Der Empress Para EQ MKII im Praxis-Check
Getestet wird der Para EQ mit verschiedenen Gitarren über einen REVV D20 mit der Impulsantwort einer 4×12 Box mit Celestion Greenback Speakern. Für die verzerrten Klänge sitzt ein MI Audio Blues Pro vor dem Amp und alle Reverb-Sounds stammen von einem Neunaber Wet Reverb.
Da man es als Gitarrist in der Regel eher mit graphischen Equalizern zu tun hat, erfordert die Arbeit mit einem parametrischen EQ unter Umständen eine gewisse Eingewöhnung. Ein guter Startpunkt ist dabei das „Absuchen“ der Frequenzbänder nach entweder nützlichen oder störenden Frequenzen, gefolgt von der Entscheidung, die betreffende Frequenz zu verstärken oder abzusenken (additiv vs. subtraktiv). Den größten Einfluss auf den Gesamtsound hat ein EQ dabei hinter der Vorstufe bzw. den Drive-Pedalen, weshalb der Empress Para EQ für die erste Hälfte des Praxistests im FX-Loop platziert wird. Wir hören nacheinander alle drei Frequenzbänder in vier Stellungen von links nach rechts, erst um 9 dB angehoben (additiv) mit der Telecaster, danach um 9 dB abgesenkt (subtraktiv) mit der Les Paul. Der Para EQ arbeitet dabei vorbildlich rausch- und verzerrungsarm und ist in der Lage, den Sound sehr exakt und nachhaltig zu bearbeiten.
Im FX-Loop des Amps liefert der Empress Para EQ völlig neue Sound-Optionen
low q | low freq | low gain | mid q | mid freq | mid gain | high q | high freq | high gain | boost |
wide | 35/80/300/500 | +9 | – | – | – | – | – | – | – |
– | – | – | wide | 250/600/2k/5k | +9 | – | – | – | – |
– | – | – | – | – | – | wide | 1k/3k/7k/20k | +9 | – |
low q | low freq | low gain | mid q | mid freq | mid gain | high q | high freq | high gain | boost |
medium | 35/80/300/500 | -9 | – | – | – | – | – | – | – |
– | – | – | medium | 250/600/2k/5k | -9 | – | – | – | – |
– | – | – | – | – | – | medium | 1k/3k/7k/20k | -9 | – |
Weiter geht es mit einem typischen Tone-Shaping-Beispiel für cleane Gitarren. Mit einer breitbandigen Anhebung der tiefen und hohen Frequenzen bei gleichzeitiger Absenkung der Hochmitten wird der Sound so etwas brillanter und gleichzeitig wärmer. Verstärkt wird dieser Effekt dabei mit zunehmender Bandbreite der Frequenzbänder (Q).
low q | low freq | low gain | mid q | mid freq | mid gain | high q | high freq | high gain | boost |
medium/wide | 90 | +3 | medium/wide | 1k | -3 | medium/wide | 6k | +3 | off |
Als Nächstes hören wir eine angezerrte Strat auf dem etwas muffig klingenden Tone-Shaping Strat, off/on (FX-Loop). Durch Boosten der Höhen und eine Reduzierung im Bassbereich wirkt der Sound mit dem Empress Para EQ deutlich frischer und transparenter.
Für dich ausgesucht
low q | low freq | low gain | mid q | mid freq | mid gain | high q | high freq | high gain | boost |
medium | 100 | -3 | narrow | 5k | +6 | medium | 6k | +1 | off |
Auch vor dem Amp macht der Para EQ MKII eine gute Figur als Booster und EQ
Nun wandert der Para EQ vor den Amp und wir hören die Boost-Sektion isoliert vom EQ in vier Stellungen zwischen Minimum und Maximum. Die Boost-Reserven sind dabei mehr als ausreichend, um den Amp in die Sättigung zu fahren.
Das folgende Beispiel zeigt eine Kombination aus Boost und EQ mit einer charakteristischen Hochmittenanhebung und Bassreduzierung für moderne High-Gain-Sounds.
low q | low freq | low gain | mid q | mid freq | mid gain | high q | high freq | high gain | boost |
wide | 100 | -3 | medium | 3k | -6 | medium | 4k | +6 | 10 Uhr |
Mit einer schmalbandigen Anhebung der Mitten bei gleichzeitiger Absenkung der Bässe und Höhen eignet sich der Empress Para EQ hervorragend zum Kreieren sogenannter Fixed-Wah-Sounds, um beispielsweise ein Solo im Mix nach vorne zu bringen.
low q | low freq | low gain | mid q | mid freq | mid gain | high q | high freq | high gain | boost |
wide | 300 | -15 | narrow | 800 | +6 | wide | 5k | -15 | 10 Uhr |
Nicht bloß für die E-Gitarre könnte der Empress Para EQ MKII zur ersten Wahl werden
Abschließend hören wir noch einen Precision-Style-Bass direkt in das Interface gespielt mit ein wenig Kompression aus der DAW. Durch ein paar Eingriffe in die richtigen Frequenzen lässt sich der etwas leblos klingende DI-Sound mit dem Para EQ nachhaltig verbessern und auffrischen.
low q | low freq | low gain | mid q | mid freq | mid gain | high q | high freq | high gain | boost |
wide | 90 | +3 | wide | 600 | -9 | wide | 6k | +3 | off |