Fazit
Es ist wie so oft bei Multieffekten: Man muss dem Zoia Euroburo etwas Zeit geben, bis es einen wirklich umhaut. Das Interface benötigt Einarbeitungszeit, vor allem die Shift-Kombinationen gehen erst nach ein paar Tagen leicht von der Hand. Was noch längere Zeit störend sein kann, ist das kleine Display und die Tatsache, dass es nur einen Encoder gibt, der manchmal lange braucht, um beim Einstellen zu einem bestimmten Zielwert zu scrollen. Auch deshalb ist der Hinweis mit der Zeit wörtlich zu nehmen: Schnell sind Patches auf dem Euroburo selten erstellt. Man muss sich hinsetzen, eine Idee im Kopf entwickeln und dann am Gerät umsetzen. Aufgrund der komplexen Verschaltungsstruktur ist das dann leider manchmal ‚Trial-and-Error‘ und mit dem Risiko verbunden, am Ende nicht das Ergebnis zu erhalten, das man erwartet hat. Das ist nicht jedermanns Sache.
Dafür überrascht einen das Gerät auch immer wieder, und besonders dann, wenn man es experimenteller angeht. Es ist modular im besten Sinne: Wer unkonventionell mit dem Modul umgeht, erhält am meisten von ihm zurück. Besonders die vielen internen Modulationsoptionen wie auch die (vielleicht etwas knapp bemessenen) CV-Ein- und Ausgänge laden zum Ausprobieren ein. Heißt: Wenn einmal ein paar eigene Patches auf der SD-Karte gesichert und ihre Funktionalität verinnerlicht wurden, ist das Euroburo ein machtvolles „Set-and-Forget“-Modul, dessen Sound zugleich jederzeit angepasst werden kann. Und soll dem so sein, ist es deutlich leichter – und günstiger – ein paar virtuelle Module im Zoia-System auszutauschen als echte aus dem Rack zu bauen und durch andere zu ersetzen. Ist der Platz, das Geld und der Wille zur Beschäftigung mit dem Euroburo da, wird man mit einem Modul belohnt, das quasi alles kann – und das meiste davon auch extrem gut.
- Endlose Soundmöglichkeiten
- Hochwertige Effekte
- Intuitive MIDI- und CV-Integration
- Visuelles Feedback dank farbiger Buttons
- Display sehr klein
- CV Ein/Ausgänge knapp bemessen