Das Empress Heavy Menace in der Praxis
Getestet wird das Heavy Menace vornehmlich mit der Les Paul und vor einem clean eingestellten REVV D20 mit der Speakersimulation einer 4×12 Box mit Vintage-30-Speakern. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.
Bereits in der 12-Uhr-Stellung aller Potis überzeugt das Heavy Menace auf Anhieb mit modernen Distortion-Sounds im Stile amerikanischer High-Gain-Amps und macht sofort Lust auf schnelles und tightes Riffing mit drückenden Palm-Mutes und akzentuierten Hochmitten. Die Zerrstruktur wirkt dabei unabhängig vom Gain-Gehalt immer stabil und dynamisch, während die drei „Kanäle“ des Heavy Menace mit ihren unterschiedlichen Gain-Stufen perfekt aufeinander abgestimmt sind. Am wohlsten fühlt sich das Pedal dabei vor einem komplett clean eingestellten Amp mit dem Output-Poti in der pegelneutralen 10-Uhr-Stellung. Das Gate-Poti verrichtet seine Dienste am „unauffälligsten“ auf 11 Uhr. Mit allen weiteren Potis auf 12 Uhr hören wir zunächst drei Beispiele zum Direktvergleich der Modi Lite(isch), Heavy und Heavier.
Das Heavy Menace fühlt sich besonders wohl vor dem clean eingestellten Amp
Gain | Weight | Output | Low | Mid | High | Gate Thresh | Mid Freq | Channel |
12:00 | 12:00 | 10:00 | 12:00 | 12:00 | 12:00 | 11:00 | 12:00 | lite/heavy/heavier |
Weiter geht es mit dem Wirkungsgrad des Gain-Potis, zum Vergleich im niedrigsten und im höchsten Gain-Modus. Der Lite(isch)-Modus lässt sich dabei zwar für etwas gemäßigtere Zerrsounds nutzen, kann aber seine High-Gain-Attitüde auch mit Gain-Settings vor der 12-Uhr-Stellung nicht gänzlich verleugnen.
Moderne High-Gain-Sounds sind das bevorzugte Terrain des Empress Heavy Menace
Gain | Weight | Output | Low | Mid | High | Gate Thresh | Mid Freq | Channel |
min/10/14/max | 9:00 | 10:00 | 14:00 | 09:00 | 14:00 | 11:00 | 11:00 | lite/heavier |
Das Weight-Poti funktioniert im Großen und Ganzen wie ein Low-Cut-Filter und empfiehlt sich besonders bei hohen Gain-Settings mit Stellungen um 10-Uhr für einen fokussierten und stabilen Tieftonbereich.
Für dich ausgesucht
Gain | Weight | Output | Low | Mid | High | Gate Thresh | Mid Freq | Channel |
12:00 | min/10/14/max | 10:00 | 13:00 | 11:00 | 13:00 | 10:00 | 12:00 | heavy |
Weiter geht es mit dem Gate-Thresh-Poti, das die Empfindlichkeit und das Verhalten des Noise-Gates steuert. Bis zur 13-Uhr-Stellung reagiert das Noise-Gate je nach Output der Pickups sehr musikalisch und lässt gehaltene Noten gleichmäßig ausklingen, während Stakkato-Noten präzise abgeschnitten werden.
Das flexibel einstellbare Gate-Poti sorgt beim Heavy Menace für Stille in jeder Spielpause
Gain | Weight | Output | Low | Mid | High | Gate Thresh | Mid Freq | Channel |
12:00 | 10:00 | 10:00 | 13:00 | 11:00 | 13:00 | min/10/13/15 | 12:00 | heavier |
Als Nächstes hören wir drei Praxisbeispiele in allen Pedal-Modi mit verschiedenen Settings der äußerst wirkungsvollen EQ-Sektion. Insbesondere mit dem semi-parametrischen Mittenband lässt sich hier eine breite Palette an Sounds abdecken und sehr detailliert in den Klang eingreifen. So liefert das Heavy Menace auch mit Singlecoils (Praxisbeispiel Low-Gain) überzeugende Ergebnisse.
Gain | Weight | Output | Low | Mid | High | Gate Thresh | Mid Freq | Channel |
13:00 | 9:00 | 13:00 | 13:00 | 10:00 | 14:00 | 11:00 | 11:00 | heavier |
Gain | Weight | Output | Low | Mid | High | Gate Thresh | Mid Freq | Channel |
10:00 | 12:00 | 10:00 | 11:00 | 14:00 | 11:00 | 10:00 | 14:00 | heavy |
Gain | Weight | Output | Low | Mid | High | Gate Thresh | Mid Freq | Channel |
12:00 | 11:00 | 10:00 | 11:00 | 14:00 | 14:00 | 9:00 | 10:00 | lite |
Über den Gate Key Input kann das Noise-Gate des Heavy Menace mit externen Signalen getriggert werden. Wir hören im letzten Beispiel das eingespeiste Signal einer Bassdrum bei 240 bpm, mit der sich das Heavy Menace bei empfindlich eingestelltem Gate-Threshold in ein Tremolo verwandeln lässt. Schade ist nur, dass Empress dem Gate Key Input keine große Klinkenbuchse spendieren konnte, denn so gestaltet sich der Anschluss über den 3,5 mm-Eingang in unmittelbarer Nähe zum Netzteilanschluss mitunter etwas kompliziert.