne Frage eine ambitionierte Philosophie, die allerdings dem aufgerufenen Preis auch wirklich in besonderem Maße gerecht werden muss. Wir sind gespannt.

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Details

Konzept und Aufbau

Beim Empress Echosystem handelt es sich um ein programmierbares und äußerst vielseitiges Delaypedal, das mit insgesamt 12 Algorithmen ausgestattet ist, auf die ich später genauer eingehen werde. Das Herzstück des Pedals ist der gerasterte Mode-Regler, mit dem sich die Modes und die Sub-Modes abrufen lassen. Diese Untermodi sind Varianten der diversen Delay-Arten, die durch unterschiedliche Farben der jeweiligen LED angezeigt werden. Beim Umschalten ändert sich nicht nur der Sound, sondern auch die Wirkungsweise der beiden Regler Thing 1 und Thing 2. Je nachdem, welcher Modus gerade angewählt ist, werden ihnen andere Parameter zugewiesen. Dazu gehören Gleichlaufschwankungen, Modulationstempo, Saturation, unterschiedliche Delaypattern, Swell Time, Filter Sensitivity, Trem Depth, Pan Width, Pan Speed, Tone Variations, Duck Amount, Duck Threshold, Release Speed, Mix of Delay to Reverb, Reverb Decay, Filter Sensitivity, Response Speed, Tone Variations, usw. Respekt, hier haben die Jungs und Mädels von Empress wirklich großartige Arbeit geleistet! Die exzellenten Voreinstellungen der einzelnen Modes lassen sich perfekt auf den persönlichen Geschmack abstimmen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Empress Effects Echosystem bewegt sich eindeutig in der Boutique-Klasse und soll von Echo bis Ambience alles abdecken.

Die weiteren Regler sind für die grundlegenden Einstellungen zuständig, wie man sie in dieser Form auch bei anderen Digitaldelays vorfindet. Tone regelt den Frequenzgang der Echos, während Feedback die Anzahl der Echowiederholungen bestimmt. Der Mixregler bestimmt das Mischungsverhältnis zwischen Delay und Originalsignal. Der Output-Regler steuert den Ausgangspegel des Pedals, der sich in der 12-Uhr-Einstellung in etwa auf Original-Level befindet. Somit könnte man das Pedal auch als programmierbaren Booster zweckentfremden. Bliebe noch der Delay Time/Ratio-Regler zu erwähnen, mit dem die Geschwindigkeit des Delays stufenlos geregelt wird. Im Tap-Modus lässt sich das Verhältnis zum eingetapten Tempo voreinstellen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Herzstück des Pedals ist der gerasterte Mode-Regler, mit dem sich die Modes und die Sub-Modes abrufen lassen.

Die Taster

Im vorderen Bereich befinden sich drei große Fußtastern für Tap, Scroll und Bypass. Das Empress Echosystem bietet im Grunde genommen zwei Delaypedale in einem Gehäuse, die autark arbeiten und nach Belieben gemischt werden können. Die Art und Weise, wie diese beiden Echo-Einheiten interagieren, kann mit dem Engines-Minitaster im oberen Bereich des Pedals eingestellt werden. Zur Auswahl stehen: seriell, dual parallel, dual seriell oder links/rechts. Der angewählte Modus wird von vier LEDs im oberen Teil des Pedals angezeigt.
Der zweite Shift-Taster führt in eine tiefere Programmierebene, in der man die beiden Engines getrennt voneinander einstellen, die Zuweisung eines Expressionpedals vornehmen, zwischen Tap-Tempo und stufenloser Delaytime wählen und Soundeinstellungen abspeichern kann. Das Pedal bietet insgesamt 35 Preset-Plätze, die später mittels MIDI abgerufen werden können. Leider muss man dafür nochmal in die Tasche greifen und zusätzlich die Empress-Midibox kaufen, die den Gesamtpreis um weitere 60 Euro erhöht.

Fotostrecke: 2 Bilder Im vorderen Bereich befinden sich drei große Fußtastern für Tap, Scroll und Bypass.

Die Anschlüsse

An der Stirnseite des Gehäuses befinden sich sämtliche Buchsen. Man kann das Gerät wahlweise im Stereo- oder im Mono-Modus benutzen. Zu diesem Zweck gibt es jeweils zwei Eingangs- und zwei Ausgangsbuchsen. Schaltet man das Pedal ganz traditionell in mono vor den Amp, wird jeweils nur die linke Buchse verwendet. Für den Anschluss eines Expressionpedals, eines Tap Switches, eines Control Voltage (CV) oder die Einbindung in ein MIDI-Setup ist der Control Port zuständig. Unter dem Netzteilanschluss befindet sich der SD-Card-Slot, über den das Pedal mit neuen Firmware-Updates versorgt wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Alle Anschlüsse sind auf der Stirnseite des Echosystems untergebracht.

Die Modes

Das Echosystem von Empress bietet insgesamt 12 unterschiedliche Delay Modes, zur Auswahl stehen: Digital, Tape, Analog, Multi, Mod, Filter, Ambient, Delay + Reverb, Reverse, Stutter, Lo-Fi und Whisky. Jeder dieser Modes bietet unterschiedliche Varianten, die hier als Untermodi bezeichnet werden, der Tape-Delay-Algorithmus beispielsweise gleich vier verschiedene Sounds:

  • New Tape
  • Old Tape
  • Echoplex
  • Space Echo

Insgesamt kommt man mit den Panning-Modi auf 36 mögliche Grundsounds. Beim Umschalten der Modes ändern sich viele Nuancen, die für die einzelnen Simulationen charakteristisch sind. So hat man den sehr gelungenen Bandecho-Simulationen auch eine Reihe unterschiedlicher Gleichlaufschwankungen und Bandsättigungen einprogrammiert, die einem echten Tape-Delay wirklich unverschämt nahe kommen. Das Ganze lässt sich mit den beiden Potis Thing 1 und Thing 2 noch weiter individualisieren. Damit aber nicht genug: Da das Pedal zwei getrennten Engines besitzt, die nach Lust und Laune eingestellt und gemischt werden können, ist die mögliche Anzahl unterschiedlicher Delaysounds fast schon unendlich.

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