Die Epiphone Adam Jones Les Paul Custom kommt spielbereit mit guter Voreinstellung
Da gibt es wirklich nichts zu beanstanden, das Instrument ist ab Werk sehr gut eingestellt, was die Halsneigung, Saitenlage und das Abrichten der Bünde betrifft. Die Saitenlage ist etwas höher, kein Flitzefingerbrett, aber dafür schnarrt es auch nicht bei härterem Anschlag. Die Bünde sind ausreichend poliert, sodass Bendings und Vibratos gut von der Hand gehen. Das sollte auch bei einem Instrument über der 1000er Marke so sein. Trocken angespielt zeigt sich die Gitarre mit einer recht guten Ansprache und solidem Sustain, die Töne klingen gut und lange aus.
Jetzt geht es an den Verstärker und hierfür steht ein Sovtek MIG-50H bereit. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird.
Cleansounds sind die erste Disziplin für die Les Paul Custom
Wir starten mit den unverzerrten Sounds und für die muss der Gain-Regler am Amp ziemlich weit zurückgedreht werden, denn die Pickups haben Feuer im Gepäck. Beide sind aber in Pegel und Klangfarbe gut aufeinander abgestimmt und haben ordentlich Muskeln im Mittenbereich. Der Hals-Pickup bietet einen recht ausgewogenen Klang, während der Steg-Pickup wie gewohnt etwas schärfer aus den Speakern kommt. Aber er ist noch weit davon entfernt, bissig zu klingen und kann auf jeden Fall bei Cleansounds auch ohne Klingeln im Ohr eingesetzt werden. Mit den Tone-Potis lässt sich etwas Höhenabsenkung betreiben, womit zum Beispiel bei mittlerem Setting recht weiche Jazz-Sounds mit dem Hals-Pickup erzeugt werden. Der Regelweg ist dabei sehr angenehm und die Höhenabsenkung kann feinfühlig eingestellt werden, ohne dass es quakig wird, wie das manchmal bei günstigen Gitarren der Fall ist. Man merkt auch an diesen Details, dass die Epiphone Adam Jones Les Paul Custom in einer anderen Liga spielt als die günstigen Modelle, die man von Epiphone sonst kennt.
Die Adam Jones Les Paul Custom arbeitet dynamisch mit Overdrive-Sounds
Jetzt geht es an die Zerrsounds, wo die Gitarre ihre heißeren Pickups gut ausspielen kann. Ein Amp oder Overdrive wird etwas früher in die Zerre gefahren als mit Vintage-Humbuckern oder Singlecoils und der Zerrsound zeigt sich als angenehm dicht. Die Pickups sind aber keine Plattmacher. Sie übertragen die dynamischen Feinheiten recht gut und so lässt sich bei einem leichten Overdrive-Sound einiges mit der Anschlagsdynamik steuern. Auch die Regelwege und Aktionen der Volume-Potis laufen gut, sodass man an der Gitarre den Zerrgrad regeln kann. Das geht mit Mid-Gain-Sounds absolut problemlos. Zwar muss man bei High-Gain-Sounds entsprechend weiter zurückdrehen, aber es funktioniert auch. Vor allem senkt der Regelweg die Gainstufen recht gleichmäßig und ohne drastische Sprünge ab, während die Höhen weitestgehend erhalten bleiben.
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Klassische High-Gain-Sounds sind eine Domäne unserer Kandidatin
Hier kommt die Gitarre richtig in Fahrt und erzeugt mit High-Gain-Amps oder Distortion-Pedalen kernige Zerrsounds mit hohem Zerrgrad. Der Bassbereich zeigt sich dabei schon recht kräftig, aber immer noch klar in der Ansprache. Die präsenten Mitten sorgen für ein gutes Durchsetzungsvermögen, allerdings geht der Sound eher in die klassische High-Gain-Richtung. Für moderne Mid-Scoop-Sounds sollte man dann doch noch etwas mehr am Amp-EQ oder in der DAW schrauben. Auf jeden Fall zeigt sich in dieser Disziplin einmal mehr das satte Sustainverhalten der Gitarre. Der Ton oder Akkord klingt wirklich lange aus und steht lange auf einem soliden Pegel, was für ein sehr gutes Spielgefühl vor allem bei Lead-Parts sorgt. Die Gitarre kann selbstverständlich auch gut für Downtunings genutzt werden. Auch bei Drop-C bieten die tiefen Saiten noch ein gutes Tracking und die Pickups übertragen das Signal auch in den tieferen Frequenzbereichen einwandfrei an den Amp.
Auch im Band-Arrangement liefert die Adam Jones LP einen soliden Job
Zum Abschluss hört ihr die Epiphone Adam Jones Les Paul Custom im Bandarrangement. Die Gitarre macht bei Aufnahmen eine gute Figur, sie setzt sich durch, ohne im Mix mit mehreren Gitarrenspuren Probleme zu generieren.
Wellenstrom sagt:
#1 - 05.03.2023 um 13:47 Uhr
Optisch extrem ansprechend. Wenn die Comicfigur "Moon Knight" Gitarre spielen würde, dann wäre es exakt diese.
Doomsday sagt:
#2 - 07.03.2023 um 01:15 Uhr
Die Gitarre ist tatsächlich gefühlt seit Ewigkeiten die Erste der Marke, die optisch toll aussieht, klanglich anscheinend überzeugt und noch dazu fair bepreist ist.