Engl E635 Fireball 100 Head Test

Details

Gehäuse/Optik
Wenn Darth Vader Gitarre spielen würde, dann mit Sicherheit über dieses Teil. Denn genau wie „Luke sein Vater sein Outfit“ kommt auch der neue Fireball komplett in schwarz – das passt. Das Holz-Gehäuse (Multiplex) wurde mit schwarzem Vinyl überzogen, das Frontpanel ist schwarz-metallic lackiert und auch das Gitterblech auf der Frontseite schützt die Innereien im schwarzen Kampfanzug. Einzig der Schriftzug auf der Front und die metallenen Eckenschoner setzen einen Kontrast in spiegelndem Silber. In Sachen Fertigung und Design ist der neue Bolide also schon mal ausgesprochen gelungen.

Mit den Maßen 710 x 270 x 270 mm und einem Gewicht von 21 kg bewegt sich der Fireball 100 noch im Standard Topteil-Bereich. Der Griff auf der Oberseite sorgt für einen angenehmen Tragekomfort und dank seiner vier breiten Gummifüße steht das Aggregat sehr stabil und rutschfest auf der Box oder einer ebenen Grundfläche. Im Inneren arbeiten acht Röhren, vier ECC83 in der Vor- und vier selektierte 6L6GC in der Endstufe.

Fotostrecke: 3 Bilder

Bedienfeld
Der Amp hat zwei Kanäle, die sich beide eine 3-Band Klangregelung teilen. Mit ein paar Switches lässt sich die Klangcharakteristik erheblich beeinflussen. Aber alles der Reihe nach.

Auf dem Bedienfeld  finden wir links direkt neben der Input-Buchse die beiden Regler für die Eingangslautstärke und somit den Verzerrungsgrad: Clean-Gain ist für den Clean-Channel zuständig, Lead- Gain für den Lead-Channel. Dann kommen zwei Mini-Switches, Bright (arbeitet ausschließlich im Clean-Kanal) und Bottom (wirkt auf beide Kanäle), mit denen die Höhen (Bright) und Bässe (Bottom) in der Vorstufe zusätzlich angehoben werden können. Schade nur, dass es für diese Schalter keine LED-Anzeige gibt.

Weiter geht es mit der Klangregelung, die aus den Controllern für Bässe, Mitten und Höhen besteht. Um die Pegel zwischen Clean und Lead optimal anpassen zu können, gibt es im Lead-Channel noch einen zusätzlichen Lautstärke-Regler. Rechts neben diesem Regler parken zwei weitere Mini-Switches mit den dazugehörigen LED-Anzeigen. Los geht´s mit dem Mid Boost-Schalter, der auf beide Kanäle der Vorstufe wirkt, gefolgt vom Schalter für die Kanalwahl. Auf der rechten Seite des Panels wartet die Master-Sektion mit den beiden Master-Volume-Reglern A und B sowie dem Presence-Regler, der für das Hi-End im Endstufenbereich zuständig ist und dem Sound die entsprechende Portion Brillanz verleiht.

Zur optimalen Kontrolle der Endstufenröhren hat Engl dem Fireball ein Überwachungssystem spendiert.
Dieses misst permanent den Strom, der durch die vier Endstufenröhren fließt. Sobald  einer der Ströme aus dem Ruder läuft, wird die entsprechende Röhre komplett aus dem Rennen genommen. Dies kann zum Beispiel bei einem Defekt der Röhre, extremen Leistungsspitzen oder einer falschen Bedienung der Fall sein (falsche Lautsprecherimpedanz etc.). Dem User wird dies durch vier LEDs angezeigt, die stellvertretend für die jeweils betroffene Endstufenröhre, aufleuchten. Handelt es sich nicht um einen frappierenderen Schaden, lässt sich die Schaltung durch Betätigen des Standby-Schalters zurücksetzen. Eine sehr gute Funktion, die zur Schonung der restlichen Röhren und des Amps beiträgt.

Fehlen uns noch die beiden Schalter für Power und Standby auf der rechten Außenseite. Fertig!

Rückseite
Mit insgesamt fünf Lautsprecher-Anschlüssen (2x 4Ω, 2x 8Ω und 1x 16Ω) lässt der Fireball 100 keine Kombination aus.  Weiterhin finden wir auf der Rückseite noch zwei Anschlüsse für einen doppelten Fußschalter – über den ersten können Mid Boost und FX Loop ein/ausgeschaltet werden, der zweite Anschluss dient dem Umschalten von Clean/Lead-Channel und Master A/B. Der Effektloop mit der Send- und Return-Buchse lässt sich wahlweise seriell oder parallel nutzen. Zum Einstellen des Effektanteils findet man einen Regler neben den beiden Klinkenbuchsen. Bei voll aufgedrehtem Poti ist der FX Loop seriell geschaltet. Eine weitere, sehr sinnvolle  Besonderheit des Amps ist das eingebaute Noise-Gate, das nur im Lead-Channel wirkt und dessen Threshold-Pegel auf der Rückseite mit einem Regler eingestellt werden  kann.

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