Praxis
Die Emperor ist leicht und in Kombination mit der schmalen Zarge auch im Stehen relativ problemlos zu spielen. Gerade Rockabilly-Musiker wird das freuen. Sie liegt komfortabel in der Hand und bildet vollklingende Akkorde sauber ab. Leider resonieren auch einige Saiten im Abschnitt zwischen Steg und Stahlschaft, wenn man Akkorde anspielt. Dieses Problem tritt häufig bei Gitarren mit getrenntem Saitenhalter und Steg auf. Insbesondere die D-Saite produziert ein diffuses Surren, das aber mit einer Schaumstoffunterlage eingedämmt werden kann. Das ist zwar kein schöner Anblick, aber eine absolut wirksame Gegenmaßnahme.
Bei harten Anschlägen – die sich nicht vermeiden lassen – springt die dünne E-Saite gelegentlich aus der Kerbe der Tune-O Matic Brücke. Zumindest bei unserer Testgitarre sorgt der nur locker befestigte Hebel sowohl bei horizontalen wie auch bei vertikalen Bewegungen für Störgeräusche, deren Ursache in zu viel Spiel und bei der Rückstell-Feder zu suchen sind. Mangels Vergleichsinstrument lässt sich leider nicht feststellen, ob es sich dabei um ein individuelles Problem unserer Gitarre handelt oder ob die Serie davon betroffen ist. Aber ein Fachmann sollte diesen Fehler ohne Weiteres beheben können, und beim Kauf sollte man vielleicht ein Auge auf das Tremolo werfen, bevor das Instrument die Ladentheke verlässt. Mir gelang es leider mangels passendem Werkzeug nicht, Abhilfe zu schaffen. Schade, denn die Rückstell-Feder funktioniert ansonsten perfekt und die Stimmung bleibt optimal.
Wird es laut, kann man bei der Emperor naturgemäß Feedbacks nicht ganz ausschließen. In diesem Punkt unterscheidet sie sich auch nicht von den ganz teuren Gibson-Modellen.
Der Praxistest fand in Verbindung mit einem Fender Blues DeLuxe im cleanen Kanal bei Zimmerlautstärke statt. Der Amp wurde mit einem Neumann TLM 103 abgenommen.
Der Klang des Swingbucker Plus (Hals) verlangt nach dem Spiel eines Jazz-Standards. Ein warmer, klarer Sound mit viel Bauch entsteht, wenn die parallele Schaltung der Klangreglung aktiviert wird. Ideal für vier- oder fünfstimmige Klangkaskaden.
Für dich ausgesucht
Dynamisch gespielte zwei- oder dreistimmige Blues-Riffs klingen sehr lebendig und produzieren einerseits an den leisen Stellen einen satten, vollen Ton und andererseits einen obertonreiches aggressives Crunch bei plötzlichem Attack. Der Sound erinnert durchaus an eine echte Gibson.
Sehr frech zeigt sich der Halspickup bei serieller Schaltung. Grundsätzlich kann man feststellen, dass der Tonregler in der seriellen Position mehr Leistung liefert. Auf diese Weise bekommt das gleiche Riff einen Tick mehr Crunch.
Leicht angezerrte Blues-Riffs lassen sich mit dem Neck-Pickup ebenfalls wunderbar realisieren.
Der Bridge-Pickup klingt knackiger und ist auch für Single-Lines und Bass-Riffs bestens präpariert.
Sind beide Tonabnehmer aktiv, ergeben sich durch die Kombination der beiden Push/Pull-Schaltungen viele interessante Möglichkeiten.
Tom Beck sagt:
#1 - 10.12.2014 um 15:45 Uhr
Eine handgeschnitzte massive Fichtendecke? zu diesem Preis?
Ein Ebenholzsteg der sich im nächsten Moment zum Palisandersteg wandelt?
Ein Tonregler, der in der seriellen Position mehr Leistung liefert?Hier hat wohl die Redaktion versagt.